Tschüss Eigenheim

  • Die Sache ist doch etwas komplexer. Hier direkt von der Seite des IW Köln:


    War Wohneigentum früher erschwinglicher? - Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
    Aufgrund des starken Zinsanstiegs im Jahr 2022 hat sich die Erschwinglichkeit von Wohneigentum deutlich reduziert. Doch ist Wohneigentum damit auch im…
    www.iwkoeln.de


    Es wäre mal interessant die komplette Studie zu lesen. Wie im Kurzbericht angemerkt, ist auch der Zugang zu einer Fremdfinanzierung von entscheidender Bedeutung, nicht nur der Zinssatz. Auch die eigene Einstellung bzw. Risikobereitschaft spielt eine Rolle, also ob man bei der Planung auch die zu erwartende Inflation für sich arbeiten lässt (Einkommenssteigerungen), und ob man auch zu Einschränkungen bereit ist um die eigene Immobilie zu finanzieren. Letzteres scheint mir aktuell nicht sehr ausgeprägt. Man möchte zwar eine eigene Immobilie, aber einschränken möchte man sich natürlich auch nicht, schließlich müssen Urlaub & Co. drin sein, das hat höhere Priorität.


    Die "Baukosten" bestehen ja aus Grundstückskosten, eigentlichen Baukosten (Gebäude), Nebenkosten, und Finanzierungskosten. Die Senkung der Finanzierungskosten hat einen Anstieg der eigentlichen Baukosten erst ermöglicht, weil dadurch die Gesamtkosten noch in einem (für eine Familie) vertretbaren Rahmen blieben. Nun sehen wir steigende Finanzierungskosten bei gleichzeitig steigenden Baukosten, was man bedingt auch im Erschwinglichkeitsindex feststellen kann.


    Ob es sinnvoll ist die Situation heute mit der vor 40 jahren zu vergleichen, darüber könnte man streiten. Die Bauinteressenten dürfte das herzlich wenig interessieren, und für die Älteren hat das nur nostalgischen Wert. Irgendwie wird damit ja unterstellt, dass die Situation vor 40 jahren quasi der "Normalzustand" wäre. War er das? Dann sollte man auch die Nachteile betrachten. Vor 40 Jahren war im EFH Bereich "Nachbarschaftshilfe" die Regel, die meisten Bauherren haben damit deutlich günstiger gebaut als der Durchschnittswert suggeriert, anders hätten sie gar kein Wohneigentum erwerben können. Soll das der "Normalzustand" sein? Oftmals gingen aufgrund der Belastung auch Beziehungen in die Brüche, denn ohne (sehr) viel Eigenleistung lief gar nichts (zumindest für die meisten "Normalverdiener"), und so mancher Bauhandwerker war physisch am Ende, noch lange bevor die Rente anstand, schließlich hatte man zumindest während der Hauptzeit (Frühling bis Herbst) mindestens 1,5 Jobs.


    Die Frage ist also nicht, ob es früher einfacher war, sondern ob wir uns einen erneuten Anstieg leisten können (möchten). Die wirklich Bauwilligen finden einen Weg, egal wie hoch die Zinssätze gerade sind. Baumärkte und Online-Shops werden sich über steigende Umsätze sicherlich nicht beklagen, und die all inclusive Anbieter wussten schon immer wie am Ende noch Gewinn übrig bleibt.


    Also, entspannt bleiben, die erste Panik ist ja bereits vorüber.

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  • Wir sollten uns daran gewöhnen, den Gedanken an "eigenes Wohneigentum" von "neu bauen" zu trennen und den von "gut wohnen" von "im eigenen Eigentum wohnen". Mit einer auf das gesamte Land bezogenen sinkenden Bevölkerungszahl und teilweise sich leerenden Innenstädten ist eine weitere Zersiedelung allenfalls noch rund um die weiter wachsenden Verdichtungsräume (B, F, HH, M, N, S) zu rechtfertigen. Sonst geht es eher um Modernisierung, um Reaktivierung der Ortszentren zum Wohnen und um Nachverdichtung der Zentren.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das läuft schon längst. Wenn man sich den Immobilienmarkt genauer anschaut, dann kommen vermehrt Gebäude auf den Markt die so um 197x gebaut wurden. Diese stehen meist in Wohngebieten und weniger im Ortskern. Mit etwas Modernisierung kann man die relativ einfach auf den aktuellen Stand bringen, und sie erfüllen auch eher die heutigen Ansprüche als Häuser aus der Vorkriegszeit, bei denen meiste auch der Grundriss komplett verändert wird.


