Worauf achten bei neuen Fenstern und Türen im Altbau?

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen Altbau aus den 70igern, bei dem ich die Fenster erneuern will.

    Das Haus besteht bei dem Mauerwerk aus 11,5 cm KSV, 1,8/250, 2cm Styropor 17,5 cm KSL 1,4/150, mit einem U-Wert von 0,9.


    Zunächst möchte ich die Fenster und Türen erneuern und anschließend eine Dämmung einsetzen. Das Problem ist, dass teilweise gewaltige, bodentiefe Fenster auf der Südseite zu finden sind, also 5m breit und 2,4m hoch.


    Worauf sollte hierbei geachtet werden?


    Hier meine Ansätze:

    - Fenster an derzeit bestehende äußere Mauer setzen und anschließend die Dämmung draufsetzen.

    - Einbau gemäß RAL

    - 3-Fach Verglasung mit warmer Kante

    - Aufsatzrolladen mit gedämmten Kasten

    - versuchen die größeren Fensterelemente zu verkleiern und mehrere Einzelteile verbauen lassen, anstatt ein 5m-breites Element, lieber 2x 2.5m Elemente oder lieber Flügelfenster verbauen lassen, anstatt ein großes.


    gibt es noch andere Dinge, worauf man achten sollte? Würde gerne ein sauberes Angebot reinholen, wo am Ende sich der Anbieter nicht einfach rausreden kann!

    Gibt leider sehr viele schwarze Schafe und habe schon sehr viele Horrorstories gehört, besonders im Altbau. Da möchte ich hingegen wirken und das Angebot so sauber wie möglich formulieren lassen.

  • Weißt Du, was das bedeutet/da drin steht?

    Nein, dachte da gibt es so Richtlinien für den Einbau, aber das ist dann wohl Schwachsinn?


    Zitat

    Auf eine Planung, die die Einbausituation jetzt und die mit Dämmung gleichermaßen berücksichtigt. Nix für Laien. Und auch nicht für Fensterreinwerfer

    sollte man alternativ erst dämmen lassen und dann die Fenster einbauen lassen? Würde das mehr SInn machen? Wäre das "einfacher"?

  • dachte da gibt es so Richtlinien für den Einbau, aber das ist dann wohl Schwachsinn?

    Es gibt die RAL Richtlinie:

    Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren


    Die bietet aber so viele Alternativen, dass ein Laie daraus keinen Honig saugen kann. Auch damit keine Leistung kontrollieren kann.

    sollte man alternativ erst dämmen lassen und dann die Fenster einbauen lassen? Würde das mehr SInn machen? Wäre das "einfacher"?

    Auch dafür brauchts VORHER eine Planung

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Fenster und Dämmung sollte man zusammen planen.

    Die Fensteraufteilung hängt von deinen Vorlieben ab. Das kann dir keiner abnehmen. Vor allem nicht ohne das Haus gesehen zu haben.

    Und womöglich spielt die Zugänglichkeit eine Rolle. Fenster dieser Größe sind schwer und - na ja - groß. Da geht nicht immer alles.

  • EIn Problem, das beim Tausch von bodentiefen Fenstern immer wieder auftaucht, ist die äußere untere Abdichtung. Das hat nicht jeder wirklich drauf es richtig zu machen. Allein deswegen, weil sich daraus immer wieder Schäden bilden, sollte es jemand in die Hand nehmen, der alles plant und überwacht. Ansonsten ist das nur ein Pokern einen Fensterbauer zu finden, der auch wirklich alles richtig macht. Das hört sich jetzt alles banal an, aber später können Schäden entstehen die nicht nur Ärger bereiten, sondern auch viel Geld kosten.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • OK, danke.


    Heißt also, ich sollte einen Bauleiter beauftragen, der beauftragt dann dementsprechend eine Fensterbau Firma und eine Fassadenfirma. Das wird dann ja nochmal teurer!


    Habe mir ein paar Angebote eingeholt, nur von den Firmen direkt, da war ich schon bei gesamt ca. 70.000 EUR!


    Fragt sich nur, ob sich das überhaupt lohnt? Habe derzeit Heizkosten in Höhe von ca. 1000 EUR (100% Wärmepumpe) bei 150 qm Wohnfläche EFH.


