Ratlos, Erdgeschoss, Wohnzimmertemperatur 10° wärmer als draussen bei gekippter Terrassentür, Neubau 5J alt.

  • Hallo zusammen,

    ich hoffe mein Post ist hier in diesem Unterforum richtig?

    Wir der Titel das Problem erwähnt, haben wir in unserer Mietwohnung seit dem Einzug vor 5 Jahren, gefühlt immer sehr hohe Temperaturen.

    Wir haben uns kürzlich deswegen mehrere Thermometer besorgt und diese bestätigen unsere Befürchtungen.

    Die Wohnung liegt im Erdgeschoss (!) einer 4_Stöckiger Wohnungsanlage und insbesondere das Wohnzimmer (mit offener Küche) und Schlafzimmer (beide in Richtung Westen) werden einfach nicht kühler als 24/25°, egal was wir tun. Auch im Winter bei ausgeschalteter Fußbodenheizung (in der ganzen Whg) wird’s nie kühler als 17° in besagten Räumen, auch wenn es draußen Minusgrade hat (-10°).


    Unser Hauptproblem sind allerdings die Sommermonate und da dieser nun kommt, wollen wir der Ursache auf den Grund gehen, da wir uns nicht vorstellen können woher dieser große Wärmeunterschied kommt.


    Hier 2 Screenshots unserer Klima-App, die die Außentemperatur auf der Terrasse zeigt (oben), sowie die Temperatur im Wohnzimmer (Station) und Zimmer (Schlafzimmer) jeweils unten.

       

    Die Screenshots habe ich heute Morgen um 6:50Uhr gemacht.

    Wohnzimmer Terrassentür war über Nacht geschlossen, Schlafzimmer Terrassentür ist 24/7 gekippt.


    Und trotzdem haben wir nicht mal um 7Uhr schon 25° in beiden Räumen, obwohl es draußen gerade mal 15° hat. Wie kann das sein?


    Ich würde mich über eure Meinungen sehr freuen und beantworte gerne eure Fragen, sollte ich ein wichtiges Detail ausgelassen haben.


    Danke schon mal!


    frelli

  • Skeptiker

    Hat den Titel des Themas von „Ratlos, Erdgeschoss, Wonzimmertemperatur 10° wärmer als draussen bei gekippter Terrassentür, Neubau 5J alt.“ zu „Ratlos, Erdgeschoss, Wohnzimmertemperatur 10° wärmer als draussen bei gekippter Terrassentür, Neubau 5J alt.“ geändert.
  • Zur Erklärung; Bei Fw, aber auch anderen Heizungen sind die Heizräume auch bei modernen Anlagen, insbesondere aber bei Pufferspeichern oft so warm, dass die Räume/Wohnung darüber/daneben "über"heizt werden. Ohne eigenes Zutun.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Unser Hauptproblem sind allerdings die Sommermonate und da dieser nun kommt, wollen wir der Ursache auf den Grund gehen, da wir uns nicht vorstellen können woher dieser große Wärmeunterschied kommt.

    Die Ursache ist vermutlich sehr knapp zusammenzufassen: Wenn im Laufe eines betrachteten Tages mehr (Wärme-) Energie in einen Raum hinein gelangt, als ihn wieder verlassen kann, sammelt sie sich darin und dann steigt darin die Temperatur der Materialien (Wände, Decken, Möbel) und am Ende der Raumluft. Der Raum heizt sich also auf.


