PV Anlage auf Schleppgaube, bauen oder lassen ?

  • Liebe Forenteilnehmer,


    ich hoffe hier die Schwarmintelligenz nutzen zu können, um zu einer besseren Entscheidung zu kommen.

    Auf meiner bestehenden Schleppgaube, soll eine PV-Anlage mit maximal 16 Modulen entsprechend ca. 6,4 kWp errichtet werden.

    Gebäudeinformationen: Lage49°56'56.73" N 7°54'40.01" O Höhe 92m

    Windlastzone 1, Geländekategorie III/IV

    Schneelastzone 1

    Höhe Gebäude 11,45m

    Firsthöhe der Projektfläche 10,45m

    Dachfläche Breite 9,44m

    Dachfläche Höhe 3,85m

    Dachneigung 20°

    Ausrichtung SW

    Eindeckung: Bauder Thermofol (PVC)


    Dachaufbau:

    Der Dachaufbau besteht aus Sparren BxH 9x11cm, Sprungmaß 60cm und Lattung. Die Traglast der Dachfläche habe ich überschlägig mit ca. 100 – 105 kN/m² berechnet.

    Unter Berücksichtigung der Schneelast darf das Gewicht der PV-Anlage 40-45 kg/m² nicht überschreiten. Eine PV-Anlage mit Ballastierung dürfte damit ausscheiden, zumal die Abrutschsicherung ebenfalls gelöst werden muss. Nach meiner Einschätzung muss die Anlage durch Anbindung an die Sparren befestigt werden. Hier stellt sich nun die Frage nach der Dachanbindung, die 25-30 Jahre Dichtheit garantiert. Die üblicherweise eingesetzten Stockschrauben können m.E. nach nicht verwendet werden (EPDM auf PVC hält nicht, weil PVC nicht chlorfrei ist). Für Bitumen- oder EPDM Dächer gibt es Fixplan von Schletter, dass aber auf PVC ebenfalls ausscheidet. Ein Austausch der Folie, wie vom Dachdecker vorgeschlagen (Bitumen) wäre die letzte Option, die ich vorher gut durchrechnen müsste, der Vorteil wäre das wesentlich günstigere Montagesystem (~1.200 Euro). Die reinen PV-Montagekosten dürften ebenfalls wesentlich geringer sein. Klar, der Austausch der Folie kommt hinzu.

    Das Dach wurde vor 5 Jahren gedeckt, damals war Photovoltaik kein Thema.


    Wie würden Sie die PV-Anlage auf diesem Dach befestigen ?


    Nach Rücksprache mit Bauder wurden mir dort drei Möglichkeiten aufgezeigt:
    1. Abdichtung der Stockschrauben Flüssigkunststoff und Vlies zur Abdichtung (ich glaube nicht das das hält)

    2. PVC Rohrdurchführungen mit Schelle über Stockschraube oder Solarbefestiger (mit der Folie verschweißen)

    3. PVC Blitzschutzdurchführungen über Stockschraube oder Solarbefestiger mit Schrumpfschlauch (mit der Folie verschweißen)

    Alles keine Standardlösungen, was meint das Forum ?

    Laut Berechnung würden 28 Stockschrauben zum Einsatz kommen.

    Die Firma Solmont bietet einen Montagefuß aus Edelstahl
    mit PVC-Anstrich an. Dazu gibt es eine PVC-Manschette die nach dem anschrauben des Fußes mit der Dachfolie verschweißt wird. Zusammen mit dem Flat-Direct System von PMT sollen sich so PV-Anlagen auf Folie mit Dachneigungen bis 30° realisieren lassen. Insgesamt traue ich dem System zu das es funktioniert, Problem ist die Verfügbarkeit der Komponenten bei kleinen Projekten wie meines, der relativ hohe Preis des Montagesystems (~2700 Euro) und etwas höhere Montageaufwände. Laut Berechnung werden 26 Füße benötigt.


    Wie schätzt das Forum diese Möglichkeiten ein, komme ich um den Austausch der PVC-Folie herum ?

