Trittschall im Reihenhaus

  • Hallo zusammen,

    Wir sind vor zwei Jahren in ein Neubau-Reihenhaus gezogen. Vielleicht erstmal paar Fakten zum Bau:

    - kein Keller

    - getrennte Bodenplatte

    - zwei getrennte Außenwände zum Nachbarn, also jedes Haus hat eigene Wände -> 15 cm KS, Trennfuge ca. 2-3 cm, gefüllt mit Dämmschicht

    - Filigrandecke mit Aufbeton im 1.OG und DG

    - schwimmender Heizestrich

    - Fassadendämmung mittels Styropor (EPS?) Platten

    - Nachbarhaus ist gespiegelt, Treppen sind nicht aneinandergelegen.

    -Innenliegendes Bad, Rohrinstallationen sind alle in einem extra Schacht der Außenwand vorgelagert. Da wurde also nichts in die Außenwand/Trennwand eingelassen.



    Wie der Titel schon sagt, hören wir unsere Nachbarn, wenn sie im Haus laufen, v.a. wenn sie das 1. OG oder DG nutzen. Im Erdgeschoss laufen hören wir sie nicht.

    Es hört sich, wenn wir im Wohnzimmer sitzen, auch so an, als käme der Lärm von über uns. Meiner laienhaften Meinung nach dürfte das nicht sein. Gerade, wenn man einen schwimmenden Estrich mit Dämmschicht hat (Dämmstreifen waren bei Übergabe dran und intakt), durften sich doch Trittgeräusche gar nicht auf die Geschossdecken übertragen und schon gar nicht zu uns ins Haus rüber.

    Interessanterweise hören wir es übrigens auch, wenn wir an der Stirnseite des Hauses auf die Fassadendämmung unseres eigenen Hauses klopfen im eigenen innenliegenden Bad. Die Badezimmerwand ist dabei die flankierende Außenwand zur Stirnseite (ich hoffe, man versteht, was ich meine; das Bad liegt sozusagen zur Trennwand zum Nachbarn hin). Ich weiß nicht, ob das normal ist und etwas zur Sache tut, ich möchte es dennoch erwähnen.


    So, wie geht man denn jetzt am besten vor? Kann man die mögliche Schallbrücke, die es ja scheinbar geben muss, wenn wir die Nachbarn hören, selbst irgendwie orten oder eingrenzen? Oder bleibt da nur der Gang zum Bauphysiker (kann er sowas orten?)?

    Kann man so einen Trittschall vom Nachbarn im eigenen Haus irgendwie dämmen?


    Danke für die Hilfe!

  • Wir haben Mal gegenseitig den Tritt und Klopftest gemacht. Da hörten sie uns auch, aber ihrer Meinung nach sehr leise. Wir hören sie aber reicht nur sehr leise. Allerdings haben unsere Nachbarn das Dachgeschoss noch nicht ausgebaut und dort noch keinen schwimmenden aestrich drin, laufen also nur auf der Betondecke. Dennoch hören wir aber auch, wenn sie ihre Fenster im 1. OG schließen, das dürfte ja nicht mit dem nicht ausgebauten DG zusammenhängen.

  • Wurde der Bau von EURER Seite aus baufachlich begleitet? Wurde dabei die Deckenbetonage kontroliert?

    Das erste, was mir dazu nämlich durch den Kopf geht, ist die Deckenbetonage. Die wird nämlich gerne mit der Fugendämmung als "Schalung" ausgeführt. Dabei kommt es öfter zu Körperschallbrücken, also Beton, welcher kraftschlüssig ans Nachbargebäude ragt. :eek:

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  • hören wir unsere Nachbarn, wenn sie im Haus laufen, v.a. wenn sie das 1. OG oder DG nutzen.

    Hört Ihr auch andere Geräusche, (Sprechen, Musik)?


    Es muss sich hier nicht zwangsläufig um ein Trittschall-Problem handeln, es könnte auch Gehschall bzw. eine mangelhafte Luftschalldämmung ursächlich sein. :haue:


    Ob die relevanten Grenzwerte eingehalten werden das lässt sich nur durch Messung bestimmen. "Gefühlte" Lautstärke ist bestenfalls ein Indikator, viel mehr aber nicht. Selbst Profis schaffen es nicht gehörte Lautstärke richtig einzuordnen. Ich kann Dir jetzt schon sagen, dass so eine Fehlersuche langwierig und nicht billig wird.


