planmäßig löchrige Bodenplatte abdichten

  • Die Eigentümer eines großen freistehenden überdachten Unterstandes (ca. 10 m x ca. 20 m) haben uns beauftragt, diesen zu einem vollwertig geschlossenen Gebäude auszubauen. Dies soll durch das Vorstellen selbsttragender wärmegedämmter Holzständerwände geschehen. Das Dach wird durch eine aufgelegt XPS-Dämmung zum Umkehrdach. Soweit ist alles im Entwurf schick und und auch bereits genehmigt.


    Allein die Dichtigkeit der Bodenplatte macht noch Sorgen. Der planende Architekt baut sonst gerne mit WU-Bodenplatte. Die erscheint hier nicht sinnvoll, weil das Bestandsdach auf 9 hölzernen Beinen steht und diese wiederum auf Einzelfundamenten. Die neue Bodenplatte schließt alle 9 Stützenfüsse ein und läuft außenseitig ca. 20 cm breit um diese herum. Die WU-Konstruktion hätte also ähnlich einer Scheiben Emmentaler Käses mind. 9 Löcher, zusammen mit neuen Stützen eher mehr. Die Holzstützen stehen gute 15 cm über Bein auf üblichen Stahlfüssen.


    Gibt es eine bessere oder alternative Lösung zu einer vollflächige oberseitigen sahneartigen bituminösen Abdichtung der Bodenplatte bis auf die bestehen Punktfundamente?


    Der Lastfall ist momentan nicht bekannt. Es mind. von zeitweilig aufstauendem Sickerwasser auszugehen. Die zukünftige Bodenplatte läge mit ihrer OK ca. 20 cm unter OK Gelände.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: „und“ zu „unter“ korrigiert und Unterstreichung ergänzt

  • Ich werde es wohl nie verstehen, warum Bodenplatten, deren Oberseite oberhalb der Geländeoberfläche liegen, wasserundurchlässig sein sollen.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Ich werde es wohl nie verstehen, warum Bodenplatten, deren Oberseite oberhalb der Geländeoberfläche liegen, wasserundurchlässig sein sollen.

    Das weiß ich auch nicht. Hier aber gilt:

    Die zukünftige Bodenplatte läge mit ihrer OK ca. 20 cm unter OK Gelände.

    Ich korrigiere: Wird mit ihrer OK … liegen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ok, wenn die Ausgangsbeschreibung falsch war, nehme ich meine Frage zurück, wenngleich ich diesen Disput im wahren Bauleben schon mehrfach erlebt habe und in Hauseinführungen durch ebenerdige Bodenplatten schon mehrfach druckwasserdichte Dichtungen einbauen musste.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Ok, wenn die Ausgangsbeschreibung falsch war, …

    Die Ausgangsfrage war nicht falsch gestellt. Da stand lediglich durch eine marodierende Autokorrektur „und“ statt „unter“.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Gibt es Frostschürzen?

    Funktional ja, als Streifenfundamente unter den neu zu bauenden Holzständerwänden lückenlos umlaufend.


    Mit welcher Zielrichtung fragst Du?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wenn die Streifenfundamente lückenlos umlaufend sind, müssten die min. 35 cm (min. 15 über Gelände + 20) über OK Bodenplatte überstehen.


    Ich gehe davon aus, dass bei wärmegedämmten Wänden auch der Fußboden gedämmt werden soll. Was spricht gegen eine bituminöse Abdichtung auf der Bodenplatte?

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Wenn die Streifenfundamente lückenlos umlaufend sind, müssten die min. 35 cm (min. 15 über Gelände + 20) über OK Bodenplatte überstehen.

    Exakt so ist es bereits geplant (+ 5 cm Toleranzzuschlag).

    Ich gehe davon aus, dass bei wärmegedämmten Wänden auch der Fußboden gedämmt werden soll.

    korrekt, nur deshalb (WäDä) der hohe Bodenaufbau!

    Was spricht gegen eine bituminöse Abdichtung auf der Bodenplatte?