    Herzlichen Dank für Eure Unterstützung.



  • was zeigt Dein Bild 273959 ... ?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • was zeigt Dein Bild 273959 ... ?

    Den montierten Solmont Montagefuß, hier auf zusätzlicher Dämmung mit den Sparren verschraubt. Das Bild dient nur zur Verdeutlichung, daß die PVC-Manschette, nach Verschweißung komplett den Fuß überdeckt. Sollte ich das direkt im Beitrag dazuschreiben ?

    Zu spät, kann den Beitrag nicht mehr ändern.

    Die Bilder zeigen das Dach, ein Bild vom dem Montagefuß komplett eingeschweißt und eine Schnittdarstellung sowie die Bauder Rohrdurchführung.

  • Wir haben in einem im weiteren Sinne vergleichbaren Fall die Solmont-Füsse ausgeschrieben und beauftragt. Das System ist überzeugend, und relativ dicht an einer einmal von uns selbst entwickelten Los-Festflansch-Konstruktion, aber viel einfacher. Das Dach ist erst ein Jahr alt, insofern kann ich keine Langzeiterfahrungen berichten. Der Firmeninhaber ist - zumindest am Telefon - ein netter Kerl!


    Bei unserem Bauherrn ging es allerdings um eine bituminöse Abdichtung.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wir haben in einem im weiteren Sinne vergleichbaren Fall die Solmont-Füsse ausgeschrieben und beauftragt. Das System ist überzeugend, und relativ dicht an einer einmal von uns selbst entwickelten Los-Festflansch-Konstruktion, aber viel einfacher. Das Dach ist erst ein Jahr alt, insofern kann ich keine Langzeiterfahrungen berichten. Der Firmeninhaber ist - zumindest am Telefon - ein netter Kerl!

    Herzlichen Dank für die Einschätzung,

    auch mir erscheint der Solmont-Fuß eine erfolgversprechende Lösung für mein Foliendach zu sein, zumal bei meinem Dachaufbau direkt durch die Lattung in die Sparren befestigt werden kann. Die Dämmung liegt auf der obersten Geschossdecke.


    Den Fuß würde mir Solmont liefern (in PVC ab Mai wieder lieferbar), der Engpaß sind die Flat-Direct Komponenten.

    Der Hersteller (PMT) macht nichts unter 300kWp, ich klappere jetzt Distribution und Großhandel ab.
    Nach meinen bisherigen Recherchen scheint diese Kombi neben K2 Domepro Zero (geht aber nur bis 10°) ein Alleinstellungsmerkmal zu haben.

  • zumal bei meinem Dachaufbau direkt durch die Lattung in die Sparren befestigt werden kann. Die Dämmung liegt auf der obersten Geschossdecke

    ersteres wäre gut, zweiteres wundert mich: das schleppdach ist ungedämmt?

  • ersteres wäre gut, zweiteres wundert mich: das schleppdach ist ungedämmt?

    Ja, das Haus ist von 1921, die Dämmung der Mansarden liegt auf der obersten Geschossdecke.
    Das Objekt wurde in 2010 auf KfW100 saniert, und dieser Wert wird mit einem Pimärenergiebedarf von 98 kWh/m² in den letzten 11 Jahren auch erreicht.

  • D.h. das komplette Dachgeschoss ist nicht ausgebaut? Und es soll auch nie ausgebaut werden? Wenn es mal ausgebaut und genutzt werden soll, muss diese Arbeit mit der PV Anlage ein weiteres mal gemacht werden.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • D.h. das komplette Dachgeschoss ist nicht ausgebaut? Und es soll auch nie ausgebaut werden? Wenn es mal ausgebaut und genutzt werden soll, muss diese Arbeit mit der PV Anlage ein weiteres mal gemacht werden.

    Das Dachgeschoss wird zumindest von mir, sicher nie ausgebaut, da im Objekt insgesamt 480m² Wohnfläche (teilvermietet) zur Verfügung stehen.