    Bei der Menge an möglichen Ursachen dürfte aber nur der Weg über einen Bauakustiker Erfolg versprechen, denn jetzt wahllos im Haus nach Schallübertragungswegen suchen, das wird kaum von Erfolg gekrönt sein.


    v.a. wenn sie das 1. OG oder DG nutzen. Im Erdgeschoss laufen hören wir sie nicht.

    Unterschiedliche Bodenbeläge?


    Gerade, wenn man einen schwimmenden Estrich mit Dämmschicht hat (Dämmstreifen waren bei Übergabe dran und intakt), durften sich doch Trittgeräusche gar nicht auf die Geschossdecken übertragen und schon gar nicht zu uns ins Haus rüber.

    und was ist mit dem Oberbelag? Wurde der auch konsequent getrennt? Wenn beispielsweise Laminatpaneele direkt an die Wand stoßen dann hilft die beste Trennung im Estrich nichts.


    Im Erdgeschoss laufen hören wir sie nicht.

    Könnte auch eine Schwachstelle im DG bzw. über das Dach sein.

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  • Leider sind solche Probleme so selten nicht. So häufig aber auch nicht. Zum einen kommt es da auf die eigene Wahrnehmung/ Empfindlichkeit an. Mancher empfindet schon kleinste Geräusche als unangenehm, andere eben nicht.


    Bei einem Reihenhaus mit getrennter Bodenplatte kann es eigentlich zu nahezu keiner (wahrnehmbarer/ störender) Schallübertragung kommen. Eigentlich.


    Zumeist liegt das Problem hier in der fuge, welche die Häuser trennt. Ist diese nicht sauber (im wahrsten Wortsinne) ausgebildet, so kann es hier recht einfach zu einer Schallbrücke kommen. Da reicht schon eine recht kleine Schwachstelle, durchgelaufener Beton, eine unordentliche Fugenausbildung der Mineralwollematten* usw. (* ich lasse diese bevorzugt zweilagig verbauen, also zB 2 x 20mm, Fugenstöße versetzt).


    der "Umweg" über die Dachkonstruktion (siehe Beitrag Nr. 5) ist auch möglich, wenn auch wohl eher nicht so wahrscheinlich, da ja nur die Dacheindeckung durchlaufend, also mit "Kontakt" eingebaut sein worden wird. Dieser schallweg dürfte kaum größer sein, als das was von außen ohnehin schallmäßig auf die Dachhaut prasselt.


    Wenn das Problem also in der Fuge sitzt, wovon ich jetzt einfach mal ausgehe, dann wird es schwierig. Zum einen natürlich weil man an diese naturgemäß nicht mehr so ohne weiteres herankommt. Selbst wenn man eine Schallbrücke räumlich eingrenzen könnte und man maximalinvasiv der Fehlstelle zu Leibe rückt, so ist dann noch nicht ausgeschlossen, dass es noch weitere Fehlstellen gibt.


    Gibt es Bildmaterial von der Fugenausbildung, Bilder aus der Bauphase? wer hat denn zuerst gebaut, wer hat "nachgezogen"?


    Beispiel:

  • Danke für eure Antworten, ich versuche mal eure Fragen zu beantworten.

    Leider haben wir die Bauausführung nicht kontrolliert. Wir waren so naiv und dachten, wenn wir über einen in der Gegend wirklich renommierten Bauträger bauen (der baut hier normalerweise Millionenvillen), wird das schon passen. Tja. Ich lass das Mal so stehen...

    Wir haben Bilder von der Häuserreihe, die davor gebaut wurde (wir sind 2x 5 Häusern aneinander, gebaut in zwei Abschnitten), da wurden die Decken mit Holzschalung betoniert.

    Andere Geräusche hören wir nicht, auch nicht den kleinen 2 Jährigen, wenn er schreit oder weint. Es ist wirklich nur, wenn jemand drüben im 1. OG dort DG läuft.

