Hallo zusammen,
wir haben vor kurzem einen Altbau überschrieben bekommen und bisher nur die oberste Geschossdecke gedämmt, weil ja eigentlich nicht mehr vorgeschrieben ist.
Was wir nicht bedacht haben ist die Luftfeuchtigkeit. Ich wollte eigentlich nur den ungefähren U-Wert der Wände über Ubakus.de berechnen und bin dort auf dieses Problem erst aufmerksam geworden.
Wir haben zwar einen Energieberater angefragt, aber bisher noch nicht einmal einen Termin. Ich wollte hier vorab mal ein paar (unabhängige) Antworten zu dem Problem mit der Feuchtigkeit bekommen. Eine Lösung wäre ja die Fassadendämmung, aber das können wir uns momentan nicht leisten. Und deshalb wollten wir dieses Projekt erstmal 2-3 Jahre in die Zukunft verschieben.
Bis dahin sollte aber eine Not- bzw. Zwischenlösung wegen der Feuchtigkeit her und als einzige Möglichkeit habe ich die Dampfsperre gefunden.
Wenn ich in Ubakus.de nun beim Mauerwerk innen eine solche Dampfsperre (z.B. mit Acrylkunststoff) eintrage ist das Problem bei -10 Grad Außentemperatur weg. Ansonsten müsste ich die Luftfeuchtigkeit auf max. 35% senken.
Was in Schlafräumen/Bad auch bei regelmäßigen Lüften wohl nur schwer zu erreichen ist bzw. Nachts wenn die Luftfeuchtigkeit in Schlafräumen am höchsten ist, kann man ja schlecht lüften...
Hier meine Fragen:
- ist es überhaupt möglich, dass Feuchtigkeitsproblem so kurzfristig in den Griff zu bekommen?
- sind die Werte die in Ubakus.de angezeigt werden (siehe Anhang) tatsächlich so schlimm oder habe ich etwas falsch gemacht?
- falls es möglich ist, was für eine Dampfsperre kann genommen werden. Gibt es sowas als eine Art Wandfarbe?
- gibt es Dampfsperren die gesundheitlich unbedenklich (emissionsfrei) sind?
- sollten die bestehenden Gipskartonplatten entfernt werden?
- wie sind die Problemzonen wie Fenster, Übergang zu Decken und Böden abzudichten, damit von dort keine Feuchtigkeit in das Mauerwerk eindringt?
- kann die Luftfeuchtigkeit nach oben über die diffusionsoffene Deckendämmung entweichen oder verschieben wir das Problem von der Wand in die Decken (-dämmung)?
Hier noch die groben Daten zum Haus:
- Baujahr: ca. 1880
- Mauerwerk: Fachwerkhaus mit 140x160 Innenbalken und Gefache aus 120mm Vollblock-Bimsstein und teilweise Vollziegelstein (z.B. unterhalb der Fenster). Frontseiten sind doppelt gemauert (2x 120mm). Innen wurde ein Lehm-Stroh Putz (ca. 20-30mm) aufgebracht.
- Geschossdeckendämmung: mit CD/UD-Profil abgehängte Decke (ca. 1m bis Dachbodendecke aus Lehm/Brettern/?) + 2x120mm Steinwolle + 12,5mm Gipskarton
- auf zwei Seiten ist das Mauerwerk komplett verputzt (keine Ahnung mit was...), auf den anderen zwei Seiten ist nur Kalkputz drauf
- der Boden zum Erdgeschoss ist mit ebenfalls wie die Dachbodendecke aus irgendeinem Lehmgemisch und Bretter obendrauf. Wir haben obendrauf Ausgleichsschüttung, Estrichplatten und Korkboden.
- die 4 Wände sind von innen mit Latten und Gipskartonplatten abgestellt (hier kann ich nur raten und schätze 25mm Lattung und 12,5mm Gipskarton), beim Rest wurde auf dem Lehm-Strohgemisch noch irgendein Innenputz (keine Ahnung was) aufgetragen.
- Fenster wurden Ende der 90er eingebaut und sind doppelt Isolierverglast.
Würde mich freuen, wenn einer der Fachleute hier meine Fragen beantworten könnte.
Viele Grüße,
Markus