Umzug einer Ölheizung innerhalb eines Hauses

  • Hallo zusammen,


    wir sind gerade dabei ein altes Siedlungshaus aus den 30er Jahren zu sanieren, welches noch mit einer Ölheizung betrieben wird. Das Haus hat drei Schornsteine, zwei auf der Nord- und einer auf der Südseite des Daches. Ausgerechnet der "Süd-Schornstein" wird für den Betrieb der Ölheizung genutzt.


    Da auf das Süd-Dach eine Photo-Voltaik-Anlage gesetzt werden soll, ist die Idee, den Schornstein auf der Südseite abzubauen und den Abzug der Ölheizung in einen der Schornsteine auf der Nordseite umzuziehen.


    Nach Rücksprache mit Heizungsbauer & Kaminkehrer ist das jedoch nicht so einfach möglich wie gedacht, da die Entfernung zwischen Heizung und Nordkamin zu gross ist (4,5 m) und der Kamin nicht mehr richtig ziehen würde (laienhaft ausgedrückt :) )


    Damit das funktioniert kann, müsste somit die Ölheizung Richtung Nordkamin verschoben werden, was vom Platz her auch funktionieren würde.


    Unser Heizungsbauer hat uns heute in der Diskussion die folgenden Möglichkeiten genannt:
    - neue Ölheizung (15.000 EUR)

    - neue Gasheizung (12.000 EUR) zzgl. Gasanschluss, der noch nicht liegt

    - Pelletheizung

    - Umzug der Ölheizung ca. 7.000 EUR, wobei darauf hingewiesen wurde, dass falls beim Umzug etwas kaputt geht, sowieso eine neue Heizung benötigt wird und die 7.000 EUR dann auch verloren sind.

    - Wärmepumpe (da das Haus noch nicht komplett saniert und somit auch noch nicht gedämmt ist, ist Wärmepumpe im Moment für uns keine Alternative)



    Aufgrund der aktuellen politischen Situation (und der vollen Öltanks) und der Höhe der Kosten würde ich für den Umzug der Ölheizung stimmen, da es aus meiner Sicht keinen Sinn macht, eine neue Öl- oder Gasheizung zu kaufen, wenn in wenigen Jahren eh eine Wärmepumpe eingebaut werden soll. Ich bin mir aber unsicher, wie empfindlich Heizungen beim Umzug sind. Hat das schon mal jemand gemacht und Erfahrung damit, ob die Ölheizung das überlebt? Oder ob man etwas spezielles beachten muss?


    vielen Dank für Euer Feedback
    Rita

  • Heizkessel sind keine Mimosen.

    Kann denn der Kessel als Ganzes transportiert werden oder ist es ein Gliederkessel der auseinander genippelt werden muss?

    Ich halten den Umzug des Kessels für vernünftig. Muss der Schornstein noch neu verrohrt werden?

    Gefühlt kommen mir die 7 T€ sehr hoch vor. Abschreckung?


    Zur Vorbereitung auf Wärmepumpe: falls Du es noch nicht gemacht hast, probier mal im nächsten Winter die Vorlauftemperatur der Heizkörper soweit zu senken, bis der erste Raum nicht mehr zufriedenstellend erwärmt wird.

    Damit kannst Du die Tauglichkeit von Haus und Anlage besser einschätzen.


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  • Danke für Deine Antwort und die Tipps bzgl. Vorbereitung auf die Wärmepumpe.

    Die 7.000 EUR teilen sich in 5.000-6.000 Eur für den Umzug und ca. 1000 EUR für das neue Rohr. Wobei man diese 1.000 Eur dann bei der Gas- oder neuen Ölheizung wohl auch hätte. Hmmm.

    Wenn ich mir unsere Heizung (Buderus Logano G115) und Deine Erklärung anschaue, dann vermute ich, dass es sich um einen Gliederkessel handelt. Aber ich bin hier Laie.

    Um Kosten zu sparen überlegen wir auch, die Heizung selber umzuziehen, so dass der Heizungsbauer am Ende nur noch anschliessen muss.

  • Müsste ein Gusskessel sein, wenn ich mich nicht täusche. Das kleine Gerät kann man mit einer stabilen Sackkarre transportieren. Nur die Verkleidung muss abgebaut werden.

    Ich würde den Umzug auch selber machen.

    Vielleicht fragt Ihr aber noch einen anderen Heizungsbauer, was er dafür haben will.


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  • welches noch mit einer Ölheizung betrieben wird.

    Wie alt ist der Kessel?

    Kennst Du den Hersteller/Typ des Kessels?


    Bei einem älteren Kessel würde ich über einen Austausch nachdenken, ansonsten hätte die Modernisierung des Gebäudes höhere Priorität und ich würde den bestehenden Kessel erhalten, bis er durch Pellets oder WP oder was auch immer ersetzt werden kann.

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  • Das kleine Gerät kann man mit einer stabilen Sackkarre transportieren

    Ich vermute mal, dass der physikalische Umzug des Kessels der kleinste Posten in den 7k€ sind. Die bestehende Heizungsverrohrung will auch wieder irgendwie angebunden werden.

  • Der Kessel ist ein Buderus Logano G115 von 2005.

    Der Schornsteigfeger war beim letzten Besuch noch sehr zufrieden damit.

