Fragen zum Asbestverbot

  • Hallo Community,


    seit geraumer Zeit beschäftige ich mich mit dem verborgenen Asbest im "jüngeren" Bestand, insbesondere mit den Baujahren 91, 92 und 93.


    Immer wieder liest man, dass mit Asbest in Putzen, Spachtelmassen und Fließenklebern bis 1993, gar bis 1995 zu rechnen ist, da dieses in mind. 25% der Gebäude Verwendung gefunden haben soll.


    Ließt man sich die Chronologie der Asbestverbote durch, so ist klar, dass mindestens bis zum 01.04.1982 (2. Nachtrag zur VBG 119) überall mit Asbest zu rechnen ist. Ab hier (Übergangszeit und Lagerbestände vernachlässigt) sollten doch auch die versteckten Asbestvorkommen in Putzen, Spachtel und Fließenklebern der Vergangenheit angehören, da explizit verboten?


    Und wenn nicht hier (warum nicht?), dann doch spätestens ab 05.1990 mit der Änderung der Gefahrstoffverordnung?


    Warum genau wird eine Warnung (Seitens der Presse, der Prüflabore ezc.) für Gebäude bis 95 ausgegeben? Gab es Ausnahmeregelungen, welche mir nicht ersichtlich sind? Oder ist die Warnung nur sehr allgemein auf das Asbestverbot 93 bezogen, um sich nicht in die Nesseln zu setzen und tatsächlich kommt ab Datum XY kein verborgenes Asbest mehr vor?


    Kennt sich jemand zufällig mit der Verbotschronologie aus?

  • Das endgültige Verbot kam m.W. erst mit der Novelle der Gefahrstoffverordnung Nr. 57 v. 30.10.1993, also zum Nov. 1993.

    Ausnahmen gab es ab diesem Zeitpunkt nur noch für Abbruch, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten, also falls es nicht möglich war Asbest zu ersetzen, beispielsweise weil es für eine bestimmte Anwendung kein Ersatzprodukt gab. Woher die 1995 kommt das kann ich nicht sagen. Evtl. rechnet man damit, dass bis zum Fertigungsstellungstermin noch eine längere Zeit vergehen kann, somit wäre es ja denkbar, dass bei Baubeginn die Novelle noch nicht in Kraft war, das Gebäude aber erstgut 1 Jahr später, also im Jahr 1995 fertiggestellt wurde.


    Woher Du die 25% hast das erschließt sich mir nicht.

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  • Vielen Dank für deine Antwort.


    Die 25% lese ich überall im Internet - bezieht sich dann jedoch auf alle Gebäude vor 1993. Dort heißt es immer, dass in schätzungsweise 25% aller Gebäude vor 1993 asbesthaltige Fließenkleber, Putze und/oder Spachtelmassen verbaut wurden. Statistiken zu den von mir nachgefragten Baujahren finde ich leider keine.


    Genau, dass was du ansprichst ist ja das endgültige Asbestverbot für quasi alle Produkte. Aber was waren dann die von mir angesprochenen Änderungen 1982 und 1990 wert? Hätte es damit nicht schon zu Ende sein müssen für Asbest in Putz, Spachtelmassen und Fließenkleber? Und wenn nein, wieso nicht?

  • Die 25% lese ich überall im Internet -

    Na ja, im Internet kann man auch lesen, dass die Erde eine Scheibe ist. Da ist halt für jeden etwas dabei, und jeder kann so ziemlich alles schreiben was ihm beliebt.



    Aber was waren dann die von mir angesprochenen Änderungen 1982 und 1990 wert?

    Der Ausstieg aus der Asbestproduktion, genauer gesagt der Herstellung von Produkten die Asbest enthielten, erfolgte in Stufen, was durchaus üblich ist, zumal wenn von einem Material keine akute Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht. Das Thema "Schutz von Arbeitern" wurde ja schon früher thematisiert und Vorgehensweisen und Grenzwerte festgelegt. Übrigens, auf EU-Ebene kam das endgültige Verbot erst im Jahr 2005, und es gibt selbst heute noch Länder in denen Asbest hergestellt und genutzt wird.


    So wurde beispielsweise in Deutschland Spritzasbest schon viel früher verboten, ich glaube das war 1979, und kurz danach wurde Asbest in Bodenbelägen verboten (1982), und 1984 in allen Bauprodukten. Man muss auch unterscheiden zwischen Herstellungsverbot und Vewendungsverbot, und eventuelle Übergangsfristen beachten. Die einzelnen Verordnungen dazu habe ich jetzt nicht zusammengestellt, die kannst Du ja selbst lesen.