    Gebäude im Ortskern sind zumindest bei uns hier nicht so beliebt, da sie meist schon deutlich älter sind und auf relativ kleinen Grundstücken stehen. Das muss man mögen, aber auch dafür gibt es Interessenten.

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  • das pdf ist der vollständieg "Kurzbericht"!

    / siehe stuediensuche Kurzberichte

    Zitat


    Quelle: Voigtländer, Michael, 2023, War Wohneigentum früher erschwinglicher?, IW-Kurzbericht, Nr. 78, Köln

    Wie man erkenn kann nutz es nix wenn man nur auf 40 Jahre zurück betrachtet.

    Beupreise sind berücksichtigt der zins ist abgeleitet da die daten wohl nicht vollstädig verfügbar sind aber mit dem normalen Zinsniveu korrelieren, sagt der Autor


    Der Autor schreibt dann auch folgendes


    "Darüber hinaus war gerade in den 1990er Jahren die Bautätigkeit zu hoch, es entstand damit ein Überangebot, was zu einer Seitwärtsbewegung der Preise bis Mitte der 2000er Jahre führte. Da aber die Einkommen weiter gestiegen sind, hat sich die Erschwinglichkeit zusätzlich verbessert. In den 2010er Jahren sind dann die Preise wieder schneller gestiegen, dies wurde aber durch die noch stärkeren Zinssenkungen überkompensiert – bis zum Jahr 2022, als aufgrund des starken Anstiegs der Inflation auch die Zinsen deutlich zulegten, so dass sich der Indexwert um mehr als 10 Punkte oder aber mehr als 30 Prozent verschlechterte (vgl. auch Sagner, 2023)."


    Dazu sank die Eigenkapitalbildung bei niedrigen Zinsen - warum sparen wenn nix dafür gibt oder man noch zahlen soll. zeiten des Konsums

    > "2018 hatten nur 15 Prozent der Mieter ein Finanzvermögen von mehr als 60.000 Euro und dürften somit kaum Chancen > auf den Erwerb von Wohneigentum ha-ben (vgl. Sagner/Voigtländer, 2021)."


    Die zertifitis senkte die Eigenleistungmöglichkeiten.

    Heute braucht der baum ja schon ein wapperl und weiter durchgängig ein neues um mal als Dachlatte oder Schalholz zuenden.

    Doppelbelastung beim Einkommenserwerb steht dem auch entgegen.


    Voigtländer setz auf Baulandverbilligung u.a durch vermehrte baulandausweiseung und breiterer Förderung

    >" Zu bemängeln ist aber, dass die Einkommensgrenzen mit einem Betrag von 90.000 Euro für eine dreiköpfige Familie immer noch knapp bemessen sind."


    Baulandvermehrung ist der begrenzte ökomische Blick. Aus ökologischer Sicht sollte wir versieglungzuwachs ziemlich einschränken sonst wird in ders elben hosentasche noch teurer.

    Teurung zertifikate normierung werden wie bürokratisierung gerne von Lobbygruppen verursacht, welch hinterher über über bürokratisierung jammern.

    Wer youtube und tiktok uni beobachtet sieht das ein bedarf nach eigenleistung besteht.

    Gut angeleitet kann dass auch funktionieren.

    Als bei vw kassel die 28 tage woche eingeführt wurde entstand dort ein Bauboom.

    Ursache war das vw vorher den handwerkermarkt leerzog und die durch die arbeitszeitverkürzung mit rat und tat zu verfügungung standen.

    Handwerk besteht heute ja auch mal geren aus Komponeten tauschen. Eben nur Anbieter a oder anbieter b das Dazwischen oder Verbinden fällt gerne wegen haftungfragen flach.

