Lohnt sich die Fassadendämmung wirtschaftlich?

  • Hallo zusammen


    wir haben einen Altbau aus 1974 und überlegen die Fassade zu dämmen, aber aufgrund der äußeren Begebenheiten wissen wir nicht, ob das überhaupt wirtschaftlich realisierbar ist.

    Wir heizen derzeit mit einer LWWP, die sehr weit nach unten regulieren kann. Im Haus ist im EG und OG eine FBH verlegt. Darüber hinaus haben wir noch einen Kaminofen für die ganz kalten Tage.


    Derzeit ist eine Steilheit von 4,0 eingestellt, d.h. also 0 Grad AT eine VT von 29 Grad. Laut Wärmemengenzähler und Stromzähler hatten wir für diesen Winter einen SCOP von 5,2 für das Heizen, insgesamt 2800 kWh Stromverbrauch. Heizstab war nicht einmal an


    Die Fassade hat minimale Dämmung und einen U-Wert von 0,8. Die oberste Geschossdecke ist nach GEG gedämmt, auch die Kellerdecke ist gedämmt (12cm).

    Die Fenster sind jedoch alt und noch undicht - dennoch guter SCOP bei einer Norm-Außentemperatur von -10,1 laut PLZ.


    Wenn man sich jedoch jetzt mal das Haus anschaut, dann sind da einige Fallstricke bei der Dämmung:



    Zum einen sind auf der Nordseite oben alles voller schiefer, d.h. hier müsste eine vorgehängte hinterlüftete Fassade durchgeführt werden, oder? Das soll aber wohl sehr teuer und schwierig sein, viele Probleme soll es dabei geben.


    Die Ostseite sieht gut aus, da könnte man einfach dämmen.


    Die Südseite wird auch schwierig, da ist zum einen quasi alles nur Fenster und im OG ist da Holz und würde man da dämmen, wäre das ja auch schwierig wäre.


    Die Ostseite hat auch ein Problem, dass hier eine Mauer nach vorne gezogen wurde, sieht man auch bei der Südseite, das müsste ich dann ja mitdämmen, oder mit verputzen zumindest.
    Weiterhin ist da eine Garage angebaut, die müsste ich dann ja auch von Innen dämmen und hätte dann aber Probleme beim ein und aussteigen mit dem Auto.


    Jetzt Frage ich mich, nach all den "Fallstricken", ob sich die Dämmung hier überhaut lohnt, schließlich sind zahle ich derzeit nicht so viel für das Heizen. Wäre es nicht sinnvoller eher das Geld zu nehmen und das Dach neu zumachen inklusive PV? Wäre das nicht wirtschaftlich sinnvoller?


    Wie ist hier so die Meinung?

  • Wie ist hier so die Meinung?

    Meine Meinung:

    Die EG Fassade besteht aus (weissen) Vormauersteinen, die wohl mit Luftschichtankern [gar noch verzinkten :eek: ] am Hintermauerwerk verankert ist.

    Hier wäre die ERSTE Hausaufgabe, deren Standsicherheit, auch im Hinblick auf die zusätzliche Last durch die Dämmung, zu prüfen!

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Derzeit ist eine Steilheit von 4,0 eingestellt, d.h. also 0 Grad AT eine VT von 29 Grad.

    ??? Du meinst 0,4, oder?


    Die Fenster sind jedoch alt und noch undicht -

    Ohne jetzt die Flächenanteile der einzelnen Bauteile zu kennen, würde ich mal vermuten, dass ein Austausch der Fenster besser ist. Die alten Fenster haben praktisch wohl einen U-Wert um die 2,5W/m²K, bei undichten Fenstern lässt sich das nur grob abschätzen. Neue Fenster hingegen kommen problemlos auf ein Uw von 0,8W/m²K. Einsparpotenzial um die 130kWh/m²*a (thermisch). Deine Fassade hat nach Deiner Aussage bereits einen U-Wert von 0,8W/m²K, bei einer Verbesserungen auf 0,2W/m²K macht das ein Einsparpotenzial von ca. 50kWh/m²*a.


