Entwerfen und Planen im 3D-Modell

  • Wie werden in Deinem Büro / bei Deinem Arbeitgeber Entwürfe erarbeitet und Pläne erzeugt? In welchen Bereichen seid ihr tätig? 11

    1. Wir probieren öfter im Arbeitsmodell (Pappe o.ä.) (0) 0%
    2. Skizzen per Hand, überwiegend in 2D (8) 73%
    3. Skizzen per Hand, oft perspektivisch / axonometrisch (3) 27%
    4. Skizzen im CAD 3D (4) 36%
    5. Pläne (Bauanträge, Ausführungspläne, Details) klassisch per Hand mit Bleistift / Rapi / Geodreieck (1) 9%
    6. Pläne (Bauanträge, Ausführungspläne, Details) im CAD 2D (7) 64%
    7. Pläne (Bauanträge, Ausführungspläne, Details) aus einem CAD 3D-Modell ohne BIM-Anbindung (2) 18%
    8. Pläne (Bauanträge, Ausführungspläne, Details) aus einem CAD 3D-Modell (BIM-Anbindung ist vorhanden, wird aber nicht / selten genutzt) (3) 27%
    9. Pläne (Bauanträge, Ausführungspläne, Details) aus einem CAD 3D-Modell mit BIM-Anbindung (1) 9%
    10. Wir zeichnen nicht selbst, nutzen aber BIM-Daten für Fachplanung oder / und AVA (1) 9%
    11. Wir arbeiten an Außenanlagen / im Tiefbau / Straßenbau (3) 27%
    12. Wir arbeiten als Fachplaner / Tragwerksplaner / im Ingenieurhochbau / Brückenbau (3) 27%
    13. Wir arbeiten im / für den Hochbau (Architektur) (5) 45%
    14. Wir arbeiten für Innenarchitektur / Messebau / Bühnenbau / Lichtplanung (3) 27%
    15. Wir machen Werk- und Montageplanung für Handwerk / Bauindustrie (1) 9%

    Wie unterschiedlich die Kolleginnen und Kollegen in den Architekturbüros arbeiten, wurde hier bereits öfter diskutiert. Vor rd. 30 Jahren begann in den dt. Büros der Wechsel vom Tuschfüller (Isograph / Rapidograph) zum Computer (CAD). Schon länger verlassen die Architekturbüros nach meiner Beobachtung ausschließlich digital entstandene Pläne. Und allmählich geben wir die Bauvorlagen nicht mehr auf einem physischen Datenträger ab, sondern können sie sogar vom Arbeitsplatzrechner aus hochladen. Wir sind ganz schön digital! Vielleicht erhalten wir eines nicht mehr so fernen Tages sogar die Aufmaße und Rechnungen kleinerer Baufirmen zum direkten Einlesen (ja, sowas wie GAEB, aber ich weiß, über 50 Jahre nach der Gründung des GAEB ist GAEB DA-XML für viele Programme und für noch mehr Kolleginnen und Kollegen immer noch #Neuland).


    Mir fiel vor kurzen auf, dass wir momentan, aber auch schon einige Jahre praktisch alle Projekte als 3D-Modelle bearbeiten und daraus nur noch 2D-Pläne generieren. Nein, mit BIM arbeiten wir immer noch nicht, könnten dies aber genau so tun, wie das große Büro in unserer Co-Working-Etage. Wie sieht es bei Euch aus? Wie entwerft ihr, wie plant ihr, wie werden bei Euch Pläne erstellt?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Boah... Es sind schon über 25 Jahre her, dass ich das letzte mal eine Rapidographen in der Hand gehalten habe und selbst da liefen alle anderen Projekte schon im CAD. Es war das letzte noch mit Hand gezeichnete Projekt in dem Büro. Vor rund 20 Jahren haben wir schon Entwürfe im 3D am Computer nachgebaut, ein Ping Pong zwischen Papier und Computer. So konnten schon früh im Entwurf Visualisierungen für die Nadelstreifen-Bauherren gemacht werden, die 2D Pläne und Handzeichnungen nicht verstanden und schnelle Skizzen für sie zu einfach waren. Mit Visualisierungen konnte man beeindrucken und so seine Ideen durchsetzen.


    Alles lange her. Heute sind wir theoretisch beim BIM. Vor paar Jahren haben wir hier darüber diskutiert. Damals waren BIM Lösungen teuer. Jetzt werden die immer günstiger und sind im Bau-CAD Standard. Sogar Ein-Mann-Büros können sich das inzwischen leisten.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Was mir in der Auflistung noch fehlt, daher hier als Ergänzung:

    Details auch öfter als Handzeichnung per Dreieck und Lineal

    Mache ich zu ca. 25 %, wenns schnell gehen muss. "Zu Fuß" bin ich immer noch schneller.


    Bauanträge digital steht seit neustem (Ich meine seit 01.01.2022) zwar in der NBauO, aber die Umsetzung (Verwaltungsvorgaben) gibts in H noch gar nicht und in Nds eher selten

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Ich bin überwiegend im kleineren Wohnungsbau (EFH Neubau und Umbau/Erweiterung) zugange, gelegentlich kommt mir auch mal etwas größeres in die Finger.