    Wenig. Allein die Abdichtung der stählernen Stützenfüsse im Bestand (ähnlich diesen) macht etwas Sorge. Dafür ist Flüssigkunststoff erforderlich. Das geht ausreichend sicher, ist aber bei einem Dutzend Durchdringungen risikobehaftet. Deshalb die Frage nach einer grundsätzlichen Alternative. Eine WU-Bodenplatte scheidet aus wegen der Notwendigkeit die selbe Anzahl von Abdichtungen an Betonfundamente unbekannter Qualität herstellen zu müssen, da dies noch viel aufwändiger ist.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Allein die Abdichtung der stählernen Stützenfüsse im Bestand (ähnlich diesen) macht etwas Sorge. Dafür ist Flüssigkunststoff erforderlich. Das geht ausreichend sicher, ist aber bei einem Dutzend Durchdringungen risikobehaftet.

    Dann würde ich erst mal den Boden untersuchen lassen. Bei halbwegs versickerungsfähigem Boden und ausreichendem Abstand zum Grundwasser kommt durch die umlaufenden Streifenfundamente nie wieder Wasser unter der Bodenplatte an. Die Abdichtungsorgie an den Stahlstützen wäre dann mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Der Boden ist nach zwei vorliegenden Baugrundgutachten (10 und 5 Jahre alt) ausreichend versickerungsfähig. In benachbarten Rigolen Mulden (20 m - 40 m Abstand, aber auch weiter weg) steht bei nahezu waagerechter Bodenoberfläche öfter sichtbar das Niederschlagswasser nach Starkregen tagelang bis knapp unter OK Gelände. Das zweite Gutachten sollte deshalb klären, ob ein Beratungs- oder Planungsfehler vorliegt. Das ist nach dem zweiten Gutachten nicht der Fall. Deshalb aber jetzt die besondere Vorsicht, denn ich möchte nicht der Anlass für ein drittes Gutachten sein.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Streichung: Rigolen durch Mulden ersetzt

  • Der Boden ist nach zwei vorliegenden Baugrundgutachten (10 und 5 Jahre alt) ausreichend versickerungsfähig.

    Dann ist es doch gut.

    In benachbarten Rigolen (20 m - 40m) steht bei nahezu waagerechter Bodenoberfläche öfter sichtbar das Niederschlagswasser nach Starkregen tagelang bis knapp unter OK Gelände.

    Dazu sind die Rigolen da. Was da ggf. seitlich heraussickert, nimmt trotzdem den Weg nach unten. Ich würde ausschließen wollen, dass das Wasser aus den Rigolen unter der Bodenplatte wieder so weit nach oben drückt, dass es bei -20 cm an den Stützenfüßen durch den Beton nach oben heraustritt. Das verhindern außerdem die Streifenfundamente.


    Frostschürzen funktionieren in erster Linie so, dass sie einen Wassereintritt unter das Gebäude und damit Frostschäden verhindern.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Dazu sind die Rigolen da. Was da ggf. seitlich heraussickert, nimmt trotzdem den Weg nach unten. Ich würde ausschließen wollen, dass das Wasser aus den Rigolen unter der Bodenplatte wieder so weit nach oben drückt, dass es bei -20 cm an den Stützenfüßen durch den Beton nach oben heraustritt. Das verhindern außerdem die Streifenfundamente.

    Ich meinte eigentlich (offene) Mulden, nicht Rigolen, sorry. Ob es sich um kombinierte Mulden mit darunter liegenden Rigolen handelt, ist momentan nicht aufklärbar, vermutlich aber nicht. Jedenfalls stehen die Mulden nach Starkregen randvoll mit Regenwasser und die angrenzenden Wiesen sind kaum begehbar.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Jedenfalls stehen die Mulden nach Starkregen randvoll mit Regenwasser und die angrenzenden Wiesen sind kaum begehbar.

    Das ist bei Oberboden mit bindigen Anteilen völlig normal. Wichtig ist, was darunter kommt.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas