Hallo Zusammen,
Ich hab mich jetzt mal frisch im Forum angemeldet um nach nachzufragen, ob mein Vorhaben der Terrassensanierung irgendwo dramatische Fehler enthält.
Ich möchte gleich noch dazusagen, dass es sich um einen Bau von 1962 handelt, auf dem schon einmal ein neuer Fliesenbelag aufgebracht wurde, der auch schon wieder überbaut wurde. Ich kann überhaupt nicht sagen, wann die zweite Fliesenschicht aufgebracht wurde, da ich das Haus erst vor 2 Jahren gekauft hatte.
Also aktueller Aufbau. Auf einem Abstellraum (Keller wurde eine Bodenplatte mit 10cm Stärke als Terrasse aufgebaut. Maße sind 3m von der Hauswand, und 7m parallel zur Hauswand. Diese wurde Verfliest. Darauf wurde irgendwann eine 3cm Schicht Speis/Estrich gelegt, mit Bitumenabdichtung an die Hauswand geführt und dort ca. 10cm nach oben geführt. Auf dieser Bitumenabdichtung wurde ca. 3cm Speis aufgebaut und dort die letzten Fliesen direkt in den Speis gelegt. Nach dem jetzigen Winter habe ich nur gesehen, dass einige Fliesen hochgekommen waren. Meine Vermutung war, dass durch die schon defekten Fugen wohl Feuchtigkeit unter die Fliesen gekommen ist. Es stand also eine Sanierung an, und was macht man nicht alles wenns mal ein paar Tage schön ist Als ich die Fliesen abschlagen wollte habe ich gemerkt, dass der Speis auf den die Fliesen verlegt wurden so porös war, dass er eher an der Fliese haftet, anstatt an der Bitumenabdichtung (Die kannte ich vor dem ganzen Sanierungsvorhaben noch gar nicht). Letztendlich habe ich die Fliesen mit dem Speis entfernt. Auf der Bitumenabdichtung war alles komplett Nass. Das "Gefälle" ist dort eher in Berg und Talfahrt vorhanden, wodurch sich dort Munter Seen bilden. Ich habe versucht, die darunterliegende Schicht bis zur ersten Fliesenschicht abzutragen, allerdings ist diese noch extrem Stabil. Ich gehe davon aus, dass die Bitumenabdichtung zumindest die Schicht darunter, so wie die alten Fliesen und die Bodenplatte gut geschützt hat.
Nun mein Vorhaben: Auf die vorhandene Bitumenabdichtung würde ich ein Gefälle erstellen. Hierbei möchte ich mich auf 1% beschränken, da ich alles im Nachhinein überdachen möchte, und sich der Anfall an Wasser somit in Grenzen hält. Da ich keine Mindeststärke von 3cm an der Vorderseite, und somit 6cm an der Wandseite aufbringen möchte, wollte ich das nicht mit Estrich, sondern mit Ausgleichsmasse machen. Hier habe ich nicht fließende Ausgleichsmasse mit 0-60mm Stärke für den Außenbereich im Sinn gehabt.
Darüber wollte ich mit Flex-Kleber Dicht- und Entkopplungsbahnen verlegen. Diese sollten über das neue Gefälle hinaus, bis über die Kante der unten liegenden Betonplatte verklebt werden. Somit sollte auch kein Wasser an den Seitenkanten zwischen Bitumen und Gefälle laufen können. Darauf dann mit Flexkleber die Feinsteinzeugfliesen in 10mm Stärke.
Das Ablaufende Wasser wollte ich dann rund Herum mit Regenrinnen ablaufen lassen. Von den Fliesen her sollten an den Kanten zum Außenteil dann Abtropfschienen dabei helfen.
Nun meine noch offenen Fragen:
Gibt es hier gravierende Bedenken zu? Ich weiß das der Aufbau nicht für die Ewigkeit ist, und es heute wohl anders Aufgebaut werden würde, allerdings möchte ich auch nicht Montelang den vorhandenen Belag, der noch extrem Robust ist, abtragen müssen. Auch wollte ich auf Gefälleestrich verzichten, da ich wie gesagt in dem Altbau keine Statik zur Bodenplatte gefunden habe. Somit will ich da jetzt auch nicht 4t Material aufbringen.
Gibt es spezielle Grundierungen die man auf diese Bitumenabdichtung auftragen kann um die Haftung der Ausgleichsmasse zu erhöhen? Dazu muss ich sagen, dass die Abdichtung teilweise auf dem alten Speis kleben geblieben ist. Ich kenne mich mit dem Bitumen nicht so gut aus, aber für mich sieht das eher nach einem Anstrich aus, als nach Bahnen. Spezielle Bitumengrundierung kenne ich bisher nur bevor man Bitumenbahnen aufbringt, aber was macht man wenn man darauf weiter aufbauen möchte? Macht hier vielleicht auch eine Spezialgrundierung wie bei Fliese auf Fliese Sinn?
Muss ich Zwangsläufig flexible Randdämmstreifen zwischen die Ausgleichmasse und den Außenputz bei der Bodenausgleichsmasse verbauen? Ich würde gerne die 3cm an der Hauswandseite mit Gipsfaserplatten (Kein Gipskarton) an die Wand fixieren, damit ich eine saubere und Gerade Abziehkante habe. Ohne die wird es mir als Laien schwer fallen, die Ausgleichsmasse über die 3m Länge sauber und Gerade abzuziehen.
Dadurch, dass ich an der dünnsten Stelle nicht wie beim Estrich 3cm Material aufbringe, sondern halt gegen Gartenseite auf 0 rauskomme, kann ich diesen Werbeverspreche der Ausgleichsmasse soweit vertrauen, dass mir nicht irgendwo dann ein halber Meter vorne wegbricht, weils ja zu Dünn wird? Es ist zwar alles auf der Betonplatte, allerdings weiß ich nicht, wie fest die Verbindung auf dem Bitumen sein wird, und ob das Ganze dann nicht wie eine schwimmende Verlegung zu verstehen ist.
Ich weiß, einige werden mit den Augen rollen und rufen. Allerdings ist das für mein persönliches Eigenheim ohne irgendwelche Personenschäden, also haltet euer Bashing bitte in Grenzen
Gerne kann ich bei Rückfragen heute Abend nochmal ein paar Bilder machen. Ich hoffe das war nicht zu viel Text und mehr oder weniger verständlich Beschrieben. Danke schonmal für die Ratschläge!