Wasserschaden im Heizungsraum einseitig neben Wärmepumpe

  • Hallo Experten,


    wir haben ein Haus vom Jahr 2020 (gebaut) gefunden, das wir gerne kaufen möchten.

    Im Heizungsraum im Keller ist ein Wasserschaden vorhanden. Laut Eigentümer wurde die Wärmepumpe nicht richtig installiert und es ist Wasserausgelaufen und dadurch ist der Wasserschaden an der Stelle (siehe Fotos) entstanden.


    Ich überlege, ob die Aussage stimmen könnte? Wenn Wasser ausgelaufen wäre, dann wäre eigentlich eine Flecke umlaufend auf allen Wänden zu sehen?

    Hier ist der Wasserschaden nur lokal in einer Ecke.


    Könnte es sein, dass es um Wasserschaden vom Außen handelt?


    Wie seht Ihr den Punkt?


    Vielen Dank im Voraus!

  • Laut Eigentümer wurde die Wärmepumpe nicht richtig installiert und es ist Wasserausgelaufen

    Gibt es dazu mehr Details? oder nur die pauschale Aussage des Eigentümers? Wann soll das passiert sein? Rohbauphase?


    Wenn durch einen Defekt der WP Wasser ausgetreten sein sollte, dann kann es ja nur vom Heizkreis oder Trinkwasserkreis stammen. Der Heizkreis in einem EFH enthält nur wenige hundert Liter Wasser, die würden sich im Raum verteilen bzw. im Bodenaufbau versickern. Ob das Wasser vom Boden dann in die Wände eindringen und von da nach "oben" ziehen kann? und warum nur in einer Ecke? Gefälle?


    Die zweite Möglichkeit wäre ein Defekt im Trinkwasserkreis. Hier könnte eine größere Menge austreten, schließlich wird vom Hausanschluss ja ständig Wasser nachgeliefert. Das hätte der Eigentümer am Wasserzähler feststellen können. Bei großen Mengen würde ich davon ausgehen, dass nicht nur der komplette Bodenaufbau im Wasser schwimmt, sondern auch die benachbarten Räume. Wasser macht ja vor Türen nicht Halt. In diesem Fall würde ich aber Feuchtigkeit an allen umgebenden Wänden (auch Innenwände) erwarten. Ob das hier der Fall ist, das zeigt das Bild nicht. Dazu müsste man messen. Das Schadensbild macht auf mich jetzt nicht den Eindruck, dass der ganze Keller unter Wasser stand.


    Was befindet sich außerhalb des Gebäudes an der gezeigten Ecke? Vielleicht ein Fallrohr von den Dachrinnen? Entwässerung einer Hoffläche? oder kann sich durch das Gelände dort vielleicht Wasser sammeln? Wasser/Feuchtigkeit von außen könnte so ein Schadensbild erzeugen.


    Es wäre auch denkbar, dass sich in dieser Ecke Kondensat bildet bzw. mangels Luftzirkulation die Feuchtigkeit schlechter abtrocknen kann, so dass sich diese Flecken bilden.


    Um diese 4 Möglichkeiten genauer zu analysieren bräuchte man mehr Infos. Theoretisch ist vieles denkbar, aber mit welcher Wahrscheinlichkeit?


    In meinen Augen ist Wasser von außen, oder evtl. noch ein Schaden am Trinkwassersystem, deutlich wahrscheinlicher als ein Schaden am Heizkreis oder Kondensatbildung. Meine Favoriten wären also wie folgt:


    Prio 1: Wasser von außen

    Prio 2: (Ehemaliger Schaden WP) Trinkwasser

    Prio 3: Schaden an der WP "Heizkreis"

    Prio 4: Kondensat, mangelnde Luftzirkulation in der Ecke

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  • Wenn Wasser ausgelaufen wäre, dann wäre eigentlich eine Flecke umlaufend auf allen Wänden zu sehen?

    Nicht unbedingt. Es kommt auf verschiedene Randbedingungen an. Ich hatte schon mehrere Fälle zu begutachten, in welchen es nicht so war.

    Könnte es sein, dass es um Wasserschaden vom Außen handelt?

    ja.


    Das Wasser kann aber auch von innen gekommen sein

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Was ist denn überhaupt vom Kelleraufbau bekannt, "weisse Wanne", "schwarze Wanne"...irgendwas anderes?

    Hinter der WP sieht man eine Mehrsparteneinführung. Darueber dann ein paar Bohrungen für Kälteleitungen, Kabel...ohne sichtbare Abdichtung. Liegen diese schon "oberirdisch"?

