Beiträge von Skeptiker

    Viele meiner Bekannten raten mir davon ab, weil Holz anfällig für Feuchtigkeit sein kann und Reparaturen dann teuer werden.


    Wie seht ihr das? Kann jemand seine Erfahrung mit sowas teilen?

    Wie passen solche Meinungen zu Städten wie Halberstadt, Goslar oder Nördlingen, in denen die ältesten Holz-Häuser 500 oder mehr Jahre alt sind? Dieses Haus in Goslar ist schlanke 440 Jahre alt!



    Ja, das bedarf natürlich des Unterhalts, aber jedes mineralisch errichtete Haus ebenfalls!

    Nasses Holz kann im konkreten Fall genau so geschädigt sein wie nasses Mauerwerk, schlimmer aber nasser Stahlbeton (-> Chlorid-Korrosion) oder ganz schlimm nasse Stahlträger. Holz ist per se erstmal nicht so viel stärker durch Feuchte gefährdet als die genannten Baustoffe, die auch alle trocken gehalten werden möchten.


    Ob Holz feucht, nass oder daraus folgend bereits durch holzzerstörende Pilze oder Tiere geschädigt ist, muss im konkreten Fall geprüft werden. Hier geht es wie vermutet nur um die zwei Giebelwände im DG, also eine Fläche so groß wie eine Giebelwand im EG. Die Dachflächen selbst sind bei jedem konventionellen EFH seit hunderten von Jahren aus hölzernen Sparren und Latten konstruiert.


    Mehr Sorgen würde mir die baualterstypisch vermutlich aus heutiger Sucht immer noch miserable Wärmedämmung der Gebäudehülle inkl. Fenster machen.

    Insgesamt bedarf das Gebäude, wenn es noch weitgehend im Originalzustand ist, einer energetischen Komplettsanierung des Ausbaus (Heizung, Elektro, Sanitär, Fenster, komplette Wärmedämmung und alle Oberflächen innen neu, möglicherweise auch neue Estriche), die dem Kostenrahmen eines Neubaus ohne Fundamentierung und Rohbau entsprechen dürfte - mit der Einschränkung, den Grundriss kaum heutigen Bedürfnissen anzupassen, also ändern zu können.

    Da sehe ich vor allem die Kosten. Die beiden hölzernen Giebelwände dürften finanziell kaum ins Gewicht fallen, selbst wenn sie geschädigt wären, was hier erstmal so nicht erkennbar ist.

    Der Keller und das Erdgeschoss bestehen aus Fertigbeton, …

    Was soll das sein? Der Baubeschreibung nach würde ich von Stahlbeton-Fertigteilen ausgehen.

    … das erste Geschoss, das gleichzeitig das Dachgeschoss ist, wurde aus Holz gebaut. Viele meiner Bekannten raten mir davon ab, weil Holz anfällig für Feuchtigkeit sein kann und Reparaturen dann teuer werden.

    Hüstel … eine extrem oberflächliche und unüberlegte Aussage, denn:

    • Es geht vermutlich nur um die Giebelwände, eventuell um die Kniestöcke. Deren Anteil an den Gesamtflächen des Hauses ist überschaubar.
    • Dachstühle werden in Europa seit mind. tausend Jahren aus Holz gebaut. Einige große hölzerne Dachstühle bspw. von Kathedralen oder Rathäusern sind Jahrhunderte als, teilweise noch vollständig aus dem Mittelalter.
    • In Norwegen gibt es frei bewitterte Holzkirchen, die über 500 Jahre alt sind.

    („Die meisten Autos und Busse werden wohl aus Stahlblech gebaut. Meine Freunde sagen, Stahl rostet, wenn er nass wird und dann werden Reparaturen teuer. Ich würde deshalb lieber ein Auto aus Kunststoff oder Stein kaufen.“)

    Wie seht ihr das?

    Ich halte es für undifferenziert und deshalb ziemlichen Unsinn.

    Kann jemand seine Erfahrung mit sowas teilen?

    Einige Beispiele von Holzfassaden gibt es hier. Ich kenne Häuser mit einer frei bewitterten Holzfassade - diese ist unbehandelt und 15 Jahre alt und weder unansehnlich, noch hinfällig:




    Es kommt auf den konstruktiven Holzschutz an und dann klappt‘s auch mit dem Dachgesvhoss aus Holz.

    Sehr schön! Halte uns auf dem Laufenden und melde Dich, wenn Du Unterstützung brauchst! :bier:

    Die Außenwände im DG bestehen aus irgendwas mit 10,5 cm Dämmung irgendwas.


    Da wird die "Holz-Fertighaus-Schadstoff-Familie" möglicherweise ziemlich vollständig anwesend sein.