    Spachtelmassen sind völlig ungefährlich so lange man sie in Ruhe lässt. Bei der Bearbeitung können Asbestfasern freigesetzt werden, wobei ich nicht weiß was schlimmer ist, die Asbestpartikel oder die "normalen" Staubpartikel die beim Bearbeiten freigesetzt werden. Beides enthält Anteile die lungengängig sind, das gilt auch für die Bearbeitung von Holz und anderen Materialien.


    Man kann also davon ausgehen, dass Asbest 1984 noch nicht komplett verboten war, jedoch im Baubereich nicht mehr eingesetzt wurde. Unabhängig davon gilt bei der Bearbeitung von Materialien immer, dass man sich entsprechend schützen sollte.

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  • So wurde beispielsweise in Deutschland Spritzasbest schon viel früher verboten, ich glaube das war 1979, und kurz danach wurde Asbest in Bodenbelägen verboten (1982), und 1984 in allen Bauprodukten. Man muss auch unterscheiden zwischen Herstellungsverbot und Vewendungsverbot, und eventuelle Übergangsfristen beachten. Die einzelnen Verordnungen dazu habe ich jetzt nicht zusammengestellt, die kannst Du ja selbst lesen.

    Genau das ist es ja. Ich bin 1989 geboren und habe die Verbotswelle des Asbests nicht mitgemacht, versuche sie nun im Nachgang zu verstehen. Nun habe ich alle Rechtsvorschriften mir genau durchgelesen, in welchen 1982/1984 asbesthaltige Spachtelmassen, Fließenkleber und Putze (so wie du schon sagtest Bauprodukte) verboten wurden. Des Weiteren gabs ja nochmal die Verschärfung 1990.

    Deshalb verstehe ich einfach nicht, wie so viele Internetseiten, ja auch Diskussionspapiere usw. zu der Erkentniss gelangen, dass bis 1993/1995 mit Asbest in diesen Bauprodukten gerechnet werden muss. Ich kenne mich mit Bauprodukten nicht aus, aber ist es wirklich realistisch, dass Hersteller derart große Lagerbestände hatten, dass diese über einen so langen Zeitraum noch verwendet wurden?

    Oder gab es immer noch Schlupflöcher, die diverse Hersteller nutzen konnten?


    Ggf. gut zu wissen: Ich habe schon viele Prüflabore, Herausgeber dieser Informationen (25% der Gebäude vor 1995 seien belastet) und weitere Stellen angeschrieben und nach dem WARUM gefragt. Warum muss trotz dieser Verbote damit gerechnet werden? Ich habe noch nirgends eine Erklärung erhalten, meist kam nur so etwas wie: Das WARUM sei egal, wichtig sei, dass man weiß, dass es da sein KANN. Naja aber mich interessiert ja gerade das warum.....

    Na ja, im Internet kann man auch lesen, dass die Erde eine Scheibe ist. Da ist halt für jeden etwas dabei, und jeder kann so ziemlich alles schreiben was ihm beliebt.

    Da hast du wohl leider Recht. Darf ich das so deuten, dass du davon ausgehst, dass diese Aussage für die von mir angefragten Gebäude aus 1990,91,92 usw. eher nicht zutreffend ist?

  • Kannst Du den Hintergrund Deiner Frage bitte präzisieren? Geht es Dir um die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Objekt mit Asbest belastet ist?


    Sollte dies der Fall sein, so wäre es sinnvoller, konkrete Proben nehmen und analysieren zu lassen, als allgemein Wahrscheinlichkeitabschätzungen zu machen, welche bestenfalls etwas über die Wahrscheinlichkeit sagen, aber eben nichts über die Realität. Auch unwahrscheinliche Fälle können real bei mir eintreten oder wahrscheinliche nicht.


    Eine einzelne Materialanalyse dürfte sich rund um 100,- € bewegen. Gib 300,- - 500,- € aus und Du hast (relative) Sicherheit!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Deshalb verstehe ich einfach nicht, wie so viele Internetseiten, ja auch Diskussionspapiere usw. zu der Erkentniss gelangen, dass bis 1993/1995 mit Asbest in diesen Bauprodukten gerechnet werden muss. Ich kenne mich mit Bauprodukten nicht aus, aber ist es wirklich realistisch, dass Hersteller derart große Lagerbestände hatten, dass diese über einen so langen Zeitraum noch verwendet wurden?