  • Bei einem älteren Kessel würde ich über einen Austausch nachdenken, ansonsten hätte die Modernisierung des Gebäudes höhere Priorität und ich würde den bestehenden Kessel erhalten, bis er durch Pellets oder WP oder was auch immer ersetzt werden kann.

    Bitte keine Pellets. Es gibt schon genug Pelletsverheizer. Noch mehr verträgt die Umwelt nicht.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Die bestehende Heizungsverrohrung will auch wieder irgendwie angebunden werden.

    Für sechstausend Euros verlege ich eine Menge Rohre und verlängere ein paar Stromleitungen.


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  • Natürlich. Ich meine nur, so einen Kessel von A nach B zu versetzen bekommt wohl fast jeder hin, der nicht 2 linke Hände hat. Beim Verlegen von Rohren samit Wanddurchbrüchen wird's schon schwieriger, und spätestens beim Verbinden mittels Schweißen/Löten/Pressfittings wird sich das kaum einer mehr zutrauen.

  • Der Kessel ist ein Buderus Logano G115 von 2005.

    Der hält ewig, und Ersatzteile sind auch kein Problem.

    Grundsätzlich ist ein Umstellen des Kessels, damit er auf kurzem Weg an den Schornstein angebunden werden kann auch sinnvoll, denn die Abgastemperatur ist relativ niedrig, und wenn auf dem Weg vom Kessel zum Schornstein das Abgas zu stark abkühlt, steht das Kondensat im Schornstein. Zur Not kann man an der Rückwand die Abgastemperatur noch etwas erhöhen. Falls das zu viel Aufwand macht, dann müsste man halt darüber nachdenken, wie man den Kessel trotzdem an den Schornstein anschließt.



    .....da die Entfernung zwischen Heizung und Nordkamin zu gross ist (4,5 m) und der Kamin nicht mehr richtig ziehen würde (laienhaft ausgedrückt :) )

    Ist die Entfernung das einzige Problem das der Schorni genannt hat? Ordentlich eingepackt könnte das ja funktionieren. Man darf das Abgasrohr halt nicht um zig Ecken verlegen. Ob der "Nord"Schornstein vom Querschnitt her passt, oder ein Rohr eingezogen werden müsste, das sollte der Schorni sehen.

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  • Ich halten den Umzug des Kessels für vernünftig.

    Ich nicht.


    Dafür gibt es mindestens 2 Gründe...erster lautet: Never touch a running system.

    2.Grund: Man kann heutzutage im Bereich der PV ganz viel machen, Schattenmanagement, Optimierer, Strings anpassen... da scheint mir die Beeintraechtigung durch den Schornstein handelbarer zu sein, als der gigantische Aufwand, die Ölheizung für die letzten 2-3 Jahre ihres Lebens noch grossartig umzuziehen.


    Oelheizung weiterlaufen lassen, parallel dazu bei der Sanierung schon den Umstieg auf WP immer mitdenken, PV so auslegen, das man mit dem derzeitigen Schornstein leben kann und später die Möglichkeit hat, den rückzubauen und zu überbauen wäre meine bevorzugte Variante.

  • Vielen Dank für Euer hilfreiches Feedback.

    Anbei ein kurzes Update zum Stand der Dinge:


    Nachdem wir uns dann zuerst entschieden hatten, alles so zu lassen, wie es ist, haben wir uns dann doch noch an eine andere Firma gewandt.

    Nach Rücksprache ist der Plan (Stand heute) wie folgt: die Heizung soll so umgesetzt werden, dass sie an ein Aussenrohr angeschlossen werden kann. Somit könn(t)en alle drei vorhandenen Kamine abgebaut werden. Dieser Plan muss allerdings noch vom Schornsteinfeger abgesegnet werden.

  • dass sie an ein Aussenrohr angeschlossen werden kann.

    Falls das Rohr an einer Giebelwand "firstnah" an der Fassade nach oben geführt weden kann, dann wäre das eine Alternative. Glücklicherweise greifen die neuen Regelungen zur Schornsteinhöhe nicht bei Öl oder Gas, der neue Schornstein muss dennoch den aktuellen Anforderungen entsprechen.

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  • Glücklicherweise greifen die neuen Regelungen zur Schornsteinhöhe nicht bei Öl oder Gas


    Die Heizung kann tatsächlich so umgezogen werden, dass das Rohr "firstnah" gesetzt werden kann.

    Welche neuen Regelungen sind das?

  • Die BImSchV sieht für Schornsteine an Festbrennstoffkessel neue Ableitbedingungen vor, die bei Schornsteinen die nicht firstnah angebracht werden, zu gewaltigen Höhen führen können. Bei Öl und Gas ist die Sache entspannter. Die Details müsste ich jetzt nachlesen, die BImSchV kenne ich ja auch nicht auswendig. Der Schorni wird Euch das schon erklären, dabei hilft ein Blick auf die Umgebungsbedingungen (Dachfenster in der Nähe etc.).

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  • Besser den Schornsteinfeger fragen, der muss das letztendlich abnehmen. Wichtig, VORHER fragen, nicht erst wenn der alte Schornstein ab- bzw. der neue Schornstein aufgebaut ist.

    Wenn der neue Schornstein firstnah aufgebaut wird, dann genügen wahrscheinlich die 40cm über First.

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