    Ob der Oberbelag konsequent getrennt wurde, weiß ich nicht. Bei uns auf jeden Fall, beim Nachbarn müsste ich nachfragen. Sie haben wir wir Fliesen, wir haben sie selbst verlegt, bei ihnen wurden sie verlegt.

    Wir hatten tatsächlich schon Mal den Giebelringanker in Vermutung. Da gibt es Bilder, wie die Trennfuge mit Holz abgedeckt und dann drüber betoniert wurde. Ich nehme zwar an, dass das Holz dann wieder entfernt wurde, kann aber nicht einschätzen, ob die Trennfuge so sauber geblieben ist. Kann man wahrscheinlich nur durch Öffnen des Daches rausfinden?


    Bilder gibt es leider so gut wie keine. Hab Mal zwei vom Betonieren des Ringankers angehängt sowie eines, wo man unsere Außenwand sieht, sie sie gerade gemauert wird. Da sieht man die Trennfuge. Dort wurde dann die Dämmung eingelegt und dagegegngemauert.

  • Da gibt es Bilder, wie die Trennfuge mit Holz abgedeckt und dann drüber betoniert wurde.

    :eek::eek:<x

    Ich nehme zwar an, dass das Holz dann wieder entfernt wurde

    Wie sollte das gehen, wenn der Balken seine Funktion Hhinterher noch erfüllen soll??? Ich wüsste es nicht. Eigentlich hätte Euer Haus einen Balken links und eine Rechts haben müssen und die Nachbarhäuser (so kein Endhaus) auch Ihre eigenen. Mit Fuge dazwischen.

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  • Du meinst, das was man oben auf den Bildern erahnen kann, wäre nicht state of the Art beim Betonieren des Giebelringankers?

    Oder meinst du jetzt die Balken vom Dach? Da hat jedes Haus getrennte Balken (hab nochmal ein unscharfes Bild angehängt, da sieht man, wie der eine Balken bei einem anderen Haus gerade reingehoben wies. Die Balken sind dann von Haus zu Haus getrennt und nicht durchgehend)

  • Oder meinst du jetzt die Balken vom Dach?

    Nein, die meinte ich nicht. Auf dem Foto oben mit dem schwebenden Balken kann man eine Fuge im Betonbalken zwischen den Häusern AHNEN, aber nur ahnen, nicht genau erkennen.

    Das in einem Arbeitsgang betonieren beider Balken beinhaltet die Gefahr, dass irgendwie Betonschlämme in die Fuge gelangt, diese überbrückt und zu Schallbrücken führt. Wie gesagt: KANN, nicht muss.

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  • Wir hatten tatsächlich schon Mal den Giebelringanker in Vermutung. Da gibt es Bilder, wie die Trennfuge mit Holz abgedeckt und dann drüber betoniert wurde. Ich nehme zwar an, dass das Holz dann wieder entfernt wurde, kann aber nicht einschätzen, ob die Trennfuge so sauber geblieben ist. Kann man wahrscheinlich nur durch Öffnen des Daches rausfinden?

    Nach meinem Verständnis Deiner Beschreibung war es nicht möglich, die Schalung nachträglich noch zu entfernen. Bei der Herstellung von angebauten Gebäudetrennwänden muss es immer aussehen wie bei Thomas B , da war es nämlich lehrbuchmäßig:

    Beispiel:

    Das heißt die Trennwanddämmung (idealerweise aus zwei Schichten und dann beide Schichten) muss vor jeder neu aufgebrachten Bauteilschicht (Decke, Steinlage, Fertigteilwand) bis ca. 15 cm über die OK des nächsten Bauteils aufgestellt und in ihrer Lage gesichert sein. Sonst passiert so etwas, wie vermutlich bei Euch passiert ist, nämlich eine punktuelle Schallbrücke, welche schon mit wirklich nur einem Punkt verheerende Wirkungen zeigen kann. Nachträglich hilft dann nur noch eins dagegen: Der Einsatz einer Seilsäge um den Schlitz zwischen beiden Gebäudeabschlußwänden tatsächlich durchgängig herzustellen. Meiner Erinnerung nach gibt es sogar ein obergerichtliches Urteil, welches den Aufwand für diese Maßnahme als nicht unverhältnismäßig bewertet. Ich habe es jetzt aber bei erster kurzer Suche nicht gefunden.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Danke für eure schnellen Antworten. Wir haben tatsächlich auch noch ein Foto, auf dem man einen der fertigen Giebelringanker sieht...und beim besten Willen erkenne ich da keine Trennfuge. Bei einem anderen sieht es so aus, als wäre etwas freigestemmt worden. Alles mysteriös.