    Ob das am juristenüberhang in der legeslative liegt? ;)

    9. januar 2025

    Alles Gute zum 75 sten Ralph Moibius aka Rio Reiser

    "Sie Ham Mir Ein Gefühl Geklaut"

    erschienen auf "Entartet" mit Brühwarm

  • Die Umnutzungen leerstehender Büro- und Geschäftsflächen in Wohnungen sind ja ökologisch wie flächenverbrauchsmäßig sinnvoll. Dem stehen aber oft die gültigen B-Pläne entgegen, die für ein Gebiet oder auch nur [ehem. vorhabenbezogen] für DAS Grundstück gelten und die Wohnen wegen der Festlegung auf Gewerbe/Industrie oder Einzelhandel ausschliessen.

    Der oft propagierte Grund - Schutz der Bewohner vor Lärm und Dreck ist oft nur vorgeschoben und entmündigt [in meinen Augen] die möglichen Nutzer. Die sollten doch selbst am besten Wissen, WOHIN (Umgebung) sie ziehen!

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Die Umnutzungen leerstehender Büro- und Geschäftsflächen in Wohnungen sind ja ökologisch wie flächenverbrauchsmäßig sinnvoll. Dem stehen aber oft die gültigen B-Pläne entgegen, die für ein Gebiet oder auch nur [ehem. vorhabenbezogen] für DAS Grundstück gelten und die Wohnen wegen der Festlegung auf Gewerbe/Industrie oder Einzelhandel ausschliessen.

    Gerade dazu sind ja anscheinend einige engagierte Berufsverbände und vor allem "Architects for Future" im vergangenen Jahr aktiv geworden, wenn man dem DAB glauben darf. Ich bin da aber selbst auch nicht sonderlich informiert.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Naja, also dass der höhere Flächenverbrauch mit allein stehenden alten Menschen jetzt argumentiert wird, finde ich falsch. Schon immer sind die Kinder ausgezogen und die Alten blieben allein zurück. Das allein kann den immer höheren Flächenverbrauch pro Person nicht erklären. Ich bleibe dabei, es ist ein Luxusproblem. Dabei kommen nur 16% der Bürger in das Raster für eine Förderung, die also genug Einkommen hätten um den Kredit auch irgend wann einmal zurück zahlen zu können. Es ist also eine Subvention der Reichen. Gut, hier sind sie nicht ganz so reich, aber eben reicher als der Durchschnitt. Wie schaffen andere Länder eine Eigentumsquote von über50% zu erreichen? Das sind doch nicht alles steinreiche Millionäre.


    Die Zuweisung von mehr Bauplatz finde ich in seiner Einfachheit auch falsch. Verdichteteres Bauen fände ich sinnvoller, als einsame EFHs auf weiter Flur. Man kann das Bauen nicht für sich allein betrachten. Man muss es auch immer im ökologischen Verbund sehen. Wir bauen schließlich nicht auf einer sterilen Plattform, sondern zwingen der Natur Fläche ab, wenn wir bauen. Um es überspitzt auszudrücken, irgend wann hat zwar jeder sein EFH, aber keine Ackerfläche mehr um sich zu ernähren.


    Ein Problem in der Sanierung von Altbestand in Ortskernen sehe ich auch in den Standardisierten Komponenten, die irgend wie gar nicht zu den organisch gewachsenen Strukturen alten Gemäuers passt. Altbestand benötigt echte Handwerker, die ihr Handwerk auch verstehen und nicht nur Komponenten zusammen stecken. Das macht die Sanierung teurer. Ich kann daher gut verstehen, dass Ortskerne weniger beliebt sind für solche die ein Eigenheim erwerben wollen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Das läuft schon längst. Wenn man sich den Immobilienmarkt genauer anschaut, dann kommen vermehrt Gebäude auf den Markt die so um 197x gebaut wurden. Diese stehen meist in Wohngebieten und weniger im Ortskern. Mit etwas Modernisierung kann man die relativ einfach auf den aktuellen Stand bringen, und sie erfüllen auch eher die heutigen Ansprüche als Häuser aus der Vorkriegszeit, bei denen meiste auch der Grundriss komplett verändert wird.


