Schadstoffe/Gerüche im Neubau

Hallo zusammen,

wir sind vor ein paar Tagen in eine neu errichtete Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gezogen. Dieses sollte an sich schon zum Januar komplett fertig sein. Nun ist unsere Wohnung zwar fertig aber im Treppenhaus und anderen Teilen ist noch Baustelle, es werden zum Teil noch Böden verlegt, gestrichen usw.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Treppenhaus innenliegend ist und vermutlich nicht gut gelüftet wird, daher riecht es auch sehr unangenehm.

Habt ihr Tipps für solche Situationen? Wie sorgt man hier für ein gesundes Klima?

Vielen Dank!

Zitat von Skeptiker

Lüften, viel Lüften, immer wieder Durchzug ggf. mit einem Ventilator!

Vielen Dank, aber wenn man im Treppenhaus wegen fehlender Fenster schlecht lüften kann? Ist das generell sehr bedenklich?

Zitat von ThomasMD

Ihr haltet Euch doch sicher nicht stundenlang im Treppenhaus auf?

Sind denn die finalen WE-Türen schon drin? Dir sollten rauchdicht sein.

Ja nein klar, das natürlich nicht.

Es geht da um zwei Themen gedanklich:

Zum einen geht man natürlich immer Mal wieder durch das Treppenhaus, da werden teilweise noch Bodenplatten geschnitten, es ist laut etc. und ich bin nicht sicher wie es da mit Staub aussieht. Gerade das Thema Quarzstaub usw. macht mir da Gedanken. Kennt ihr euch da aus? Sind da solche möglichen Expositionen schon bedenklich?

Zum anderen die Schadstoffe in der Wohnung selbst, was hat es da mit Gasdicht/Rauchdicht auf sich? Ich kenne mich da leider gar nicht aus. Die Wohnungstüren sind schon die finalen.

Ob es einen Rauchabzug gibt weiß ich gar nicht. Ich bin eher Ottonormal Mieter und kenne mich da nicht aus

Zitat von de Bakel

Gerüche werden sehr individuell wahr genommen.

In einem Nebau sind die natürlich eher intensiv.

Da nur "unbedenkliche" Baustoffe verbaut werden dürfen (und mir in den letzten 30+ Jahren noch kein Fall eines unzulässigen Einbaus untergekommen ist) würde ich erstmal ruhig bleiben.

Sollte der Geruch sich in den nächsten 2-3 Monaten nicht verflüchtigen, wäre es vermutlich bedenklich.

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OK vielen Dank, das beruhigt mich erstmal.

Und wie schätzt du das mit Stäuben ein die im Treppenhaus bei aktuellen Arbeiten noch entstehen, also da werden noch Bodenplatten usw gelegt teilweise.

Wobei ich da auch nicht nie einen Arbeitenden mit Maske gesehen habe. Generell sehe ich nie Bauarbeiter mit Maske.

Zitat von de Bakel

Das könnte was bedeuten?

Ich verstehe schon auf was du hinaus willst Aber bei mir hat sich in den letzten Jahren irgendwie der Eindruck eingespielt, als interessiert viele Menschen auf dem Bau ihre Gesundheit nicht. Es wird ja auch kein Gehörschutz getragen obwohl ich als Passant Meterweit entfernt schon fast taub werde bei vielen Baustellen. Masken habe ich ausnahmslos nicht nirgends beobachtet, auch auf anderen Baustellen nicht. Und Staub gibt es doch eigentlich oft oder?

Zitat von wasweissich

sicherlich gibt es solche und solche auch auf dem bau.

wie übrigens in allen bereichen.

aber zum beispiel deine staubpanik : die meisten stäube auf dem bau sind durchaus als "grobstaub" zu sehen , daher nicht wirklich sehr bedenklich. da macht höchstens die teilweise (schwankende) konzentration probleme.

fährst du etwa im auto oder bewegst dich in der nähe von stark frequentierter strassen mit hochklassiger atemschutzmaske, um dich vor den durchaus bedenklichen feinstäuben , die der autoverkehr verursacht zu schützen?

wenn man lange genug den kopf über der terrine schüttelt, findet sich auch beizeiten das haar in der suppe.

