Lücke zwischen Ytong Stein und Lattung gegen Akustik füllen?

  • Die nichttragenden Innenwände werden mit Ytong Steine gemauert. Die Decke im OG hat eine Dampfbremse und darunter Lattungen, die die Dampfbremse halten. Nach dem die letzte bzw. oberste Reihe gemauert ist, entstehen Lücken (0,5-1cm) zwischen den Ytong Steinen und der Dampfbremse bzw. Lattung. Als nächstes sollten eigentlich Rigipsplatten an die Lattungen an der Decke montiert werden. Optisch würde sich dann die Lücke nicht mehr sehen lassen. Jedoch ist die Lücke trotzdem da (halt versteckt hinter der Rigipsplatte) die meiner Meinung nach zu einem schlechten Schallschutz zwischen den Räumen führen könnte.


    Ist es aus Schallschutz Gründen notwendig diese Lücke zu füllen bevor die Rigipsplatten an die Decke angebracht werden? Falls ja, wie und welches Material sollte ich verwenden?


    Vielen Dank für die Unterstützung.


    Viele Grüße

    Anton

  • mit Ytong Steine gemauert.

    Bei Porenbetontrennwänden? :lach: Porenbeton bietet den schlechtest möglichen Schallschutz.

    Warum keine Trockenbauwände?

    Innentüren als Röhrenspanplatten und Bodendichtung? Nein? Warum dann die Sorge wegen einer 0,5 cm Deckenfuge?

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Die nichttragenden Innenwände werden mit Ytong Steine gemauert.

    Weshalb das? Alle anderen Wandbildner mit Ausnahme von Papier sind für Innenwände wegen ihrer Schallschutzkennwerte ganz erheblich besser geeignet!


    Trockenbauwände lassen sich auch im DG besser anschließen. Allerdings sollten zuerst alle Anschlüsse im Detail geklärt werden. Eine innere OSB-Ebene der Dachflächen erleichtert dies ganz immens!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • die meiner Meinung nach zu einem schlechten Schallschutz zwischen den Räumen führen könnte.

    Grundsätzlich ist Dein Gedankengang richtig, die entscheidende Frage ist aber, wie stark wirkt sich das aus?

    Reden wir hier über eine Holzbalkendecke? Was befindet sich über den Räumen? Befindet sich die Wand unter einem massiven Bauteil (Balken)? oder befindet sich über der Folie nur "Luft"? der Dämmmaterial? Welche Art von Material? Fragen über Fragen.


    Jede Öffnung in einem Material verschlechtert die Schalldämmung des Bauteils. Der Grad der Verschlechterung ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem auch von der Geometrie der Öffnung, dem Material in der Öffnung usw. Eine quadratische Öffnung von 100cm² verhält sich anders als eine dünne Fuge mit der gleichen Fläche (Bsp. 0,5cm x 200cm), hier kommt also die Frequenzabhängigkeit in´s Spiel.

    In Deinem Fall kommt hinzu, dass es sich um eine Fuge zwischen 2 "Bauteilen" handelt, und der Schall sich auch nicht in gerader Linie durch die Fuge hindurch ausbreiten kann. Auf den Raum bezogen gibt es sicherlich noch andere Schwachstellen die sich evtl. stärker auswirken.


    d.h. Alle möglichen Rechenverfahren werden den Grad der Verschlechterung gnadenlos überbewerten.


    Ich kann Dir also nicht sagen, ob wir am Ende über 0dB oder 5dB reden, oder irgendwas dazwischen. Sehr wahrscheinlich bewegen wir uns in der Größenordnung 0,xx dB, die Verschlechterung wird also praktisch nicht wahrnehmbar sein, bestenfalls kann man sie messtechnisch nachweisen. :haue:


    Ohne Details kann ich nur spekulieren. Falls Du die Fuge verschließen möchtest, dann auf jeden Fall elastisch, so dass sich unterschiedliche Bewegungen der Materialien nicht in Form von Geräuschen bemerkbar machen. Bei 5mm Fugenbreite habe ich meine Zweifel, dass man noch mit einem Fugendichtband arbeiten kann, das müsste man mit einer Pinzette in die Fuge platzieren, oder vorher die Fuge aufweiten. Denkbar wäre Silikon (auf Verträglichkeit der Folie achten), das zwar nicht dauerhaft abdichten würde, aber spätere Risse wären so dünn, dass sie hinsichtich Schalldämmung gar keine Rolle mehr spielen. Evtl. lässt sich die Fuge auch noch mit einer Abdeckleiste mit Gummilippe verschließen.


