Dampfbremse unter Rigips

  • Hallo zusammen,


    wir haben ein Haus BJ 1974 gekauft und sind gerade am sanieren/renovieren. Das Flachdach wird vom Dachdecker im nächsten Jahr von außen neu abgedichtet. Innen renovieren wir selbst. Die Holzdecken kommen dort alle raus, wir wollen die vorhandene Lattung davon mit Rigips versehen. In diesem Zuge würden wir die Decke nach oben gerne wärmedämmen. Da es sich um die Außendecke handelt gehe ich davon aus, dass eine Dampfbremse eingebaut werden muss. Kann ich zwischen der Lattung dämmen und dann über die ganze Fläche direkt unter den Rigips Platten die Dampfsperre befestigen? Das muss ja dicht verschlossen werden, ist es dann OK, wenn die Schrauben der Rigips Platten durch die Folie in die Lattung gehen?

    Oder muss ich das ganz anders machen?


    Danke und Gruß, Ralf.

  • Die Holzdecken kommen dort alle raus, wir wollen die vorhandene Lattung davon mit Rigips versehen.

    Ob das so einfach klappt? Bitte daran denken, dass für GK Platten ein anderes Raster üblich ist als man früher für Holzpaneele verwendet hat. Ich würde nicht darauf wetten, dass man die Unterkonstruktion weiter verwerten kann.

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  • Aus Holz konstruierte Flachdächer sind aufgrund ihrer beschränkten Hinterlüftungsmöglichkeiten besonders anfällig für Kondensation und nachfolgende Schädigung durch holzzerstörende Pilze. Die Konstruktion sollte deshalb zuerst vor Ort von einer erfahrenen Person durch punktuelle Bauteilöffnungen auf mögliche Vorschädigungen untersucht und dann bauphysikalisch berechnet werden.


    Die fachgerechte Unterkonstruktion einer Gipskarton-Abhangdecke lässt sich meist an bereits 50 Jahren alten Holz-UK nicht mehr herstellen, so dass die UK neu nach den heute a.R.d.T. hergestellt werden muss - in zwei Ebenen! Und dann hat man auch gleich eine Installationsebene.


    Nach Norm dürfen die Löcher in Dampfbrems- oder Sperrfolien ignoriert werden, wenn durch sie ein Bauteil angepresst wird. Das ist in diesem Fall aber ein tertiäres Problem! Wichtiger sind die Anschlüsse an die flankierenden Wände, Durchstiegsluken, etc.!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Unwissend bin ich bei der Dampfbremse.


    Ohne Details zum Dachaufbau zu kennen wird sich wohl kaum jemand aus dem Fenster lehnen.

    Betondecke? Holzbalkendecke? Wie ist der Aufbau auf der Decke geplant? Du schreibst nur, dass der Dachdecker neu abdichten soll. Was ist mit Dämmung auf dem Dach?


    Worst case sieht in Kürze Dein Dach so aus wie auf den Bildern von Elopant gezeigt.


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  • Hallo KlausJ


    Von außen macht das ein Dachdecker, der spezialisiert ist auf Flachdächer. Innen machen wir das.

    Bitte auf keinen Fall von innen dämmen, das gibt leider zum großen Teil binnen kurzer Zeit einen Totalschaden. Der Dachdecker muß oben drauf dämmen, zwischen den Sparren gibt zuverlässig ein selbstkompostierendes Flachdach. Die Randbedingungen unter denen es funktionieren könnte sind sehr eng und dann reicht es wenn das dach plötzlich anders beschattet wird um zu kippen.

    Da gibt es quasi keine sinnvolle Alternative, egal was die Industrie behauptet.

  • Achtung, der TE könnte mit "Holzdecke " auch nur die Beplankung meinen und es handelt sich um eine Betondecke. Umgangssprachlich wird der Begriff Holzdecke sowohl für eine Holzbalkendecke als auch für eine Beplankung aus Holz verwendet.

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  • Hallo zusammen,


    R.B. hat Recht. Mit "Holzdecke" meinte ich Holzpaneele im Innenraum an der Zimmerdecke.


    Das eigentliche Flachdach ist aus einzelnen Teilen zusammengebaut die vom Material so aussehen wie die Böschungssteine aus Beton.

    Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

    Auf jeden Fall ist das Dach keine Holzkonstruktion.

  • Ich würde in Richtung Kaiser/Omnia Decke denken. Die eingehängten Steine haben in etwa so eine Oberfläche wie vom Te beschrieben.


    Das eigentliche Flachdach ist aus einzelnen Teilen zusammengebaut

    Ein Bild wäre hilfreich. Ich vermute Betonträger und zwischen diesen wurden Beton(hohl)steine eingehängt, darauf dann Bewehrung und Beton.

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  • Es geht also um die warmseitige Wärmedämmung eines Stahlbeton-Flachdachs, welches bisher warmseitig mit einer Holzbekleidung versehen war. Ist / war dieses Dach bisher kaltseitig Wärmedämmung? Wenn ja, womit? Vor allem aber, woraus besteht die Betonkonstruktion genau?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Sehe ich auch so, wobei ich vermute, dass es bereits eine Wärmedämmung gibt, auch wenn diese mit den heute üblichen Dämmstärken wohl kaum vergleichbar ist. Ich wage mal zu behaupten, dass man auch 1974 bereits Betondecken über Wohnräumen gedämmt hat. Der U-Wert der von mir vermuteten Decke liegt um die 2W/m²K oder darüber, und war somit noch einmal deutlich schlechter als die typischen Wandaufbauten aus dieser Zeit.


    Was man nicht vergessen darf, es gab bereits vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 schon einen Mindestwärmeschutz in der DIN4108 (so ab den Jahren 195x). In wieweit dieser in der Praxis auch angewandt wurde, da müsste ich raten. In Bauunterlagen aus den Jahren 1966, 1972 und 1976 habe ich zumindest schon Angaben zum k-Wert gefunden. Diese Angaben hätte man wohl kaum gemacht wenn sie nicht "wichtig" gewesen wären.


    Also, wie schon in #7 geschrieben, bitte mehr Details.

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  • Nuja, R.B. soviel zur Theorie. Vorschriften und realer Bau unterscheiden sich auch mal.

    Hatte erst im Oktober wieder mal ein Haus aus den 70ern: Nackte Betondecke (kein Flachdach)

    Immer gut zu sehen an Durchdringungen. Tschüss Energie, sag ich da nur. Kein Einzelfall, übrigens. Aber wenigstens in dieser Konstellation am allereinfachsten zu dämmen.


    Wenn der Dachdecker das Bauteil anfasst, dann ist es eh nach GEG zu dämmen. Und ich denke, gerade bei einem Flachdach sollte man draufpacken, was geht. Evtl auch Förderungen mitnehmen.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Ich war so ab 1975 als Handwerker ( Zimmermann) auf den Baustellen tätig.

    Wärmeschutz war ein Fremdwort und Luftdichtheit gabs schon gar nicht.

    Im Gegenteil. Der Meister sagte immer... Spalten lassen...da muss Luft durch...

    Vorteil...es gab kaum Schimmel ....