Klimaanlage Neubau?

  • Guten Morgen,


    wir planen einen Neubau und da es bei uns sehr oft sehr warm wird würde ich mir klassischerweise eine Klimaanlage in bestimmten Räumen wünschen. Ich habe mit 2 anderen Hausbesitzern geredet die nach KfW55 Standard gebaut haben und bei beiden ist nach einer Woche ü30° die Temperatur nicht mehr sinnvoll aus dem Haus zu bekommen nachts. Es hat mich gewundert das dies bereits nach einer Woche dort heiss wird, über 25° im oberen Stockwerk. Beide wohnen in einem Tal, der Wind ist somit relativ gering. Das ist, der mehr die Kühle als die Wärme mag, ein Horrorszenario. Bei den Kosten aktuell und den Summen die man dafür nun abarbeiten muss dann auch noch eine heiße Bude zu haben...


    Beweggründe für mich sind natürlich die niedrigen Temperaturen und allen vorran die Entfeuchtung. Naja und viele Klimawandgeräte haben ja inzwischen einen Kohlefilter usw, damit entfernt man z.B. im Küche/Wohnzimmer/Esszimmerbereich die Gerüche. Man hört und ließt ja nun immer mehr das Luft/Wasserwärmepumpen über die Fußbodenheizung auch kühlen können. Habe mit einer Firma darüber gesprochen und die meinten das es witzig ist aber keine wirkliche Kühlung dabei rauskommen wird, 1-2 Grad. Und gerade die Entfeuchtung lässt sich mit Kühlkreislauf über eine Heizungswärmepumpe ja nicht wegzaubern.


    Nun stelle ich mir die Fragen:

    - Muss ich mir wirklich 2 solcher Lüftungskästen vor / hinter das Haus stellen?

    - Wo stellt man eigentlich überhaupt die Kästen hin? Ich hätte vermutet: Wärmepumpe zu heizen vor das Haus (Sonnenseite süden), die Klimaanlagenaußeneinheit (ist ja auch nur eine Wärmepumpe) nördliche Seite.

    - Gibt es andere oder bessere Lösungen?


    Vorraussetzung ist, nebenbei erwähnt, das wir noch Geld über haben für eine PV Anlage. Mit dieser kann ich dann die Stromkosten für Kühlung halbwegs ausgleichen. Gibt ja Klimaanlagen mit einem Seer über 9 / SCOP über 5.


    Würde mir freuen wenn da noch jemand Meinung und Fakten hat ;) Problem ist das bei solchen Sachen die Firmen eher recht hemds­är­me­lig reagieren: ja, braucht es 2 Einheiten. Kostet teuer, braucht man nicht.

  • Es hat mich gewundert das dies bereits nach einer Woche dort heiss wird,

    Das hängt oft auch vom Nutzerverhalten ab. Tagsüber sind die Fenster und Türen ständig offen, man möchte ja die frische Luft genießen, und bis zum Abend hat man so viel warme Luft in´s Haus befördert, dass die Räume mit "Wärmeenergie" geladen sind. Die kann man dann während der paar Abendstunden kaum wieder runterkühlen.



    - Muss ich mir wirklich 2 solcher Lüftungskästen vor / hinter das Haus stellen?

    Wenn sowieso eine Wärmepumpe zum Einsatz kommt, dann könnte man die auch zum Kühlen missbrauchen. Das funktioniert zwar nicht so gut wie mit Klimageräten die viel "kalte Luft" in die Räume blasen, könnte aber ausreichen um die Raumtemperatur erträglich zu halten. Die Anzahl der wirklich heißen Tage ist in Deutschland überschaubar, das sind selten mehr als 2 oder 3 Wochen.


    Hier spielt auch der Wandaufbau aus Deinem anderen thread eine Rolle, leichte Materialien können zwar gut wärmedämmen aber auch nur wenig Energie speichern. Ein Wandaufbau mit WDVS hat innen eine schwere Speichermasse, und außen eine leichte Wärmedämmung. Jedes Material macht das was es am besten kann, man muss nur noch geschickt kombinieren.

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  • - Wo stellt man eigentlich überhaupt die Kästen hin?

    Hier sollte man unbedingt die Umgebungsbedingungen betrachten, insbesondere den Absand zu den Nachbarn. So eine LWP arbeitet nicht geräuschlos, und in einer ruhigen Gegend kann das schon ziemlich nerven, wenn man einmal am Abend auf der Terrasse sitzen möchte.