    An den Giebelringanker kommt man ja aber relativ "einfach" dran. Eurer Einschätzung nach: würde es sich lohnen, bestenfalls zusammen mit einem Bausachverständigen, das Dach bis da hin Mal zu öffnen?

    Thomas, das Urteil habe ich gestern erst gefunden. Allerdings wurde da vorher eine Schallmessung durchgeführt, die tatsächlich Mängel feststellte.

  • Okay. Wir vermuten halt, dass laut DIN alles in Ordnung ist, und dennoch hören wir jeden Schritt. Mir geht's auch gar nicht so drum, den Bauträger ranzukriegen, ich will einfach, dass das Problem gelöst wir, notfalls mit eigenen finanziellen Mitteln.

  • Der erste Schritt ist meiner Meinung nach eine seriöse Messung durch eine erfahrenes und zertifiziertes Bauakustik-Büro. Die können nach meiner Erfahrung die Schallbrücke mit einer Genauigkeit von wenigen Zentimetern orten. Erst danach ist eine Bauteilöffnung sinnvoll.

    Okay. Wir vermuten halt, dass laut DIN alles in Ordnung ist, und dennoch hören wir jeden Schritt

    Wenn nach den a.R.d.T. alles in Ordnung ist (darüber, welche genau hier gelten, wird sicherlich ein spannender Punkt, weil es mehrere gibt!) dürfte man kaum "jeden Schritt" hören. Das würde ich aber nicht vermuten / schätzen / raten, sondern für sicher > ca. 1.500 € messen lassen und nur dann einen Anspruch anmelden, wenn die Messung eindeutig ist, dann aber gleich mit dem Gutachten des Akustikbüros belegen. Darin wird das Akustikbüro auch gleich benennen, welche a.R.d.T. hier einzuhalten sind / gewesen wären, da diese die Vergleichsgröße für die eigene Messung sein werden.


    Weitere Schritte ergeben sich dann erst nach dem Vorliegen des Gutachtens. Man könnte auch vereinbaren, dass ein schriftliches Gutachten nur dann erstellt wird, wenn relevante Grenzwerte des baulichen Schallschutzes überschritten und es sonst bei der Messung belassen. Das könnte ein paar hundert € sparen, wenn die Schallwahrnehmung sich wider Erwarten als ein rein subjektives Problem herausstellen sollte.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Danke für deine Einschätzung. Dann mache ich mich Mal während der freien Tage zwischen den Jahren auf die Suche nach einem Bauakustiker/Bauphysiker.

  • Danke für deine Einschätzung. Dann mache ich mich Mal während der freien Tage zwischen den Jahren auf die Suche nach einem Bauakustiker/Bauphysiker.

    Da stehen die Chancen - wie im gesamten Bauwesen - schlecht! Entweder noch vor dem 24.12.22 jemanden finden, oder erst ab dem 9.1.23 mit der Suche beginnen, na gut, in diesem Jahr vielleicht. in nicht überwiegend katholischen Gegenden schon ab dem 3.1.23.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Dann mache ich mich Mal während der freien Tage zwischen den Jahren auf die Suche nach einem Bauakustiker/Bauphysiker.

    Wichtig ist, dass Du genau klärst, was für ein Problem besteht, damit der Akustiker den Aufwand abschätzen kann. Ich glaube nicht, dass das in wenigen Stunden geklärt ist.

    Die Messung(en) ist/sind nicht das Problem, das ist Standard, aber die Suche der Schwachstelle(n) kann sogar Tage in Anspruch nehmen.


    Achtung! Sollten die Grenzwerte eingehalten werden und Du möchtest den Schallschutz nachträglich verbessern, dann wird der Aufwand enorm.