    Für den dann gewünschten Wärmeeintrag nutzt man im Winter überwiegend die Heizung. Im Sommer scheint die Sonne und sorgt direkt über Sonnenlicht und indirekt über die erwärmte Außenluft für einen Wärmeeintrag, der dann meist nicht gewünscht ist. Aufgrund der immer besser wärmegedämmten Gebäudehüllen bleibt die Wärme auch im Sommer überwiegend im Raum, so dass sich dieser stark aufheizt. Um dieses zu verhindern, muss nach den anerkannten Regeln der Technik heute der sommerliche Wärmeschutz nachgewiesen werden: Eine Aufheizung über bestimmte Temperaturen darf rechnerisch nur an einzelnen Tagen eines Jahres eintreten. Dies lässt sich durch verschiedene Maßnahmen erreichen:

    • Anordnung der Fensterflächen so, dass es eine Verschattung durch Bäume oder andere Gebäude gibt
    • Verkleinerung der Fensterflächen
    • Einsatz außenliegenden Sonnenschutzes (Raffstores o.ä.)
    • Einsatz von Sonnenschutzverglasungen
    • Planung mit einer sicheren Nachtauskühlung durch Querlüftung mittels teilweise geöffneter Fenster (Oberlichter, Lüftungsklappen, mechanische Wohnraumlüftung)
    • Einsatz einer aktiven Kühlung (Klimaanlage)

    In planerischer Kombination mehrere Maßnahmen gelingt es praktisch immer, die Tagestemperatur mit Ausnahme tropischer Nächte im rechnerischen Nachweis auf unter 24° C zu halten. Für ein um 2018 in D fertiggestelltes Gebäude galt bereits die Pflicht zu diesem Nachweis.


    Soweit zur Theorie. Bei Euch ist es mit morgendlichen > 25° C eindeutig zu warm.


    Es gilt also, herauszufinden woran das liegt. Naheliegend sind die folgenden Ursachen:

    • zuviel Sonneneinstrahlung (große unverschattete Fensterflächen)
    • zu große innere Kühllasten (Heizung läuft, Backofen / Herd sind überdurchschnittlichen in Betrieb, Gaming-PC / Bitcoin-Mining laufen viel / ständig)
    • unzureichende Wärmeabfuhr / Kühlung durch fehlende Nachauskühlung (Querlüftung durch alle Räume sobald die Außentemperatur unter der Innentemperatur liegt)

    und diese in Angriff zu nehmen, soweit möglich.


    Ist die Wohnung gemietet oder Eigentum? Wenn gemietet, ist es eine Wohnung eines Großvermieters oder eines Eigentümers von einer WEG?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Terrassentür ist 24/7 gekippt.

    das mag einen psychologischen Effekt haben, ohne Durchzug wird aber kaum kältere Luft in die Räume gelangen. Zudem darf man nicht vergessen, dass Luft nur relativ wenig "Wärmeenergie" transportieren kann.


    Unser Hauptproblem sind allerdings die Sommermonate

    Da seid Ihr nicht alleine.


    Ich sehe nur 2 Möglichkeiten:

    a.) Konsequent lüften sobald es draußen kühler ist, und damit meine ich "lüften" und nicht nur gekippte Fenster.

    b.) Technisch nachhelfen, Lüftungs- bzw. Klimaanlage


    Die Möglichkeit a.) sollte für die Übergangszeit ausreichen, aber im Hochsommer gibt es zu wenige Tage und Stunden mit niedrigen Außentemperaturen. In Eurem Fall kommt hinzu, dass anscheinend schon so viel Wärmeenergie in der Bausubstanz steckt, dass ein paar Stunden "offene Fenster" kaum ausreichen werden.

    Falls Euer Ziel eine Raumtemperatur von 20°C oder 21°C ist, dann geht ohne Möglichkeit b.) gar nichts.


    Würdest Du die Oberflächentemperatur von Wände, Boden, Decke messen, dann wird diese vermutlich im Bereich 24°C oder 25°C liegen. Um dann 1m² Wand von 25C auf sagen wir mal 21°C zu "entladen", müsstest Du bereits mehr als 30m³ Luft mit 15°C an die Wand heranführen, damit diese die Wärmeenergie aufnehmen kann, und wohlgemerkt, da reden wir über gerade mal 1m² Wandfläche. Du kannst Dir vorstellen, wieviel Luft erforderlich ist um eine komplette Wohnung runter zu kühlen.


