Neubau Keller Porenbeton Abdichtung Durchführungen

  • Hallo,
    wir bauen neu mit einem Keller. Der Keller ist monolithisch aus Porenbeton (42,50) und soll mit Remmers Multibaudicht 2K abgedichtet werden.
    Wassereinwirkung ist die niedrigste Stufe: Feinster Sand, also kein drückendes Wasser o.Ä.. Ebenso daher auch keine Drainage.


    Um hier in der Planung mit den "Experten" etwas mehr Durchblick zu haben, bräuchte ich nochmal Tipps, wie man das am besten mit den Durchführungen löst.
    Wir haben einmal eine Mehrsparteneinführung, die eine Kernbohrung verlangt.


    Da wir einen Porenbeton haben, so lese ich im Internet, müssen wir ein Futterrohr installieren, in das die MS-Einführung kommt.

    a)->Heißt im Nachhinein eine Kernbohrung, da ein Futterrohr rein und das wird erstmal wieder "abgedichtet"? Kann das auch ein normales KG Rohr sein bzw. welches Material wird empfohlen?


    Für zwei Abwasserrohre (100er) würde ich so einen Dichtflansch nutzen und dann mit in die Beschichtung einarbeiten.


    Jetzt kommen aber noch weitere Stromkabel nach draußen. In Summe 6 Stück. (10-20mm)


    Dazu noch 2x FFKUS Rohre, m40.


    b)-> Wie würdet ihr hier herangehen, damit die Durchführungen dicht sind?
    c) Benötige ich jeweils ein Futterrohr?

    d) Funktioniert eine Pressringdichtung / Ringraumdichtung oder übt die auf den Porenbeton zu viel Druck aus?


    Freue mich über Anregungen!

    Viele Grüße,

    Oel

  • a)->Heißt im Nachhinein eine Kernbohrung, da ein Futterrohr rein und das wird erstmal wieder "abgedichtet"? Kann das auch ein normales KG Rohr sein bzw. welches Material wird empfohlen?

    b)-> Wie würdet ihr hier herangehen, damit die Durchführungen dicht sind?
    c) Benötige ich jeweils ein Futterrohr?

    d) Funktioniert eine Pressringdichtung / Ringraumdichtung oder übt die auf den Porenbeton zu viel Druck aus?

    Dass es sich nur um den Lastfall nichtdrückendes Wasser handelt steht so wörtlich im Bodengutachten? Welche Abdichtungsempfehlung wurde darin für Porenbeton gegeben?


    Was sagt die planende Person zur richtigen Ausführung der Abdichtung? Lass Dich nicht dazu hinreißen, selbst einen Vorschlag zu machen, denn das könnte später so gedeutet werden, als ob Du eine weniger sinnvolle Ausführungsart ausdrücklich verlangt hättest! Das solltest Du also unbedingt vermeiden. Lass Dir also von der Planung sagen, wie der Fall richtig auszuführen ist und frage ggf. hier noch einmal nach.


    Einige Deiner Fragen resultieren aus dem eher ungewöhnlichen Wandbilder für Keller, dem Porenbeton. Wenn der einmal nass geworden ist - bspw. beim Bauen, bleibt er das sehr sehr lange. Ich bezweifle deshalb, dass er ein guter Wandbildner für Keller ist. Ich habe schon X Keller als weiße Wanne bauen lassen, aber noch nie einen mit Porenbeton und kann Dir deshalb nur begrenzt weiterhelfen.


    Wenn Du Dich mit den Frage weiter selbst auseinandersetzen willst:


    a) Für eine Hauseinführung wird in Betonwände entweder ein Futterrohr einbetoniert (!) oder nachträgliche eine Kernbohrung gesetzt (hergestellt). So kann eine Ringraumdichtung durch Anpressung an die Lochlaibung die Durchführung zuverlässig abdichten. Ein nachträglich eingemörteltes Futterrohr wäre zum Wandbildner hin nicht dicht und ist deshalb zu verwerfen. Es ist richtig, dass Porenbeton keine nennenswerten radialen Druckkräfte aufnehmen kann. Die Idee eine Keller daraus zu bauen ist auch deshalb "fragwürdig".


    b) So wie der Hersteller / Systemanbieter / Zulassungsinhaber das in seiner Einbauanleitung vorgibt.


    c) Du brauchst für jede Durchführung (Mehrsparte oder einfach) ein einzelnes Loch.