    Im Moment liegt mein Schwerpunkt auf Tragwerksplanung. Da mache ich nix in 3D.


    Zur Entwurfsplanung: 3D wird von den Bauherren schon lange erwartet, ich nutze das schon über 20 Jahre. Vielen Laien fehlt einfach die Vorstellungskraft, aus einem Grundriss im Kopf Räume zu generieren.


    BIM möge bitte bis zu meinem Berufsende in einigen Jahren an mir vorübergehen.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Was mir in der Auflistung noch fehlt, daher hier als Ergänzung:

    Details auch öfter als Handzeichnung per Dreieck und Lineal

    Mache ich zu ca. 25 %, wenns schnell gehen muss. "Zu Fuß" bin ich immer noch schneller.

    Die Option gab es schon von Anfang an:

    Zitat

    O "Pläne (Bauanträge, Ausführungspläne, Details) klassisch per Hand mit Bleistift / Rapi / Geodreieck"

    (Oder willst Du ein separates Feld für "mit Lineal"? Nö, gibt's nicht!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • welches feld entspricht der variante "single closed bim"?


    ansonsten: schön strukturierte umfrage zu bim und die textlichen antworten finde ich alle interessant und finde mich überall ein bisschen wieder ;)

  • Als Zwischenstand lässt sich nach einer knappen Woche feststellen, dass rd. 2/3 der Antwortenden bei Skizzen und bei der Planerstellung aktuell in 2D arbeiten, bei Skizzen mit der Hand, ca. 1/3 mit einem digitalen 3D-Modell. Ich bin überrascht, hatte mehr 3D und mehr CAD erwartet.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wenn 30% der Antworten aus dem Tiefbau/Straßenbau/Außenanlagen kommen, ist mmn klar, dass auch 30% nicht über 2 1/2D hinaus gehen. Dafür sind die Standardanwendungen für BIM und 3D schlichtweg zu überladen.

    Für eine klassische Grundstückseinfahrt und den Garten braucht man keine Modellierung, die Bäume kommen nicht perfekt standardisiert aus der Baumschule, der überschüssige Boden muss noch irgendwo kostengünstig verschwinden und beim Pflaster ergibt es sich anhand einzelner Detailpunkte, für die 2D reicht. Meistens ist es dann wirklich schneller kurz was von Hand zu machen, da die mir bisher vorliegenden Programme alles zu Detailliert haben wollen.
    Vielleicht irre ich mich, da ich auf ausführender Seite im Industriebau bisher maximal eine digitale Planung im GNSS-Rover übergeben bekommen habe, während auf einer anderen Etage die vollautomatischen Bohrroboter gearbeitet haben, aber alles was ich bisher planen musste, war mit 2D + Höhen, schneller auf Papier, OSB, oder was sonst gerade herum lag, gezeichnet, als dass es gerechtfertigt hätte AutoCad zu öffnen.
    Bei den hier im Forum aktiven, meine ich eine entsprechend große Zahl im Bereich EFH / klassische MFH / kleiner Gewerbebau verorten zu können. Da ist klar, dass der Digitalisierungsgrad geringer sein wird, als bei Großentwicklern, mit hochkomplexen Bauwerken auf der ganzen Welt, die Teamgrößen >20 Personen haben. Mit 10 Stimmen ist die Umfrage aber auch alles andere als repräsentativ.

  • Als Zwischenstand lässt sich nach einer knappen Woche feststellen, dass rd. 2/3 der Antwortenden bei Skizzen und bei der Planerstellung aktuell in 2D arbeiten, bei Skizzen mit der Hand, ca. 1/3 mit einem digitalen 3D-Modell. Ich bin überrascht, hatte mehr 3D und mehr CAD erwartet.

    Wieso hast Du mehr CAD erwartet? Bei der Planerstellung arbeitet heute jeder, also wirklich jeder, inzwischen mit CAD, unwichtig ob in 2D oder 3D, es ist immer ein CAD. Bei Skizzen ist doch klar, dass man per Hand arbeitet. Aber irgend wann landen die auch im CAD. Die Frage ist eher, in welchem Stadium wandern die ins CAD. Ab wann? Dann wird der Entwurf zum Eingabeplan weiter verarbeitet und Dinge ausgemerzt, die in der Skizze nicht so ersichtlich waren. Man muss also schon zwischen Entwurf und Planung unterscheiden.


    Und wenn man schon im CAD ist, kommt dann die Frage 2D oder 3D. Wer bastelt sich das Haus in 3D im Rechner zusammen? Oder zeichnet man sich einfach 2D Pläne und gut ist? Ich kann bei vielen recht schnell sehen ob die in 3D gebastelt und danach einen 2D Plan daraus gezogen haben, oder ob man alles in 2D erstellt hat. Die, die in 3D basteln, haben meist das Problem, dass sie die Strichstärken bei der 2D Darstellung nicht richtig einstellen (oder es ist zu aufwendig). Es wird dann schwer so manches voneinander zu unterscheiden. Oft haben sie auch bei Verschneidungen Probleme, weil die Automatik das nicht sauber hinbekommt usw. Unstimmigkeiten in der Optik führen oft zu Missverständnissen und Fehlern bei der Ausführung. Ich kenne sogar Kollegen, die zwar das Häusle in 3D aufbauen, die Ausführungspläne aber nicht aus dem 3D ableiten lassen, sondern trotzdem 2D, streng nach DIN, zeichnen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • ob 2d oder 3d ist zuerst mal eine frage der notwendigkeit und die steigt mit zunehmender komplexität des bauvorhabens - sei es anzahl beteiligter gewerke, anspruch an (kosten)design oder lösung geometrischer probleme usw.


    aktuell lösen wir die lph 5 (twp), das erstemal seit 2004, mittels 2d statt wie bisher mit insel-BIM. warum? weil´s passt.

  • Als Laie würde ich gerne wissen: Gibt es Architektursoftware mit gewisser Intelligenz, die z.B. bei einem 2D-Plan erkennt, was es in 3D wird oder einen 2D-Plan-Scan auslesen und umwandeln kann? Oder der man z.B. mündlich sagen kann: "Zeichne mir einen Lichtschacht 1m Breite x1,50 Höhe x 1m TIefe, Wanddicke 10cm aus Beton"? Eine Software, die das Gesagte in 3D umwandelt, wäre wirklich gigantisch. Z.B. wenn man Bebauungsplanvorgaben hat wie: "Zeichne EFH mit Pfettendach, Drempel X cm, Traufhöhe X cm, Grundfläche 11x9m, 45 Grad Dachwinkel, Firsthöhe X Meter" -> und fertig ist das Haus in 3D!

  • Als Laie würde ich gerne wissen: Gibt es Architektursoftware mit gewisser Intelligenz, die z.B. bei einem 2D-Plan erkennt, was es in 3D wird oder einen 2D-Plan-Scan auslesen und umwandeln kann? Oder der man z.B. mündlich sagen kann: "Zeichne mir einen Lichtschacht 1m Breite x1,50 Höhe x 1m TIefe, Wanddicke 10cm aus Beton"? Eine Software, die das Gesagte in 3D umwandelt, wäre wirklich gigantisch. Z.B. wenn man Bebauungsplanvorgaben hat wie: "Zeichne EFH mit Pfettendach, Drempel X cm, Traufhöhe X cm, Grundfläche 11x9m, 45 Grad Dachwinkel, Firsthöhe X Meter" -> und fertig ist das Haus in 3D!

    Den Häusern, denen du täglich begegnest, sind im Besonderen ohne gewisser Intelligenz einer Software entstanden.

  • Als Laie würde ich gerne wissen: Gibt es Architektursoftware mit gewisser Intelligenz, die z.B. b oderei einem 2D-Plan erkennt, was es in 3D wird oder einen 2D-Plan-Scan auslesen und umwandeln kann? Oder der man z.B. mündlich sagen kann: "Zeichne mir einen Lichtschacht 1m Breite x1,50 Höhe x 1m TIefe, Wanddicke 10cm aus Beton"? Eine Software, die das Gesagte in 3D umwandelt, wäre wirklich gigantisch. Z.B. wenn man Bebauungsplanvorgaben hat wie: "Zeichne EFH mit Pfettendach, Drempel X cm, Traufhöhe X cm, Grundfläche 11x9m, 45 Grad Dachwinkel, Firsthöhe X Meter" -> und fertig ist das Haus in 3D!

    Die wird es mit Sicherheit irgendwann geben oder gibt es schon.

    Nur manches gibt es nicht dabei: Künstliche Intelligenz hat weder Gewissen, Moral oder Seele.


    (und schon wieder sorry MeisterF, da klickt man einmal aufs falsche Zitieren und selbst nach mehreren Browserneustarts bleibtste immer noch hängen, maybe ich bin zu blöd;) )

    ---
    It's not the hammer, it is the way you hit.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasMD () aus folgendem Grund: Hab das falsche Zitat entfernt.

  • Auch wenn es nicht interessiert,


    Ich hab damals zum Bauantrag für die Umbaumaßnahmen und Dachgaube das ganze recht simple in 3D aus meinem Zeichenprogramm rausbekommen.

    Ich hab jetzt absichtlich nicht CAD gesagt, Dafür ist es fast zu simpel.

    Aber, so schön das alles auch ist, je mehr man mit CAD machen will, desto Zeitintensiver ist es.... und das will ich mir nicht antun.

    So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

    Für ein EFH braucht es in der Regel kein 3D....

    Badplanungen sind nette Spielerei in 3D bzw. VR , werden aber nur noch gegen Vergütung angeboten. Und da weist du dann auch gleich wie wichtig die Preisgestaltung ist.

    Für manche arbeiten wäre ich gerne noch in 2D CAD einverstanden bzw Isometrie. aber das ist meist so komplex bis man da was aufs Papier bekommt. da nehme ich lieber Block, Lineal mit 1;20 / 1:50 ect. und Stift und Zeichen das kurz runter.

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany