Salzausblühungen im Keller.

  • Hallo zusammen,


    Ich habe folgendes Problem in meinem Keller festgestellt:


    Es handelt sich um Salzausblühungen an den Wänden aus Kalksandstein, die auf eine hohe Feuchtigkeit im Mauerwerk hinweisen. Die Bilder im Anhang zeigen die betroffenen Stellen. Außerdem habe ich die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur im Keller gemessen und dokumentiert.


    Das Haus wurde 1975 erbaut und verfügt über keine Außenabdichtung des Kellers. Eine nachträgliche Abdichtung von außen wäre zwar die beste Lösung, aber leider sehr aufwendig und kostspielig. Deshalb suche ich nach alternativen Maßnahmen, um die Feuchtigkeit im Keller zu reduzieren und das Mauerwerk zu schützen.


    Ich habe mir überlegt, ob ein Zementputz an den Wänden helfen könnte, die Salzausblühungen zu vermeiden und die Feuchtigkeit abzuleiten. Oder ob ein Bautrockner sinnvoll wäre, der permanent für eine trockene Luft im Keller sorgt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Maßnahmen ausreichend sind oder ob sie sogar negative Folgen haben könnten.


    Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Ihre fachliche Meinung dazu mitteilen könnten. Welche Möglichkeiten gibt es noch, um das Problem zu lösen? Gibt es Erfahrungen oder Empfehlungen aus ähnlichen Fällen?


    Vielen Dank für eure Unterstützung

  • und verfügt über keine Außenabdichtung des Kellers

    Glaub ich nicht!

    ob ein Zementputz an den Wänden helfen könnte, die Salzausblühungen zu vermeiden

    Nein

    Oder ob ein Bautrockner sinnvoll

    Nochmal nein. Ausser für den Stromanbieter

    Welche Möglichkeiten gibt es noch, um das Problem zu lösen?

    Ursache finden und beheben. (Aufwändig)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wozu diesen dann diese Bayernlüfter? Die haben wohl angeblich extra einen Modus für einen feuchten Keller. Bringen die was in so einem Fall oder ist das eher Schwachsinn?

  • Wozu diesen dann diese Bayernlüfter? Die haben wohl angeblich extra einen Modus für einen feuchten Keller. Bringen die was in so einem Fall oder ist das eher Schwachsinn?

    Bei Feuchtigkeit musst Du unterscheiden. Ist es eindringende Feuchtigkeit von aussen oder ist es Kondensat (wenn beispielsweise im Sommer die Kellerfenster offen stehen und warme Luft

    in den Keller gelangt und dann an den kalten Kellerwänden kondensiert).

    Bei einer Feuchtigkeit, die von aussen durch das Mauerwerk eindringt, machen solche Lüfter keinen Sinn. Wenn Du das beseitigen willst (oder musst) dann wird´s vermutlich aufwändig

    und kostspielig.

    Wenn es nur darum geht, die Luftfeuchtigkeit zu senken, würde so ein Lüfter evtl. Sinn machen.

    Bei Deinem Problem eher nicht.


    Gruß

  • Außerdem habe ich die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur im Keller gemessen und dokumentiert.

    Hast Du mal die Oberflächentemperatur an der Wand gemessen? Im unteren Bereich?

    16°C Lufttemperatur und im Maximum 72°C rel. Luftfeuchtigkeit, das sind etwa 10g/m³ und ein Taupunkt um die 11°C. Diese 11°C können bei einer ungedämmten Wand im Erdreich öfter mal auftreten, und wenn diese Feuchtigkeit nicht mehr rücktrocknen kann, dann trieft die Wand irgendwann vor lauter Nässe.


    Das Haus wurde 1975 erbaut und verfügt über keine Außenabdichtung des Kellers.

    Wie hast Du das überprüft? Auch 1975 wurden Kellerwände außen schon abgedichtet, zwar nicht immer, aber immer öfter. Ob die Abdichtung heute noch funktioniert, das steht auf einem anderen Blatt. Nicht selten wurde der Anstrich schon beim Auffüllen wieder ruiniert.

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  • klar, Oberflächentemperatur kann man messen.