    Wir vermuten halt, dass laut DIN alles in Ordnung ist, und dennoch hören wir jeden Schritt.

    Grenzwerte sind immer ein Kompromiss und Normen können niemals alle theoretisch denkbaren Fälle abdecken. Die Einhaltung der Schalldämmwerte bedeutet auch nicht, dass man gar nichts mehr hört, sondern dass das Geräusch für die meisten Personen nicht mehr störend wahrgenommen wird. Gespräche kann man beispielsweise nicht mehr verstehen, aber sie sind im Hintergrund immer noch wahrnehmbar, je nach Lautstärke halt als mehr oder weniger starkes Hintergrundgeräusch. Wenn der Nachbar am Nachmittag Schlagzeug spielt dann wirst Du das auch bei guter Schalldämmung noch wahrnehmen.


    Die Überprüfung der Grenzwerte wäre aber wichtig um zu klären, ob hier ein Mangel besteht. Dazu müsstest Du aber auch darlegen, was bei der Planung bzw., Hausbau vereinbart war. Ohne gesonderte Veeinbarung gibt es halt nur 08/15, oder anders gesagt, das was die meisten Menschen tolerieren würden und in Normen festgelegt ist.

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  • Oh Mann, das klingt wie David gegen Goliath. Aber noch weigere ich mich, das einfach so hinzunehmen - immerhin steckt ein Haufen Kohle in dem Haus, dafür hätte man früher ein freistehendes bekommen...

    Interessanterweise habe ich vorhin Mal an die Außenwand des Nachbarhauses (das ist das Endhaus) geklopft, also von außen. Die Wand hat keinerlei Berührung zu uns. Wenn wir aber da auf den Außenputz klopfen, hören wir das Klopfen auch in unserem (!) Haus in den beiden Zimmern die ans Endhaus grenzen. Das ist doch auch nicht normal, oder? klopfen am Styropor ist im Nachbarhaus hörbar?? Ich dachte, Styropor leitet Klopfschall gar nicht richtig weiter

  • WDVS für jedes Haus getrennt (so richtig mit Fuge und so) oder für alle durchgezogen?


    An sonsten würd ich sagen, Wer suchet, der findet

    Sprich: Ihr seid so "wundgelegen", dass Ihr jede Stecknadel fallen hört, wenn Ihr wisst, dass sie fällt

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  • Für jedes Haus getrennt mit Fuge (siehe Bild)

    Leider aber kein Stecknadel-Phänomen. Meine Frau lag gestern in der Badewanne, als ich draußen unter den Briefkasten geklopft habe. Obwohl die Wand keine Badeand ist, könnte sie es laut im Bad klopfen hören. So sind wir überhaupt drauf gekommen, es Mal heute auszuprobieren. Das ist wirklich nicht leise, sondern richtig laut, als würde man direkt im Zimmer an die Wand klopfen.

  • Die Einhaltung der Schalldämmwerte bedeutet auch nicht, dass man gar nichts mehr hört, sondern dass das Geräusch für die meisten Personen nicht mehr störend wahrgenommen wird. Gespräche kann man beispielsweise nicht mehr verstehen, aber sie sind im Hintergrund immer noch wahrnehmbar,....

    Ein Schmankerl zu einer Baustelle. Erlebte Wirklichkeit. Ähnliche Situation. Allerdings MFH, also nix trennende Fuge. Dennoch schwere Steine, die die Wohnungen trennen. Ein Eigentümer beklagt Gespräche in der Nachbarwohnung zu hören, störend zu hören.


    Nun standen wir also da. In der Wohnung. Nichts zu hören. OK...Nachbar sprach gerade nicht. Also ich rüber in die andere Wohnung. Sprach dann dort mit den Eigentümern. Extra laut, damit man auf der anderen Seite auch wirklich was hört.


    Nachdem ich zurück kam wurde attestiert, dass man mich gut hören konnte. Wo lag der Fehler? Na.....kommt Jemand drauf?

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    Ist kein Quiz....gibt auch keine Punkte....trotzdem Jemand eine Idee???

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    OK. Die Wohnungen lagen nicht nur nebeneinander, sondern die Fenster der nebeneinanderliegenden Wohnungen waren geöffnet (auf "Kipp"). War im Sommer. Da kannst du so massiv mauern wie du willst.