    d) Ich vermute es, weiß es aber nicht sicher. Lies Dir exemplarisch die Informationen durch von

    und prüfe, ob sie für den Einbau in Porenbeton zugelassen sind. Ich weiß, dass sie beiden für Schwarzabdichtungen bei nicht drückendem Wasser zugelassen sind. Bei der Auflistung der einzubauenden Leitungen wird eine Mehrsparteneinführung nicht reichen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hallo,


    a) es gibt Futterrohre aus Faserbeton mit Flansch zum nachträglichen einmauern und abdichten. Möglich ist das aber wenig elegant, Porenbeton ist wie Skeptiker schon ausgeführt hat kein besonders gängiger Wandbildner im Kellerbereich und somit bieten hier die HErsteller natürlich auch wenig.

    b) ein Futterrohr wie vor für die MSH, eines für die Elektroleitungen (die sechs Leitungen können mit einer Mehrfachabdichtung abgedichtet werden), ein oder zwei für die gerippten Leerrohre. Es gibt meines Wissens nach keine Mehrfachabdichtungen für die gerippten FFKUS. Einfacher wäre hier ein Leerrohr mit größerem Durchmesser. Für die Entwässerungen wie du vorgeschlagen hast.

    c) nein, die Elektroleitungen können in einem Futterrohr zusammengefasst werden. Es gibt von fast allen Herstellern Mehrfachabdichtungen für Elektroleitungen

    d) nein

    Jochen

  • Hmmm...Porenbeton als Kelleraußenwand ungewöhnlich mindestens. Bedenke (siehe skeptiker), dass diese Steine eine Art "Schwamm" sind. Viele Hohlräume, mögen Wasser gerne. Ist bei Innenwänden gar nicht schlimm, da kann das fix wieder abtrocknen. Im KG geht das Abtrocknen aber nur in eine Richtung: nach innen. Das heißt jetzt nicht, dass das nicht ginge. Ungewöhnlich ist es dennoch. Man muss ja auch bedenken, dass die Kelleraußenwand Erddruck wegstecken muss. Da wären für mich schwerere Wandbildner (beginnen mit beton, dann KS, dann Ziegel) die von mir präferierte Wahl.


    Aber gut, warum nicht.

  • d) Funktioniert eine Pressringdichtung / Ringraumdichtung oder übt die auf den Porenbeton zu viel Druck aus?

    d) nein

    Inzwischen denke ich das auch. Aber: Die von mir zu d) ausgesuchte

    enthält bereits ein fugenlos angearbeitetes "Futterrohr", auf dessen außenseitige Scheibe (als Festflansch) die bituminöse Abdichtungkonstruktion aufgelegt und mit dem Losflansch verprasst wird. Die Ringraumdichtung dichtet dann die Leitung gegen das "Futterrohr. Damit entfällt eine Abdichtung zwischen Futterrohr und Wandbildner.


    Zu überprüfen ist lediglich noch, ob die nach Einbauanleitung erforderliche Lagesicherung des Futterrohres durch Verdübelung auf dem Untergrund auch bei Porenbeton möglich / zugelassen ist!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hallo und vielen Dank für die wertvollen Tipps und Erfahrungen. Ich werde die Punkte aufgreifen und mit dem Bauingenieur Rücksprache halten. Der Vorschlag mit dem Porenbeton kam von ihm und wurde als gute Lösung vorgeschlagen, da mit einer monolithischen Bauweise in der Wandstärke 42,5mm auch gute Dämmwirkungen erzielt werden.

    Die Innenwände sind tatsächlich aus Kalk-Sandstein.


    Die Statik hat auch der Herr ausgeführt, also hoffe ich natürlich bzw. verlasse mich eigentlich drauf, dass all das auch richtig erfolgt ist und alles stabil bleibt. Ein bisschen Angst hab ich jetzt aber zugegeben schon..


    Eine Verschraubung in der Wand wollte ich tatsächlich gerne vermeiden und hatte gehofft, dass eine Abdichtung mit einem Dichtflansch der in die KMB eingearbeitet wird, ausreicht.


    Ich habe ebenso verschieden Hersteller von Abdichtungsystemen kontaktiert mit meinem Vorhaben (Porenbeton/KMB mit Remmers wurde ausdrücklich erwähnt!) und auch dort bereits Vorschläge erhalten:

    - Hauff "empfiehlt ausdrücklich" wegen Porenbeton/schwarzer Wanne, dass alle Bohrungen außen verschraubt werden mit einer Hauff GSU150 DFK Also keine Futterrohre. In den gedübelten Flansch kommen dann die jeweils passenden Systemdeckel (zum FFkus schreiben Sie auch, dass es dazu nichts gibt und es ein andere Rohr werden sollte, PE z.B.)