    Gebäude im Ortskern sind zumindest bei uns hier nicht so beliebt, da sie meist schon deutlich älter sind und auf relativ kleinen Grundstücken stehen. Das muss man mögen, aber auch dafür gibt es Interessenten.

    Würde ich jetzt so nicht sagen.

    Gerade Häuser aus den 1970ern sind meist relativ "billig" gebaut. Oft recht groß, Wärmedämmung hatte damals gar keine Rolle gespielt und auch bei diesen Häusern ist der Aufwand recht groß,

    diese auf einen vernünftigen energetischen Stand zu bringen.

    Der Grund, warum Gebäude im direkten Ortskern nicht besonders beliebt sind, liegt m.E. eher daran, dass sie meist an der Durchgangsstraße gelegen sind, wenig Grundstück drum rum haben und - so

    zumindest bei uns - ziemlich eng am Nachbarhaus gebaut sind.


    Gruß

  • und auch bei diesen Häusern ist der Aufwand recht groß,

    diese auf einen vernünftigen energetischen Stand zu bringen.

    Das ist richtig, aber das liegt primär an der Größe der Gebäude. Wenn man heute ein Haus mit 200 oder 250m² Wohnfläche bauen möchte, mit Keller und auf großem Grundstück, dann kostet das auch ein kleines Vermögen. Knackpunkt sind die Phantasiepreise die zeitweise für Häuser aus den 70er und 80er Jahre aufgerufen wurden, aber auch das scheint sich wieder zu normalisieren.


    Was selbst nach einer Sanierung bleibt, sind die höheren Heizkosten, die sind auch der Wohnfläche geschuldet. Selbst gut gedämmt sind die Heizkosten bei 250m² Wohnfläche eben höher als bei kompakt gebauten 150m².


    Diese Häuser werden aktuell von den Erben genutzt und saniert, oder halt verkauft. Die meisten Eigentümer die diese Häuser damals gebaut haben, sind zwischenzeitlich verstorben oder können aus Alters-/Gesundheitsgründen die Immobilien nicht mehr nutzen. So landen sie dann auf dem Immobilienmarkt und es finden sich Interessenten die die Vorteile schätzen.

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  • Ein DreiviertelJahr nach dem Eingangspost mit nunmehr sinkenden Immobilienpreisen, sinkenden Zinsen, sinkenden Baukosten, frage ich mich wie die Foristinnen die aktuelle Lage und ihre eigenen Vorhersagen von vor knapp einem Jahr heute einschätzen!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich sehe die Entwicklung weiterhin nicht positiv. Ich habe ein Haus BJ 1963, welches ich gerade saniere. Dabei saniere ich nur die Installationen im Keller und das EG mit 110 qm. Das OG ist vom Vorbesitzer saniert.

    Nur um ein paar Eckpunkte aus Angeboten zu nennen, dich ich bekommen habe:


    Sanierung der Schilfrohrdecke: 21.000 Euro

    Einbau einer FBH auf 110 qm: 18.000 Euro

    Erneuerung der Wasserinstallation im Keller: 13.500 Euro.

    Sanierung Bad mit 8,5 qm und Gäste WC mit 1,8 qm: 45.000 Euro (wir reden über Standard-Ausstattung und ein bereits entkerntes, bis auf die Grundmauern abgerissenes Bad).

    Neue Stromverkabelung im Erdgeschoss und Keller: 15.000-18.000 Euro

    Austausch von 3 Bodentiefen Fenstern und 2 Fenstern im Badezimmer: 21.000 Euro.

    Abdichtung des Sockels auf der Südseite: 18.000 Euro.

    Neuer Estrich: 4500 Euro

    Fliesenarbeiten für 22 qm (Fliese für 33 €/qm) 11.000 (!!!) Euro (ja, 11.000!!), auf belegreifen Untergrund.

    Alleine das fachgerechte Anbringen der gefliesten Sockelleiste soll 1600 Euro kosten.



    Verputzen der Wände, Malerarbeiten und Verlegen von Parkett ist da noch gar nicht drin.