  • Was ist denn überhaupt vom Kelleraufbau bekannt, "weisse Wanne", "schwarze Wanne"...irgendwas anderes?

    Hinter der WP sieht man eine Mehrsparteneinführung. Darueber dann ein paar Bohrungen für Kälteleitungen, Kabel...ohne sichtbare Abdichtung. Liegen diese schon "oberirdisch"?

    Laut Eigentümer sind die Kellerwände in WU-Beton mit Fugenbändern erstellt worden. Ob die Rissbreitenbegrenzung und die erforderliche horizontale Bewehrung eingebaut sind, kann ich nicht beurteilen.


    Die Mehrsparten einführung wird durch die Kellerdecke nach oben geführt

  • Nicht unbedingt. Es kommt auf verschiedene Randbedingungen an. Ich hatte schon mehrere Fälle zu begutachten, in welchen es nicht so war.

    ja.


    Das Wasser kann aber auch von innen gekommen sein

    Vielen Dank für die Einschätzung. Laut Eigentümer ist das Wasser in der Bauphase aufgrund falscher Anschluss der Wärmepumpe ausgelaufen. Es wurde anscheinend zu spät gemerkt. Das Wasser ist das aber nur in dem Raum geblieben und war laut seinen Angaben nicht viel.

  • Das Wasser ist das aber nur in dem Raum geblieben und war laut seinen Angaben nicht viel.

    Das kann so gewesen sein. Es kann auch anders gewesen sein. Sind die fleckigen Wände jetzt messbar trocken?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • VIelen Dank für die ausführliche Rückmeldung.


    Laut Eigentümer ist es in der Bauphase passiert. Die Wärmepumpe war anscheinend nicht richtig angeschlossen. Dann ist Wasser ausgelaufen und das wurde zu spät gemerkt. Das Wasser war aber nicht im Gesamten Keller verteilt, sondern nur lokal in dem Raum.


    Also Laut Eigentümer ist Prio 2 der Grund.


    Anbei noch Fotos von den anderen Räumen im Keller. Ich kann hier keine weitere Nässeschaden erkennen. Die optische Flecken auf den Fliesen scheinen aus der Verfugung zu resultieren.

  • Dusche und WC im KG - gibts denn eine Aussage dazu, WO die Rückstauebene ist? Oder eine Hebeanlage?

    Wurde ein Sachverständiger zur Besichtigung mitgenommen? Wenn ja, was hat der gesagt?

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  • Wenn ich die ganzen Themen hier sehe - Wasserschaden mit unbekannter Ursache, Sockelfliesenfuge wg. fehlender Belegreifeprüfung gerissen, falsche Vorstellungen des Besitzers über die Wohnfläche, San.Objekte im KG vermutlich unter Rückstauebene - dann lautet mein Fazit: WEITERSUCHEN

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  • Wenn ich die ganzen Themen hier sehe - Wasserschaden mit unbekannter Ursache, Sockelfliesenfuge wg. fehlender Belegreifeprüfung gerissen, falsche Vorstellungen des Besitzers über die Wohnfläche, San.Objekte im KG vermutlich unter Rückstauebene - dann lautet mein Fazit: WEITERSUCHEN

    Die Rückstauebene ist lediglich eine Vermutung deinerseits, die gerissene Sockelfuge nicht der Rede wert, wie und ob die Kellerräume als Wohnraumerweiterung gebraucht werden weiß nur der Käufer. Bleibt der Wasserschaden, bei dem man mit einer einfachen Messung zumindest einen dauerhaften Feuchteeintrag von außen ausschließen kann.

  • dann lautet mein Fazit: WEITERSUCHEN


    So schnell würde ich die Flinte nicht in´s Korn werfen, schließlich ist über den Rest des Gebäudes, Grundstück, Lage, und Kaufpreis nichts bekannt. Es könnte sich trotz der von Dir genannten Punkte immer noch um ein Schnäppchen handeln. Ich weiß, die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering, aber es ist nicht völlig unmöglich. Ich sehe das Hauptproblem mehr bei der Preisbildung, da werden wohl munter Preise gewürfelt, oder halt einfach mal Wunschpreise in den Raum gestellt, und das damit einhergehende Risiko mangels Fakten(grundlage) ausgeklammert. Das kann man machen, jeder ist für sich selbst verantwortlich, ich würde zuerst einmal verifizieren, ob der im Raum stehende Preis plausibel ist. Dafür reicht es nicht wenn man darüber philosophiert, ob ein Raum im Keller höherwertig oder Standard ist.