    - Doyma schlägt zu der Mehrsparte vor ein HKD KE-Futterrohr zu nehmen in das die Mehrsparte eingeführt wird. Außen an der Wand das Rohr bündig ablängen und mit in die KMB einarbeiten. Bei der Mehrsparte ist dann nochmal ein Pressring für außen mit dabei der dann system-intern gegen die Wand gedrückt/verschraubt wird.


    - Kraso empfiehlt Rohrflansch, der in die KMB eingearbeitet wird. Also einfach das normale KG-Rohr für Abwasser durch die Kernbohrung legen und dann von außen abdichten.

    Für die Stromleitungen das Flansch-Futterrohr und in das Futterrohr solch ein Dichteinsatz Für das FFkus würde folgender Vorschlag gemacht: "für gerippte Medienrohre, mit speziell weicher Dichtung und mittiger Druckplatte für gleichmäßige Druckverteilung bei gewellten Medienrohren"

    Dazu hier auch schon ein konkreter Preis für alles von 600€.


    Ich muss gestehen, dass mir die Kraso-Lösung aus dem Bauch heraus am besten gefällt. Keine zusätzlichen Bohrlöcher etc und von außen Einarbeitung mit in die KMB.


    Ich halte euch auf dem Laufenden und bedanke mich!

    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: zwei Umbrüche entfernt, einen ergänzt

  • - Doyma schlägt zu der Mehrsparte vor ein HKD KE-Futterrohr zu nehmen in das die Mehrsparte eingeführt wird. Außen an der Wand das Rohr bündig ablängen und mit in die KMB einarbeiten. Bei der Mehrsparte ist dann nochmal ein Pressring für außen mit dabei der dann system-intern gegen die Wand gedrückt/verschraubt wird.

    Von der beratenden Person bei Doyma wurde entweder die Aufgabenstellung nicht verstanden oder die Person weiß mehr als Doyma in seinen technischen Unterlagen mitteilt:


    Das Produkt wird für den Einbau in noch neu zu erstellende WU-Stahlbetonwände beworben. Beide Eigenschaften sind hier nicht gegeben. Das Produkt ist nach meinem Verständnis dafür vorbereitet, vor dem Betonieren in der Wandschalung fixiert zu sein. Das passt also einfach überhaupt nicht!


    Die anderen beiden Systeme habe ich nur oberflächlich angeschaut.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hallo,


    die Hauff und Doyma Lösungen sind nach meiner Kenntnis beide für WU-Beton gedacht (siehe Skeptiker) und scheiden hier aus.

    Die Kraso Lösung ist prinzipiell nicht verkehrt, ich persönlich bleibe jedoch lieber beim Faserzement Futterrohr. Grund: möglichst homogene Stoffe. Bei der von dir vorgeschlagenen Lösung hast du PVC, Gummi, Bitumen, Porenbeton. Bei der Faserzement Variante hat man vorwiegend mineralische BAustoffe mit der Bitumendickbeschichtung.

    Ob das PVC des zuerst genannten Rohrflansches ausreichend ist für die Ringspaltdichtung? fraglich. Das Kraso FE wäre hier die bessere Wahl.

    Jochen

  • Vielen Dank.
    Aber Faserzement-Futterrohr bedeutet doch, die Wand aufstemmen zu müssen und dann das Rohr einzuarbeiten.


    Ist es da statisch und bautechnisch nicht deutlich schöner, nur eine Kernbohrung zu haben in der Größe des Rohres?

    -> Das Kraso KG Flanschrohr ist für das Abwasser und da muss kein Dichteinsatz rein.

    -> Das Kraso FE ist vom Vertriebler für die Ringspaltdichtung empfohlen worden. Also wäre es ja die "bessere" Wahl, oder habe ich gerade einen Denkfehler ?

  • Hallo,


    das Faserzementrohr wird rundherum eingemauert und sitzt kraftschlüssig in der Wand. Wie wird der Ringspalt für die PVC/PP/PE-HD Lösungen kraftschlüssig verschlossen?

    Für mich ist (bei nachträglichem Einbau) das Faserzementrohr die beste Lösung.



    Ja, das Kraso FE ist die bessere Wahl, da stabiler. Hatte ich aber glaube ich auch so geschrieben oder zumindest versucht zu schreiben.