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Ja das verstehe ich und ich wollte jetzt nicht negativ über Menschen auf dem Bau sprechen, so war das nicht gemeint. Es ist nur eine regelmäßige Beobachtung aber du hast natürlich Recht, dass man das sicher trotzdem nicht pauschalisieren kann.

Klar sollte man keine Panik haben bei all den Belastungen denen wir immer ausgesetzt sind. Ich habe eben gelesen, dass gerade Quarzstaub wohl extrem kritisch ist, Silikosen auslöst und der auch meistens etwas dabei ist bei solchen Staubgemischen.

Zitat von ThomasMD

Sorry, Du liest zuviel.

Habe mir vorhin das zweifelhafte Vergnügen gemacht, und auch gelesen und zwar Deine bisherigen Beiträge.

Darin zieht sich wie ein roter Faden die Sorge um die Menschheit über fehlende Schutzmaßnahmen aller Art bei von Dir beobachteten Werktätigen und ein ganz klein wenig auch die Sorge um die eigene Gesundheit.

Arbeitest Du eigentlich auch selbst irgendwas und welchen Gesundheitsgefahren begegnest Du da und auf welche Weise?

Ich verstehe, dass du das so siehst.

Aber sind jetzt nun ungesunde Quarzstäube in der Luft zu erwarten in unserem Neubau in dem nach wie vor das Treppenhaus und andere Wohnungen fertiggestellt werden?

Das war die Fachfrage.

Ich bin Softwareentwickler und daher eher nicht mit solchen Schadstoffen konfrontiert im Regelfall. Augen und Rücken sind natürlich belastet aber da kann man wenigstens gegen wirken

Zitat von ThomasMD

Und einen Drucker, der Tonerstaub emittiert hast Du nicht?

Nein, bei uns läuft alle digital.

Zitat von Skeptiker

Nach der Grobreinigung nur noch wenige, nach der zweiten oder dritten feuchten Feinreinigung nicht mehr in relevantem Umfang.

Sicher kein Ozon aus dem Laserdrucker, kein karzinogener Toner-Staub, keine elektromagnetischen Wellen von W-LAN und Bluetooth, keine hochfrequent flimmernden Displays?

Danke, das mit der Reinigung klingt ja schonmal gut, ich frage mich nur was aktuell noch an Staub produziert wird und ob da dann tatsächlich auch zeitnah wieder gereinigt und gelüftet wird.

Hinsichtlich meiner beruflichen Schadproblematiken:

Drucker nutzen wir nicht, alles läuft digital.

Außerdem: Es ist wissenschaftlich seriös erwiesen, das Quarzstaub zu Silikosen und Lungenkrebs führen kann nach allem was ich weiß. Wenn es seriöse Studien gibt die das z.B. auch für WLAN Strahlen beweisen bin ich da offen. Ich kenne keine.

Auch werden Schäden durch WLAN und Bluetooth nicht als Berufskrankheiten anerkannt. Auch das ein Zeichen für mich, dass es nicht so Schlimm ist wie Quarz nach allem was man weiß.

Ich verstehe den Punkt schon, man kann sich zu viele Gedanken machen. Aber das heißt ja nicht dass es nicht Dinge gibt die schädlicher sind als andere und man nicht versuchen sollte diese nicht abzubekommen oder?

Zitat von Frau Maier

Nicht zu vergessen die ausgasenden Kunststoffe und Mittelchen in den Rechnern. Will nicht wissen was in einem Serverraum so ausgast. Hat man das jemals untersucht?

