Zwischendeckenaufbau im Fachwerkhaus

  • Es geht um den zu erneuernden Zwischendeckenaufbau in einem Alten Bauernhaus.

    Das Erdgeschoss ist gemauert, auf der Mauerkrone liegen die Balken auf Lehmsteinen. Das Obergeschoss ist Fachwerkbauweise, die Gefache werden ergänzt oder wieder hergestellt in ursprünglicher Bauweise. Also Lehm, Holz, Stroh und Kalk. Der Boden im OG soll mit neuen Holzdielen ausgeführt werden.

    Die Nutzung wird weniger als 3 Monate im Jahr erfolgen, als Ferienhaus.

    Ziel ist die Zwischendecke so auszuführen, daß sie weitgehend dicht ist, gegen Gerüche aus der drunterliegenden Küche, aber möglichst schonend für das Holz, also Feuchteschäden vermeidend.

    Ich benötige keinen Schallschutz, Wärmedämmung ist ebenso nachrangig, wenn überhaupt, dann kapillaraktiver Dämmstoff in der Zwischendecke. Im Moment plane ich mit Luft im Zwischenraum.

    Hier Skizzen der beiden Varianten.

    Welche würdet ihr empfehlen

  • Ohne Füllung wird der Hohlraum dröhnen wie der Korpus einer Gitarre. Entweder unten offen lassen, oder den Hohlraum bedämpfen.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • Balkenhöhe? -abstand? Ich glaube nicht, dass die gezeichnete Variante mit der GKP funktioniert wenn man nur auf beiden Seiten ein paar Schrauben eindrehen kann. Die UK zur Befestigung wird also etwas aufwändiger.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • Kann ich noch nicht sagen, mir geht es jetzt erstmal um den besseren Aufbau, so prinzipiell.

  • Ohne Füllung wird der Hohlraum dröhnen wie der Korpus einer Gitarre. Entweder unten offen lassen, oder den Hohlraum bedämpfen.

    Und nicht zu vergessen: Ohne die Füllung, auch wenn der Hohlraum unten offen ist, kann es sein, dass die Decke bei jedem Schritt so stark schwingt, dass man befürchten muss, seekrank zu werden.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Besteht denn die Gefahr, dass es unter der OSB Platte zu Feuchteschäden kommt, wenn der rechte Aufbau genutzt wird?

    Ich hatte ein vergammelten Balken schon an einer Stelle, wo nur ein Brett an die Wand gestellt war und somit keine Luft zirkulieren konnte...

  • Besteht denn die Gefahr, dass es unter der OSB Platte zu Feuchteschäden kommt, wenn der rechte Aufbau genutzt wird?

    Ich hatte ein vergammelten Balken schon an einer Stelle, wo nur ein Brett an die Wand gestellt war und somit keine Luft zirkulieren konnte...

    Wo ist es warm, wo kalt? Und wie sieht es rechtwinklig zum von Dir dargestellten Schnitt aus?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Oben Wohnraum unten Küche, wenn ich das richtig verstanden habe. Raumtemperatur dürfte somit ähnlich sein, rel. Luftfeuchtigkeit könnte leicht unterschiedlich sein.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • oben wird es im Sommer wärmer sein, unten im Winter.

    Randbereich lassen wir erstmal aus der Betrachtung heraus.

  • (Klugscheissermodus on) Es gibt keine eigenständig definierten "Zwischendecken", nur "Decken". Es ist das konstituierende Wesen jeder Decke als horizontales Bauteil zwei Räume vertikal zu trennen, also zwischen zwei Räumen zu liegen. Sind sie einseitig nur eines abgetrenntem Raumes angeordnet, so sind sie eine "Bodenplatte" oder ein "Dach". Wikipedia verweist von "Zwischendecke" auf "abgehängte Decke", "Hängeboden" und "Decke" als Bauteil im Sinne meiner obigen Definition. Eine "angehängte Decke" kann als "Freispanndecke" auch freitragend oder sogar begehbar sein ... (Klugscheißermodus off).


    Wenn es sich um eine Decke handelt, welche Räume trennt, so bestehen seitens der LBO in BaWü wie in Thü in vielen Fällen Anforderungen an den Brandschutz an sie. In beiden Ländern müsste sie dann je nach Gebäudeklasse zwischen F0 und F90 erfüllen, typischerweise in bewohnten kleineren Gebäuden F30. Dabei kommt es aber auf die Nutzung, die Gebäudeklasse und diverse Sonderregeln der jeweiligen LBO an. Beide Konstruktionen hätten wie dargestellt F0, könnten aber trotzdem aus Sicht des baulichen Brandschutzes sogar bei F0 kritisch sein, weil sie brennend herunterfallen könnten.