    Ob diese theoretischen Werte auch in der Praxis getroffen werden, das hängt von vielen Faktoren ab, das Nutzerverhalten hat einen erheblichen Einfluss auf den tatsächlichen Wärmeenergiebedarf.


    hatten wir für diesen Winter einen SCOP von 5,2 für das Heizen,

    Wie wird WW erzeugt? Auch wenn dieser Winter nicht besonders streng war, erscheint mir ein SCOP von 5,2 etwas hoch für eine LWP. Egal wie, die 2.800kWhel sind wirklich OK, auch wenn Du noch nicht geschrieben hast, wie groß die beheizte bzw. beheizbare Fläche ist.


    Wäre es nicht sinnvoller eher das Geld zu nehmen und das Dach neu zumachen inklusive PV? Wäre das nicht wirtschaftlich sinnvoller?

    Keine Ahnung in welchem Zustand sich das Dach befindet, und was erneuert werden soll. Anhand der Bilder würde ich sagen, dass das Dach nicht so übel ist. Das sehen aber die Dachdecker hier im Forum viel besser als ich.


    Die oberste Geschossdecke ist nach GEG gedämmt,

    Das DG ist also nicht ausgebaut? Für mich sieht das auf den Bildern aber danach aus.

    Ich frage deswegen, weil das ja Einfluss darauf hat, was man am Dach noch modernisieren kann, bzw. welcher Aufwand erforderlich ist.

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  • Das mit den 5,2 kann ich irgendwie nicht so richtig glauben - zumindest nicht bei üblichem Heizverhalten.


    Gruß

  • vielen Dank für die zahlreichen Antworten.





    Also ja, genau natürlich 0,4.


    Ja das Dach ist ausgebaut, aber da drüber ist noch ein Spitzboden, und der Boden das Spitzbodens ist gedämmt, auch das Dach ansich ist gedämmt.

    Zwischen den Steinen in der Fassade sind noch 2 cm Styropor aus dem Baujahr.


    Der SCOP bezieht sich rein auf das Heizen. Ich habe eine Vitocal 250-A. Die Wärmepumpe macht auch das Warmwasser, dafür ist der SCOP aber nur bei 3,3. Hat aber auch laut Datenblatt 5.2 (https://www.unidomo.de/heizung…kuehlkreis_202092_193568/)

    Warum sollte das nicht möglich sein? Ich habe wie gesagt einen Ofen, den nutze ich bei Minustemperaturen, daher musste die Wärmepumpe nie so viel machen und da ich nur FBH habe, geht das auch ganz gut.

    Habe aber fairerweise nie so hohe Temperaturen im Haus! Nur 20-21 Grad. Badezimmer mit IR bei Bedarf. Aber die Wärmepumpe muss nie 23-24 Grad irgendwo machen, hilft natürlich auch. Das Haus hat auch nur 142 qm Wohnfläche, also jetzt nicht so viel.


    Ich denke, wenn ich jetzt hier noch erstmal überprüfenlassen soll, ob das überhaupt technisch geht mit der derzeitigen Fassade, dann wird das ja noch teurer. Das lohnt sich wohl nicht so. Dann lieber die Fenster erneuern und gut ist.


    Danke für die Hilfe!

  • dann wird das ja noch teurer. Das lohnt sich wohl nicht so. Dann lieber die Fenster erneuern und gut ist.

    Es wäre gut möglich, dass das die sinnvollste Variante ist. Für einen Vergleich bräuchte man halt "Preise", und diese möglichst aktuell. Aufgrund der Preisentwicklung in den letzten 1-2 Jahren kann man Erfahrungswerte in die Tonne treten. Es wäre aber gut möglich, dass sich die Situation entspannt, und mit sehr viel Glück gehen auch die Preise wieder etwas abwärts. Jeder Unternehmer der die Möglichkeit hatte seinen Gewinn zu optimieren hat die Chance natürlich genutzt, frei nach dem Motto, die Kohle auf dem Konto kann man mir so schnell nicht wegnehmen, und wer weiß was noch kommt. Das führte in vielen Bereichen zu extremen Übertreibungen. Mal sehen, wann und wie stark das korrigiert.


    Also, Angebote einholen (auf Leistungsumfang achten), die erzielbare Energieeinsparung ermitteln, und dann kann man entscheiden.

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