Moin,
ersteinmal zu mir, da dies mein erster Beitrag hier ist. Ich heiße Tim bin 35 Jahre wohne in Hamburg (in dem Reihenhaus um das es hier geht) und beruflich bin ich TGA Planer (Sanitärtechnik + Heizungstechnik)
Das Reihenhaus haben wir uns vor 2 1/2 Jahren gekauft und ich war über den bisherigen Energieverbrauch von etwas über 20.000 kWh/a bei 128m² beheizter Wohnfläche und 2 Nutzern doch etwas erstaunt.
Als TGA Planer habe ich mich dann an die Anlagentechnik gemacht und zunächst einmal die Heizungsanlage neu (hoffentlich besser) eingestellt. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass direkt am Kessel Vor-/Rücklauf vertauscht waren, was zu ständigem "knallen" der Thermostatventile geführt hat. Zusätzlich habe ich Smarte Ventilköpfe (Homematic) eingebaut. Das ganze hat dann auch dazu geführt, dass wir nur noch ca. 10.000kWh/a verbrauchen.
Im ersten Winter (ohne nennenswerte Anpassungen an der Heizung) hatten wir unabhägig von der Thermostatstellung in allen Aufenthaltsräumen immer so 21-22° und vor allem im Wohnzimmer eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit von 30-35%. Nun haben wir allerdings an zwei Stellen im Schlafzimmer Schimmel festgestellt und ich muss zugeben, dass ich bei meiner Optimierung der Heizungsanlage die Bauphysik sträflich vernachlässigt habe.
Die betroffenen Stellen habe ich mir jetzt einmal etwas genauer angeschaut und habe festgestellt, dass im Jahr 1980 wohl noch nicht so viel Augenmerkt auf Wärmebrücken gelegt wurde, wie ich es in meinem aktuellen Arbeitsalltag feststelle. Die Außenwände des Reihenhauses sind als Trennwände zwischen den Balkonen bzw. Terassen scheinbar ohne eine Trennung nach außen gezogen worden. Hinzu kommt, dass der Bakon teilweise Decke des Wohnzimmers ist und wiederrum noch ca. 20cm vor die Außenwand hervorsteht. Ich habe einmal versucht das ganze Skizzenhaft darzustellen. Hierbei habe ich in rot dargestellt, wie aus meiner Sicht die thermische Hülle des Gebäudes verläuft. In Grün ist meine erste Idee für eine nachträgliche Dämmung einskizziert. Ich würde jeweils die auskragenden Betonwände ca 25cm breit dämmen ebenso die überkragenden Betonplatten von der Unterseite. Die Unterseite des Balkons über dem Wohnzimmer scheint unterseitig gedämmt und dann mit Trockenbau verkleidet zu sein.
In der Datei Wärmebilder sind einige Aufnahmen, die ich mit einer Wärmebildkamera gemacht habe. (Leider bin ich hier nicht so versiert und hoffe, dass ich alle Einstellungen richtig gemacht habe.)
Nun meine Frage:
Ergibt eine von mir angedachte Dämmung Sinn? Ich weiß, dass die Wärmebrücke damit nicht komplett verschwindet, aber wir haben vor in ca. 3 Jahren die Fenster / Türen zum Balkon Terasse austauschen zu lassen und dann würde ich auch gleich die Außenwand mit dämmen lassen. Bis dahin würde ich aber gerne soweit "provisorisch" etwas erstellen, dass ich bei den angestrebten 18°C im Schlafzimmer auch bei 60% rel. Feuchte keine Angst vor Schimmel haben muss.
zweite Frage:
Gibt es ein Dämmsystem, das von oben auf dem Balkon aufgebracht werden kann? Wir haben eine ca 15cm Stufe + ca 5 cm Rahmen von der Tür.
Dritte Frage:
Wenn wir in 3 Jahren die Fenster austauschen und dämmen, habe ich auch überlegt die Trennwände abzubrechen und lieber neu etwas aus Holz oder ähnlichem zu bauen. Ergibt das in euren Augen Sinn?
Vielen Dank schon einmal im Vorraus