    Ich behaupte mal, auf den meisten Internetseiten wird aus Unwissenheit irgendwas abgeschrieben, das man selbst irgendwo "im Internet" gelesen hat. Man kann immer irgendein Szenario konstruieren, auch ein Szenario, warum man theoretisch in einem Gebäude Bj. 1993 noch Asbest finden könnte (vielleicht liegt ja im Keller ein altes Bügeleisen aus den 50er oder 60er Jahren).


    Die BGBau hat einige Informationen, auch zum historischen Ablauf. So hat man bereits im Jahr 1971 damit begonnen, bestehende UVV zu erweitern, so dass nicht nur "Steinstaub" erfasst wurde, sondern auch Asbest. Erste Grenzwerte gab es schon 1973. Es gab auch schon eine Arbeitsstoffverordnung, die später (1986) in eine Gefahrstoffverordnung geändert wurde, in die man damalige EG Richtlinien eingearbeitet hat.


    Das Verbot zum April 1984 basiert auf Änderungen der (Arbeitsstoff)Verordnung und UVV im Jahr 1982. Ab diesem Zeitpunkt war Asbest nur in wenigen Ausnahmefällen zulässig, und Firmen mussten dies der BGB anzeigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ab diesem Zeitpunkt Asbest bei Wohngebäuden zum Einsatz kam ist somit verschwindend gering, im Sonderbau mit entsprechenden Genehmigungen aber trotzdem zumindest theoretisch denkbar.


    Erst im Jahr 1990 wurde die Gefahrstoffverordnung noch einmal geändert und Asbest von "stark gefährdend" in "sehr stark gefährdend" eingestuft. Damit war eine Verarbeitung so gut wie unmöglich, und es gab nur noch sehr wenige Ausnahmen (wenn deren Einsatz zwingend notwendig war, weil es keine Ersatzstoffe gab). Kurz danach (1993) gab es noch eine Änderungsverordnung in der man dann auch so die letzten Einsatzgebiete erfasst hat (Hitzeschutzkleidung etc.). und mit dem Jahr 1995 waren dann alle Einsatzzwecke ausgeschlossen, weder Herstellung noch Verarbeitung war in DE zulässig.


    Betrachtet man Wohngebäude, dann kann man davon ausgehen, dass ab 1984 Asbest nicht mehr verbaut wurde.

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  • Vielen Dank für diese Ausführung. Genauso habe ich die Verbotschronologie nämlich auch verstanden, weshalb ich die, ich nenne sie mal düsteren Berichte, aus dem Internet nicht ganz nachvollziehen konnte, wonach sich Asbest verdeckt auch in Häusern von 1990 bis 1995 befinden soll.


    Kannst Du den Hintergrund Deiner Frage bitte präzisieren? Geht es Dir um die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Objekt mit Asbest belastet ist?


    Sollte dies der Fall sein, so wäre es sinnvoller, konkrete Proben nehmen und analysieren zu lassen, als allgemein Wahrscheinlichkeitabschätzungen zu machen, welche bestenfalls etwas über die Wahrscheinlichkeit sagen, aber eben nichts über die Realität. Auch unwahrscheinliche Fälle können real bei mir eintreten oder wahrscheinliche nicht.


    Eine einzelne Materialanalyse dürfte sich rund um 100,- € bewegen. Gib 300,- - 500,- € aus und Du hast (relative) Sicherheit!


    Ja und nein. Ich selber besitze ein EFH welches Ende 92, Anfang 93 erstellt wurde. Ich habe mich aus diesem Grund viel mit Schadstoffen im Altbau beschäftigt und auch schon diverse Proben entnommen und analysieren lassen. So z.B. war auf meinem Spitzboden Dämmwolle offen verlegt (ohne Dampfsperre, Rigips), welche zu der alten, schädlich (KI Index von 18 laut Labor) zählt. Diese habe ich nun entsprechend verkleidet und gesichert, um den Spitzboden als Laggerraum nutzen zu können. Hierrüber stieß ich dann auf das Thema Asbest mit den ganzen Horrorszenarien, welche man im Netz liest - diese ja auch für mein Haus gelten sollten. Somit fing ich an zu forschen und versuche nun die Asbestverwendung zu verstehen.

    Zwischenzeitlich ließ ich ein paar Putz-Proben analysieren, welche ich recht wahllos aus verschiedenen Räumen abkratzte - denn wie du schon sagst, nichts gibt mehr Gewissheit als eine Probe. Diese Proben waren im Übrigen zum Glück bisher alle negativ.

    Jedoch ließt man ja auch immer wieder, dass nur partiell Teile des Gebäudes betroffen sein können.


    Aus diesem Grund versuche ich das Verbot weiter zu verstehen und auch natürlich Wahrscheinlichkeiten einer Belastung für die Zukunft abzuwägen.