    Aber vom Schadensbild und insbesondere von den Rändern der Schadstelle her würde ich am ehesten Feuchtigkeit, die von außen kommt, vermuten.

    zunächst wären die Regenfall-Leitungen zu hinterfragen (Kamerabefahrung). Dies ist bei geschätzt 50% - 70% der vergleichbaren Schadensfälle die Ursache. Dann noch Feuchtigkeit, die wegen der Geländeneigung zum Gebäude fließt und dort versickert (ist).

    Aufsteigende Feuchtigkeit ist selten. Hier sieht es anders aus, insbesondere, wenn ein lokal begrenzter Feuchteschaden vorliegt.


    Stelle mal Pläne mi Markierung der Schadstelle, Darstellung der Himmelsrichtungen, Fotos des Raumeindrucks (größerer Abstand/Weitwinkel) und auch vom Gebäude von außen (mit Benennung der Himmelsrichtungen) ein.

  • BJ 1975

    Da erwarte ich einen Zementputz + einen dünnen, bitumenanstrich.

    Da funktioniert dann, wenn kein Wasseranstau vorliegt.

    Ich gehe hier mit Alfons Fischer.

    Wenn der Keller früher trocken war, muss sich etwas verändert haben.

    Daher ist die Vorgehensweise, Prüfung der RW-Leitungen ein sehr guter Vorschlag.

    Ich glaube allerdings :) nicht an seine Schätzung von 50-70%

    Ich gehe da eher in Richtung 70% Plus

    öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Maurer- und Betonbauerhandwerk

  • Die Stelle, an der der Putz abbröselt (unten in der Ecke) kann durchaus durch starke Kondensation entstanden sein. Möglicherweise stand da ein Schrank oder irgendetwas davor. Ich würde zunächst versuchen, die

    Luftfeuchtigkeit runterzukriegen und die Sache beobachten. Wenn die Probleme nach einem starken Regenfall sich verschärfen, würde das auf eindringende Feuchtigkeit hindeuten.

    Wenn die Wand nach einem staken Temperaturumschwung auftreten, würde ich eher auf Kondensat tippen.

    Ich hatte früher auch immer das Problem, dass im ungedämmten Keller die Wände immer mal wieder klamm waren. Ursache war letztendlich eine Brauchwasserwärmepumpe, die den Keller zusätzlich sehr kühl gehalten hat

    in Verbindung mit falschem Lüftungsverhalten (im Sommer bei über 30 Grad schön die Kellerfenster öffnen). Seidem richtig gelüftet wird, sind die Probleme restlos verschwunden.


    Gruß

  • Wenn der Keller früher trocken war, muss sich etwas verändert haben.

    Die Frage ist, "war der Keller jemals trocken"? Dazu konnte ich jetzt im obigen Beitrag nichts finden, oder ich habe es überlesen. Es wäre also denkbar, dass der Keller schon immer ein "Problem" hatte, wie viele Keller aus dieser Zeit.

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  • Die Frage ist, "war der Keller jemals trocken"? Dazu konnte ich jetzt im obigen Beitrag nichts finden, oder ich habe es überlesen. Es wäre also denkbar, dass der Keller schon immer ein "Problem" hatte, wie viele Keller aus dieser Zeit.

    Das vermute ich sogar.


    Gruß

  • Die Frage ist, "war der Keller jemals trocken"? Dazu konnte ich jetzt im obigen Beitrag nichts finden, oder ich habe es überlesen. Es wäre also denkbar, dass der Keller schon immer ein "Problem" hatte, wie viele Keller aus dieser Zeit.

    Daher "Wenn" ....

    öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Maurer- und Betonbauerhandwerk

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die zahlreichen Antworten.


    Wir wohnen erst seit November hier, kann also nicht viel dazu sagen, ob es früher schon so trocken war.

    Der Vorbesitzer kann mir leider auch nichts dazu sagen. Jedoch hatte der Vorbesitzer an der Stelle Holzpanele an der gesamten Wand, daher wurde es erst sichtbar, als ich diese entfernt habe. Weiterhin hat der Vorbesitzer den diesen Raum im Keller beheizt mit einem Heizkörper. Andere Räume waren nicht beheizt. Nun ist der komplette Keller unbeheizt, auch dieser Raum, da nun eine Wärmepumpe genutzt wird (vorher Öl).


