Verständnisfrage: wir wird ein gespiegelten Treppenhaus betoniert?

  • Hi zusammen,

    Ich habe eine Frage an die Experten hier. In unserem Reihenhaus liegt unser Treppenhaus und das Treppenhaus des Nachbarns genau gegenüber. Die Treppenhauswände wurden betoniert. Zuerst mit Schalung unseres. Dann das des Nachbarns. Nun frage ich mich, wie man das denn macht. Die Seitenwände können beim Betonieren des Nachbartreppenhauses natürlich geschalt werden (die Schalung bekommt man ja wieder weg), aber die Wand dazwischen doch nicht mehr, weil da ja schon die Wand unseres Treppenhauses stand und mit Schalung das Ganze ja viel zu breit geworden wäre. Wir haben auf Bildern gesehen, dass die Mineralwolle aus der Trennfuge des Treppenhauses mit Folie abgedeckt wurde. Aber dann? Betoniert man da jetzt einfach gegen die Dämmwolle, benutzt also die Dämmwolle als Schalung? Drückt die sich nicht zusammen? Kann mir jemand erklären, wie man das normalerweise macht und ob die Ausführung okay ist?

  • Ja, im Normalfall wird die Dämmung zwischen euren Häusle als verlorene Schalung verwendet. Anders geht es ja nicht. Ist ein ganz normaler Vorgang.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • In unserem Reihenhaus liegt unser Treppenhaus und das Treppenhaus des Nachbarns genau gegenüber. Die Treppenhauswände wurden betoniert. Zuerst mit Schalung unseres. Dann das des Nachbarns. … Betoniert man da jetzt einfach gegen die Dämmwolle, benutzt also die Dämmwolle als Schalung? Drückt die sich nicht zusammen? Kann mir jemand erklären, wie man das normalerweise macht und ob die Ausführung okay ist?

    Braucht man da eine besondere Dämmung oder reicht da normale Dämmwolle? Drückt der Beton die nicht zusammen?

    Was bei Euch gemacht wurde, weiß ich natürlich nicht. Hoch druckfeste Mineralfaserdämmung gibt es als sogenannte Trennwanddämmungen. Aber meiner Erinnerung nach waren die passenden Produkte der üblichen Verdächtigen um 2010, als ich zuletzt damit zu tun hatte, nur für Betonierhöhen von ca. 50 cm oder so zugelassen, waren also nicht als raumhohe verlorene Schalung einsetzbar, nur in der Bauhöhe einer sehr dicken Rohdecke. Das mag inzwischen anders sein.


    Die übliche Vorgehensweise bei Gebäudetrennwänden aus Stahlbeton ist im Berliner Raum aber schon erheblich länger der Einsatz von Wänden aus Halbfertigteilen („Filigranwänden“) und da übernimmt die eine rückwärtige Schale die Funktion der „verlorenen Schalung“ von Frau Maier . Die Trennwanddämmung kann also bspw. auf der zuerst betonierten Wand aufgebracht werden.


    Bist Du Dir sicher, dass bei Euch konventionell, als zweihäuptig örtlich geschalt wurde?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • für mich liest es sich so , als ob nur eine wand die gebäude trennt. das hiesse aber , dass es eigentlich kein klassisches reihenhaus wäre.


    die beschreibung stellt mehr fragen als antworten zu liefern :eek:

    die bilder sind jetzt auch nicht besonders ausagekräftig/erhellend

    die vernunft könnte einem schon leid tun....

    sie verliert eigentlich immer

  • für mich liest es sich so , als ob nur eine wand die gebäude trennt.

    ich nehme diese aussage zurück und behaupte ab sofort das gegenteil ;)

    eine zweite (recht sparsame wand wird wohl errichtet, man kann sogar mit etwas mühe eine schallschutz(trenn)dämmung erkennen.


    über die treppensituation sagen die bilder trotzdem zu wenig

    die vernunft könnte einem schon leid tun....

    sie verliert eigentlich immer

  • Ich bin etwas verwirrt, da aus meiner Sicht die Fotos nichts mit dem zu tun haben was der TO beschreibt. Aus meiner Sicht sind....

