Hallo liebe Forengemeinde,
vielen Dank für die vielen nützlichen Tipps und Gedankengänge, auch für die verlinkten Beispiele von R.B. und die Fotos zum Korkboden.
Ich finde es auch gut, dass man hier keinen Honig ums Maul geschmiert bekommt, sondern mit der harten Realität konfrontiert wird, was früher oder später sowieso mit noch viel schlimmeren Folgen passieren würde, sollte man die Wohnungen so wie sie sind hemdsärmelig vermieten und dann Klagen von Mietern wegen Geräuschbelästigung bekommen.
Ich habe mir gestern die Zeit genommen und die Unterlagen zum Haus, soweit vorhanden, zusammengesucht. Dabei habe ich eine böse Überraschung erlebt:
Das was ich blöderweise für den Estrich gehalten habe, ist schon der Rohbetonboden. Zum Haus existiert ein Wertgutachten von 2010, in dem unter Baumängeln auch aufgeführt ist
"Kein Estrich mit Trittschalldämmung auf der Decke über dem OG"
Bei der Decke handelt es sich um eine Stahlbeton-Massivdecke, so wie ich es den leider schlecht lesbaren Plänen entnehmen kann, mit einer Dicke von 16 cm.
Von früheren Bewohnern des Hauses gab es zwar bisher keine Beschwerden, das Dachgeschoss wurde auch regelmäßig genutzt, das Haus wurde bisher aber immer komplett vermietet, was natürlich kein Vergleich mit der Situation einer getrennten Vermietung wäre. Im EG befindet sich eine Arztpraxis. Deswegen gab es auch die Überlegung, dass wir die Wohnung im OG gar nicht vermieten, sondern anderweitig selbst nutzen, um eine Ruhestörung der Praxis auszuschließen und deswegen nur das DG zu vermieten. Das hängt alles noch ein bisschen in der Schwebe
Trotz allem, auch bei einer Selbstnutzung des OG wäre ein Trittschallschutz des DG wichtig.
Ich sehe aufgrund eurer Beiträge als rationalste Lösung dann tatsächlich Teppichboden. Ich habe sogar Teppichfliesen gefunden
(Hersteller Milliken), die je nach Ausführung eine Trittschallverbesserung von 30 bis 37 DB bringen würden. Sind in der stärksten Ausführung eigentlich für den Objekt- und Gewerbebereich und dementsprechend teuer.
Ich muss das Ganze so oder so nochmal gründlich durchdenken, Schnellschüsse machen hier keinen Sinn.
Erstaunlich finde ich, dass wohl auch in jüngster Zeit noch Häuser gebaut werden, in denen im OG (Wohnzwecke), kein Estrich mit darunterliegender Trittschalldämmung installiert wird und anscheinend auch für den späteren Einbau nicht vorgesehen ist – siehe z.B. hier. Gut, es handelt sich hierbei um Einfamilienhäuser, aber ich dachte, acuh aufgrund eurer Beiträge, eine solche Ausführung wäre im Neubau längst passé.
Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe, ich werde berichten, wie es weitergeht.
Beiträge von Vortex81
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Hallo Liebe Forengemeinde,
Eine Wohnung im Dachgeschoss soll demnächst vermietet werden. Den Untergrund bildet eine Betondecke. Momentan ist leider nicht ersichtlich, ob unter dem
vorhandenen Estrich oder in der Betondecke irgendwo eine Dämmschicht gegen Trittschall eingearbeitet ist – ich vermute eher nicht, das Haus wurde
1967 gebaut.
Es war bisher ein geklebter PVC-Boden als Bahnenware verlegt, ohne eine Trittschalldämmung. Trittschall in der Wohnung darunter war mit diesem
Boden zwar zu vernehmen, jedoch für mein Subjektives empfinden nicht übermäßig laut.
