FBH im Altbau mit RTL ?

  • Hallo

    Wir wohnen in einem Haus BJ.1979 . Eine 10 Jahre alte Brötje Ölheizung sorgt für Wärme über herkömmliche Heizkörper.

    Nun steht die komplett Renovierung eines Bades im OG an. Der Estrich wird eh rausgeklopft und wir stehen vor der Frage Fussbodenheizung ja oder nein. Das Bad hat 7 qm und soweit wir uns informiert haben könnte die zu hohe Vorlauftemperatur mittels eines RTL kostengünstig angepasst werden.

    Würdet ihr ebenfalls eine FBH einbauen und bei dieser Grösse einen RTL verwenden ? Es wäre der einzige Raum im Haus mit FBH. Oder eher einen Niedrigtemperatur Heizkörper ? Gibt es negative Erfahrungen mit RTL. Über Antworten würden wir uns freuen.

    Grüsse

  • Was soll das Ziel sein? Werden weitere Räume nachgerüstet?


    Wenn es nur darum geht den Fußboden ein wenig zu temperieren, dann kann man die paar m² über RTL als Bodentemperierung nutzen.


    Wozu ein "Niedrigtemperatur Heizkörper" ? Was verstehst Du darunter? Gebläsekonvektor? Einen einzigen Raum auf "niedrige" Temperatur auszulegen ergibt keinen Sinn. Falls in absehbarer Zeit das komplette Haus bzw. die Heizung komplett auf niedrige Heizwassertemperatur umgerüstet werden soll, dann sieht das schon anders aus. Wichtig wäre die Bodenfläche als FBH auf jeden Fall, denn bei niedrigen Heizwassertemperaturen wird weder die FBH noch ein Heizkörper für sich in der Lage sein das Badezimmer ausreichend zu beheizen.

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  • Hmm wir müssen das Bad renovieren, ging ein Wasserschaden voraus. Puuh das Umstellen des ganzen Hauses ist im Moment nicht geplant das sprengt unser Budget..wann wir das machen wissen wir nicht, wünschenswert wäre es. Wir wollen, da wir ja jetzt entscheiden müssen, gerne etwas einbauen, was in der Zukunft wieder verwendet werden könnte.

    Bei niedertemperatur heizkörper dachte ich an einen grossen Flächen Heizkörper.

    Verstehe ich sie richtig das das Bad falls es je mit niedriger Vorlauftemperatur betrieben wird sowieso einen Heizkörper und eine FBH benötigt.

    Würden Sie beides einbauen ?

  • gerne etwas einbauen, was in der Zukunft wieder verwendet werden könnte.

    Die FBH Fläche kann sicherlich weiter genutzt werden, auch wenn zukünftig das komplette Haus auf "Niedertemperatur" umgestellt werden sollte. Deswegen würde ich diese jetzt auf jeden Fall einbauen, wenn sowieso saniert und der Estrich entfernt wird. Der Mehraufwand ist bei der geringen Fläche überschaubar. Eine FBH mit etwa 10cm VA kann also vielseitig genutzt werden, und die Mehrkosten sind gering.



    Verstehe ich sie richtig das das Bad falls es je mit niedriger Vorlauftemperatur betrieben wird sowieso einen Heizkörper und eine FBH benötigt.

    Würden Sie beides einbauen ?

    Das ist richtig. Die Wahrscheinlichkeit, dass die FBH Fläche ausreicht um das Badezimmer auf die geforderte Solltemperatur zu beheizen, ist gering. In den meisten Fällen ist eine zusätzliche Heizfläche erforderlich, also ein Heizkörper (oder Wandheizung o.ä.).


    Sind die 7m² für das komplette Bad oder die "freie" verfügbare Bodenfläche für eine FBH? Bei Badezimmern hat man ja meist das Problem, dass ein großer Anteil der Bodenfläche durch Badewanne, Dusche, Möbel "überbaut" ist. Als effektive Heizfläche bleiben dann nur wenige m² übrig.


