Bodenaufbau im Spitzboden auf Rauhspund

  • Hallo Zusammen,


    ich stehe bei meinem EFH-Neubau vor einem Problem und bin nun, nach etlichen Stunden Internet-Recherche am Punkt angekommen, an dem mir eventuell die Community dieses Forums besser helfen kann:


    Unser ausbaufähiger Spitzboden (Dachflächen vollflächig wärmegedämmt) ist aktuell vollflächig mit genageltem Rauhspund belegt.


    Kompletter Boden-/Deckenaufbau von oben nach unten:


    Spitzboden

    Rauhspund

    20cm Klemmfilz zwischen Holzbalken

    Dampfbremse

    Dachlatten

    Rigips

    Dachgeschoss


    Der Rauhspund war beim Verlegen ziemlich gerade, hat allerdings durch Feuchtigkeitseinträge (Regen vor Dacheindeckung, Innenputz, Estrich, ...) bereits ordentlich gelitten und sich an einigen Stellen gewellt. Sicher partiell bis zu 1cm Höhendifferenz. Weiterhin haben einige Schalbretter Rundungen des Baumes, sodass hier darüber hinaus teilweise tiefere Rillen (bis 1cm tief, 2cm breit und 20cm lang) zwischen zwei Brettern vorhanden sind. Für eine direkte Verlegung von Trittschalldämmung und Laminat ist dieser Untergrund daher wohl nicht geeignet.


    Da wir im Spitzboden nicht sooo viel Platz in der Vertikalen haben, sollte der Fußbodenaufbau dennoch relativ schlank sein.


    Nun habe ich schon etwas recherchiert und bin auf folgende Variante gestoßen:


    Auf den Rauhspund schwimmend OSB-Platten (12mm) verlegen und auf die OSB-Platten dann das Laminat.


    Nun nach langer Rede meine - eigentlich - kurzen Fragen:


    Macht dieser Aufbau Sinn?

    Und wo kommt in diesem Aufbau die (diffusionsoffene) Trittschalldämmung hin ?

    Zwischen Rauhspund und OSB oder zwischen OSB und Laminat? Oder gar zwei Dämmschichten?


    Im voraus vielen Dank für Eure Antworten!

    Gerne kann ich auch weitere Infos / Bilder liefern, wenn was fehlt oder nicht verständlich ist.

    Björn

  • Bevor Du Dich an den technischen Details abarbeitest: Ist der Ausbau des Spitzbodens genehmigt oder wenigstens genehmigungsfähig?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ja, das ist er, da im Bauantrag bereits angegeben.

    Gut, Thema erledigt!

    Auf den Rauhspund schwimmend OSB-Platten (12mm) verlegen und auf die OSB-Platten dann das Laminat.


    Nun nach langer Rede meine - eigentlich - kurzen Fragen:


    Macht dieser Aufbau Sinn?

    Nein, denn da liegt eine harte / starre und dünne Schicht lose auf einer weiteren harte / starre und dünne Schicht, die wiederum lose auf einer ganz wenig nachgiebigen Schicht liegt.


    Das wird super klappern. Klopf 'mal mit dem Griff eines schweren Küchenmessers kräftig auf zwei lose übereinander auf dem Esstisch liegende möglichst dünne Frühstucksbrettchen mit Kunststoffoberfläche. Was passiert?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wenn sich die Bretter etwas gewölbt haben, lässt sich das in der Regel auch wieder rückgängig machen mit entsprechender Kraft.

    Wichtig ist, dass die Bretter jetzt wieder trocken sind.

    Ich würde versuchen, die Wölbungen mit Teilgewinde-Schrauben so ca. 5/80, da wo mehr Kraft erforderlich ist 6/80 nach unten zu schrauben.

    Damit müssten die gröbsten Unebenheiten verschwunden sein, sodass man direkt mit der Trittschalldämmung+Belag darauf verlegen kann.


    Da sich wahrscheinlich auch die Nägel durch die Bewegung der Bretter etwas herausgezogen haben, kann es in der Folge ggf. zum Knarren beim Begehen kommen.