Keine Sorge, das mit Quarzstäuben hat man heute im Griff. Ist ja auch ein Thema der BG Bau. Natürlich gibt es Regeln und jemanden der aufpasst und berät, dass solche Regeln eingehalten werden. Aber wenn einzelne Arbeiter zu doof/bequem sind diese Regeln einzuhalten, dann ist es ihr Ding. Jeder ist seines Glückes Schmied. Sie bekommen von ihren Arbeitgebern ja alles was sie brauchen um sich zu schützen.

Hinsichtlich der Serverräume: Ich arbeite nicht in einem Serverraum, aber klar, kann sein. Generell siehe bitte meine andere Antwort zu dem Thema.

Danke für deine Antwort mit dem Quarzstaub. Klar ich hoffe natürlich auch, dass da richtig mit umgegangen wird. Ich sehe nur so oft Handwerker bzw Bauarbeiter die sich in keinster Weise schützen, dass mein Vertrauen in die Prozesse da etwas, sagen wir mal eingeschränkt ist. Und klar, wer sich selbst gefährdet ist selbst verantwortlich. Die Frage ist ja ob mich so ein Verhalten als Anwohner gefährdet ..

Zitat von Skeptiker

Das mit den seriösen Studien ist so eine Sache - nicht nur in D. So werden asbestbezogene Berufskrankheiten in D nur sehr langsam und schrittweise anerkannt: 1936, 1976 und 1993. Noch in den späten 1980er Jahren hielt man das Mesotheliom "mangels Vorliegen seriöser Studien" nicht für eine Berufskrankheit, 1993 dann doch. Wer in den 40 jähren davor daran erkrankte, starb nur zufällig daran, nicht aus beruflichen Gründen.

Mit anderen Stoffen wie KMF oder Holzschutzmitteln ist es ähnlich. Was wir über die Belastungen durch Ozon oder Funkwellen noch herausfinden werden, bliebt abzuwarten.

heute!

Siehe oben: Asbest oder KMF wurden auch lange Zeit als unkritisch angesehen! Insofern ist da kein wirklich überzeugendes Argument.

Um noch einmal auf Quarzstaub zurück zu kommen: Ab wieviel Jahren der Exposition ist mit Lungenkrebs zu rechnen? Wieviele Jahre bist Du täglich Quarzstaub aus Bauarbeiten in Deiner weiteren Umgebung ausgesetzt?

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Das verstehe ich, aber meiner Meinung nach haben wir keine anderen Möglichkeiten als uns nach dem zu richten, was wir heute wissen oder was zumindest sehr wahrscheinlich erscheint.

Denn natürlich könnte es bei jeder neuen Technologie oder jedem Material herauskommen, dass es in sehr langer Zeit negative Effekte aufweisen wird wenn ich das richtig sehe. Aber das ist in meinen Augen kein realistischer Ansatz, nichts mehr zu nutzen weil es sich eventuell irgendwann mal als schädlich rausstellen könnte.

Denn die allermeisten Dinge werden sich vermutlich nicht als schädlich herausstellen wie Asbest, aber die hätten wir dann auch alle nicht genutzt, weil vielleicht eins von 1000 Produkten das neue Asbest sein wird oder?

Wenn ich es hingegen schon sicher weiß, dass Dinge schädlich sind, dann würde ich mir diese gerne so gut wie möglich ersparen.

Aber das ist natürlich nur mein Ansatz und meine Meinung.

Wie viel Quarz Exposition es braucht im Schnitt kann ich nicht sagen. Aber wie immer sind solche Dinge vermutlich akkumulativ, also umso weniger ansammeln desto geringer die Krankheitswahrscheinlichkeit.

Zitat von MeisterF

Es steht dir frei, dich im Treppenhaus mit Atem- und Gehörschutz zu schützen.

Ja klar, das ist mir bewusst. Meine Frage zielte quasi darauf ab, ob das in dieser Situation notwendig ist aus Expertensicht.