    Aber nichts desto trotz, werde ich auch in der Zukunft wohl vorm Umbau die z.B. aufzuschlitzende Wand einmal kurz beproben, in der Hoffnung, das mein und auch scheinbar dein Verständnis vom Verbot richtig ist.

  • Ich selber besitze ein EFH welches Ende 92, Anfang 93 erstellt wurde.

    Da sollte die Wahrscheinlichkeit für einen Asbestfund verschwindend gering sein.

    Asbesthaltige Lagerbestände kamen da sicherlich nicht zum Einsatz, weil man die Materialien ja nicht ewig lagern kann (Putz), und es schon lange für alle möglichen, ehemals asbestahltigen, Baustoffe bereits Ersatzstoffe gab. Mir würde nicht im Traum einfallen bei einem Haus Bj. 1993 Asbest zu suchen. Das Thema war damals schon lange durch. Ich würde mir mehr Sorgen um die allgemeine Staubbelastung bei Umbauarbeiten machen.

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  • Spitzboden Dämmwolle offen verlegt (ohne Dampfsperre, Rigips), welche zu der alten, schädlich (KI Index von 18 laut Labor) zählt. Diese habe ich nun entsprechend verkleidet und gesichert,

    Hoffentlich hast Du Dir damit nicht eine viel greifbarere Gefährdung geschaffen.

    Hast Du die Miwo nur nach oben hin "verkleidet und gesichert"? Dann bestünde nämlich die Gefahr, dass die Luftfeuchte aus den darunterliegenden Wohnräumen in die Deckenzwischenräume eindringt und der dichten Schicht kondensiert und nach und nach die Dämmung und die Konstruktion durchfeuchtet.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Hast Du die Miwo nur nach oben hin "verkleidet und gesichert"? Dann bestünde nämlich die Gefahr, dass die Luftfeuchte aus den darunterliegenden Wohnräumen in die Deckenzwischenräume eindringt und der dichten Schicht kondensiert und nach und nach die Dämmung und die Konstruktion durchfeuchtet.

    Es gibt schon staubdichte, aber wasserdampfdiffusionoffene Folien. Aber ob eine solche verarbeitet wurde?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Vielen Dank für deine Einschätzung. Grundsätzlich habe ich auch deine Meinung immer vertreten - bis ich im Internet laß. Erst ab diesem Zeitpunkt habe ich angefangen zu recherchieren, zu suchen und zu testen.

  • Hoffentlich hast Du Dir damit nicht eine viel greifbarere Gefährdung geschaffen.

    Hast Du die Miwo nur nach oben hin "verkleidet und gesichert"? Dann bestünde nämlich die Gefahr, dass die Luftfeuchte aus den darunterliegenden Wohnräumen in die Deckenzwischenräume eindringt und der dichten Schicht kondensiert und nach und nach die Dämmung und die Konstruktion durchfeuchtet.


    Es gibt schon staubdichte, aber wasserdampfdiffusionoffene Folien. Aber ob eine solche verarbeitet wurde?

    Am besten beschreibe ich einfach mal kurz den Aufbau:


    Im Obergeschoss besteht die Deckenkonstruktion seitens des Erbauers wie folgt: Gibskarton, Folie, Dämmwolle, OSB-Platte (dient zugleich als Boden für den Spitzboden).

    Auf dem Spitzboden war die Dämmwolle zun Dach hin komplett offen. Hier habe ich nun genau die Folie angebracht, die du angesprochen hast - staubdicht aber diffusionsoffen. Die Marke habe ich nicht im Kopf, da es Restbestände von meinem Vater sind, aber es soll tatsächlich genau eine solche Folie gewesen sein, da "sau teuer" (Zitat meines Vaters). Die Folie hat eine hellblaue und eine weiße Seite - falls das als Beschreibung hilft?


    Ob es sich bei der Decke Obergeschoss/Spitzboden seitens des Erbauers um eine solche Folie handelt, kann ich leider nicht sagen. Diese ist stumpf weiß und ziemlich stark....

  • Auf dem Spitzboden war die Dämmwolle zun Dach hin komplett offen. Hier habe ich nun genau die Folie angebracht, die du angesprochen hast - staubdicht aber diffusionsoffen. Die Marke habe ich nicht im Kopf, da es Restbestände von meinem Vater sind, aber es soll tatsächlich genau eine solche Folie gewesen sein, da "sau teuer" (Zitat meines Vaters). Die Folie hat eine hellblaue und eine weiße Seite - falls das als Beschreibung hilft?

