Neue Pelletheizung: Brennwert-Technik, ja oder nein?

  • Ich habe gesehen, dass auf den Produktblättern der Hersteller teilweise Energie-Effizienz von über 100% erzielt werden. Mit herkömmlichen Pelletheizung liegt man bei ca. 93%. Ein Hersteller macht Werbung damit auf 106% zu kommen.


    Meine Frage wäre lohnt sich die Brennwert-Technik und ich meine das nicht mal so sehr vom Preis her. Sondern ob diese komplizierter ist und einfacher kaputtgeht bzw. Störungsanfälliger ist. Da muss ja glaube ich, eine Wasserführung verlegt werden.


    Eigentlich läuft meine Frage darauf hinaus: Lieber ne "normale" Pelletheizung die läuft, als Brennwert-Technik wo öfter was kaputtgeht und auf die 10% mehr Leistung oder Energie-Einsparung verzichten?


    Würde mich über eure Erfahrung freuen zu dem Thema.

  • Skeptiker

    Hat den Titel des Themas von „Neue Pelletheihung: Brennwert-Technik oder doch lieber Finger weg davon?“ zu „Neue Pelletheizung: Brennwert-Technik, ja oder nein?“ geändert.
  • Warum sollte ein Brennwertkessel häufiger kaputt gehen? Die Technik ist doch identisch zu einem "normalen" Kessel. Genaueres kann man sagen, wenn man weiß, wie bei dem Kessel der Brennwerteffekt genutzt wird. Bei meinem Öler wird das durch einen nachgeschalteten Wärmetauscher gemacht, in dem aus dem Abgas die Energie entzogen und damit die Verbrennungsluft vorgewärmt wird. Am Ausgang des WT liegt dann die Abgastemperatur nur noch ca. 20K über der Außentemperatur, im Winter also irgendwas um die 30°C oder weniger. Im Sommer ist das nicht ganz so effizient wenn die Außentemperatur schon sehr hoch ist, da geht die Abgastempatur schon einmal in Richtung 40°C.


    Zur Erinnerung, normale Kessel arbeiten mit einer Abgastemperatur deutlich jenseits der 100°C, typ. ab 150°C aufwärts um Kondensat zu vermeiden. Bei einem Brennwerter wird bewusst dem Abgas noch Energie entzogen, und das Kondensat muss abgeführt werden.


    Die Sache mit den 106% darf man nicht wörtlich nehmen, es kommt immer darauf an, worauf sich dieser Wert bezieht (Google Heizwert, Brennwert).

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  • Die 106% waren als Wirkungsgrad angegeben. Also nix mit Heizwert oder Brennwert. Jetzt hat mir Google beigebracht, der Wirkungsgrad von 100% gar nicht möglich ist. Also reine Werbeversprechen scheinbar, die mehr verwirren oder falsche Hoffnung schüren.


    Folgendes habe ich gefunden und ne Frage dazu:


    "Im Vergleich zu konventionellen Anlagen sinken die Heizkosten durch eine Pelletheizung mit Brennwerttechnik dabei um durchschnittlich zehn bis 15 Prozent."


    Das wäre nicht schlecht und lohnt sich schon. Meine Frage wäre: Tut es das eher bei niedrigen Vorlauftemperaturen oder geht das auch bei den traditionellen Heizkörpern gerade bei der Pelletheizung? Heisst wird eine Brennwerttechnik eher effizient bei niedriger Vorlauftemperatur?

  • Tut es das eher bei niedrigen Vorlauftemperaturen oder geht das auch bei den traditionellen Heizkörpern gerade bei der Pelletheizung? Heisst wird eine Brennwerttechnik eher effizient bei niedriger Vorlauftemperatur?

    das hängt davon ab wie der Brennwerteffekt genutzt wird. Es gibt Kessel die brauchen eine niedrige Heizwassertemperatur, genauer gesagt eine niedrige Rücklauftemperatur. Bei einem typ. Ölkessel muss die Rücklauftemperatur unter 47°C bleiben sonst kondensiert das Abgas nicht., bei Gas < 57°C. Bei Pellets kondensieren die Abgase auch im Bereich 45-50°C. Je nach Aufbau des Kessels muss die Rücklauftemperatur also niedriger liegen, sonst funktioniert zwar der Kessel, aber der Brennwertnutzen ist dahin.


    Damit also das Abgas kondensiert, sind niedrige Heizwassertemperaturen von Vorteil, ein Unterschreiten der o.g. Temperaturen quasi ein Muss, es gibt aber keine Abhängigkeit wie bei WP bei denen die Effienz unter anderem von der Differenz Quelle-/Heizwassertemperatur bestimmt wird.

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