    Bei der Auswahl von Maschine und Aufstellort immer die Schallemission im Hinterkopf behalten. Das spart späteren Ärger mit den Nachbarn.

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  • Die sommerlichen Innenraumtemperaturen werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst, vor allem von der Sonneneinstrahlung und der Lüftung, nicht nur vom Wärmedämmstandard. Ein ausreichender sommerliche Wärmeschutz ist rechnerisch nachzuweisen. Es gibt Menschen, die dies im Laufe eines Planungsprozesses gegen Bezahlung tun ohne Geräte verkaufen zu wollen. Eine Klimaanlage sollte nur dann eingesetzt werden, wenn mit passiven Maßnahmen inkl. Nachtauskühlung die Sollwerte nicht erreicht werden. Eine Übersicht möglicher Maßnahmen und zum allgemeinen Verständnis findet sich hier. (Link nachträglich repariert)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das hängt oft auch vom Nutzerverhalten ab. Tagsüber sind die Fenster und Türen ständig offen, man möchte ja die frische Luft genießen, und bis zum Abend hat man so viel warme Luft in´s Haus befördert, dass die Räume mit "Wärmeenergie" geladen sind. Die kann man dann während der paar Abendstunden kaum wieder runterkühlen.


    Wenn sowieso eine Wärmepumpe zum Einsatz kommt, dann könnte man die auch zum Kühlen missbrauchen. Das funktioniert zwar nicht so gut wie mit Klimageräten die viel "kalte Luft" in die Räume blasen, könnte aber ausreichen um die Raumtemperatur erträglich zu halten. Die Anzahl der wirklich heißen Tage ist in Deutschland überschaubar, das sind selten mehr als 2 oder 3 Wochen.


    Hier spielt auch der Wandaufbau aus Deinem anderen thread eine Rolle, leichte Materialien können zwar gut wärmedämmen aber auch nur wenig Energie speichern. Ein Wandaufbau mit WDVS hat innen eine schwere Speichermasse, und außen eine leichte Wärmedämmung. Jedes Material macht das was es am besten kann, man muss nur noch geschickt kombinieren.

    Das Nutzerverhalten ist verständlich aber das habe ich bereits eingerechnet. Natürlich muss man darauf achten. Leider ist bei mir damit nicht gelöst.

    Wärmepumpe habe ich auch schon erwähnt oben, das reicht mir leider nicht aus. Vor allem die Luftfeuchtigkeit spielt im Sommer eine große Rolle, 22° können sich dann auch nach 28° anfühlen.

    Ja ich denke auch darüber nach bzw. mein Bauplaner habe ich schon die Frage gemailt ob nicht Holzfaser (Pavatex) noch zusätzlich auf das Mauerwerk möglich wäre und was das kostet. fürs Dach ist das bereits eingeplant.


    Die sommerlichen Innenraumtemperaturen werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst, vor allem von der Sonneneinstrahlung und der Lüftung, nicht nur vom Wärmedämmstandard. Ein ausreichender sommerliche Wärmeschutz ist rechnerisch nachzuweisen. Es gibt Menschen, die dies im Laufe eines Planungsprozesses gegen Bezahlung tun ohne Geräte verkaufen zu wollen. Eine Klimaanlage sollte nur dann eingesetzt werden, wenn mit passiven Maßnahmen inkl. Nachtauskühlung die Sollwerte nicht erreicht werden. Eine Übersicht möglicher Maßnahmen und zum allgemeinen Verständnis findet sich hier.

    Wir hatten bei uns schon knapp 4 Wochen am Stück über 35° vor 3 Jahren, aktuell sind wir schon bei 30° heute und das im Juni. Das Wetter wechselt und vor allem: Wird heisser. Kann man das für die nächsten 10/20 Jahre berechnen? Ich will ja nicht für heute einen guten Hitzeschutz sondern ab nächstes Jahr die nächsten XX Jahre. Und ich glaube es ist kosteneffizienter wenn ich das mit dem Rohbau einplane als in 5 Jahren quer durchs Haus wieder Schlitze zu klopfen.

    Dein Link zeigt leider zu meinem Eingangspost. Kannst du den bearbeiten? Wäre sehr nett.