    Jetzt z.B. habe ich laut Hygrometer eine Luftfeuchtigkeit von 74%. Die Temperatur beträgt 18,5 C im Keller und die Wand habe ich auch von der Temperatur her gemessen, die ist 17,5.

    Im Winter war die Luftfeuchtigkeit ca. 60% bei 13 Grad.

    Ich lüfte immer nachts, wenn es deutlich kühler ist. Aber leider ist es in letzter Zeit immer sehr konstant her von der Temperatur. Letzte Nacht war es gut, da konnte ich die Luftfeuchtigkeit auf 65% runterkriegen. Ist aber mittlerweile wieder hoch auf 74%


    An der einen Ecke befindet sich tatsächlich ein Regenablaufsrohr. An der vorderen Seite ist unsere überdachte Terrasse, daher ist hier eine Abdichtung von Außen sehr schwierig.

    Wir müssen hier die komplette Terrasse entfernen, das wäre viel zu teuer.

    In dem Raum sind auch 2x große Fenster vorhanden, ob die jetzt dicht sind, kann ich nicht sagen, ich denke nicht. Die sind aus dem Baujahr und aus Holz. Die anderen Räume haben diese Stahlfenster mit einer Scheibe.


    Also, wenn ich das richtig verstehe, muss ich, wenn ich das Problem beheben will, komplett von außen die Terrasse entfernen und dann die Mauer von außen abdichten lassen.

    Wenn ich das nicht tue, was passiert denn dann? Ich nutze es derzeit nur als Lagerraum und sonst nichts. Könnte irgendwann dort Schimmel entstehen und dann nach oben ins Haus gelangen? Hausschwamm? Könnten Risse entstehen und das Haus massiv beschädigen?


    Ansich hätte ich kein Problem damit den Keller gar nicht mehr zu nutzen, das wäre auf jeden Fall besser als jetzt 10-15.000 EUR auszugeben, um den Keller von außen abzudichten. Würde halt nur gerne wissen, worauf ich mich dann einlasse.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Ansich hätte ich kein Problem damit den Keller gar nicht mehr zu nutzen,

    Nachdem nun die Paneele entfernt sind, würde ich einfach mal abwarten und beobachten. Ohne technische Hilfe dauert das mit dem Abtrocknen, wir reden hier von Monaten, je nach Umgebungsbedingungen.


    Es spricht nichts dagegen den Raum als Lagerraum zu nutzen, man sollte halt keine feuchteempfindlichen Dinge dort lagern.

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  • Wie hat mein Papa selig gesagt, als ich als unbedarfter Student gesagt hatte, dass da Feuchtigkeit eindringt: "Na und? das ist doch nur ein Keller..."



    Die Luftfeuchtewerte klingen nicht bedrohlich ("von außen" als Unbeteiligter betrachtet).

    Das Thema Regenfallrohre und -Grundleitungen solltest Du aber mal angehen: eine qualifizierte Kamerabefahrung mit Kurzbericht ist gar nicht so teuer, aber dann hast Du Gewissheit.


    Danach sollte man das Gesamtkonstrukt (bestehend aus den baulichen Voraussetzungen und Euren Vorstellungen/Ansprüchen) mal bewerten. Qualifizierte fachlichen Einschätzungen unter Berücksichtigung des Ist-Zustands und Eurer persönlichen Planung zur Nutzung der Räume (Kartoffelkeller oder Wohnraum?) helfen da ungemein...

  • Danach sollte man das Gesamtkonstrukt (bestehend aus den baulichen Voraussetzungen und Euren Vorstellungen/Ansprüchen) mal bewerten. Qualifizierte fachlichen Einschätzungen unter Berücksichtigung des Ist-Zustands und Eurer persönlichen Planung zur Nutzung der Räume (Kartoffelkeller oder Wohnraum?) helfen da ungemein...

    :bier:

    Dem kann man kaum noch was zusetzten.


    Danke.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Ganz genau.

    Viele Leute kaufen ein altes Haus und meinen, sie müssten einen Neubau daraus machen. Ein Keller hatte vor 50 Jahren eine andere Funktion, als er heute hat.

    Nicht selten wird durch Trockenlegungsversuche viel unnötiges Geld in den Sand gesetzt oder dem Haus sogar mehr Schaden als Nutzen zugefügt.


    Gruß