    Die Zahlen sind die Durchschnittswerte aus jeweils 2-3 Angeboten.

    Das sind jetzt schon 167.000 Euro


    Das Dach ist noch nicht mal angefasst, die Fassade zum Glück schon gedämmt, die Ölbrennwertheizung von 2009 noch gut in Schuss.

    Wie Hohn wirken da die Aussagen von Architekten und Planern: Man möge verstehen, man habe zu viel zu tun, man könne sich um kleine Aufträge gerade nicht kümmern, das sei zu wenig Bauvolumen, das lohne sich nicht.

    Einer der Firmen hat für die Angabe einer Kostenschätzung (Wir reden nicht von Angebot) 4 Stunden zu 150 Euro berechnet.

    Der Energieberater will 6.000 Euro haben, davon 3,500 Als Vorschuss.


    Wo soll dieser Wahnsinn denn hinführen?

    Leisten kann sich das in der Tat keiner mehr, ganz egal, ob neu, gebraucht, zum sanieren oder saniert. Und diejenigen, die neu bauen, müssen Geld zur Seite legen, um in 20, 25 Jahren sanieren zu können.

    Es mag ja durchaus sein, dass auch die Baufirmen schauen müssen, wo sie bleiben und eng kalkulieren müssen, es mag ja sein, dass die Baustoffe teuer geworden sind.

    Das ändert aber immer noch nichts daran, dass es jemand bezahlen muss und man es sich leisten können muss.


    Ob sich die Immobilienpreise für Bestandsimmobilien noch weiter nach unten entwickeln? Wer weiß, aber wenn sich keiner mehr die Sanierung leisten kann, dann bekommt man die Immobilien nur über den Kaufpreis vermarktet.


    In meinen Augen ist und bleibt Wohnen ein Luxusgut in Deutschland. Gleich, ob nun in den eigenen 4 Wänden oder zu Miete.

  • Das sind jetzt schon

    Hast Du dazu zu den Firmen gesagt: Mach mal Angebot

    oder hast Du vergleichbare Leistungsverzeichnisse erstellen lassen und aus DER Basis Angebote eingeholt, von denen Du jetzt die jeweils günstigsten Preise nennst?

    Ich hab (auch ob Deiner Beitragshistorie) einen Verdacht, bin aber auf diie Antwort gespannt!

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Naja, das wird ein bisschen off topic.

    Wenn es Dich wirklich interessiert, schicke ich Dir eine ausführliche PN.


    So ganz verstehe ich nicht, was Du mit LV erstellen lassen meinst, aber ja, ich bin zu den Fachbetrieben gegangen, habe meine Wünsche vorgetragen und auf dieser Basis Angebote erstellen lassen. Die sind z.T direkt vergleichbar.

  • So ganz verstehe ich nicht, was Du mit LV erstellen lassen meinst, aber ja, ich bin zu den Fachbetrieben gegangen, habe meine Wünsche vorgetragen und auf dieser Basis Angebote erstellen lassen. Die sind z.T direkt vergleichbar.

    Die im Bauwesen verbreitete und bewährte Methode zum Erhalt vergleichbarer Angebote besteht in der Erstellung von Leistungsverzeichnissen, welche erschöpfende Beschreibungen aller erforderlichen Leistungen und die zugehörigen Massen enthalten und den Bietern zusammen mit Planunterlagen, Baubeschreibungen etc. zugestellt werden. So sind die darauf eingehenden Angebote - Vollständigkeit vorausgesetzt - ohne Weiteres 1:1 vergleichbar.

    Ich sehe die Entwicklung weiterhin nicht positiv. Ich habe ein Haus BJ 1963, welches ich gerade saniere. Dabei saniere ich nur die Installationen im Keller und das EG mit 110 qm. Das OG ist vom Vorbesitzer saniert.

    Ich mag die Einzelpositionen nicht alle selbst zusammenaddieren. Wo landest Du ungefähr pro Quadratmeter Wohnfläche?