    Oh, das hatte ich übersehen! :eek:


    Bei einem bauzeittypischen Satteldach dürfte aber auch dieser Flächenanteil an der Hüllfläche des DG überschaubar sein und damit das Risiko nicht sonderlich hoch, aber das ist natürlich durch eine Raumluftanalyse zu überprüfen. Wenn eine solche Schadstoffbelastung vorläge, sollte diese vermutlich bei ausschließlich betroffenen Giebelwänden und ansonsten Massivbauteilen aber auch mit überschaubarem Aufwand sanierbar sein.

    Das "schöne" einer "weißen Wanne" ist, dass sie "natürliche Selbstheilungskräfte" hat ;)


    Die im Beton erfolgenden Reaktionen bei Wassereintritt sorgen dafür, dass kleine Undichtigkeiten sich von selbst wieder schließen ;)

    Das ist korrekt, aber sind damit nicht eher Haarrisse mit einer Rissbreite < 0,5 mm gemeint, als Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 6,0 mm? :rulez:

    Vielen Dank für deine rasche und ausführliche Antwort. Das beruhigt mich erst einmal.

    Also meinst du, dass man auch dann noch verharzen kann, wenn es ggf. zu spät ist und Wasser irgendwo auftaucht? Also erstmal beobachten?

    Verharzt wird im professionellen Bereich nach meiner Beobachtung immer nur dann, wenn Wasser kommt. Weshalb sollte man es sonst tun?


    Genau deshalb empfehle ich dieses Vorgehen!

    Oh man. Da regen wir uns über die alten Bohrlöcher auf und am Ende passiert uns das selbst.

    Zum Verharzen würde es dann aber eine Fachfirma brauchen oder gibt es da auch kleinere Geschütze im Baumarkt, um die Löcher zu verschließen?

    Mach Dir weiter keine Gedanken, denn die …

    … Dichtwirkung weißer Wannen wird ausschließlich (?) / im wesentlichen (?) in deren Mitte in einer Schichtstärke von + / - 10 cm erzielt.

    Dort sind bei Dir aber keine Löcher! Deshalb:

    ... beobachten, ob Wasser durchtritt. Ich halte das bei fachgerechter Ausführung der Konstruktion und ohne Vorschäden für sehr unwahrscheinlich.


    Du hast so gut wie sicher kein Problem!

    Mach Dir keine weiteren Gedanken über Deine bezogen auf die Wand oberflächlichen kleinen Löcher: Die Dichtwirkung weißer Wannen wird ausschließlich (?) / im wesentlichen (?) in deren Mitte in einer Schichtstärke von + / - 10 cm erzielt. Verharzen kann man trotzdem, ich halte es zumindest vorerst für entbehrlich und würde die Bohrungen erstmal nur noch einige Zeit nach Starkregen / hohem Grundwasserstand beobachten, ob Wasser durchtritt. Ich halte das bei fachgerechter Ausführung der Konstruktion und ohne Vorschäden für sehr unwahrscheinlich.


    Du hast so gut wie sicher kein Problem!

    Nach oberflächlicher Lektüre ist dieses Haus als "Massiv-Fertighaus" verkauft und vor allem gebaut worden - mit vielen Stahlbetonbauteilen ("Stahlbeton-Großwandtafeln" = Wand-Fertigteile). Die für die 1960er bis weit in die 1970er Jahre typische "Holz-Fertighaus-Schadstoff-Familie" mit viel Formaldehyd und manchmal DDT in der Raumluft sollte also erstmal nicht zu erwarten sein. Bei Massivbeton-Bauteilen aus Leichtbeton wie hier, würde ich eher kein Asbest erwarten. Bei den im Text erwähnten "Vorhangtafeln mit Mauerwerksstruktur" (nur im Bereich der Terrasse) vermute ich eher sehr dünne oberflächlich strukturierte Fertigteile als eine Faserzement-Vorhangfassade, aber dafür müsste man Bilder sehen.


    Insgesamt bedarf das Gebäude, wenn es noch weitgehend im Originalzustand ist, einer Komplettsanierung des Ausbaus (Heizung, Elektro, Sanitär, Fenster, komplette Wärmedämmung und alle Oberflächen innen neu, möglicherweise auch neue Estriche), die dem Kostenrahmen eines Neubaus ohne Fundamentierung und Rohbau entsprechen dürfte - mit der Einschränkung, den Grundriss kaum heutigen Bedürfnissen anzupassen, also ändern zu können.


    Ich halte unabhängig von einer Schadstoffproblematik, die ich hier kaum sehe, eine teure Sanierung vor dem Einzug für erforderlich und für sinnvoll.

    Ich würde erstmal klären ob die Gitter mla ausgetauscht wurden,

    Das wurden sie nach meiner Beobachtung nie. Sie sind noch genau wie am ersten Tag eingebaut.

