Nutzlast Stahlbetondecke und weitere Entlastung

  • Hallo zusammen,


    Wir haben jns vor einem Jahr ein kleines Reihenmittelhaus mit 120qm Wohnfläche gekauft und viel in Eigenleistung saniert.


    Die Geschossedecken ( alle ) haben eine Stärke von ca. 20 cm. Davon sind 14 cm Stahlbeton und der Rest Estrich und Putz. Wir haben nach dem Einzug festgestellt, dass lauteres Auftreten sehr laut ist und man quasi die Vibrationen merkt - unsere Söhne hüpfen halt auch gern mal.


    Die Statik füge ich anbei. Mit 150kg/ m2 meines Erachtens nicht sehr üppig gewählt.


    Das Leben und auch die meiste Belastung spielt sich im Wohn-Essbereich ab. Der Raum ist ca. 8,61 lang und 4,01 breit. Darunter ist der Keller. Dieser Unterteilt sich in zwei Räume. Das Haus steht insgesamt auf Streifenfundamenten - also die tragende Innenwand und die Außenwände.


    Jetzt zu meiner Überlegung:


    Ich wollte die beiden Kellerräume unterteilen, da ich in dem ersten Raum die Vorräte von der Heizung und im zweiten Raum eine Werkstattecke einrichten wollte - dies war in Leichtbau geplant.


    Der Kellerboden besteht wohl aus Stampfbeton und Verbundestrich.


    Wenn ich die Raumaufteilungen nun in Porenbeton bis unter die Decke ausführen würde, wäre dies von Vorteil für die Tragfähigkeit der Geschossdecke und hält der Stampfbeton mit Estrich das aus?


    Entschuldigt bitte meine Fragen und ich hoffe auf fachlichen Rat. Danke

  • Wir haben nach dem Einzug festgestellt, dass lauteres Auftreten sehr laut ist und man quasi die Vibrationen merkt - unsere Söhne hüpfen halt auch gern mal.

    Gibt es keine Trittschalldämmung? Was für ein Bodenbelag liegt in diesem Raum?

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  • Das überlasse ich den Statikern im Forum, da halte ich mich raus. Ich sehe aber keinen Grund warum man die Statik "verbessern" sollte, das wird am Schall nichts ändern, und wegen hüpfender Kinder stürzt die Decke mit Sicherheit nicht ein. Die Last über eine dünne Trennwand auf einen Estrich zu übertragen halte ich für keine gute Idee, der müsste raus und die Trennwand direkt auf den Betonboden. Ob der die last aufnehmen kann? :haue:

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  • Gibt es keine Trittschalldämmung? Was für ein Bodenbelag liegt in diesem Raum?

    Nach Statik nicht. Für Belag und Putz zusammen sind in der Statik geradeaus 1,0 kN/m² angesetzt, was bei 6 cm Gesamtaufbau des Fußbodend und wahrscheinlich 1,5 cm Putz an der Deckenunterseite schon recht knapp scheint, zumindest ohne genauere Angaben.


    Zur Frage von TechnikLord82:

    Die berücksichtigte Nutzlast ist die fpr Wohnhäuser seit über 100 Jahren übliche Nutzlast und entspricht somit auch dem aktuell gültigen Normen, will sagen, dass ein Neubau für die gleichen Nutzlast bemessen wird. Die berücksichtigte Nutzlast ist also vollkommen in Ordnung.

    Hinsichtlich der geplanten Trennwand im Keller sollte diese unbedingt so ausgeführt werden, dass sie aus der Decke keine Last bekommt. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:

    1. Der beschriebene Fußbodenaufbau ermöglicht nicht, darauf eine tragende Wand zu gründen; es würde also ein Fundament erforderlich.
    2. Das wird jetzt für einen Lsien seltsam klingen, aber wahrscheinlich ist ein zusätzliches Auflager in Deckenmitte hinsichtlich der Tragfähigkeit der Decke eher schlecht. Durch das zusätzliche Auflager änder sich der Verlauf der Schnittgrößen in der Decke und es wird Bewehrung in der Stahlbetondecke erforderlich, an der bisher wahrscheinlich keine Bewehrung vorhanden ist, was zumindest theoretisch und bei Ausnutzung aller in der Ststik berücksichtigte Lasten zum Versagen der Decke führen kann.