    Hier wären eigentlich Vollgewindeschrauben die erste Wahl, diese ziehen die Bretter aber nicht zu den Balken hin.

    Ich würde daher erst einmal mit Teilgewindeschrauben befestigen und das Ergebnis beurteilen.


    Am besten alle Bretter schrauben, auch die, die vermeintlich fest sind (wegen dem Knarren).

  • durch Feuchtigkeitseinträge (....., Innenputz, Estrich, ...).....sich an einigen Stellen gewellt.

    Putz und Estrich ja wohl nicht im Spitzbodenbereich, sondern in den Geschoßen darunter!

    Daher die Frage: Ist die Dampfsperre wirklich LUFTDICHT? Sonst kannst Dir den Ausbau nämlich sparen.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Da wir im Spitzboden nicht sooo viel Platz in der Vertikalen haben, sollte der Fußbodenaufbau dennoch relativ schlank sein.

    Wieviel Höhe steht zur Verfügung? (vorhandene Raumhöhe)

    sodass hier darüber hinaus teilweise tiefere Rillen (bis 1cm tief, 2cm breit und 20cm lang) zwischen zwei Brettern vorhanden sind. Für eine direkte Verlegung von Trittschalldämmung und Laminat ist dieser Untergrund daher wohl nicht geeignet.

    Eine Schüttung könnte das Problem vielleicht lösen. Bei entsprechendem Material hilft das auch noch ein wenig beim Schallschutz. Nachteil, eine Schüttung kann man nicht beliebig dünn ausführen.

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  • Putz und Estrich ja wohl nicht im Spitzbodenbereich, sondern in den Geschoßen darunter!

    Daher die Frage: Ist die Dampfsperre wirklich LUFTDICHT? Sonst kannst Dir den Ausbau nämlich sparen.

    Wenn die gesamten Sparren gedämmt sind (so hab’s ich verstanden -> Dachflächen vollflächig gedämmt) , dann ist zwischen den Geschossen natürlich keine Dampfsperre.

    Die Frage nach der Lüftung des Spitzbodens ist dennoch nicht zu vernachlässigen.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Wenn die gesamten Sparren gedämmt sin

    Äääähhhmmm - nein Sparren sind wohl ungedämmt, Oben ist der Dachbodenaufbau (Decke Decke DG zum Spitzboden) erkärt.


    Das Thema Sparrendämmung/Dampfsperre/Luftdichte dort ist noch mal ein ganz anderes und hier (ausser von Dir) noch gar nicht angesprochenes.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Ich habe - vorausgesetzt die Dampfbremse/-sperre geht natürlich unterhalb der Dämmung durch und ist überall beim Übergang Wand-Decke-Schräge luftdicht - das wie folgt gelöst/gebaut (von oben nach unten):


    Bodenbelag (hier Laminat)

    Trittschalldämmung

    Estrichelemente mit unterseitiger Mineralwolledämmung

    Rauspund (muss natürlich gerade sein - geschraubt)

    Balkenlage 240mm mit MiWo

    Dampfsperre des unterliegenden Geschosses

    UK

    Gipskartondecke


    Die entstandenen Räume habe ich mit in die vorh. KWL eingebunden (WC Abluft, Hobbyraum Zuluft, Flur Überstromraum)

  • Welchen Sinn hat da die Dampfsperre? Der Rest ist bis auf das lose aufgelegte Laminat sinnvoll. Zwischen der Balkenlage wäre allerdings geglühter Sand auf Rieselschutz sinnvoller.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Welchen Sinn hat da die Dampfsperre? Der Rest ist bis auf das lose aufgelegte Laminat sinnvoll. Zwischen der Balkenlage wäre allerdings geglühter Sand auf Rieselschutz sinnvoller.

    Bei mir war es so dass die gedämmte Ebene in der Decke 1.OG (Vollgeschoss) verlief und ich die DS und MiWo dort dringelassen habe - die Schrägen waren bei mir gar nicht gedämmt - deshalb der Aufbau mit den teils überflüssigen „Schichten“…

  • Bei mir war es so dass die gedämmte Ebene in der Decke 1.OG (Vollgeschoss) verlief und ich die DS und MiWo dort dringelassen habe - die Schrägen waren bei mir gar nicht gedämmt - deshalb der Aufbau mit den teils überflüssigen „Schichten“…

    Dann war das natürlich sinnvoll!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hallo Zusammen und entschuldigt die späte Rückmeldung.