    Erschwerend kommt hinzu, dass im Sommer ja von außen tagsüber immer wieder Wärmeenergie nachgeliefert wird, und unser Alltag (Duschen, Kochen, Elektrogeräte etc.) produziert ja auch Wärme. 1 Mal Spaghetti gekocht, und Du bräuchtest vielleicht 50-100m³ Frischluft um den Wärmeeintrag in den Raum zu kompensieren. Alleine durch unseren Aufenthalt in den Räumen steigt die Raumtemperatur, schließlich produziert ein Mensch eine Wärmeleistung von vielleicht 100-200W.


    d.h. Entweder Ihr könnt Euch im Sommer mit einer Raumtemperatur im Bereich 23-25°C arrangieren, oder ihr müsstet über eine aktive Klimatisierung nachdenken. Der Einfluss extremer Wetterverhältnisse (Hitzewelle) lässt sich nur über eine aktive Klimatisierung deutlich reduzieren.

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    .

  • Bei uns ist ein Zimmer nachts immer geschlossen, eines immer geöffnet. Das ist so ein Riesenunterschied.

    Es kühlen ja auch der Boden und die Wände aus in der Nacht (siehe Post von R.B. ) und halten den Raum jeweils tagsüber kühl.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Die "Mietwohnung" hatte ich übersehen, sorry. Damit scheiden schnelle bauliche Maßnahmen aus. Ob es einen mietrechtlichen Anspruch auf niedrige Tagestemperaturen im Sommer gibt, weiß ich nicht, vermutlich nicht.


    IN jedem Fall sollte die konsequente nächtliche Lüftung zur Auskühlung im Vordergrund stehen. Und die beginnt schon in den Nächten vor der Hitzewelle!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Vielen Dank für euer Feedback und Antworten!

    Die Whg bzw die Zimmer haben wohl einen sehr schlechten Luftaustausch, selbst wenn wir in allen Zimmern alle Terassentüren öffnen (jedes Zimmer hat Bodentiefe Fenster) weht fast kein Lüftchen. Deswegen haben wir im Wohnzimmer, auch bei 24/7 gekippter Terrassentür immer min 24°.

    Vor dem Wohnzimmer und Schlafzimmer ist die nach Westen liegende Terrasse mit Minigarten, das über die ganze Länge vom Nachbarn durch eine 1.8m hohe Hecke begrenzt wird.

    Wir haben dunkle Vorhänge an allen Fenstern und an der Terrasse 2 grosse Sonnenschirme (je mit 2m x 1.5m Fläche) die wir ab 10Uhr aufspannen, die Sonne kommt erst gegen 18Uhr an dieser Seite an.


    Die gesamte Terrasse wird „überschattet“ vom Balkon der Nachbarn über uns, somit ist dadurch zumindest ein Teil der Terrasse im „Schatten“.


    Letzten Sommer hatten wir bis zu 29,4° im Wohnzimmer und so wie euer Feedback klingt wird wohl nichts über eine Klimaanlage gehen?


    Wären die Kosten hierfür von uns zu tragen oder könnte das durch die hohen Temperaturen auch in die Zuständigkeit des Vermieters fallen?

    Zur Erklärung; Bei Fw, aber auch anderen Heizungen sind die Heizräume auch bei modernen Anlagen, insbesondere aber bei Pufferspeichern oft so warm, dass die Räume/Wohnung darüber/daneben "über"heizt werden. Ohne eigenes Zutun.


    Das hatten wir Anfangs auch befürchtet, aber unter der Whg ist die Tiefgarage und die Kellerabteile.


    Edit: wir haben überall Aussenrollos, auch wenn wir diese ganztags unten haben, ändert das nichts an den Temperaturen.

  • Zur Erklärung; Bei Fw, aber auch anderen Heizungen sind die Heizräume auch bei modernen Anlagen, insbesondere aber bei Pufferspeichern oft so warm, dass die Räume/Wohnung darüber/daneben "über"heizt werden. Ohne eigenes Zutun.

    Bei wirklich "modernen" Anlagen, also solchen, welche in den vergangenen ca. 10 Jahren errichtet wurden, sollte genau das durch die kräftigen Leitungsdämmungen nicht der Fall sein.


