Dann wird pro Unterrichtsstunde 2 x gelüftet (nach 15 und nach 30 Minuten) und zu Beginn der kleinen Pause nach 45 Minuten auch wieder.
DAS wäre vernünftig. Das ist aber nicht der Plan. Der offizielle Plan ist nach 20 Minuten für 5 Minuten zu lüften und dann erst wieder nach weiteren 20 Minuten in der Pause. Diese Vorgaben werden aktuell als Schaubildchen an die Schulen rausgegeben.
Hier kann man sich die Bildchen anschauen:
Auf vier Seiten: Bundesumweltamt erklärt Lehrern, wie sie lüften sollen | News4teachers
Man sieht also, dass die offizielle Vorgabe nicht einmal dem genügt, was du aus den ohnehin geltenden Regeln abgeleitet hast. Zur coronabedingten Aerosolverdünnung sollte man eigentlich noch mehr lüften als sonst.
Hat schon jemand nachgerechnet, ob das heimische Kinderzimmer oft genug gelüftet wird?
Bei uns schon. Die beiden Kinderzimmer hängen an der nach der betreffenden Norm ausgelegten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Das taugt natürlich nicht zur Corona-Aerosolverdünnung (siehe unten), sondern "nur" dazu, dem Bewohner genug frische Luft zuzuführen.
ob die lüftungswünsche (ohne technische hilfe) eine chance auf realisierung haben? ich zweifle daran, hoffe aber das beste.
Nach den Berichten diverser Eltern und Lehrer hängt das extrem vom jeweiligen Lehrer ab. Einige dauerlüften, andere lassen es ganz sein, weil ihnen zu kalt ist. Wieder andere machen es nur bei schönem Wetter. Richtig interessant wird es dann bei Schneetreiben oder so - aber bei den aktuellen Zahlen würde ich fast wetten, dass wir den Lockdown noch vor dem ersten Schneetreiben haben (zumindest in tieferen Höhenlagen).
Mal eben eine Lueftungsanlage irgendwo in ein Bestandsgebaeude einbauen, ist fast aussichtslos.
Das hat ja auch keiner vor, hoffe ich, da das viel zu lange dauert. Die Überlegungen gehen eher in Richtung von mobilen Luftreinigern mit H14-Filter und thermischer Filterdesinfektion. Also keine Spielzeuge, die für das Gästeklo von Haus Erika gedacht sind, sondern professionelle Geräte mit >1500 m^3/h. Beispiel: Trotec TAC V+. Das sind dann aber nicht nur ein paar hundert Euro, sondern >4000, insbesondere wenn man die im Schulbetrieb zwingend nötige Schallschluckhaube mit einplant. Ich hätte aber auch bei den Dingern Bedenken, dass sie wegen der Lautstärke dann nur gedrosselt laufen würden oder unsachgemäß bedient werden. Rein technisch können sie den Rauminhalt eines Klassenzimmers von 52 m^2 (um bei der Beispielschule von Skeptiker
zu bleiben) problemlos 10x pro Stunde durchfiltern (wenn man sie denn sinnvoll platziert).
Man sieht an der Summe aber, dass die 8333 Euro pro bayrischer Schule gerade einmal für zwei Klassenzimmer reichen würden.
Da lobe ich mir doch das bewaehrte KISS Prinzip, Fenster Auf, Fenster zu. Mechanisch, Wartungsfrei, Nicht Pruef-/Abnahmepflichtig. Selbst durch Lehrer oder Hausmeister fehlerfrei bedienbar.
Aber mit dem Problem, dass es kaum möglich ist, die hinsichtlich der Aerosolproblematik immer wieder genannten 6 Luftwechsel pro Stunde wirklich bei jeder Wetterlage und jedem Bediener zu erreichen.
Eine KWL im EFH schafft natürlich auch keine 6 Luftwechsel pro Stunde bezogen auf das Volumen des Hauses, aber da geht es ja "nur" darum, den Frischluftbedarf einer überschaubaren Anzahl von Bewohnern sicherzustellen und explizit NICHT darum, die Aerosolkonzentration von Corona-Viren herabzusetzen. Wenn einer im Haushalt das Virus hat, ist die Chance recht hoch, dass die anderen es auch bekommen - und das nicht nur wegen der Aerosole, sondern auch wegen der engen Kontakte innerhalb eines Haushalts.