    Was mir helfen könnte wären Ideen und keine Hinweise ob das überhaupt sinnvoll ist. Das kann ich für mich bereits beantworten ;)

  • Lass die Systeme getrennt, also WP zum Heizen und Split-Klima zum Kühlen.

    Beides ist millionenfach bewährt, die Komplexität und damit die Fehleranfälligkeit gering.

  • Wir hatten bei uns schon knapp 4 Wochen am Stück über 35° vor 3 Jahren, aktuell sind wir schon bei 30° heute und das im Juni. Das Wetter wechselt und vor allem: Wird heisser.

    :sarkasmus: on:


    Es gibt keinen Klimawandel, auch früher war es immer wieder mal warm! Und dafür, dass jetzt andere Zugvögel bei uns nisten, gibt es auch natürliche Ursachen, zum Beispiel das Wetter, also Klima, äh …


    :sarkasmus: off!


    Egal weshalb, es wird messbar wärmer und ist im Sommer immer länger sehr warm / heiß. Deshalb wird es auch immer wichtiger, den sommerlichen Wärmeschutz ernst zu nehmen. Baukonstruktive Ansätze wie äußere Verschattung, Nachtauskühlung oder passive Kühlung (ich selbst haben schon öfter damit gebaut und nutze selbst eine Bauteilaktivierung) sind dabei aufgrund erheblich geringerer Betriebskosten jeglicher aufwändiger Anlagentechnik gegenüber zu bevorzugen.


    Bei, Wunsch nach Klimatisierung wird oft nicht beachtet / bedacht, dass damit bei sinnvollem, gesundem und behaglichem Betrieb keine Absenkung der Raumtemperatur gegenüber der Außentemperatur um mehr als 5 K angestrebt wird! Das läßt sich in D praktisch überall ohne aktive Kühlung hinbekommen - wenn man den sommerlichen Wärmeschutz von vornherein systematisch mit plant.


    Beim Planen geht es dabei eher um eine passende Anordnung von Öffnungen in der Gebäudehülle, eine mehrschichtige Ausführung der Gebäudehülle, deren äußere Verschattung, die Möglichkeit einen sicheren natürlichen nächtlichen (quer-) Lüftung, ausreichende Speichermasse der Bauteile, Sonnenschutzglas, evtl. passive Kühlung, weniger um Leitungsführungen oder Aufstellorte für oder von Anlagen oder gar die Anlagen selbst. Eine aktive Kühlung ist meines Erachtens heute immer nur die Ultimata Ratio wenn die Gebäudeplanung versagt hat. (Ich schreibe dies aus einem nach Süden voll verglasten Wohnhaus bei 28° C Außentemperatur bei angenehmen und rein passiv erreichten 21° C Innentemperatur von wenige Meter inter der Glasfassade.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich will ja nicht für heute einen guten Hitzeschutz sondern ab nächstes Jahr die nächsten XX Jahre.

    .....
    Was mir helfen könnte wären Ideen

    Zum haus sollte ein Gründstück gehören

    Beschattung durch Planzen

    Büsche Bäume etc

    Ich freue mich gerade über meinen großen beschatteten Holunderstrauch am Eingang

    Der duftet gerade noch auch

    9. januar 2025

    Alles Gute zum 75 sten Ralph Moibius aka Rio Reiser

    "Sie Ham Mir Ein Gefühl Geklaut"

    erschienen auf "Entartet" mit Brühwarm

  • Leider passt südlich bei mir kein großer Baum hin der Kühlung wirklich im größeren Ausmaß gewährleisten könnte. Holunderstrauch sollte aber möglich sein ;) Aber Verschattung des Hauses ist noch Zukunftsmusik. Mir geht es aktuell eher für die Hausplanung was da gut wäre rechtzeitig anzugehen.


    Skeptiker

    Aktuell haben wir Betondecken geplant, auch im oberen Geschoss. Kein Wintergarten oder Dachfenster, daher Sonnenschutzverglasung nicht die perfekte Lösung.
    Nachauskühlung was gilt es da noch zu beachten? Nachts lüften wäre eher eine Maßnahme wenn wir dort schon wohnen.

    Passive Kühlung meinst du kühles Wasser durch die Fußbodenheizung nehme ich an. Bin ich skeptisch aber ist ja bei modernen WP sowieso standard.


    Was meinst du mit:

    Passende Anordnung von Öffnungen in der Gebäudehülle?