Da aufgrund der baulichen Gegebenheiten max. 15mm Platz für einen neuen Fußboden und eine Trittschalldämmung vorhanden ist und eine komplette Erneuerung
des Unterbodens bis zum Rohboden (also alter Estrich raus, ordentliche Trittschalldämmung mit mind. 20 mm, neuer Estrich rein) aus Kostengründen
nicht umsetzbar ist, überlege ich jetzt, welcher Bodenbelag und welche Trittschalldämmung unter den grade nicht optimalen Bedingungen das beste
Ergebnis erzielen würde.
An dieser Stelle möchte ich mich für das Feedback von Ralf Dühlmeyer und R.B. für ihre Anregungen im Thread "Unterschiede Trittschall unter Laminat" bedanken.
Ich habe mich bisher sehr auf schwimmend verlegtes Laminat mit einer 5mm starken wie auch immer gearteten Trittschalldämmung versteift, weil
ich dachte, das dies für eine Mietwohnung die rationellste Lösung wäre (überschaubare Kosten, bei Bedarf leicht zu wechseln).
Nun wurden mir in dem anderen Thread alternative Lösungen aufgezeigt, die für meine spezielle Situation besser geeignet wären:
a) Teppichboden:
Hier dämpft der Bodenbelag ja von "Natur" aus schon einen Teil des Trittschalls. Wäre auch unter Kostengesichtspunkten überschaubar.
Ich möchte jedoch ungern wieder einen Boden mit dem Untergrund verkleben. Von der Entfernung des stinkenden PVC-Belags habe ich noch ein Trauma.
Das war einfach eine riesen Sauerei, die ich in Zukunft vermeiden möchte.
Es gibt aber auch selbstliegende Teppichfliesen, das wäre evtl. eine Alternative. Die Frage wäre hier, ob unter einem Teppichboden aus selbstliegenden
Teppichfliesen eine zusätzliche Trittschalldämmung Sinn machen oder überhaupt funktionieren würde – wenn dann könnte ich mir da überhaupt Kork
oder Gummikork vorstellen, da dies ein festeres Material wäre, weil Teppichboden ja einen stabilen Untergrund benötigt.
b) Korkboden:
Wenn auch teurer, auf jeden Fall eine Überlegung wert. Eine Trittschalldämmung aus Kork bzw. Korkgummi und darauf ein Korkboden müsste doch unter
den vorliegenden Bedingungen das Optimum an Trittschalldämmung bringen, sofern man keinen Teppichboden haben möchte?
c) Verklebtes Parkett:
Parkett wäre tatsächlich der einzige Bodenbelag, den ich mir verklebt vorstellen könnte, da man ihn mehrmals abschleifen kann, was theoretisch zu einer langen
Lebensdauer des Bodens führt.
Parkett jedoch nur unter der Voraussetzung, dass man hier noch etwas bzgl. einer Verminderung des Trittschalls "herausschlagen" könnte. Der Hersteller Haro schreibt z.B. hier:
"Bei der vollflächigen Verklebung ist im Gegensatz zum schwimmenden Verlegen grundsätzlich keine zusätzliche Trittschalldämmung notwendig. Bei Bedarf – zum Beispiel in äußerst hellhörigen Gebäuden – kann die Trittschalldämmung Silent Double Fix (für Verklebung freigegeben) eingesetzt werden."Gibt es hier Erfahrungen mit einem solchen System?
d) Doch Laminat
R.B. schrieb im anderen Thread:
"Ansonsten würde ich als Zielvorgabe min. 20dB Trittschallverbesserung und min 20% Gehschallverbesserung ausgeben, das sollte auf jeden Fall erreichbar sein. Im Idealfall wären wohl auch >22dB und 30% Gehschallverminderung erreichbar. Den Rest in einen etwas "dickeren" Oberbelag investieren. Also nicht in irgendwelche Laminat-Paneele die sich schon biegen wenn man sie schräg anschaut. Die federn zwar beim Begehen, aber das sorgt eher für ein unangenehmes Gehgefühl."