    Ich empfahl die Fenster zu schließen. Es gibt zudem eine dezentrale KWL.

  • Oh Mann, das klingt wie David gegen Goliath.

    Nein, David gegen Goliath ist das nicht unbedingt, aber ohne ein Akustikbüro habt ihr keine Chance!. Also doch, der Akustiker wäre Eure Steinschleuder, die Euch als David zum Sieg verhelfen kann. Okay, Vergleich passt schon. Aber Eurer gegenüber hat vermutlich nicht genug eigenen Sachverstand und insofern ...

    Aber noch weigere ich mich, das einfach so hinzunehmen - immerhin steckt ein Haufen Kohle in dem Haus, dafür hätte man früher ein freistehendes bekommen...

    Nein, hinnehmen müsst ihr das nach der Messung vermutlich nicht. Ohne Messung würde ich das jedenfalls nicht tun.


    Es könnte helfen, wenn das von Euch erworbene Objekt vom Bauträger (ihr habt vom BT gekauft, oder?) als "hochwertig", "ruhig gelegen", "stilles Paradies im Grünen" o.ä. beworben wurde, denn dann müsstet ihr genau das auch bekommen und das heißt etwas schallschutztechnisch über dem Durchschnitt liegendes. Die hierzu einschlägige DIN 4109-1 macht nämlich in ihrem Beiblatt (?) abgestufte Anforderungen zum sog. "Mindestschallschutz" und einem dem gegenüber "verbesserten Schallschutz". Beide Wertegruppen werden aber von vielen Fachleuten schon länger nicht mehr ausreichend eingeschätzt. Es gibt eine konkurrierende Norm, die VDI 4100, mit deutlich höheren Anforderungen. Da eine nicht unerhebliche Zahl an Fachleuten dieses Problem kennt und nach der ihnen angemessener erscheinen VDI 4100 arbeiten, erscheint es zumindest fraglich, ob die DIN 4109-1 noch den Anspruch an eine "a.R.d.T." gerecht wird, "theoretisch richtig" zu sein. Hierzu kenne ich persönlich aber nicht den allerletzten Stand, weil ich das Thema immer der Akustikerin meines Vertrauens überlasse und brav mache, was die uns (Büro und Bauherren) ausrechnet.


    Also, ja, wenn man viel Geld ausgibt erwartet man berechtigterweise Qualität - bekommt diese aber leider nicht immer.

    Interessanterweise habe ich vorhin Mal an die Außenwand des Nachbarhauses (das ist das Endhaus) geklopft, also von außen. Die Wand hat keinerlei Berührung zu uns. Wenn wir aber da auf den Außenputz klopfen, hören wir das Klopfen auch in unserem (!) Haus in den beiden Zimmern die ans Endhaus grenzen. Das ist doch auch nicht normal, oder? klopfen am Styropor ist im Nachbarhaus hörbar?? Ich dachte, Styropor leitet Klopfschall gar nicht richtig weiter

    Naja, Styropor hat eine vergleichsweise hohe dynamische Steifigkeit und ist deshalb als Schallentkoppelungsschicht weniger geeignet. Einer der öffentlich geäußerten Kritikpunkte an der DIN 4109 ist, dass deren Grenzwerte gerade eben noch so den Einsatz von Styropor unter schwimmenden Estrichen und in WDVSen zulassen. Faserdämmstoffe sind sehr viel besser zur akustischen Entkoppelung geeignet, auch im WDVS. Bei WDVS kann der Einsatz von EPS im WDVS untre bestimmten Umständen sogar den akustischen Dämmwert der Außenwand gegenüber einer ungedämmten Wand verschlechtern! :eek: Hier sind nämlich mit Putz und massivem Wandbildner zwei starre Schalen miteinander mehr oder weniger verbunden, was einen tollen Resonanzkörper entstehen lässt, in dessen einer Oberfläche Schall wunderbar längst übertragen werden, sogar verstärkt durch Resonanzen in diesem "Resonanzkörper".

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • David gegen Goliath ist das nicht unbedingt, aber ohne ein Akustikbüro habt ihr keine Chance!. Also doch, der Akustiker wäre Eure Steinschleuder, die Euch als David zum Sieg verhelfen kann.