    Also, wenn die Trennwand im Keller ausgeführt werden soll, dann so, dass sie aus der Decke keine Lasten bekommt.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Vielen Dank für die Erläuterungen. Ich bin was Statik angeht absoluter Laie.


    Im OG befindet sich als Raumtrenner eine Leichteand. Hier wird die Belastbarkeit der Decke irgendwie erhöht? Obwohl die Deckenstärke die gleiche ist.


    Wie kommt es dazu?


    Bei meinem Elternhaus ist eine 16cm Stb.- Decke bei ähnlichen Spannweiten verbaut und die Nutzlast ist die gleiche. Ich hätte angenommen, dass eine dickere Decke = mehr Belastung verträgt.

  • Im OG befindet sich als Raumtrenner eine Leichteand. Hier wird die Belastbarkeit der Decke irgendwie erhöht? Obwohl die Deckenstärke die gleiche ist.

    Die Antwort steckt schon in der Frage. Leichte Raumtrennwände wurden bzw. werden mit einem pauschalen Zuschlag zur Nutzlast berücksichtigt. Das hat den Vorteil, dass die Position der leichten Trennwand nicht fest vorgeschrieben ist und man in der Raumgestaltung etwas flexibler ist.

    Bei meinem Elternhaus ist eine 16cm Stb.- Decke bei ähnlichen Spannweiten verbaut und die Nutzlast ist die gleiche. Ich hätte angenommen, dass eine dickere Decke = mehr Belastung verträgt

    Ganz klares "jein"

    Prinzipiell könnte eine dickere Decke mehr Last aufnehmen, wenn man die Decke nicht nur deshalb dicker gemacht hat, um Bewehrungsstahl zu sparen. Bei gleichen äußeren Randbedingungen (v.a. Spannweite und Belastung) benötigt eine dickere Decke weniger Bewehrungsstahl während die dickere Decke bei gleicher Spannweite und gleicher Bewehrungsmenge (im Vergleich zur dünneren Decke) mehr Last auf nehmen kann.

    Mehr Last heißt dabei allerdings nicht automatisch mehr Nutzlast. Es kann auch bedeuten, dass die ständige Lasten aus einem stärkeren Fußbodenaufbau höher sind, wodurch die Ntuzlast nucht mehr erhöht werden kann.

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  • Danke für Deine Geduld und die Beantwortung meiner Fragen.


    Kann ich mittels der Statik entnehmen, wieviel Bewehrungsstahl verbaut ist?


    Und darf ich noch eine Frage bezüglich eines Sturzes stellen?

  • Kann ich mittels der Statik entnehmen, wieviel Bewehrungsstahl verbaut ist?

    Theoretisch ja, da es die Aufgsbe der Statik ist zu ermitteln, wieviel Bewehrungsstahl benötigt wird.

    Aber: Das bedeutet nicht immer, dass auch die in der Statik ermittelte Bewehrung auch tatsächlich eingebaut wurde. Eigentlich bräuchte man mindestens noch die Bewehrungspläne. Allerdings kommt es auch mal vor, dass von diesen abgewichen wurde; wenn man also ganz sicher gehen wollte, wären Bauteilöffnungen und/oder sogenannte Bewehrungsscans erforderlich, mit denen die tatsächlich verbaute Bewehrung ermittelt wird.

    Und darf ich noch eine Frage bezüglich eines Sturzes stellen?

    Fragen stellen darf man kmmer, ist ja der Zweck des Forums.

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  • Die Antwort steckt schon in der Frage. Leichte Raumtrennwände wurden bzw. werden mit einem pauschalen Zuschlag zur Nutzlast berücksichtigt. Das hat den Vorteil, dass die Position der leichten Trennwand nicht fest vorgeschrieben ist und man in der Raumgestaltung etwas flexibler ist.