    Ich würde jetzt zuerst einmal die Heizlast des Badezimmer berechnen (EN12831, oder frei nach Mr. Spock, "dann werde ich so genau schätzen wie ich kann"), evtl. kann man dann auch gleich berechnen, wie sich diese verändert falls irgendwann einmal Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden sollten (Außenwände dämmen, neue Fenster o.ä.). Dann hat man die Heizleistung die benötigt wird um das Badezimmer auf Solltemperatur zu beheizen, und kann die FBH dimensionieren. So zeigt sich auch schnell, ob die Bodenfläche alleine schon ausreicht.


    Nehmen wir einmal an, als Beispiel, das Badezimmer hat eine Raumhöhe von 2,5m, die Außenabmessungen von 2,5m x 3m, davon 2 Außenwände, 2 Innenwände, 1 Fenster, 1 Zimmertür. Darüber und darunter befinden sich beheizte Räume (RT20°C), Raumsolltemperatur die üblichen 24°C, Auslegungstemperatur (AT) -14°C.

    Dann wären das 12,5m² Außenwandfläche + 1,2m² Fenster. Das ergibt bei einem U-Wert von etwa 0,5W/m²K für die Wand und 1,7W/m²K für das Fenster immerhin schon 240W + 77.5W also 320W. Über die Innenwände und Innentür gehen ca. 100W an die umgebenden Räume ab, über Decke und Boden noch einmal je 60W. (entsprechend mehr, falls darunter oder darüber unbeheizt).

    Somit kommen wir auf 540W an Transmissionsverlusten.


    Hinzu kommen bei Luftwechsel 1/h der 18,75m³ noch 242W an Lüftungsverlusten.


    Zusammen benötigen wir also eine Heizleistung von 540W+242W, also 782W, oder ganz grob 800W. Steht hierfür nur ein Teil der Bodenfläche zur Verfügung, sagen wir mal 5m², dann wäre eine spez. Heizleistung von 160W/m² erforderlich. Das schafft eine FBH nicht ohne dass die Bodenoberfläche "glüht". Folglich wird man eine zusätzliche Heizfläche vorsehen müssen (Wandheizung, Heizkörper, notfalls ein el. Heizstrahler o.ä.).

    Eine evtl. zusätzliche "Aufheizleistung", falls man die Raumtemperatur nutzungsabhängig variieren möchte (Nachtabsenkung?), ist dabei noch gar nicht berücksichtigt. Diese würde ich nicht mit einbeziehen, sondern an den wenigen Tagen im Jahr el. zuheizen falls tatsächlich mal kurzzeitig die 24°C RT benötigt werden.


    Genauer lässt sich das ermitteln wenn die Daten zum Gebäude bzw. Badezimmer bekannt sind. Dann kann man sich auch über das FBH System (Aufbau) ein paar Gedanken machen.


    d.h. ICH würde die FBH Fläche auf jeden Fall einbauen, mit einem RTL Ventil in Betrieb nehmen, und in der Zukunft, wenn das Gebäude weiter modernisiert wird, diese an das neue Heizsystem anbinden. Den Heizkörper muss man aktuell noch nicht austauschen, das könnte man auch bei einer zukünftigen Modernisierung erledigen. Damit man diese Modernisierung etwas genauer planen kann, braucht es aber mehr Details. Vorgehensweise s.o.

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  • Hallo

    Ja vielen Dank für die ausführliche Antwort..das wäre im Moment auch unsere Idee vorsorglich mal eine FBH legen zu lassen.

    Der alte Heizkörper muss auf jeden Fall raus..das mit der Heizleistung muss ich mir nochmal in Ruhe anschauen.

    Falls wir gleich zusätzlich zur FBH noch einen Heizkörper setzen was wäre den die Empfehlung der Experten?