    Bis ich die 70.000 EUR wieder "drin" habe, vergehen doch locker 50 Jahre

  • Vor Einholung der Angebote gehört eine Planung. Wenn Du das kannst, brauchst Du niemanden bezahlen.

    Wenn nicht, wirst Du wohl in den sauren Apfel beissen müssen.


    So, wie Du derzeit agierst, kommen entweder hinterher die Nachträge oder die Firmen haben X € als Sicherheit mit drin, die ggf. nicht nötig wären.

    Du kannst auch so weitermachen und nicht wissen, ob der Einbau fachgerecht ist. OK, dafür kann man einen SV nehmen, der kost aber auch. ;(

    Einen Tod musst Du sterben

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  • OK, danke. Klingt furchtbar. Die Fenster will ich auf jeden Fall machen, bin halt nur noch unsicher bezüglich Fassade, da da schon ein "bisschen" Dämmung drin ist und die Heizkosten jetzt auch nicht so hoch sind derzeit.


    Könnte ich nicht die Fenster so setzen lassen, wie sie jetzt sind nur eben mit verbreitertem Blendrahmen? Würde das nicht ausreichen, um irgendwann eventuell doch zu dämmen? Oder was könnte man tun, um sich die Option offen zu halten?


    Es kann halt sein, dass Fenster austauschen ausreicht theoretisch.

  • Es kann halt sein, dass Fenster austauschen ausreicht theoretisch.

    Rechnen lassen und entscheiden statt lange zu spekulieren!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Es kann halt sein, dass Fenster austauschen ausreicht theoretisch.

    Man muss sich schon im klaren sein, was "ausreichend" heißen soll. So rein praktisch. Dann kann man rechnen, mit was man wo hinkommt, rein theoretisch. Und sich dann entscheiden, was man machen will. Und dementsprechend planen. Fenster so einbauen, wie sie jetzt sind ist möglich aber suboptimal, wenn noch eine Dämmung erfolgen soll.

  • Das Problem ist, dass teilweise gewaltige, bodentiefe Fenster auf der Südseite zu finden sind, also 5m breit und 2,4m hoch.

    Wie kann man sich das vorstellen? Ist das ein einziges feststehendes Element? Schiebetür?



    anstatt ein 5m-breites Element, lieber 2x 2.5m Elemente oder lieber Flügelfenster verbauen lassen,

    klappradl hat oben einen wichtigen Punkt angesprochen. Du kannst nicht jede Scheibe in jeder beliebigen Größe herstellen, das gilt auch für Fensterflügel. Das könnte auch mit Deinem Wunsch nach 3-fach Verglasung kollidieren. Ich würde aus Kostengründen nicht zu sehr von "Standards" abweichen, denn es war schon immer teurer einen besonderen Geschmack zu haben.


    Es kann halt sein, dass Fenster austauschen ausreicht theoretisch.

    Ausreicht "wofür"? Du hast nichts von irgendwelchen Standards geschrieben die erreicht werden sollen, und für den Fenstertausch reicht die Einhaltung des GEG. Die Fassade muss deswegen nicht gedämmt werden, auch wenn es sinnvoll wäre.


    Denke daran, dass auch ein Planer nur dann sinnvoll rechnen kann, wenn Du ihm sagst was Du möchtest. Ansonsten wird er die Anforderungen aus dem GEG heranziehen (müssen), was nicht unbedingt mit Deinen Vorstellungen übereinstimmen muss.


    Noch zu diesem Angebot, wenn die Vorgaben genau so schwammig waren, dann könnte ich mir vorstellen, dass die Angebote (Fassade, Fenster) bestenfalls als grober Anhaltswert taugen. Das bedeutet aber auch, dass so ein Vorhaben finanziell auf wackligen Beinen steht, und vergleichbar sind solche Angebote sowieso nicht.


    Könnte ich nicht die Fenster so setzen lassen, wie sie jetzt sind nur eben mit verbreitertem Blendrahmen?

    Theoretisch denkbar, mangels Informationen kann man das aber nicht beurteilen. Die heutigen Rahmenprofile sind teils deutlich dicker, das muss man berücksichtigen. Rahmenverbreiterungen sind hingegen kein Problem falls man das Profil später stärker überdämmen möchte.