    Unabhängig davon ist ein Wärmeeintrag aus benachbarten Räumen natürlich auch als Quelle zu überprüfen und ggf. zu beenden.

    In jedem Fall sollte die konsequente nächtliche Lüftung zur Auskühlung im Vordergrund stehen. Und die beginnt schon in den Nächten vor der Hitzewelle!

    Nach der Schilderung ...

    Die Whg bzw die Zimmer haben wohl einen sehr schlechten Luftaustausch, selbst wenn wir in allen Zimmern alle Terassentüren öffnen (jedes Zimmer hat Bodentiefe Fenster) weht fast kein Lüftchen. Deswegen haben wir im Wohnzimmer, auch bei 24/7 gekippter Terrassentür immer min 24°.

    ... deshalb noch einmal die Frage nach einer

    Querlüftung durch alle Räume sobald die Außentemperatur unter der Innentemperatur liegt

    Wie sieht es damit aus? Wird in jeder Sommernacht durchgängig quer gelüftet? feelfree s richtige Feststellung

    *Nicht* normal sind übrigens die 1250ppm CO2 nach einer Nacht ohne Personen im Wohnzimmer. Da fehlt es ziemlich an Lüftung.

    lässt mich drastisch daran zweifeln. Die 1250 ppm CO2 sprechen deutlich dagegen! Bevor dies nicht geklärt und ggf. gelöst ist, würde ich mir keine Gedanken über ein Klimagerät machen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • ... deshalb noch einmal die Frage nach einer

    Wie sieht es damit aus? Wird in jeder Sommernacht durchgängig quer gelüftet?

    Das haben wir schon öfters gemacht und es bringt Abhilfe für den Moment (da gehen vielleicht so 2-3° runter) aber nach 30min ist die ganze Whg wieder auf dem gleichen Level wie zuvor. :(

  • Das haben wir schon öfters gemacht und es bringt Abhilfe für den Moment (da gehen vielleicht so 2-3° runter) aber nach 30min ist die ganze Whg wieder auf dem gleichen Level wie zuvor. :(

    Bitte #7 nochmals genau durchlesen.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • selbst wenn wir in allen Zimmern alle Terassentüren öffnen (jedes Zimmer hat Bodentiefe Fenster) weht fast kein Lüftchen.

    Das ist aufgrund der Bebauung gut möglich, die Grundstücke werden immer kleiner, und die Nachbarn sitzen schon direkt aufeinander, jeder versucht jeden cm² auf seinem Grundstück auszunutzen, und dann "steht" dort die Luft und heizt sich auf. Das kennt man ja aus Großstädten. Während meiner Studienzeit in Ffm war ich immer froh wenn ich das Wochenende zuhause verbringen konnte.


    Je nach Randbedingungen wird also die Fensterlüftung schwierig bis unmöglich. Dann hilft wirklich nur noch Technik. Versuchsweise kann man mit einem "Heizlüfter" nachhelfen, natürlich ohne aktivierte Heizung. Am offenen Fenster/Tür platziert, kann der die Warmluft nach draußen blasen (oder Außenluft nach drinnen). Das geht halt nicht geräuschlos vonstatten, die Dinger sind nicht gerade auf geringen Schallpegel optimiert, obwohl es auch da riesige Unterschiede gibt. Ein dezentrales Lüftungsgerät an der Hauswand montiert könnte auch helfen, aber wie ich oben schon geschrieben habe, ist es nur mit Luftwechsel halt schwierig. Da hilft dann nur ein Klimagerät, das ohne Schwierigkeiten mehrere kW an Kühlleistung zur Verfügung stellen kann. Nachteil, das kostet el. Strom.

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  • Das haben wir schon öfters gemacht und es bringt Abhilfe für den Moment (da gehen vielleicht so 2-3° runter) aber nach 30min ist die ganze Whg wieder auf dem gleichen Level wie zuvor. :(

    Okay, also keine ...

