wenn das Wohnen immer teurer wird

  • berichten über besonders teuere Wohnungen die Medien - beispielsweise, wenn sie an bekannten Orten stehen, oder anh Orten, die sich offensichtlich stark verändert haben. Am Beispiel der Neubebauung des Berliner Tacheles war das heute Thema im "Länderreport" bei Deutschlandfunk Kultur. Die beiden zusammengehörigen Beiträge können hier (Beschreibung am Beispiel Tacheles) und hier (Einordnung durch einen Stadtsoziologen) gehört werden.


    Was denkt ihr über die innerstädtisch explodierten und immer noch nicht wieder wirklich sinkenden Immobilienpreise?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Was soll ich denken? Ich denke was sicherlich 90% aller Menschen denken, dass es nicht gut ist. Die Immobilien-Leute wird es freuen, dem Rest gar nicht. Es wird so kommen, dass Innenstädte nur noch zu Gettos für Reiche verkommen. Im Grunde egal, weil dann bilden sich neue Zentren außerhalb des alten Zentrums, dort wo es günstiger ist und dort geht dann der Punk ab und die historische Innenstadt interessiert niemanden mehr. Dort können die G'stopften dann unter sich in aller Ruhe (im wahrsten Sinne de Wortes) leben.


    Evtl werden dadurch Kleinstädte belebt, weil günstiger zum wohnen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Es wird sich wohl der Trend fortsetzen das immer mehr aufs Land ziehen. Wir sehen das bereits bei uns. Es kommen immer mehr Städter in die Dörfer, teils hunderte km entfernt. In manchen Regionen bekommt man eben noch Land und Haus für 150.000€ und kann sofort einziehen. Abstriche muss man immer machen, aber ich brauch keinen IKEA um die Ecke wenn ich dafür das 5-fache für ein Haus zahlen muss. Es ergibt oft einfach keinen Sinn.

    Es sind teils nur 20-30 min die Menschen weiter aufs Land ziehen müssten um ihren Traum vom Haus+Land zu realisieren. Aber an der Bequemlichkeit scheitert es oft das man das nicht gewillt ist in Kauf zu nehmen. Es muss alles in kurzer Zeit erreichbar sein.

  • Ja, das ist das Komische daran. Als Städter im Dorf fehlt Dir der Döner Laden gleich um die Ecke. Aber in der Stadt fährst Du dann mit dem Auto um Besorgungen zu machen.

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  • Ja, man könnte evtl "mit dem Auto" ergänzen.

    Wir haben in unserer "Sinnfindungszeit" viel erlebt. 4 Bundesländer und etliche Umzüge in 12 Jahren lassen einen so einiges erleben. Vorallem wenn es um die Findung des richtigen Ortes geht.
    Fazit: Den perfekten Ort gibt es nicht. Entweder passt die Landschaft nicht ( See, Meer, Berge ) oder es ist zu ablegen, Strukturschwach, kein ÖPNV, oder Familie wäre zu weit weg oder die Arbeit wäre zu weit weg, oder oder oder...


    Das Dilemma ist eben das viele nicht flexibel sein wollen, manchmal auch nicht können da z.b der gut bezahlte Job eben in einem Ort ist in dem man auch Familie hat usw. Das wirds eben kompliziert. Dann muss man im Zweifel eben damit leben das man sich nie ein Haus leisten kann da der Markt auf diese Befindlichkeiten keine Rücksicht nimmt.


    Für uns stand das Haus immer als Prio 1 ganz oben und danach haben wir uns am Ende auch gerichtet. In Hessen habe ich zwar besser verdient, aber unterm Strich hätte ich meine Gehalt mindestens verdoppeln müssen um nur halbwegs bequem ein Haus zu finanzieren. Immer mit dem Risiko "was ist wenn". Das macht einen mental kaputt immer davon abhängig zu sein das man mindestens dieses und jenes Einkommen hat.


    Nun arbeite ich in ähnlicher Position in einem anderen Bundesland, verdiene etwas weniger und könnte mir aber 2 Hausfinanzierungen leisten. Man schläft ruhiger da auch der Jobverlust keine Folgen haben würde.

  • Man muss halt Prioritäten setzen, und dabei im Hinterkopf behalten, dass sich die Lebensumstände ändern. Es gibt immer Vor- und Nachteile, aber die sollte man halt gewichten und dann entscheiden.

    Die Nähe zur Familie (beispielsweise) ist sicherlich wichtig, aber es müssen deswegen ja nicht 3 Generationen und die komplette Verwandtschaft in einem Haus wohnen. Nach meiner Erfahrung gibt es das Modell "Großfamilie" oder "Generationenhaus" kaum noch, die Menschen heute sind viel flexibler. Das müssen sie teilweise auch sein, denn nicht immer ist der perfekte Job in fußläufiger Reichweite.

    Ich habe schon oft geschrieben, dass wir in DE das Glück haben, dass sich nicht alles auf eine Großstadt oder Region konzentriert, und genau genommen sind die Entfernungen relativ kurz. Das eröffnet auch viele Möglichkeiten für die persönliche Entwicklung.

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  • Da wo es passt sind die Immobilen extrem teuer. Wir haben hier alles, See, Meer (sehr sparsam da schwäbisch) und Berge. Alle Freizeitvergnügen die es gibt das ganze Jahr über und alles was nicht direkt vor Ort ist, in erreichbarer Nähe. Man kann städtisch oder ländlich leben und hat trotzdem den Döner gleich um die Ecke oder den Edelitaliener. Aber, für diesen Luxus zahlt man auch, in irgend einer Form. Und es gibt auch bei uns jede Menge Leute, die diesen Luxus, diese Möglichkeiten vor der Nase haben, es sich aber nicht leisten können. Mehr als nen Spaziergang am See is nich. Ja, man kann nicht alles haben.

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