    Auf den Fotos zu sehen: Eine Trennwand betoniert, eine Trennwand dagegen gemauert. Die Dämmung ist nicht auf Druck beansprucht, kann einfach eingelegt werden --> normale Trennwandplatte aus MiFa genügt. Ausführung sehr einfach

    Nach der Beschreibung des TO: Zwei Treppenhäuser Rücken an Rücken. Ich würde hier die erste Wand zweihäuptig einschalen und betonieren. Dann spezielle druckfeste MiFa z.B. Splitrock von R..kw...l anbringen. Die Fugen müssen verklebt werden und insbesondere bei den Ankerstellen ist darauf zu achten, dass kein Beton eindringen kann. Das ist gar nicht so einfach und es muss sehr sauber gearbeitet werden. Dann durch die erste Wand ankern. Alternativ wäre hier einhäuptig dagegen zu betonieren, dies ist auch aufwändig. Aus diesem Grund kommt das nicht so oft vor, ich bin jetzt kein Reihenhausspezialist aber ich hatte diesen Fall noch nie. Skeptiker: die Platten halten 50 MN/m2 aus. Da kann man ca. 2,00 m/Stunde betonieren, das geht schon gerade so geschosshoch wenn man zwei oder drei TRH auf einmal betonieren kann.

    Jochen

  • Ich Versuche Mal aufzuklären.

    Es sind zwei Treppenhäuser aneinander betoniert. Der Rest der Wände ist mit KS zweischalig gemauert. Also anders ausgedrückt. Jeder hat seine eigene Wand und sein eigenes Treppenhaus. Nur das Treppenhaus wurde jeweils betoniert.

    Es sind keine Filigranteile gewesen. Ich hänge Mal noch ein Foto an, da sieht man am linken Bildrand unser fertiges Treppenhaus und hinten dran die bereits angebrachte Dämmwolle. Gegen die musste jetzt halt das Treppenhaus des Nachbarn betoniert werden.

    Auf dem anderen Bild sieht man ebenfalls, wie gerade ein zweites Treppenhaus an ein bereits bestehendes dran betoniert wird. Die Bewährungseisen stehen, die schwarze Folie deckt die Dämmwolle in der Trennfuge ab. Wir nahmen immer an, man hat da dann einfach gegen die Dämmwolle betoniert, allerdings wundern wir uns, ob dadurch die Dämmwolle nicht massiv zusammengedrückt wird und so ihrer Funktion nicht mehr richtig nachkommt.

  • Das erste Bild zeigt eine betonierte und eine mit einer Trennwanddämmung davor gemauerte KS-Wand.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Nein, das scheint nur so. Die KS Wand ist die Wand neben dem Treppenhaus. Die würde einfach schon angefangen hochzuziehen . Hinter dieser schwarzen Folie ist das bereits betonierte Treppenhaus.

  • Ja, ich verstehe das System. Man will im Bereich Treppe durch das schwerere Material die Schallausbreitung verhindern/reduzieren und der Rest ist dann KS. Du sagtest, da wurde noch eine Folie dazwischen gelegt? Wahrscheinlich um das Eindringen von Beton bei den Ankerstellen zu verhindern und überhaupt bei den Stößen, wenn nicht sauber verlegt wurde. Allerdings frage ich mich, ob das so korrekt ist, denn dort sollte alles brandsicher sein und ich weiß nicht ob eine Folie das erfüllt.


    Aber im Prinzip ist das alles OK so, mit Dämmung zwischen den Wänden, sofern das richtige Material verwendet wurde.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Da wir als WEG gebaut wurden, müssen keine speziellen Brandschutzanforderungen zwischen den Häusern erfüllt werden. Mich wundert nur, dass die Dämmwolle, die man bei Google so finden und die für Ortbeton verwendet werden darf, immer diesen Stufenfalz hat...den unsere definitiv nicht hat. Aber wenn ihr sagt, dass der Beton die normale Steinwolle nicht zu sehr zusammen drückt, dann bin ich damit auch fein.

  • Aus dem ersten Bild sehe ich links

    • eine StB-Wand des linken Nachbarn
    • eine Trennwanddämmung
    • die Kimmschicht einer KS-Wand

    rechts

    • eingewickelten Stahlbeton (ob vor einer weiteren Wand kann ich nicht erkennen)

    Gespiegelt ist da für mich nichts.

    Da wir als WEG gebaut wurden, müssen keine speziellen Brandschutzanforderungen zwischen den Häusern erfüllt werden.

    Jein, denn eine Trennwand zwischen Nutzungseinheiten und eine tragende Wand ist es trotzdem, unabhängig von den Eigentumsverhältnissen, die damit nichts zu tun haben.

    Mich wundert nur, dass die Dämmwolle, die man bei Google so finden und die für Ortbeton verwendet werden darf, immer diesen Stufenfalz hat...den unsere definitiv nicht hat.

    Den setzt man ein, um zu verhindern, dass Beton dazwischen läuft und eine Schallbrücke bildet.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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