R.B. schrieb noch, dass man evtl. auch mit zwei unterschiedlichen Dämmschichten experimentieren könnte.
Hat hier jemand Erfahrungen mit einer Kombination aus Trittschalldämmung(en) und Laminat, die unter Bedinungen, die meinen ähnlich sind, funktioniert?Das sind meine bisherigen Gedanken zu dem Thema und über ein weiteres Feedback wäre ich sehr dankbar
PS: Nach dem Durchstöbern des Forums und weiterer Recherche ist mir bewusst, dass ich bei keiner der aufgezählten Lösungen Wunder erwarten kann, aber eine leichte Verbesserung zur vorherigen Situation mit dem alten PVC-Belag sollte doch möglich sein, wenn eine 20dB Trittschallverbesserung erreichbar wäre? -
Bitte um Entschuldigung , ich meinte den Nutzer R.B.
Wenn es euch stört, mache ich gerne auch einen neuen Thread auf, ich dachte nur, das es hier im Thread ja eine ganz ähnlich gelagerte Problemstellung gibt, mit auch schon nützlichen Tipps, wäe es sinnvollere darauf Bezug zu nehmen als noch einen neuen
Thread mit der für euch eh schon leidigen Thematik aufzumachen.
@ Ralf Dühlmeyer:
Ja, das wäre mir auch das Allerliebste, ist aber kostentechnisch einfach nicht drin. Da zumindest der Trittschall mit dem Ekel-PVC nicht übermäßig laut zu hören war, habe ich die Hoffnung, dass im Untergrund schon eine Art Dämmung liegt bzw. die Betondecke dick genug ist, um hier schon Einiges an Schall zu dämpfen. -
Ich möchte das Thema gerne wiederbeleben, da ich ein ähnliches Problem habe (max. 15mm Platz für Fußboden und Trittschalldämmung). Es handelt sich um eine Wohnung im Dachgeschoss, jedoch als Untergrund keine Holzbalken-, sondern eine
Betondecke. Vorher war ein ekliger PVC-Boden als Bahnenware geklebt verlegt, ohne irgendwelche Trittschalldämmung.
Wenn da jemand in der Wohnung normal über das PVC gelaufen ist (mit Straßenschuhen), hat man es in der darunter liegenden Wohnung gedämpft gehört.
Hier im Thread wurden ja schon wertvolle Tipps gegeben, bzgl. das Optimum herauszuholen mit einer "herkömmlichen" Trittschalldämmung.
Da die Wohnung zukünftig vermietet werden soll, möchte ich ungern wieder einen fest verklebten Boden hineinlegen. Ich dachte
an eine möglichst hochwertige Trittschalldämmung und darauf schwimmend verlegtes Laminat, das man bei einem Mieterwechsel ggf. schnell austauschen kann.
R.D. hat etwas vom Matten aus Gummigranulat geschrieben, andere von guten Erfahrungen mit Kork.
Ich habe jetzt eine solche Trittschalldämmung aus Gummikork entdeckt, z.B. in 5mm Stärke.
Wäre das eine geeignete Trittschalldämmung für z.B. hochwertiges, schweres Laminat? Könnte man bei einem Wechsel des Laminats eine solche Dämmung wiederverwenden, weil sie mir doch ganz stabil erscheint (was ich bei einer Schaumstoff-Bahnenware eher nicht sehe)?
Hat denn noch jemand konkrete Vorschläge (gerne Herstellerspezifisch), welche Kombination bei Ihm unter ähnlichen Bedingungen gut funktioniert hat?
R.D. hat zum Beispiel auch etwas davon geschrieben, dass man eine Trittschalldämmung und Laminat mit integrierter Trittschalldämmung kombinieren könnte. Hat da jemand Erfahrungswerte, welche Kombination gut funktioniert?
Grüße
Vortex