Fassade Anbau + Altbau

  • Hallo zusammen,


    hoffe ich bin im richtigen Teil gelandet.


    Wir haben ein Haus gekauft und möchten einen Anbau fertigstellen. Es ist alles fertig bis auf die Außenfassade samt Dämmung.

    Leider hat der Vorbesitzer mir nicht genau sagen können wie das weitere Vorgehen ist.


    Laut einem Prüfprotokoll ist alles ok bis auf die Dämmung die fehlt, dort steht etwas von 6 cm.


    Ist damit gemeint das der Dämmstoff mindestens 6 cm betragen muss? Ist damit der Anbau selbst gemeint oder das gesamte Haus samt Anbau?

    Das Haus selbst ist ein Altbau der bereits gedämmt ist.


    Grüße und vielen dank!

  • Bei Wärmedämmungen wird üblicherweise neben der Schichtstärke der Wärmedämmung auch deren Wärmedämmwert (genauer: Wärmedurchgangskoeffizient in W/(m²·K) bzw. U-Wert) genannt.


    Was in Deinem Fall bezüglich der zu dämmenden Fläche genau gemeint ist, können wir mangels eigenen Blicks auf das Schriftstück nicht einschätzen. Bei heutigen Neubauten ist eine Dämmschichtstärke von 6 cm einschichtig ungewöhnlich wenig. Typisch wäre deutlich mehr.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Da schließe ich mich Skeptiker an. Vielleicht stammen die "6cm" noch von irgendwelchen uralten Plänen (wie alt ist der Anbau?), oder es gibt bereits eine Dämmung (raumseitig?) oder der Wandbildner hat einen entsprechenden U-Wert, oder........


    Aus der Ferne kann also niemand sagen, was es mit den 6cm auf sich hat. Um die aktuellen Anforderungen zu erfüllen wäre eine Dämmstärke im Bereich 12-14cm in WLG035 eine Größenordnung die passen könnte, aber 6cm auf keinen Fall.

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  • Ich vermute der Vorbesitzer hat die Dämmstärke an das bestehende Gebäude bemessen. Guck mal nach wie stark die vorhandene Dämmung ist. Ist jetzt natürlich etwas unglücklich, weil nicht mehr zeitgemäß. Bevor gedämmt wird, noch gucken ob auch alles richtig gemacht wurde. Also Fachmann her holen, alles angucken lassen, der soll auch gleich das mit der Dämmstärke abklären. Evtl. Berechnung machen, wenn der Vorbesitzer keine Unterlagen raus rücken will/kann.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Anbau fertigstellen.

    Heißt, das bestehende Gebäude wird um beheizte Wohnräume erweitert?


    Dann gilt §51 GEG, wonach


    der spezifische, auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche bezogene Transmissionswärmeverlust der Außenbauteile der neu hinzukommenden beheizten oder gekühlten Räume das 1,2fache des entsprechenden Wertes des Referenzgebäudes gemäß der Anlage 1 nicht überschreiten

    darf.


    Mit 6 cm Dämmstärke wird das mehr als sportlich - entweder wird die Dämmung der übrigen Außenflächen hemmungslos überdimensioniert oder es kommt ein Hochleistungsdämmstoff zum Einsatz. Beides dürfte nicht wirtschaftlich, Ersteres auch bauphysikalisch nicht sinnvoll sein.

  • Es wäre gut denkbar, dass der Anbau schon Jahre "unverputzt" in der Landschaft steht, evtl. auch schon seit jahren so genutzt wird. Jetzt soll er halt seine Dämmung und Putz bekommen, also "fertiggestellt" werden.

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  • Hallo,


    Danke für die Antworten. Ja, der Vorbesitzer hat Aufgrund familiärer Gründe den Putz nicht angebracht. Putz samt Fensterbänke stehen noch dort zur Nutzung. Wir möchten dies nun fertig machen lassen.


    Nutzfläche 30m2. Beheizt, ohne Kamin o.ä.


    Anbei ein paar Unterlagen. Dort steht etwas von 6 cm Außendämmung WLG 035, daher die Frage nach der nötigen Stärke, oder ich hab es falsch verstanden.


    Danke!

  • Vielleicht stammen die "6cm" noch von irgendwelchen uralten Plänen (wie alt ist der Anbau?), oder es gibt bereits eine Dämmung (raumseitig?) oder der Wandbildner hat einen entsprechenden U-Wert, oder........


    Also Mindestanforderungen nach EnEV, der Anbau ist wohl schon etwas älter.

    Einmal ist von T12 und einmal von T14 die Rede. Die haben bei 30cm schon einen ordentlichen U-Wert, so dass nur noch eine dünne Dämmlage drauf muss.


    Ich würde jetzt zuerst einmal schauen, was man an Dämmstärke aufbringen kann. Fensterbänke wurden anscheinend noch nicht gesetzt, aber sind bereits vorhanden (Tiefe?), evtl. gibt es noch andere Bedingungen die eine dickere Dämmung erschweren (Dachüberstand?). Ansonsten macht es keinen großen Unterschied ob man nun 6cm oder 8cm oder 10cm drauf packt, wir reden da über 5-8 ,- €/m², und es sind ja nur etwa 30m² zu dämmen. Der Arbeitsaufwand bleibt gleich.