    Nachtauskühlung (Querlüftung durch alle Räume sobald die Außentemperatur unter der Innentemperatur liegt)

    bzw.

    ... konsequente nächtliche Lüftung zur Auskühlung ... . Und die beginnt schon in den Nächten vor der Hitzewelle!

    Und genau das dürfte damit eine ganz wesentliche Ursache für die Überhitzung der Räume sein.


    Also: Erstmal nachts lüften, lüften und lüften ... und dann weitersehen!

    Je nach Randbedingungen wird also die Fensterlüftung schwierig bis unmöglich. Dann hilft wirklich nur noch Technik.

    Das deckt sich nicht mit meiner langjährigen Planungserfahrung und allenfalls eingeschränkt mit meiner noch längeren Nutzungserfahrung als Bewohner verschiedener Wohnungen eng bebauter Innenstädte. Mir allen nur wenige Bauarten ein, für die dies öfter zutrifft:

    • Einseitig gelegene Räume in direkt besonnten Obergeschossen (Berliner) Altbauten mit Holzbalkendecken, ohne Verschattung und im windstillen und allseitig von warmen Mauern umgebenen Hinterhof. In einem Gebäude mit einem Baualter < 20 Jahren kann das allenfalls in Extremlagen der Fall sein.
    • Dachgeschosse, die vor ca. 2010 als Aufenthaltsräume (um-) gebaut wurden.

    Ich würde ersteres für die TS nicht ausschließen, bin aber erstmal auf deren Antwort zu Nachtauskühlung gespannt.

    Versuchsweise kann man mit einem "Heizlüfter" nachhelfen, natürlich ohne aktivierte Heizung. Am offenen Fenster/Tür platziert, kann der die Warmluft nach draußen blasen (oder Außenluft nach drinnen). Das geht halt nicht geräuschlos vonstatten, die Dinger sind nicht gerade auf geringen Schallpegel optimiert, obwohl es auch da riesige Unterschiede gibt.

    Ein Ventilator bringt da tatsächlich noch etwas und ist nicht ganz so laut!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Nicht nur nachts die Fenster kurz aufmachen, sondern die ganze Nacht offen lassen!

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Nachts durchlüften widerspricht oft dem Sicherheitsgefühl der Bewohner im EG eines MFH und/oder der gewünschten Verdunkelung.


    Fenster auf Kipp bringt auch nicht den Effekt. Es hilft außer der technischen und kostenintensiven Lösung nur Stoßlüften.


    Da Bayern als Ort angegeben ist, verlinke ich hier den Temperaturverlauf der letzten 72 h einer größeren bayerischen Stadt. Wie zu sehen ist, betrug die Außentemperatur von ca. 20 - 11 Uhr unter 22°C, also beste Bedingungen zum Lüften. Selbst in Berlin-Tempelhof, wo die 30°C in den letzten Tagen fast erreicht wurden, gab es viele Stunden unter 25°C.


    Mal eine halbe Stunde Fenster auf bringt da nicht viel. Im Winter ist kurzes Stoßlüften sinnvoll, um die Bauteile und Möbel nicht unnötig abzukühlen, im Sommer ist es kontraproduktiv, da das Auskühlen eine Voraussetzung ist, um die Lufttemperatur nachhaltig zu senken.


    Wenn man nachts die Rollläden weitestgehend geschlossen halten will, sollte also abends und vor allem morgends so lange wie möglich Durchzug gemacht werden. Und wenn keiner zu hause ist, auch tagsüber die Rollläden schließen. In bewohnten Räumen sollte auch da ein Fenster geöffnet bleiben, um den CO2-Gehalt der Luft niedrig zu halten. Bei den gemessen 1250 ppm bekommen manche Menschen schon Kopfschmerzen oder werden müde.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Nochmals vielen Dank für eure Antworten.


    Bitte #7 nochmals genau durchlesen.

    Danke, ja, deswegen ja meine Feststellung bzw Frage nach der Klimaanlage:


    Letzten Sommer hatten wir bis zu 29,4° im Wohnzimmer und so wie euer Feedback klingt wird wohl nichts über eine Klimaanlage gehen?