    Danke für die Anregungen bisher ;)

  • ob nicht Holzfaser (Pavatex) noch zusätzlich auf das Mauerwerk möglich wäre und was das kostet.

    Möglich ist das sicherlich, aber einen teuren Ziegel mit einem teuren WDVS zu versehen ist wirtschaftlich nicht unbedingt die beste Lösung.

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  • Leider passt südlich bei mir kein großer Baum hin der Kühlung wirklich im größeren Ausmaß gewährleisten könnte. Holunderstrauch sollte aber möglich sein ;) Aber Verschattung des Hauses ist noch Zukunftsmusik. Mir geht es aktuell eher für die Hausplanung was da gut wäre rechtzeitig anzugehen.

    Die kann und sollte mit geplant werden: Raffstores, Markisen, Vertikalmarkisen, Sonnensegel, hinterlüftete Vorhangfassade ... es git dutzende Möglichkeiten! Die gehören aber bei der Gebäudeplanung sehr früh mitgeplant. Da ist rechtzeitig jetzt.

    Aktuell haben wir Betondecken geplant, auch im oberen Geschoss. Kein Wintergarten oder Dachfenster, daher Sonnenschutzverglasung nicht die perfekte Lösung.

    Weshalb schreibst Du immer "wir haben geplant" und zeigst dann keine Pläne? Gibt es keine Pläne? Wer ist wir? Gibt es keinen Architekten, keine Architektin?


    Die schweren Decken sind als Speichermasse gut, haben aber nichts mit der Fensterverglasung zu tun. Ich wüßte jedenfalls nicht, was.

    Nachauskühlung was gilt es da noch zu beachten?

    • dass sie funktioniert
    • dass mind. im EG trotzdem die Gebäudehülle einbruchsicher ist
    • dass es in ruhebedürftigen Räume auch bei Lüftung in Funktion ausreichend ruhig bleibt

    Nachts lüften wäre eher eine Maßnahme wenn wir dort schon wohnen.

    Ja, aber zur sicheren Funktion muss man das vorbereiten -> "planen".

    Passive Kühlung meinst du kühles Wasser durch die Fußbodenheizung nehme ich an.

    Ich meine das, was ich schreibe: Passive Kühlung. Die funktioniert am besten über Flächen-Heizflächen. Neben einer heute meist vorhandenen Fußbodenheizung kommen auch Kühldecken oder eine Bauteilaktivierung in Frage, insbesondere bei Betondecken. Was bei Euch die beste Wärmesenke ist, muss man herausfinden. Ich würde auch über eine Sole-WP nachdenken, da diese deutlich effizienter arbeitet als eine Luft-WP. Durch die Sonden kostet das natürlich anfangs erstmal deutlich mehr. Dafür sind später die Betriebskosten niedriger.

    Bin ich skeptisch aber ist ja bei modernen WP sowieso standard.

    Weshalb bist Du skeptisch? Ich würde aber eher auf eine (teilweise) Kühldecke nachdenken, mindestens im obersten Geschoss. Aber vielleicht reichen ja äußere Verschattung und Vorhangfassade aus.

    Was meinst du mit: Passende Anordnung von Öffnungen in der Gebäudehülle?

    Es gilt ein passenderes Maß an Öffnungen in der richtigen Richtung zu finden, damit es hell ist, der Ausblick funktioniert aber der Einblick nichts zu groß wird und damit im Sommer nicht zu viel Wärme ins Haus kommt. Wann das der Fall ist? Das muss man ausrechnen! Und dann ggf. über Gegenmaßnahmen nachdenken wie außenliegenden Sonnenschutz oder notfalls Sonnenschutzgals - das bremst nämlich auch im Winter die solaren Gewinne aus.


    Ich hoffe, Du bemekst allmählich, dass es um erheblich mehr als den richtigen Wandbildner geht, bevor man den Wärmeerzeuger auswählt!

    Ja ich denke auch darüber nach bzw. mein Bauplaner habe ich schon die Frage gemailt ob nicht Holzfaser (Pavatex) noch zusätzlich auf das Mauerwerk möglich wäre und was das kostet.