    Ob man sich die Mühe machen möchte, das hängt davon ab wie man das Risiko einer verschlechterten Schalldämmung einschätzt. Ich halte das Risiko einer spürbaren Verschlechterung für verschwindend gering, da gibt es sicher noch andere Schallbrücken die sich deutlich stärker auswirken. Wenn natürlich an allen Stellen schon optimiert wurde, dann könnte auch so eine Fuge eine entscheidende Schwachstelle sein.

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  • Bei 5-10mm wird das mit dem Stopfen halt mühselig, und wenn man nicht aufpasst, dann durchlöchert man vielleicht auch noch die Folie.

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  • Bei 5-10mm wird das mit dem Stopfen halt mühselig, und wenn man nicht aufpasst, dann durchlöchert man vielleicht auch noch die Folie.

    Gegen die man eh schlecht stopfen kann.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Deswegen meine Frage, was sich oberhalb der Folie befindet. Wenn die frei in der Luft zwischen Sparren/Balken hängt, dann stopft man eine Berg- und Talbahn, das wird nichts. Ein Fugendichtband kann man dann auch vergessen. Wenn genau über der Trennwand ein Balken verläuft dann sieht die Welt schon wieder etwas besser aus.

    Befindet sich über der Decke ein Dachraum, dann wird sich der Schall mit hoher Wahrscheinlichkeit quasi einen anderen Weg suchen, da spielen die paar mm Fuge dann gar keine Rolle mehr.


    Ich glaube aber nicht, dass das OG auf bestmögliche Schalldämmung hin optimiert wurde, sonst hätte man die Trennwände nicht aus PB gemacht. Eine PB Trennwand 115mm hat, abhängig von der Rohdichte, ein bewertes Schalldämm-Maß um die 35dB (RDK 0,6 und beidseitig verputzt). Bei Frequenzen unter 800Hz liegt die Schalldämmung teils deutlich unter 40dB, erst so ab 800Hz steigt diese langsam an. Das mag für ein EFH ausreichend sein, aber dann muss ich mir auch keine Sorgen über eine 5mm Fuge an der Decke machen, die zudem noch hinter der Beplankung versteckt ist. Die Beplankung (ein- oder zweilagig?) und der Hohlraum dahinter (bedämpft?) sowie die UK (Abstände der Latten) wirken dann wie eine Art Filter (Resonanz). Aus dem Bauch heraus würde ich mich nicht trauen vorherzusagen, welche Frequenzanteile stärker bedämpft werden und welche Frequenzanteile die Fuge mehr oder weniger ungehindert erreichen.

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  • Vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Zu den offenen Fragen kann ich folgendes sagen.


    Der Fachmann im Baumarkt meinte, dass Ytong Steine und GKB einen ähnlichen Schallschutz haben. Aus Kostengründen habe ich mich für Ytong 11,5 entschieden. Mit Putz auf beiden Seiten werde ich voraussichtlich auf 14-15cm Wandstärke kommen.


    Die Decke besteht aus Sparren und dazwischen 24 cm WLG 035 Mineralwolle. Diese ist dann mit einer Dampfbremse überdeckt. Auf die Dampfbremse kommen die Lattungen. Und die Innenwände (also meine Ytong-Steine) gehen entweder bis zu der Dampfbremse oder Lattung.


    Mein erster Gedanke war, die Lücken zwischen den Ytong Steinen und Dampfbremse (oder Lattung) mit einer Mineralwolle oder Baustoffschaum dicht zu machen. Das kann den Schallschutz nur verbessern.


    Jedoch weiß ich nicht, ob das an den entsprechenden Stellen einen anderen seiteneffekt auslöst. Bin kein Fachmann, aber könnte das nicht aus irgendwelchen Gründen zur Schimmelbildung führen, wenn die Dampfbremse von beiden Seiden isoliert bzw. dicht ist?

  • Der Fachmann im Baumarkt meinte, dass Ytong Steine und GKB einen ähnlichen Schallschutz haben.

    So pauschal kann man das nicht sagen. Das würde mich an der Qualifikation des "Fachmanns" zweifeln lassen.