    (Zum Vergleich: Wohnungen werden in meiner Wohnumgebung aktuell je nach Baualter und genauer Lage für 4.000 - 15.000 € / m2 Wohnfläche verkauft. In die für 4.000 € muss man noch einmal mind. 1.000 € / m2 Wohnfläche zusätzlich investieren und die Nebenkosten des Erwerbs kommen bei allen oben drauf - und die Grundstücke bzw. Anteile daran sind dabei vergleichsweise klein.)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das mag schon sein. Konkrete LV hatte ich eigentlich keine, die Vergleichbarkeit de Angebote ergab sich dann dadurch, dass die Firmen ja ihre Einzelpositionen aufgeschrieben haben.

    Die Frage ist nur: Wem kann man glauben?


    Ich hatte u.a. 2 Architekten und zwei beratende Ingenieure zu der ganzen Geschichte hinzugebeten.

    Der eine: Zu klein, das lohn nicht, da verdient er kein Geld, man möge verstehen, gerade werde viel gebaut, er habe anderes zu tunt. der andere: zu konkrete Pläne, da sei nichts für ihn zu tun. Man brauche ihn nicht.

    Vor dem Haus steht eine Treppe, die Stufen aus Granit, der Treppenkörper aus Beton. Einzelne Fugen aus dem Granitbelag sind rausgebrochen: Der eine Ingenieur: Die muss weg, die ganze Treppe muss abgebrochen werden, da dringe Feuchtigkeit ein, der Beton reiße, die Treppe ist kaputt. Irreparabel. Der andere Bauingenieur: Die Treppe sieht doch gut aus, rausgebrochene Fugen, gut, keine Risse, das deute darauf hin, dass der Betonkörper noch gut sein. Das halte noch viele Jahre. Fugen zumachen, und fertig.

    Der eine zum Feuchteproblem unter dem Fenster: Mal aufmachen und sehen, was man findet, dann kann man sich dazu äußern.

    Der andere: Klarer Fall, da muss die gesamte Hauswand bis auf die Bodenplatte abgedichtet werden. Da sei alles im Eimer.


    Der eine, zum Thema breiten Türdurchbruch zumachen und aus einem Zimmer 2 machen: Da ist ne 11er Wand drin, die können sie mit 11er Steinen zumachen. Das war ja schon so berechnet, als das Haus gebaut wurde. Jetzt würde ich ja nur die Wand mit gleichen Steinen zumachen. Das bedarf keine Berechnung. Der andere: So einfach sei das nicht, es kämen ja Küchenschränke an die Wand und Leitungen in die Wand. Er rate zur Berechnung.


    Man möge es mir verzeihen, wenn ich es so lapidar sage: Ich habe allmählich den Eindruck, dass ich von Hütchenspielern am Hauptbahnhof von Palermo ehrlicher behandelt werde, als von Bauingenieuren, Bauleitern, Architekten etc. Der Unterschied: Beim Hütchenspieler ist von vornherein klar, dass Lug und Trug Gegenstand der Sache ist, bei den Fachplanern muss man da von selber drauf kommen. Man merkt das aber erst, wenn man so frech ist wie ich, und 2 oder mehr unabhängige Planer zu ein und derselben Sache befragt. Mit unabhängig meine ich: Keinem Bauunternehmen zugehörig.


    Aber das ist nun wirklich alles off Topic und gehört in diesem Faden nicht diskutiert.

  • Naja, das ist Handwerk. Viele Wege führen nach Rom. Das ist nun mal keine Reinraum Industrielandschaft. Der eine denkt nur an das eigentliche Problem, der andere denkt weiter was noch alles kaputt sein kann, weil es oft nicht nur eine einzige Ursache gibt und oft aus Erfahrung weiß, dass auch mehr kaputt ist als man in einer ersten Inaugenscheinnahme sieht. Einer ist pragmatisch und repariert nur das offensichtliche, weil in der Realität hält vieles weit länger als man denkt, sieht nur nicht immer wie geleckt aus, und der andere ist ein Pedant und will alles überkorrekt und vollumfänglich gemacht haben. :)

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  • die Vergleichbarkeit de Angebote ergab sich dann dadurch, dass die Firmen ja ihre Einzelpositionen aufgeschrieben haben.