    Grundsätzlich kann man alle Dämmungen mit vielen Wandbildnern kombinieren. In manchen Fällen hat das Sinn, in etlichen nicht. Die meisten sinnvollen Kombinationen wurden bereits gefunden. Ob diese sinnvoll ist, weiß ich nicht. Oder meinst Du lediglich ein auf Holzfasern basierendes WDVS. Die gibt es schon länger von mehreren Anbietern.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • wenn mit passiven Maßnahmen inkl. Nachtauskühlung die Sollwerte nicht erreicht werden.

    an sich ja ne tolle Sache, passt aber nicht zu jedem Anwender.

    Insekten sind das eine, lässt sich mit optisch zweifelhaften und auch nicht ganz günstigen Insektenschutz beheben.


    Schall ist das andere, Dunkelheit (für Kinder, die auch im Sommer um 8 ins Bett gehen) die andere. Zuletzt wären da noch Pollen.


    Meine Erfahrung mit Kühlung per LWWP und FBH sind gut (Erfahrungsbericht mit zig Seiten im Forum zu finden), sie hat Grenzen vor allem bei der Luftfeuchte. Also gerade wenns durch schwüle besonders ungemütlich wird, ist Schicht.

    Daher hatte ich bisher zusätzlich ein Monoblock-Klimagerät, das aktuell gerade gegen ein effizientes und weniger störendes Klima-Splitgerät getauscht wird.


    Ich bereue beim Bau die Klima-Splits nicht vorgeplant / vorbereitet zu haben. Der Gedanke war da, wurde aber verworfen... (war zu viel zu tun und die Prio zu niedrig).


    Wer Klima sagt muss IMO auch PV sagen, und dass man die Klima nur mit PV-Strom betreibt auch. Zumindest ist das meine Meinung.
    Selten passen Erzeugung und Bedarf so gut zusammen.

  • Welche Pläne würden helfen bei der Einschätzung zu guten Möglichkeiten des Wärmeschutzes?


    Unten Einbruchsschutz bei gekippten Fenstern nehme ich einmal auf, läuft aber natürlich Kosten auf.

    Kühldecken will ich nicht, das sind Kosten die ich nicht habe. Und genau wie die Fußbodenkühlung eher marginaler Nutzen.

    Sole-WP zu teuer die Bereitstellung, das Geld habe ich ebenfalls nicht.

    Zu große Fenster sind auch nicht eingeplant, eher der Standard. Bei den aktuellen Kosten gibt es keine Spielerreien (leider).


    Ja Holzfaserplatten vorne war einer der Ideen. Klimaanlage ist irgendwie trotzdem im Kopf aktuell.


    @R.B: Gibt es einen natürlichen Baustoff der günstiger ist als Holzfaser und gute Hitzedämmung bietet? Bei YouTube bin ich immer auf diese gestoßen ;)

  • an sich ja ne tolle Sache, passt aber nicht zu jedem Anwender.

    Insekten sind das eine, lässt sich mit optisch zweifelhaften und auch nicht ganz günstigen Insektenschutz beheben.

    Einige der marktüblichen fensterintegrierbaren Lüftungsventile bieten einen guten Insektenschutz, andere Schallschutz oder auch beides. Einfache Fensterlüftung reicht in der Tat vielen Menschen heute nicht mehr aus. Wenn man aber eh eine mechanische Lüftung mit WRG hat, ist das Thema ja schon erledigt. Und schon unter Komfortaspekten, aber auch aus energetischen Gründen spricht viel für eine KWL.


    Vorrangig habe ich aber für außenliegende Verschattung argumentiert bzw. für eine meist erforderliche Kombination mehrerer Maßnahmen, die in der Summe dann im Idealfall nur noch minimale Betriebskosten oder idealerweise keine mehr verursachen. Genau darin sehe ich den Nachteil der Split-Geräte, an deren Funktion an sich nichts auszusetzen ist. Nicht benötigter Geräteeinsatz kostet nun einmal am wenigsten.


    Oft kommt man bei ganzheitlicher Planung und günstiger Anordnung des Baukörpers auch ganz ohne aus. Der ökologisch und ökonomisch neutralste Strom ist einfach immer der im langjährigen Betrieb nicht verbrauchte.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • @R.B: Gibt es einen natürlichen Baustoff der günstiger ist als Holzfaser und gute Hitzedämmung bietet? Bei YouTube bin ich immer auf diese gestoßen ;)

    Bei Youtube sind auch viele Verkäufer unterwegs.