    Eine Wand aus PB verhält sich hinsichtlich Schalldämmung völlig anders als eine Trockenbauwand, die ja aus unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlicher Dicke besteht. Ein Korpus einer akustischen Gitarre, also innen hohl, verhält sich ja auch anders als ein massives Stück Holz.


    Bei einer Trockenbauwand optimiert man die Schalldämmung durch durch Auswahl der Konstruktion, ein-/mehrlagig beplankt, Abstand der Schalen zueinander, Füllung des Hohlraums, und durch Auswahl entsprechender Materialien, also GKP oder Faserplatten, Füllung aus Miwo oder HWF oder...... usw. Bei einer PB Wand kann man nur minimal Einfluss nehmen, durch Auswahl der Rohdichte des Steins und die Putzschichten.


    mit einer Mineralwolle oder Baustoffschaum dicht zu machen.

    Einen 5mm Spalt mit Miwo zu füllen ist nicht so einfach, und Montageschaum lässt sich kaum kontrollieren. Der drückt Dir die Folie in alle Himmelsrichtungen so lange er keine "Führung" hat (Balken etc.).

    Man sollte also auch an die Verarbeitung denken.


    aber könnte das nicht aus irgendwelchen Gründen zur Schimmelbildung führen, wenn die Dampfbremse von beiden Seiden isoliert bzw. dicht ist?

    Bei 5mm? Nie und nimmer.

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  • Der Fachmann im Baumarkt

    :lach::lach::lach:

    Das ist so, als würd ein Schüler Facebook als seriöse Quelle für Infos angeben.

    Aber könnte das nicht aus irgendwelchen Gründen zur Schimmelbildung führen,

    Ja, könnte es. Wenn die Dampfbremse z.B. durch den Einsatz von Bauschaum ihre Luftdichtigkeitseigenschaften verliert.

    Aber der Regalfüller im Baumart wirds schon (hin)richten

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • ich habe es nochmal gemessen.

    Die betroffene Lücke zwischen Dampfbremse und Ytong-Stein varriert zwischen 0,5-2.5cm, je nachdem ob der Ytong in der letzten Reihe auf die Dampfbremse tifft oder nur zur Lattung kommt.

    Die größeren Lücken würde ich mit einem PU-Schaum oder Mineralwolle dämmen, falls das keine anderen Seiteneffekte auslöst..

    Vielen Dank für die Hilfe.

  • Die größeren Lücken würde ich mit einem PU-Schaum oder Mineralwolle dämmen, falls das keine anderen Seiteneffekte auslöst..

    Schaum ist keine gute Idee, weil dabei erhebliche Kräfte auf die Folie wirken dürften und chemische Reaktionen zwischen ihr und dem Schaum möglich sind. Folie, ...

    gegen die man eh schlecht stopfen kann, ...

    so dass Faserdämmstoffe eigentlich auch ausscheiden.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Habe ich es falsch verstanden oder überlesen?

    Es geht um eine einzelne Nutzngseinheit (Wohnung), oder?


    Die seit Jahrhunderten erfolgreiche Lösung heißt "Erziehung".


    P.S. Lehrers Kinder, Pfarrers Vieh ...

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Also ich hatte exakt die gleichen Bedenken, allerdings bei mir ist es ein roter Ziegel mit RDK 1.2 (erhöhter Schallschutz).

    Ich habe die gesamte Lattung mit 4cm "ULTIMATE" "Wolle" von einem gelb-schwarzen Hersteller gedämmt. Somit ist dieser "Hohlraum" beidseitig umschlossen. Das habe ich mit dem Trockenbauer so abgesprochen, er hat die Latten auf die Dachsparren / Kehlbalken angebracht, ich die Dämmung eingepasst. Danach hat er die Konterlattung aufgebracht - das lief Hand-in-Hand. Einen Tag hatte ich frei und mit ihm gearbeitet, an zwei anderen Tagen musste ich Nachtschichten einlegen um ihn nicht in seiner Arbeit zu behindern.


    Wenn die Lücke groß genug war habe ich ein bisschen über die Mauer geschoben.


    Im Bad OG war ich leider zu langsam, das ist etwas doof da dieser Raum am wärmsten sein soll aber die Zusatzdämmung (neben 20cm WLG 035 im Dach) fehlt. Ganz ehrlich merke ich im Schallschutz keinen Unterschied.


    Taupunkttechnisch kein Problem, die 4cm vor der Dampfbremse und 20cm dahinter ziehen den Taupunkt nicht vor die Dampfbremse.