    Wären die Kosten hierfür von uns zu tragen oder könnte das durch die hohen Temperaturen auch in die Zuständigkeit des Vermieters fallen?


    Zum Thema die ganze Nacht durchlüften bei komplett offenen Fenstern/Türen:

    - ist bedingt möglich, da alle Zimmer zur Strassenseite die Kinderzimmer sind und wir mitten in einer Großstadt wohnen, da will ich nicht über Nacht die Terrassentüren der Kinderzimmern (direkt am Gehsteig hinter 1.5m Vorgarten ohne Abgrenzung) offen lassen.

    - bei den Kinderzimmern sind Nachts zusätzlich die Rollos unten, da sonst die Strassenbeleuchtung und die Autos die direkt vor den Fenstern Parken die Zimmer schön ausleuchten ... :/

    - auf der anderen Seite der Wohnung sind das Wohnzimmer/Küche und unser Schlafzimmer, und da sind eigentlich immer eben die Terrassentüren 24/7 gekippt, was aber anscheinend eh nix oder nicht viel bringt, durch den nicht bestehenden Luftfluss/Austausch.. ://

  • Grundsätzlich falsch! Bringt wenig Luftwechsel, aber dauerhaft eine Unterkühlung der Leibung (innen), was Schimmel zur Folge haben kann.

    Ja, im Winter schon. Hier geht es um Nachtauskühlung im (Hoch-) Sommer. Kann es da wirklich zur Unterkühlung und Kondensatausfall kommen?

    Zum Thema die ganze Nacht durchlüften bei komplett offenen Fenstern/Türen:


    - ist bedingt möglich, da alle Zimmer zur Strassenseite die Kinderzimmer sind und wir mitten in einer Großstadt wohnen, da will ich nicht über Nacht die Terrassentüren der Kinderzimmern (direkt am Gehsteig hinter 1.5m Vorgarten ohne Abgrenzung) offen lassen.

    - bei den Kinderzimmern sind Nachts zusätzlich die Rollos unten, da sonst die Strassenbeleuchtung und die Autos die direkt vor den Fenstern Parken die Zimmer schön ausleuchten ... :/

    Dann hat da wohl jemand bei der Planung geschlafen.


    ( Bevor jetzt jemand schreibt: "Da kann man nichts machen!" ... doch, kann man:



    die Situation entspricht exakt der der TS. Oberlichter können bspw. da weiterhelfen.)


    Aber das hilft der TS jetzt natürlich auch nicht weiter. Bauliche Maßnahmen benötigen die Zustimmung des Vermieters und wenn vorhanden auch der WEG - da sehe ich wenig Chancen. Und mietrechtlich sieht es auch nicht so toll aus - leider. :(

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich habe einen leisen Turmventilator, der bringt tatsächlich etwas.

    Ja, für die Verdunstungskälte an unserer Oberfläche, genannt Haut. Für die Lufttemperatur bringt er gar nichts außer einer minimalen Erhöhung durch Wärmeabgabe.


    Ich benutze seit Jahren auch einen im Büro, weil ich dank rel. großer Glasflächen des Öfteren mit dem Arm am Schreibtisch kleben geblieben bin. Das ist nun vorbei. Dank geöffnetem Fenster werden es zwar mal knapp 30 °C in der Hitzewelle, die belasten bei weitem nicht so wie 26 bei geschlossenem Fenster, Stichworte Luftaustausch und CO2 sowie Feuchteabtransport.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas T. ()

  • Klimaanlage


    Wären die Kosten hierfür von uns zu tragen oder könnte das durch die hohen Temperaturen auch in die Zuständigkeit des Vermieters fallen?

    Die Kosten wären von Euch zu tragen und der Vermieter müsste um Erlaubnis gefragt werden, wenn dazu bauliche Maßnahmen erforderlich sind.