    Hitzeschutz besteht an sich aus 2 Komponenten, einmal Abschirmung gegen äußere Einflüsse, hier also überwiegend Sonnenstrahlung, und andererseits "Masse" raumseits. Einfaches Beispiel, in einem Bunker mit 2m dicken Betonwänden wirst Du auch im Sommer frieren. Die Sonnenenergie reicht nicht aus, um die Betonmasse in absehbarer Zeit zu erwärmen, so dass die Wärme bis nach innen durchdringen kann. Steckt das Teil zudem noch im Erdreich, dann ist dieser Teil auch gegenüber der Sonnenstrahlung abgeschirmt.

    Einem leichten hoch wärmedämmdenden Stein (oder Ziegel) fehlt die Masse, so dass er nur eine kleinere Menge Wärmeenergie raumseits speichern kann um Lufttemperaturschwankungen in den Räumen auszugleichen. Ein schwerer KS speichert mal grob die doppelte Energiemenge im Vergleich zu einen T7,8,9.

    HWF hat im Vergleich zu EPS mehr Masse, also schlechtere Wärmedämmung aber etwas besseren Hitzeschutz. Das macht sich aber auch nur bei entsprechender Dämmstärke bemerkbar, und dann fragt man sich, wozu man zusätzlich einen teuren "wärmedämmenden" Ziegel verwendet, wenn man mit einem günstigeren KS ein besseres Ergebnis erzielt.


    Natürlich hat diese Form von Hitzeschutz auch seine Grenzen, so lange Du Dein Haus nicht mit 2m Betonwänden in´s Erdreich bauen möchtest.

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  • Zum haus sollte ein Gründstück gehören

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    Ich freue mich gerade über meinen großen beschatteten Holunderstrauch am Eingang

    Der duftet gerade noch auch

    Off-Topic:

    Ja, schon. Größere Bäume passen halt nicht auf übliche EFH-Grundstücke.

    Sirup und Saft liefert der Holler auch noch. Man traut sich gar nicht, an ihm rumzuschneiden/-sägen, weil das Unglück bringt.

  • Wenn man aber eh eine mechanische Lüftung mit WRG hat, ist das Thema ja schon erledigt. Und schon unter Komfortaspekten, aber auch aus energetischen Gründen spricht viel für eine KWL.


    Vorrangig habe ich aber für außenliegende Verschattung argumentiert bzw. für eine meist erforderliche Kombination mehrerer Maßnahmen, die in der Summe dann im Idealfall nur noch keine oder minimale Betriebskosten verursachen. Genau darin sehe ich den Nachteil der Split-Geräte, an deren Funktion an sichte nichts auszusetzen ist. Nicht benötigter Geräteeinsatz kostet halt am wenigsten.


    Oft kommt man eben bei ganzheitlicher Planung ganz ohne aus. Der ökologisch neutralste Strom ist immer der im langjährigen Betrien nicht verbrachte.

    KWL: bin ich voll bei dir.
    Aber: der Beitrag zur Nachtauskühlung ist dann doch eher gering, verglichen mit einer nächtlichen Querlüftung mit vielen geöffneten Fenstern.

    Meine KWL hat einen Bypass, ich würde das eher als "Tropen auf dem heißen Stein" betrachten.


    Außenverschattung: Selbstredend ! Raffstoren sind hier das Mittel der Wahl, normale Rollos kann man ja nicht wirklich unten lassen tagsüber (wenn man zuhause ist). Automatisierung hilft ebenfalls.


    Das mag für viele bereits ausreichen, meine Frau z.B. bräuchte da keine Klimaanlage..

    Da gabs schon mecker weil ich die letzen Wochen morgens von 5-6 bis 8 alle Fenster aufgerissen habe.. (dieses Jahr noch keine aktive Kühlung...)

  • KWL zur Kühlung - genau wie SirSydom ist das auch bei mir nur marginal.

    Ich hab den Vergleich zwischen nachts Tür zu mit Rollo zu und Tür offen mit Rollo offen.


    Ich komme sehr gut mit normalen Rolläden klar, auch wenn ich lieber Raffstores gehabt hätte. Liegt aber bei uns am Entwurf. Da kommt immer von einer Seite Licht ins Haus, auch wenn die der Sonne zugewandte Seite komplett dicht wäre.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • SirSydom : Was mir einfällt. Wenn Du von feuchter, schwüler Luft schreibst - Deine KWL kann doch entfeuchten? Ist das spürbar?

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