    Erst mal vielen Dank für Euren Input!


    Zur Klarstellung:


    Die Dachfläche ist bis in den First rein vollflächig wärmegedämmt


    Ziegel,

    Unterspannbahn,

    Balkenlage 20cm inkl. Mineralwolle,

    Dampfbremse,

    6cm Lattung inkl. 6cm Untersparrendämmung,

    Rigips


    Die Luftdichte Gebäudehülle geht also bis in den First.


    Die Geschossdecke zwischen DG und Spitzboden folgt dem oben bereits aufgeführten Aufbau:


    Spitzboden

    Rauhspund

    20cm Klemmfilz zwischen Holzbalken

    Dampfbremse

    Dachlatten

    Rigips

    Dachgeschoss


    Die Dampfbremse in der DG-Decke ist ebenfalls fachgerecht an allen Bauteilen (mittels Kleber / Klebeband) angeschlossen.

    Installiert habe ich Dampfbremse und Klemmfilz hier, um ein unnötiges dauerhaftes Mitheizen des Spitzbodens durch die Decke zu verhindern, da:

    - Der im angehängten Bild rechte Spitzbodenbereich nur sporadisch als Sport- und Lagerfläche genutzt werden wird -- Geschätzt max. 1x wöchentlich.

    - der im angehängten Bild linke Spitzbodenbereich als Gästezimmer ebenfalls nur dann genutzt wird, wenn Besuch über Nacht bleibt: --- Geschätzt max. 1-2x Monatlich.


    Da wir eine durchgehende Treppe bis in den Spitzboden haben, ist natürlich dennoch Feuchtigkeitstransport vorhanden. Die Treppe endet in einem ca. 2m² großen Flur auf dem Spitzboden, von welchem je eine Tür zu den beiden Räumen abgeht.


    Die lichte Raumhöhe im Bereich des Dachfirst liegt aktuell bei 225cm.


    Im Gästezimmer ist ein dezentraler Gebäudelüfter installiert (e²60 der Fa. Lunos)

    Im Lager/Sportzimmer gibt es nur bzw. wenigstens ein Fenster zum Lüften


    Nun zu Euren bisherigen Antworten:

    ...

    Nein, denn da liegt eine harte / starre und dünne Schicht lose auf einer weiteren harte / starre und dünne Schicht, die wiederum lose auf einer ganz wenig nachgiebigen Schicht liegt.


    Das wird super klappern. Klopf 'mal mit dem Griff eines schweren Küchenmessers kräftig auf zwei lose übereinander auf dem Esstisch liegende möglichst dünne Frühstucksbrettchen mit Kunststoffoberfläche. Was passiert?

    Dass ich die Schichten nicht ohne zwischenliegende Schalldämmung verlegen kann, war mir klar. Die Frage war, ob und in welcher Dicke ich jeweils zwischen welchen Lagen eine Trittschall-Schicht brauche und ob der Aufbau an Sich sinnvoll ist.


    Eine Schüttung kommt nicht in Frage, da diese zu dick würde.


    Mittlerweile ist der Estrich einigermaßen abgetrocknet und auch der Rauhspund ist trockener geworden. Dabei haben sich die Flächen tatsächlich wieder geebnet, sodass die 2m-Wasserwaage nahezu überall komplett in Waage ist. Den Rest bekommt man sicher mit dem angesprochenen, zusätzlichen Verschrauben oder partiellem Abschleifen weiter geglättet. Tiefe Längsrillen fülle ich mit Holzspachtel auf.

    Ggf. kann daher - sofern nichts anderes dagegen spricht - auch komplett auf die OSB-Zwischenschicht verzichtet werden und der Aufbau wäre ganz schlank:


    Laminat 8mm

    Trittschalldämmung 5mm

    Rauhspund 21mm (vorhanden)


    Passt das aus Eurer Sicht?


    Vielen Dank und liebe Grüße

    Björn