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  • Man muss sich schon im klaren sein, was "ausreichend" heißen soll

    :thumbsup::thumbsup:


    wenn die fassade nicht verändert wird, gibt´s keine anforderungen.

    anforderungen könnten enstehen aus dem persönlichen wunsch nach mehr dämmung - dann sind mindestwerte einzuhalten, die zu verbessern aber auch einen oder zwei gedanken wert sein kann.


    wenn schon der gedanke, die äussere mauerwerksschale zu überdämmen, im raum steht (hab ich noch nie geplant, werde ich auch nicht, weil ich das für schmarrn halte), sollte das mit einem kompetenten planer )* designt werden.


    basics der fenstermontage: in der dämmebene! und in der dämmebene! oder knapp dahinter. ohne grosses leibungsheckmeck. das kann unter berücksichtigung der realität und der wunscheventualitäten die kür am hochreck werden. einfacher wird´s, wenn alles aus einem guss geplant und gebaut wird.


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    )* die haben sich mehrheitlich versteckt und sind schwer zu finden ;)

  • OK, vielen Dank für die hilfreichen Antworten.


    Also, mein Ziel ist einfach nur:
    Erstmal nur Fenster machen lassen mit Option irgendwann so in 5-6 Jahren die Fassade zu dämmen. Die Fassade sieht derzeit noch sehr gut aus, keine Schäden, keine Risse und schön weiß.


    Das heißt, also ja, man könnte die Fenster mit extra breiten Rahmen zu machen, theoretisch, um dann später zu dämmen.


    Mit "ausreichend" meine ich, dass die Heizkosten schon so weit runter sind, dass eventuell doch nicht gedämmt werden "muss".


    Derzeit verbrauche ich so ca. 3500 kWh im Jahr an Strom für die Wärmepumpe, also jetzt nicht "dramatisch" viel. Die Wärmepumpe läuft auch ideal, taktet kaum.


    Weiterhin machen die Fenster ca. 50 qm der Gebäudehülle aus und die Fassade rund 80 qm, also die Fenster würden schon denke ich einen großen Unterschied machen, da die jetzigen Fenster auch fast allesamt undicht sind (dichtungen sind raus und es gibt auch keinen Ersatz)

  • Das heißt, also ja, man könnte die Fenster mit extra breiten Rahmen zu machen, theoretisch, um dann später zu dämmen.

    Es geht dabei halt nicht nur um die Rahmenprofile bzw. deren Breite. Man kann eine Rahmenverbreiterung aufsetzen, 30 oder 50mm, es ist fast alles möglich. Das sollte sich aber wirklich jemand anschauen, gerade bei sehr großen (und sehr kleinen) Fenstern. Damit meine ich nicht einen Verkäufer der in Gedanken nur Eurobeträge und Provisionen kalkuliert.

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  • Wenn Du erst in 5 Jahren die Außendämmung machen willst, dann kannst Du auch noch die läppischen 5 Jahre auf neue Fenster warten und es dann in einem Rutsch, also in einem Guss, alles richtig machen, ganz nach der mls'schen Formel.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Ich gebe Dir da vollkommen Recht.

    Bei uns in der Gegend würdest Du da aber niemanden finden, der sich für so einen Auftrag die Zeit stiehlt. Die sind alle voll mit Aufträgen.

    Ausserdem würde Dir hier bei uns jeder Fensterbauer den Auftrag stornieren, weil die absolut keinen Bock drauf haben, sich auf die Finger schauen zu lassen.

    Die Fenstereinbauten (Altbau), die ich mir angeschaut habe, haben mit Luftdicht / Schlagregendicht wenig bis gar nichts zu tun.


    Gruß

  • Ausserdem würde Dir hier bei uns jeder Fensterbauer den Auftrag stornieren, weil die absolut keinen Bock drauf haben, sich auf die Finger schauen zu lassen.

    Die Fenstereinbauten (Altbau), die ich mir angeschaut habe, haben mit Luftdicht / Schlagregendicht wenig bis gar nichts zu tun.


    Gruß

    Das befürchte ich auch. Naja, was soll ich machen?


    Aber ok, das sind ja gute Hinweise. Ich muss also sicherstellen, dass die Fenster Luftdicht und Schlagregendicht eingebaut werden. Dies so im Auftrag mit hineinschreiben, falls dann sich herausstellt, dass nicht dem Vertrag entsprechend montiert wurde, kann ich doch Nachbesserung verlangen?