    Das letzte Bild zeigt eine deutlich größere Flächean Rost und außerhalb der Reetkehle.

    Reetdächer nach meine Beobachtung neigen zu etwas ungleichmäßiger Entwässerung (gewachsenes Naturprodukt und so …). Außerdem führt hier die Dachgeometrie zusammen mit einer Hauptwindrichtung zu Verwirbelungen und bei Niederschlag zu einem ungleichmäßigen Wasserablauf.

    Entweder ist das vom Abwasseranschluss der Rinnen oder andere Einflüsse.

    Die Rinnen haben keine Abflüsse. Das Niederschlagswasser versickert in einer Sickerpackung. Das nahe Grundwasser ist - wie bei jeder Insel - Süßwasser.


    Weshalb bezweifelt ihr diesen Ansatz:

    Der Bewuchs konzentriert sich (siehe Foto) in der Kehle, damit konzentriert sich auch genau unterhalb des Abtropfpunktes der Kehle der Eintrag von organischen Säuren, siehe Biokorrosion. Ob das nun wirklich Huminsäure ist, kann eigentlich dahin stehen, da hier verschiedene Angriffsmechanismen wirken können, egal ob von Pflanzen oder von Prokaryonten verursacht.

    ?

    Der Statiker, das Abrissunternehmen und das Bauunternehmen (des neuen Hauses) und ein Zimmermann waren da. Das Nachbarhaus benötigt wohl nichts von uns, da es wohl auch als Fachwerk ausgeführt ist und die Nachbarwand keine tragende Funktion hat. Das gilt wohl auch für das Dach, etc., so dass unsere Seite problemlos abgerissen werden kann.

    Mir persönlich steht da dreimal zu oft „wohl“, denn wenn man diese Information schwarz auf weiß (also schriftlich) von sachkundigen Personen bekommen hat und sicher weiß, dann sollte da nirgends mehr „wohl“, sondern überall „sicher“ stehen! Wenn es diese/s Schreiben noch nicht gibt, dann sollten solche jetzt eingeholt werden.

    Diese Wand ist aber vor allem im oberen Bereich ziemlich porös, so dass man mit kräftigem Druck die einzelnen Steine herausdrücken kann. Somit muss die Wand wohl stabilisiert und abgedichtet werden. Die Frage ist halt, was die kostengünstigste Lösung ist.

    Die Antwort wurde bereits gegeben:

    Mauerwerk lässt sich außenseitig sehr gut durch Putz gegen Niederschlag abdichten und so vor diesem schützen. Eventuell müsste hier vorher nachverfugt werden.

    … oder die Fugen vermörtelt werden, wäre hier nach der neuen Zusatzinformation noch zu ergänzen.

    Eben, es passt nicht. In der Reetdeckung sind natürlich metallische Halte- und Befestigungselemente verarbeitet. Bei einem Baualter von gut 10 Jahren und ansonsten fachgerechter und solider Ausführung gehe ich aber von ausreichender Materialqualität nach den a.R.d.T. aus, würde also Korrosion durch ungünstige Materialwahl oder -kombination weniger erwarten.

    Wie geschrieben ist das Haus doppelt achsialsymmetrisch gespiegelt. Hier zwei weitere identische Situationen:


    (über den First gespiegelt)


    (um die Hausmitte um 180 Grad gedreht)


    Die vierte Hausseite war nicht für ein Foto zugänglich, sieht aber aus der Erinnerung ebenfalls gleich aus.

    Off-Topic:

    War bei einem gerade neu gebauten Hort gegeben. Brandschutzkonzept, Prüfung durch externen, Baugenehmigung - alles in Ordnung.

    Zur Inbetriebnahme kam aber die Forderung, dass die Oliven abschließbar sein müssen. Sonst könnte die Kinder ja rausklettern :yeah:

    Brüstungshöhe knapp 1,20 m.

    Ich kann mich sogar erinnern, genau das Problem schon mal bei einem erdgeschossigen Rettungsfenster einer Kita gehabt zu haben!

    Ist ja eher umgekehrt...erster Rettungsweg natürlich über das notwendige Treppenhaus.

    korrekt!

    Zweiter Rettungsweg über Raumspartreppe und anleiterbares Fenster im unteren Geschoss der Wohnung wäre theoretisch denkbar, ob die LBO sowas zulässt, müsste man prüfen.

    Über Raumspartreppen sind nach den meisten Landesbauordnungen 2. Rettungswege unzulässig, über Dachflächenfenster nur mit Mindestgröße, Anleiterbarkeit und / oder Aufstellfläche außen, Stufen innen. Das wird im Regelfall in dieser Kombi nichts.

    wir wollen auf unserer Seite des Grundstücks ein altes Haus abreissen, dass eine Nachbarwand/Kommunwand auf der Grundstücksgrenze hat. Diese müssen wir stabilisieren, bzw. abdichten, da sie nach dem Abriss die Aussenwand vom Nachbargebäude bildet. Die Steine der Wand sind im oberen Bereich nicht mehr wirklich fest.