    :lach: :lach:

    Selten so gelacht

    Das ist so als würde ich qua Optik eine 40 jahre alte Blinddarmnarbe mit der Narbe einer Herz-OP vergleichen, nur weil die im selben Krankenhaus gemacht ist.


    Vergleichbar sind absolut IDENTISCHE Leistungsbeschreibungen, was die bei den von den Firmen erstellten Angeboten nicht sind.

    Da haben manchmal sogar wir Fachmenschen Probleme, die Unterschiede zu erkennen und Laien gegenüber klarzumachen - und das nicht, weil sie so klein sind!


    Der eine: Zu klein, das lohn nicht, da verdient er kein Geld, man möge verstehen, gerade werde viel gebaut, er habe anderes zu tunt. der andere: zu konkrete Pläne, da sei nichts für ihn zu tun. Man brauche ihn nicht.

    :motz2: :motz2:

    Mein herzliches beileid zu diesen beiden "Experten"

    Jetzt würde ich ja nur die Wand mit gleichen Steinen zumachen. Das bedarf keine Berechnung.

    :bier: :thumbsup: :yeah:

    Der andere: So einfach sei das nicht, es kämen ja Küchenschränke an die Wand und Leitungen in die Wand. Er rate zur Berechnung.

    :wall: :wall:

    Hütchenspielern am Hauptbahnhof von Palermo ehrlicher behandelt werde, als von Bauingenieuren, Bauleitern, Architekten etc

    Das gleiche könnte ich jetzt von Ärzten, Rechtsanwälten usw. behaupten.


    Aber als Chirurg kennst Du "natürlich" keine überflüssigen Eingriffe. ..... :(

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  • Off-Topic:

    Das mag schon sein. Konkrete LV hatte ich eigentlich keine, die Vergleichbarkeit de Angebote ergab sich dann dadurch, dass die Firmen ja ihre Einzelpositionen aufgeschrieben haben.

    Aus eigener schmerzlicher Erfahrung weiß ich, dass sich bei dieser Vorgehensweise allenfalls im Einzelfall und zufällig für Teilbereiche eine Vergleichbarkeit einstellt. In rd. 30 Jahren Berufspraxis und sechs Fällen solcher "Angebotseinholung" habe ich einen solchen Fall leider selbst noch nicht erlebt.

    Die Frage ist nur: Wem kann man glauben?

    ...

    Ich habe allmählich den Eindruck, dass ich von Hütchenspielern am Hauptbahnhof von Palermo ehrlicher behandelt werde, als von Bauingenieuren, Bauleitern, Architekten etc. Der Unterschied: Beim Hütchenspieler ist von vornherein klar, dass Lug und Trug Gegenstand der Sache ist, bei den Fachplanern muss man da von selber drauf kommen. Man merkt das aber erst, wenn man so frech ist wie ich, und 2 oder mehr unabhängige Planer zu ein und derselben Sache befragt. Mit unabhängig meine ich: Keinem Bauunternehmen zugehörig.

    Mediziner sind also fachlich alle immer einer Meinung und uneingeschränkt vertrauenswürdig? Ich erinnere mich an mehrere als IGEL-Leistungen sehr teuer bezahlte Untersuchungen, nach deren Ergebnis man genau so schlau war wie vorher - weil sie im konkreten Fall laut nachträglicher ausführlicherer Erläuterung keinerlei zusätzlichen Erkenntnisgewinn bringen konnten - durchweg also geschäftstüchtiger Verkauf mit unseriöser Beratung im weißen Kittel.

    ... Lug und Trug Gegenstand der Sache ...

    ... wie Du so schön geschrieben hast!


    Aber sind solche pauschalen Negativurteile / Vorurteile nicht etwas zu platt für eine ernsthafte Auseinandersetzung?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Man merkt das aber erst, wenn man so frech ist wie ich, und 2 oder mehr unabhängige Planer zu ein und derselben Sache befragt.

    Man merkt, das man verschiedene Meinungen zu hören bekommt. Welche nun richtig oder falsch, gut oder schlecht ist, bekommt man durch Umfragen nicht angezeigt.