    Eine GK-Beplankung verlangt für eine fachgerechte Konstruktionen eine in einer Ebene durchgehende Traglattung. Diese könnte man flächig unter den Balken oder auch jeweils zwischen die Balken bauen. Ersteres ist handwerklich einfacher und besser für den Brandschutz. Eine zweilagige Beplaning mit GK macht meiner Erinnerung nach mit einem Schlag aus der F0-Decke F30. In B haben diese Decken jedenfalls Bestandsschutz, wenn sie vollflächig verputzt oder mit GK verkleidet sind.


    Die Tragfähigkeit von OSB-Platten dürfte bei indischer Dicke schlechter sein als die von Schalung / Rauspund.


    Bei nahezu identischen Raumlufttemperaturen und bei ähnlicher Raumluftfeuchte ist die Lage der OSB-Platten egal.


    Einen nennenswerten Schallschutz erreichen Holzbalkendecken vertikal nur, wenn eine Stakung eingebaut und möglichst schwer belastet ist, sei es mit Sand, Schlacke, Steinen oder Mischungen davon.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Hier auf dem Bild ist an der fernen Seite ein Brett zu erkennen (Da wo die Flaschen stehen).

    Die verputzte Wand ist eine Innenwand, der Heuboden und die drunterliegende Räumlichkeiten wurden Jahrzehnte nicht benutzt oder beheizt.

    Als ich das Brett weggenommen habe war der Kehlbalken der Zwischenwand relativ stark vergammelt.

    Als einziger im Raum, alle anderen Balken sind in gutem Zustand.

    Deshalb die Frage, mit sowas hab ich keine Erfahrungen....

  • der Heuboden und die drunterliegende Räumlichkeiten wurden Jahrzehnte nicht benutzt oder beheizt.

    Heuboden? Ist das eine Scheune? Wurde auch die Nutzungsänderung beantragt?

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Es wurde als Heuboden wohl irgendwann mal genutzt, aber die Bauweise ist identisch mit der des ganzen Gebäudebestandes...die Rechtslage ist klar und nicht teil dieser Frage!

  • Als ich das Brett weggenommen habe war der Kehlbalken der Zwischenwand relativ stark vergammelt.

    Als einziger im Raum, alle anderen Balken sind in gutem Zustand.

    Die üblichen verdächtigen Verursacher Fenster Dach undichtigkeiten beidseitig abgeklärt?

    Ich nehme mal an das sich der Heuboden auf der anderen Seite der zwischenwand befindet.

    Klimatisch stellt sich dort ( heuboden) Aussenklima ein, ein bischen zeitverzögert.

    Flugschneeeintrag war bei mir mal die Wurzel des Übels der zu auffeuchtung führte.

    Früher hat man Götter gesagt, heute sagt man Internet.


    Herbert Achternbusch RIP

  • Die üblichen verdächtigen Verursacher Fenster Dach undichtigkeiten beidseitig abgeklärt?

    Ich nehme mal an das sich der Heuboden auf der anderen Seite der zwischenwand befindet.

    Klimatisch stellt sich dort ( heuboden) Aussenklima ein, ein bischen zeitverzögert.

    Flugschneeeintrag war bei mir mal die Wurzel des Übels der zu auffeuchtung führte.

    Nee, der ExHeuboden ist das wo du sozusagen drinne stehst, es gab keinen sonstigen Feuchteeintrag.

    Da bin ich ziemlich sicher.

  • Also wir haben bei uns eine etwas abgewandelte Variante von 2 (mit Sandfüllung als Schallschutz und FBH); wobei es bei uns auch kein Ferienhaus ist. Du solltest auf jeden Fall einplanen, dass auf den Balken noch Hölzer für den Höhenausgleich angebracht werden, damit der Fußboden einigermaßen eben ist.

    Der gesunde Verstand ist die bestverteilte Sache der Welt, denn jedermann meint, damit so gut versehen zu sein, dass selbst diejenigen, die in allen übrigen Dingen sehr schwer zu befriedigen sind, doch gewöhnlich nicht mehr Verstand haben wollen, als sie wirklich haben. ~ René Descartes

  • Also wir haben bei uns eine etwas abgewandelte Variante von 2 (mit Sandfüllung als Schallschutz und FBH); wobei es bei uns auch kein Ferienhaus ist. Du solltest auf jeden Fall einplanen, dass auf den Balken noch Hölzer für den Höhenausgleich angebracht werden, damit der Fußboden einigermaßen eben ist.

    Eigentlich wollte ich die Balken alle seitlich mit brettern zum Höhenausgleich versehen und deshalb später darunter zumachen...

  • Bei uns ist im Fachwerkhaus der Aufbau so:

    massive Eichendielen mit Nut und Feder lose auf den Balken liegend (die Dielen an den Enden Verschraubt). Balken. Von unten Unterkonstruktion aus Holz mit Gipskarton beplankt. In den Zwischenräumen Dämmmatten. (Steinwolle oder Glasfaser, wir habens so fertig gekauft.)


    Schritte hört man von oben nicht, alles was lauter ist als normales gehen hört man. (runterfallende Gegenstände zum Beispiel) Gespräche hört man nicht.


    Wahrscheinlich nicht normgerecht, aber funktioniert.