    Nehmen wir mal an, es wurde tatsächlich ein T12 mit 30cm verbaut, dann landet man mit den 6cm Dämmung in WLG032 gerade so bei 0,24W/m²K, mit 10cm wären es knapp über 0,17W/m²K.

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  • dann landet man mit den 6cm Dämmung in WLG032 gerade so bei 0,24W/m²K, mit 10cm wären es knapp über 0,17W/m²K.

    Also: Wenn nichts Wichtiges dagegen spricht (Dachüberstand etc.), dann auf jeden Fall mehr dämmen, es lohnt sich.

  • Das sollte sich auf jeden Fall rechnen, zumal wenn er die Arbeiten selbst ausführen kann und nur die o.g. Mehrkosten greifen. Ob es sich noch rechnet wenn er eine Firma beauftragt, das könnte man kalkulieren sobald Angebote vorliegen. Bei "Kleinaufträgen" ist das immer schwer abzuschätzen, da werden Angebotspreise gerne mal gewürfelt.

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  • Hallo,


    vielen dank für die zahlreichen Antworten, ich glaube es hatte etwas mit dem Dachüberstand zu tun, bin mir aber nicht sicher. Leider ist der Vorbesitzer wie ich Laie und die Arbeiten wurden damals von ihrem leider verstorbenen Partner ausgeführt ( Bauunternehmer ). Woran erkenne ich eine Dämmung von innen ? Hohlwand?


    Zumindest kann ich sagen das das Raumklima auch mit wenig Heizaufwand angenehm warm ist ohne das die auf 5 stehen und brennen. Wir nutzen den Anbau aktuell aber nur als Abstellfläche da die Fertigstellungsanzeige noch nicht raus ist und wir da keinen Ärger wollen, auch wenn da vielleicht nie einer kommen wird.


    Der Anbau ist Ende 2018 Anfang 2019 fertiggestellt worden. Holzdecke ist gedämmt, Boden ist nach unten hin gedämmt zur Garage, diese Feuerschutzplatten sind installiert. Eine "Standsicherheitsprüfung" wurde durchgeführt. Es fehlt also aktuell nur die Dämmung. Ich denke abzüglich Fenster und Garagentor sind das vielleicht 70m² zu dämmen. Baugenehmigung gilt noch bis 2028.


    Wieviel sollte der Abstand sein von Kante Dachrinne zur Dämmung inkl Putz ? Rein optisch denke ich das da auch 8 cm gehen sollten. Die Berechnungen vom Architekturbüro sind wohl nur das minimum.


    Es wären also ca 70m² zu dämmen. Fensterbänke müssten noch rein für 2 kleinere Doppelfenster. Bänke und Putz sind vor Ort. Ich bräuchte also nur das Dämmmaterial und evtl Oberputz ?

    Mit welchen Kosten müsste man bei einer Firma rechnen ? Habe in ca 2 Wochen einen Termin mit einer Firma. Möchte da ein wenig vorbereitet sein.


    Putzarbeiten kann ich selbst machen, beim Dämmen fehlt mir aber das Knowhow und da möchte ich nichts falsch machen.



    Danke!


    P.S. R.B. Die Bänke sind schätze ich 30-35 cm tief, bin mir aber nicht sicher, mess ich morgen mal.

  • Die Bänke sind schätze ich 30-35 cm tief, bin mir aber nicht sicher, mess ich morgen mal.

    Dann sitzen die Fenster vermutlich tiefer in der Leibung. Du kannst ja mal messen, wie tief, dann noch DÄmmstärke + ca. 2cm für Kleber, Armierung und Putz, und dann noch den notwendigen Überstand von 2-3cm.

    Ich kann nur vermuten, dass der Vorbesitzer die Fensterbänke passend zur geplanten Dämmstärke gekauft hat. Andererseits kosten so 2 kleine Alu-Fensterbänke nicht die Welt, daran sollte es nicht scheitern.


    sind das vielleicht 70m² zu dämmen.

    Auf dem oben eingestellten Bild steht 29,26m².


    beim Dämmen fehlt mir aber das Knowhow und da möchte ich nichts falsch machen.

    Da kommt es vor allen Dingen auf die Details an (Anschlüsse Fenster/Fensterbänke usw.). Da werden wohl die meisten Fehler gemacht, auch von Profis, wie man u.a. auch hier im Forum schon lesen konnte.


    Mit welchen Kosten müsste man bei einer Firma rechnen ?

    Wie schon geschrieben, wird bei Kleinaufträgen gerne mal etwas großzügig "kalkuliert". Hinzu kommt, dass die Materialpreise in letzter Zeit kräftig gestiegen sind, ob und wann das wieder korrigiert, das steht in den Sternen. Ob Du eine Firma findest, die ausschließlich die Arbeit übernimmt und akzeptiert, dass das Material beigestellt wird, da versagt meine Glaskugel. Am besten Du holst mehrere Angebote ein, idealerweise mit identischem Leistungsumfang, dann kannst Du vergleichen. Ich glaube aber nicht, dass eine Firma wegen der paar m2 groß kalkuliert und Angebote schreibt. Der Frühling kommt und die meisten Firmen dürften die Auftragsbücher bereits voll haben.

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  • Hallo R.B.,


    30m² damit war die Wohnfläche gemeint, sorry. Ja, ich denke die Bänke sind auch tiefer, hatte die nur kurz angeschaut.

    Ich werde mir definitv mehrere Angebote einholen. Vielen dank für die schnellen Antworten.