    Das verstehe ich. Allerdings erschließt es sich mir logisch nicht. Ich habe zwei identisch aufgebaute Stockwerke. Bei dem einen ist die Nutzlast 150 kg/m2 und bei dem mit leichtwand mehr - auf welcher Basis? Also rein physikalisch betrachtet.

  • Das verstehe ich. Allerdings erschließt es sich mir logisch nicht. Ich habe zwei identisch aufgebaute Stockwerke. Bei dem einen ist die Nutzlast 150 kg/m2 und bei dem mit leichtwand mehr - auf welcher Basis? Also rein physikalisch betrachtet.

    Physikalische Grindlage ist das Eigengewicht der leichten Trennwand; die wiegt ja auch was. Gleichzeitig soll aber die eigentliche Nutzlast der Decke nicht vermindert werden. Also sieht die Normung vor, dass die Nutzlast zur Berücksichtigung der leichten Trennwand um einen pauschalen Wert erhoben wird.

    Gleichzeitig werden an die leichten Trennwände gewisse Anforderungen hinsichtlich deren Gewicht gestellt, die ich aus dem Kopf aber genauso wenig weiß wie die Werte der pauschalen Lasterhöhungen.

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  • Jetzt sieht der Sturz inkl. Rolladenkasten nicht sonderlich dick und massiv aus. Haus steht seit 50 Jahren. Die Alutweassentür stützt ja nichts. Ist sowas normale?

    Ob das "normal" ist, hilft hier nicht weiter. Oben schreibst Du von einer Raumbreite (?) von 4 Metern. Wenn das auch die Spannweite der Decke ist, handelt es um ein überschaubares Maß. Was steht in der Etage darüber auf der Decke, eine Außenwand?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ob das "normal" ist, hilft hier nicht weiter. Oben schreibst Du von einer Raumbreite (?) von 4 Metern. Wenn das auch die Spannweite der Decke ist, handelt es um ein überschaubares Maß. Was steht in der Etage darüber auf der Decke, eine Außenwand?

    Darüber ist eine weitere Etage mit Aussenwand und Fenster. Dann kommt das Dachgeschoss.

  • Jetzt sieht der Sturz inkl. Rolladenkasten nicht sonderlich dick und massiv aus. Haus steht seit 50 Jahren. Die Alutweassentür stützt ja nichts. Ist sowas normale?

    Nach der angefpgten Statik hat der Unterzug die Abmessunge b = 17,5 und h = 50 cm, mit b ... Breite und h ... Höhe.

    Breite ist für das Baujahr eventuell ungewöhnlich, hier hätte ich eher mehr erwartet. Allerdings spielt die Bauteilbreite bei der Tragfähigkeit eine untergeordnete Rolle. Wesentlich bedeutender ist die Bauteilhöhe, die hier mit 50 cm bei einer Spannweite von wohl 2,75 m durchaus üppig ist.

    Ich würde mir hier also, soweit ich das anhand der in diese Forum gemachten Angaben beurteilen kann, keine allzu große Sorgen machen, insbesondere, wenn Dur keine Schäden auffallen.

    Wenn Du ganz sicher gehen wolltest, hülfe nur der Gang zu einem örtlichen Tragwerksplaner/Statiker, der sich die vorhandenen Unterlagen und das Bauwerk vor Ort anschaut.

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  • Dan besteht der Unterzug aus zwei Stahlträgern IPB 140.

    Gründe sich Sorgen zu machen, kann ich immer noch keine erkennen.

    Du scheinst die vollständigen statischen U terlagen zu haben und von Schäden hast Du auch nicht berichtet.

    Wie gesagt, vollständige Sicherheit kann nur der Gang zu einem Tragwerksplaner/Statiker, der Unterlagen und Bauwerk vor Ort begutachtet, liefern.

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  • Da wurden zwei 140 mm hohe IPB-Profile als Sturz eingebaut. Zur Spannweite von 3,45 m könnten die passen, aber das ist jetzt nur geschätzt, nicht gerechnet!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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