    Unter Umständen könnte der Vermieter auch den Einbau übernehmen und dann 8% der Kosten als Modernisierungsumlage auf die Miete erheben.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Unter Umständen könnte der Vermieter auch den Einbau übernehmen und dann 8% der Kosten als Modernisierungsumlage auf die Miete erheben.

    Nur zur Ergänzung: Die 8 % der Modernisierungskosten können auf die Jahresmiete aufgeschlagen werden, also 0,66 % der Gesamtkosten auf die Monatsmiete. Diese Zahlungen bleiben dann aber dauerhaft Teil der Miete!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Genauso wie unten rechts im Bild sieht die Frontseite mit den Kinderzimmern aus.

    Bei DEN Lufttemperaturen wohl eher weniger, aber solche Luftemperaturen werden ja wohl (hoffentlich) nicht bis Oktober durchgehend herrschen.

    die 24°/25° haben wir fast das ganze JAHR über und im Sommer eben noch wärmer bis zu 29°/30° im Wohnzimmer und Schlafzimmer... :/
    Von November - Februar/März mind. 22.6° in besagten Räumen.

    Zu den Luftwerten im Schlafzimmer bei geschlossener Terrassentür über Nacht sag ich lieber nix dazu...nur so viel, da haben wir teilweise die ppm 3500er Marke gecknackt ...

  • Ja, für die Verdunstungskälte an unserer Oberfläche, genannt Haut. Für die Lufttemperatur bringt er gar nichts außer einer minimalen Erhöhung durch Wärmeabgabe.


    Ich benutze seit Jahren auch einen im Büro, weil ich dank rel. großer Glasflächen des Öfteren mit dem Arm am Schreibtisch kleben geblieben bin. Das ist nun vorbei. Dank geöffnetem Fenster werden es zwar mal knapp 30 °C in der Hitzewelle, die belasten bei weitem nicht so wie 26 bei geschlossenem Fenster, Stichworte Luftaustausch und CO2 sowie Feuchteabtransport.

    So einen haben wir seit letztem Jahr und es bringt Abhilfe für den Moment, ohne ist es unerträglich im Sommer.

  • Genauso wie unten rechst im Bild sieht die Frontseite mit den Kinderzimmern aus.

    Und wieso stellt ihr dann nicht wenigstens das Oberlicht auf Kipp? Das wäre für mein persönliches Sicherheitsgefühl ausreichend sicher und würde eine vernünftige und wirkungsvolle Querlüftung ermöglichen.

    die 24°/25° haben wir fast das ganze JAHR über und im Sommer eben noch wärmer bis zu 29°/30° im Wohnzimmer und Schlafzimmer... :/ Von November - Februar/März mind. 22.6° in besagten Räumen.

    Einmal wäre da natürlich einfach 'mal Lüften angesagt - zum anderen solltet ihr herauszufinden versuchen, ob es innere Kühllasten gibt, also unerwünschte Wärmeeinträge aus anderen Nutzungseinheiten / der Haustechnik / durchgehenden Leitungen ... überdimensionierter Heizung / Haustechnik, was weiß ich.

    Zu den Luftwerten im Schlafzimmer bei geschlossener Terrassentür über Nacht sag ich lieber nix dazu...nur so viel, da haben wir teilweise die ppm 3500er Marke gecknackt ...

    Natürlich sind rd. 400 ppm, ab 1.000 ppm sollte gelüftet werden, 3.000 gelten als langfristig kritisch und 5.000 ppm dürfen gesunden Arbeitnehmern in D maximal über 8 Stunden pro Arbeitstag zugemutet werden.


    Da gibt es nichts zu diskutieren: Eure Wohnung wird nicht ausreichend gelüftet, kann möglicherweise nicht ausreichend gelüftet werden. Im Zusammenspiel von erhöhter CO2-Konzentration und erhöhter Temperatur könnte beides zusammen vielleicht doch eine mietrechtliche Relevanz gegeben sein. ich würde diesbezüglich 'mal recherchieren bzw. eine Fachanwältin für Mietrecht konsultieren.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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