    Nein, das hilft nicht, weil es dutzende, eher hunderte, wenn nicht tausende verschiedenster Folien gibt. Es kommt auf das genaue Produkt an.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das dachte ich mir. Aber wie gesagt laut meinem Vater soll es sich genau um so eine Folie handeln - er selber hat sein gesamtes Haus damit ausgekleidet und sich vorher gut informiert.

    Zudem ist es nur ein Spitzboden, welcher niemals als Wohn, sondern nur als Lagerraum fungieren kann. Luftfeuchtigkeit aufgrund menschlicher Ausdünstungen oder ähnlich sind daher nicht zu erwarten.

    Oder irre ich mich nun?


    Wie gesagt, bei der Decke vom OG auf den Spitzboden ist zur OG Seite hin auch eine Folie verbaut. Um was es sich da handelt, kann ich leider nicht abschätzen.....

  • Auf der warmen Seite einer Wärmedämmung werden andere Eigenschaften benötigt, als auf der kalten. Die auf der warmen Seite muss relativ wasserdampfdicht sein, die kaltseitige wasserdampfdiffusionsoffen. Da wir nicht wissen, was genau verbaut wurde, hilft nur die genaue Produktbezeichnung weiter, keine wortreichen Beschreibungen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Okay, ich konnte zu der mir verbauten Folie etwas in Erfahrung bringen, und zwar soll es sich um die folgende handeln:


    Probau Dampfbremsfolie (Inhalt ausreichend für ca.: 100 m², Polyethylen, Dauerhaft diffusionshemmend, Stärke: 0,2 mm) | BAUHAUS


    Alle Übergänge habe ich immer mit diesem Klebeband verklebt:


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    Somit ergibt sich folgender Aufbau, vom OG aus betrachtet:


    - Gibskarton

    - Folie weiß, Marke unbekannt und nicht recherchierbar mutmaßlich aus dem BJ des Hauses 92/93

    - Mineralwolle

    - OSB Platte, dicht verlegt, Fugen mit Silikon geschlossen (Dient zeitgleich als Fußboden des Spitzbodes/Lagerraums)


    Der Aufbau im Spitzboden ist dann wie folgt

    - Gibskarton

    - oben genannte Folie

    - Mineralwolle

    - Unterspannbahn

    - Betonziegel



    Ergibt sich aus diesem Aufbau ein Problem? Sollte ich etwas zwingend ändern?

  • Bei dem von mir ausgeführten Teil (Spitzboden) kann ich das so bestätigen. Dafür habe ich das oben verlinkte Klebeband benutzt.

    Alleine um den Faserflug der Mineralwolle auszuschließen, habe ich auf die genaue Verklebung geachtet

  • Gibts denn neben Gips im Karton auch ne luftdichte Schicht??

    Ich muss gestehen, dass ich die Frage erst jetzt (hoffentlich richtig) verstanden habe.


    Um sie zu beantworten: Ich glaube, dass das ganze Haus keine Luftdichte Schicht hat. Der Energieverbrauch des Hauses ist vollkommen im Rahmen (ca. 110kwh/pro m2), aber dennoch sind auch Fenster und Haustür nicht zu 100% dicht. Ein leichter Luftzug ist hier zu merken.

    Im von mir angesprochenen und bearbeiteten Spitzboden gab es bisher keinerlei Luftdichte. Hinter den Dachpfannen kommt eine Unterspannbahn, dann die Dämmung. Dann kam bisher nichts. Nun habe ich hier die Folie und die Gipsplatten angebracht.


    Wenn man die Konstruktion vom unter dem Spitzboden liegenden Wohnraum (Decke) aus betrachtet, so wurde seitens des Erbauers hinter den Gipsplatten eine Folie verbaut.

    Dann die Dämmung, dann die OSB Platten, welche als Fußboden für den Spitzboden dienen

    Die Dachschrägen im Wohnraum sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut: Gipskarton, Folie, Dämmung, Unterspannbahn und Dachpfannen. Ob diese Folie zu 100% dicht ist, oder um welche Folie es sich handelt, kann ich nicht sagen, da verbaut. Jedoch dürfte laut meiner Logik auch hier keine 100% Dichtigkeit vorhanden gewesen sein, da es ja einen Aufstieg zum Spitzboden durch eine Luke gibt...und der Spitzboden wie beschrieben in der Vergangenheit über garkeine Folie verfügte.


    Habe ich mit dem Anbringen der Folie und der Gipskartonplatten im Spitzboden nun einen Fehler gemacht, welcher zu Bauschäden führen kann?