    Nachtrag: Der Einfluss solcher "Mängel" auf den Verkehrswert wird von Laien gerne mal falsch eingeschätzt. Es wäre gut denkbar, dass sich die bisher genannten Punkte (Mängel) auf den Verkehrswert nur marginal auswirken, oder diese im Kaufpreis sowieso berücksichtigt sind.

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  • Das mit der Sockelfliesenfuge sehe ich deutlich weniger kritisch wie Du.

    Ebenso die Vorstellung bzgl der Wohnfläche.

    Schließlich kennen sich da einfach viel zu wenig Laien aus. Vor allem spielt die Wohnfläche ja eher bei der Diskussion zur Preisfindung eine Rolle.

    Das mit der Rückstauebene ist jetzt auch erst mal nur eine Vermutung.


    Das einzige ist der Wasserschaden und es wird ja gesagt, dass am besten ein Vor Ort Termin mit einem Sachverständigen gut wäre.

    Nichtsdestotrotz ist immer noch Verkäufermarkt und die Verzweiflung auf Käuferseite manchmal groß und die Suche schwierig. Bzw. die Suche weniger, eher das Finden.


    EDIT: Unser Forumsbot war wieder mal schneller😆

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  • ein Haus vom Jahr 2020 (gebaut)

    Warum wird ein Haus 3,5 Jahre nach dem Bau verkauft? Ja - es kann gute Gründe geben: Scheidung/Trennung, Arbeitsortwechsel, Arbeitsslosigkeit, etc.

    Könnte aber auch technische Gründe aus dem Haus heraus geben.

    Und das nach 3,5 Jahren die Grundlage der WF Berechnung "weg" ist, mag möglich sein, ist aber wenig glaubhaft.

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  • Ach, hast Du eine Ahnung, wie unvollständig auch bei Neubauten die Unterlagen sein können ( gerade bei Scheidung, aber auch bei finanziellen Problemen, die haben oftmals ihre Ursachen)

    Kein Energieausweis da, keine Pläne da, nix.

    Hatte ich alles schon.

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  • Warum wird ein Haus 3,5 Jahre nach dem Bau verkauft?

    Nach Aussage des TE war das Haus wohl im letzten Jahr nicht bewohnt. Man könnte versuchen die Ursache zu ergründen, aber wer weiß, ob man darauf eine ehrliche Antwort erhält. Es sieht zumindest nicht danach aus, als wäre das Haus unbewohnbar, und ich gehe einmal davon aus, dass die baurechtliche Seite geprüft wird (wurde).

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  • Wenn ich die ganzen Themen hier sehe - Wasserschaden mit unbekannter Ursache, Sockelfliesenfuge wg. fehlender Belegreifeprüfung gerissen, falsche Vorstellungen des Besitzers über die Wohnfläche, San.Objekte im KG vermutlich unter Rückstauebene - dann lautet mein Fazit: WEITERSUCHEN

    Jetzt 'mal mit der Ruhe:

    • Der "Wasserschaden" unbekannter Ursache ist überschaubar, ob jetzt noch Feuchte vorhanden unklar.
    • Der Abriss der elastischen Verfugung ist eine heute im Regelfall anzutreffende Lappalie, die sich für +/- 10 € / m beseitigen lässt, ggf. zuzüglich Anfahrt o.ä..
    • Eine rosarote Betrachtung des Wertes einer Immobilie ist allen Eigentümer eigen und nicht bemerkenswert. Da ist die harte Realität des Marktes manchmal ein Heilmittel - in den letzten Jahren aber eher nicht. Und wenn nicht, dann ist die Betrachtung wohl doch nicht rosarot und die Diskussion müßig. (Dass auch Privateigentum öffentlichen Nutzungsbeschränkungen unterliegen kann und den Unterschied zwischen öffentlichem Recht und Privatrecht haben ja selbst mache langjährigen Foristen noch nicht vollständig verstanden.)
    • Alles andere sind Deine Vermutungen und das daraus folgende Fazit ist deshalb nicht ansatzweise nachvollziehbar, zumal der geforderte Preis und die Lage unbekannt sind. Daran ändern auch die Großbuchstaben nichts!

    Die vielen Einzelfragen hier wären am sinnvollsten durch eine fachkundige Begleitung einer Besichtigung zu ersetzen, welche dann zu einem fundiert bewertbaren Gesamtbild führen würden. Die Kosten dafür dürften unter einem Promille des Kaufpreises liegen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Sieht ganz so aus, als käme der Wasserschaden von draussen. Wenn das Haus allerdings länger leer stand lässt sich das schwer sagen. Am besten mal eine Leckortung durchführen.