    Mauerwerk lässt sich außenseitig sehr gut durch Putz gegen Niederschlag abdichten und so vor diesem schützen. Eventuell müsste hier vorher nachverfugt werden.

    Den Holzbauer gibt es wirklich und der GF heißt tatsächlich Nagel mit Nachnamen. Dass der Formenname auch ein Schmunzeln auslösen soll halte ich dennoch für wahrscheinlich.


    (Ich habe einen Steinrestaurator in der Familie, der seit seiner Hochzeit Querhammer heißt und dies sicher nicht ohne Hintergedanken!) :lach:

    Es gibt sehr unterschiedliche Schutzrohre, von denen einige auch zum direkten Einbetonieren gedacht sind. Die sind per se auch wasserdicht. Aber welche sind bei Dir eingebaut?


    Generell ist es bei den typischen geriffelten Schutzrohren immer ein Problem, an Durchdringungen das durchdrungene Bauteil dicht an den Schutzschlauch anzuschließen. Das klappt nach meiner Erfahrung nie richtig. Ich würde die Undichtigkeit also ebenso zwischen Hüllrohr und Dampfsperre / -bremse suchen wie zwischen Hüllrohr und Leitung, eher nicht beim Hüllrohr selbst.

    Wir im südlichen Deutschland (oder vielleicht auch nur ich) haben keine Ahnung von Klinkerfassaden, daher -etwas off topic- meine Frage: wo wären auf dieser Seite klassischerweise die Fugen anzuordnen? In der Mitte? das wäre ja blöd...

    An jeder Außenecke des Gebäudes und dann eben nach den a.R.d.T. ca. alle 8 m vertikal und horizontal. Und wie das am besten aussieht muss man in der Ansicht prüfen und dann festlegen (-> "planen")! :bier:

    Oh...ich sehe gerade, dass ich die falsche Datei angehängt habe. Das sind die Werte der Wände bei der Erstmessung. Der Gutachter hat dann ebenfalls gemessen, aber mit einem "Gann Hydromette Compact B - Feuchtemessgerät" bei der alle Werte zwischen 045 und 085 waren.

    • Welche Werte wurden in welchen Einheiten wo gemessen?
    • Was sollen die Zahlen unter „Oberfäche“ und „Tragwerk“ sagen? Die Hydromette Compact B kann nur bis zu 100 „Digits“ anzeigen. Woher kommen also Werte > 100? Welches „Microwellengerät“ hat Gann im Sortiment? Was zeigt dieses an?
    • Wie wurden diese Messwerte von der messenden Person interpretiert? (Was wurde als feucht, was als trocken bezeichnet und was wurde daraus abgeleitet?)

    Ist das nicht eine Dehnfuge?

    Dehnfugen sind in Vormauerschalen vertikal und horizontal planmäßig alle ca. 8 m angelegte und dauerelastisch verschlossene mehr oder wenig geradlinig verlaufende Fugen, welche (ausschließlich) der Aufnahme thermisch bedingter Längenänderungen (= Ausdehnungen) der hinterlüfteten Vorsatzschale einer Fassade dienen.


    Auf dem Foto sind Fugen mit einer Rissbreite von geschätzt 5 - 10 Millimetern unkontrolliert an Stellen sehr geringer Stabilität aufgerissenen und jetzt offen. Beides darf bei fachgerechter Ausführung nicht passieren und muss jetzt beseitigt werden. Ein einfacher starrer Fugenverschluss ("Zuschmieren") reicht hier nicht aus.


    Mit Beschädigungen durch Baufahrzeuge des Gartenbauers dürfte das nichts zu tun haben.

    Was ist ein VOB?

    Die VOB ist die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen. Sie findet bei "Verbrauchern", also privaten Endkunden für die Erstellung von von diesen privat genutzten Bauwerke nur unter besonderen Bedingungen Anwendungen, die dann dazu führen, dass sie auch bekannt ist.

    Welche Gründe könnte es gegeben haben, diese Gaube eines frisch errichteten komplett neuen EFH in dieser ungewöhnlichen Form auszuführen? Ein Bebauungsplan existiert nicht, die Gaubenform gibt es weder in der näheren noch in der weiteren Umgebung!


    Des Rätsels Lösung könnte ich inzwischen am anderen Rand des Ortes bei einem anderen Neubau gefunden haben:



    Es sollten wohl in der Gaube "bodentiefe" Fenster erzielt werden.


    Nun ja ...