    1) FBH mit RTL direkt an Vorlauf und Heizkörper normal angeschlossen mit eigenem Thermostat.

    Oder

    2) Fussbodenheizung an den Rücklauf des Heizkörpers und (wurde vorgeschlagen) FBH wird ebenfalls über den Thermostat des Heizkörpers geregelt

    3) ...andere Variante

  • 1) FBH mit RTL direkt an Vorlauf und Heizkörper normal angeschlossen mit eigenem Thermostat.

    Das erfordert eine zusätzliche Regelstation. Wäre machbar, aber in diesem Fall (wenige m²) unnötig teuer. Eine FBH mit Temperaturen von 50°C und mehr zu betreiben, was bei Heizkörperkreisen durchaus normal sein kann, ist nicht der richtige Weg.



    Fussbodenheizung an den Rücklauf des Heizkörpers und (wurde vorgeschlagen) FBH wird ebenfalls über den Thermostat des Heizkörpers geregelt

    Bei Anschluss einer FBH an den Rücklauf wird diese immer über das Thermostatventil des Heizkörpers gesteuert. Wenn das Ventil den Vorlauf des Heizkörpers schließt, dann bekommt auch die FBH über den Rücklauf kein Heizwasser mehr. Die Reaktion auf die Raumtemperatur ist jedoch durch die Speichermasse (Estrich) verzögert.

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  • Hallo

    Sorry für die späte Antwort aber die Family fordert ihre Zeit an Ostern :)

    Ich wollte noch einmal nachfragen um sicher zu gehen ...Können sie mir bitte noch einmal beschreiben wie sie den Heizkörper, die FBH und den RTL anschliessen würden das wäre super.


    Das Bad hat nur eine Aussenwand mit 2,1. Viel Platz für eine FBH bleibt nicht da eine begehbare Dusche rein soll und ein Kamin in dem Raum hoch läuft. Badewanne sparen wir uns. Ich schätze das man auf 3 bis 4 qm FBH kommt. Ich lade den Plan mal mit hoch. Ansonsten vielen Dank für die bisherigen Antworten

  • Bei der kleinen Fläche glaube ich nicht, dass eine FBH in der Lage wäre das Badezimmer auf Solltemperatur zu bringen.


    Können sie mir bitte noch einmal beschreiben wie sie den Heizkörper, die FBH und den RTL anschliessen würden das wäre super.

    Steht an sich in der Montageanleitung. Heizköper wird über Vorlauf der Heizung angefahren, und am Rücklauf wird die FBH angeschlossen, dann "am Ende der FBH" das RTL Ventil und weiter zum eigentlichen Heizungsrücklauf.


    Diese Variante hat zwar einige Nachteile ist aber einfach aufzubauen. Wegen 3-4m² lohnt es sich nicht eine eigene Regelstation aufzubauen. Man muss halt daran denken, dass das RTL Ventil den Volumenstrom durch den Heizkörper genau so beeinflusst wie durch die FBH, und das Thermostatventil am Heizkörper beeinflusst auch die FBH Fläche.


    Aber wie gesagt, da schaut man in die Montageanleitung, da kann man alles nachlesen, und Bilderchen gibt es auch dazu.

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  • Ja ok so hatte ich das auch verstanden ich wollte nur noch einmal sichergehen.

    Abschliessend bezüglich der kleinen FBH Fläche würden sie trotzdem die FBH und den Heizkörper einbauen ?

    Oder da die FBH Fläche so klein ist diese gleich weg lassen und einen anderen Weg gehen..

  • Wenn man schon dabei ist den Boden zu sanieren, dann würde ich die FBH Fläche auf jeden Fall einbauen. Das sind ca. 40m Rohr plus RTL und Kleinteile, also kostenmäßig nichts worüber man sich Gedanken machen müsste. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass das Badezimmer immer einen Heizkörper oder eine andere Heizfläche (Wand?) benötigen wird.

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