    Für die genannten Kosten des Bauakkustikers würde ich eher die Posaunen von Jericho erwarten. Lösen das Problem ja auch. Irgendwie.

  • Danke für deine ausführliche Antwort.

    Also tatsächlich wirbt der Bauträger mit :

    "Die bauliche Qualität unserer Wohnhäuser hat einen sehr hohen Standard" und " ebenso wird während der Bauphase auf höchste Präzision (luft-und wasserdichte Anschlüsse, Einhaltung der Materialvorgaben etc.) In der Ausführung geachtet." Von daher hatten wir eigentlich auch erwartet ein Haus zu übernehmen, bei dem ich nichts von Nachbarn höre. Ich bin selbst in einem Reihenhaus Baujahr 2001 aufgewachsen und dort ist absolute Stille.

    Aber nun gut, ich sehe schon ein, ohne Bauakustiker/Bauphysiker ,(gibt es da einen Unterschied) kommen wir nicht weiter. Die Frage ist nur: erst den Fachmann verboten, oder erst den Bauträger bzw. Bauleiter von damals rauszitieren und das Problem schildern? Was ist da sinnvoller?

  • Also tatsächlich wirbt der Bauträger mit :

    "Die bauliche Qualität unserer Wohnhäuser hat einen sehr hohen Standard" und " ebenso wird während der Bauphase auf höchste Präzision (luft-und wasserdichte Anschlüsse, Einhaltung der Materialvorgaben etc.) In der Ausführung geachtet. Von daher hatten wir eigentlich auch erwartet ein Haus zu übernehmen, bei dem ich nichts von Nachbarn höre.

    Zu Recht, wie ich finde. Die Werbung solltet ihr unbedingt im Original sichern, im Zweifel als Screenshot der Homepage o.ä.., da sich aus ihr insofern juristisch Nektar saugen lassen sollte, als damit implizit eine Qualität beworben wurde und damit erwartet werden kann, welche über der nach BGB immer geschuldeten "mittleren Güte" liegt. Das ist bei exakter Einhaltung der normativen Mindeststandards meines Erachtens als juristischer Laie eher nicht der Fall.

    Aber nun gut, ich sehe schon ein, ohne Bauakustiker/Bauphysiker ,(gibt es da einen Unterschied) kommen wir nicht weiter.

    Ohne Zweifel gehört die Bauakustik ebenso wie die Raumakustik in die Bauphysik. Allerdings sind viele Bauphysiker eher im Bereich der thermischen / hygrischen Bauphysik tätig und haben deswegen teilweise keine aufwändigeren Messegeräte oder sind nicht in nennenswertem Umfang als VMPA-Schallschutzprüfstelle und / oder Messstelle für die Ermittlung von Geräuschemissionen und Geräuschimmissionen nach §29b BImSchG zertifiziert. es gibt umgekehrt Büros mit einem bauakustischen oder raumakustischen Tätigkeitsschwerpunkt. Nach ersterem solltet Ihr suchen.

    Die Frage ist nur: erst den Fachmann verboten, oder erst den Bauträger bzw. Bauleiter von damals rauszitieren und das Problem schildern? Was ist da sinnvoller?

    Einem Bauträger kann man jederzeit sinnvoll erklären, welches Problem man mit seinem Objekt hat. Ich würde allerdings bei einem durchschnittlichen Bauträger nicht erwarten, dass er irgendetwas unternimmt, solange nicht eine qualifizierte Messung quantitativ einen Mangel nachweist. Selbst einer Vereinbarung "wir beauftragen gemeinsam einen SV und wer unrecht hat zahlt hinterher die Rechnung" würden vermutlich die wenigsten Bauträger ohne Not zustimmen. Aber probieren geht über studieren und irgendwann wird man eh messen oder die Sache vollständig finanziell selbst wippen müssen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wir hatten den Bauleiter tatsächlich im Mai schon Mal deswegen hier, damals ging es aber um Schallprobleme vom anderen Nachbarn aus (man sieht, das hier geschilderte ist nur der Gipfel des Eisbergs, auch zum andern Nachbarn haben wir Schallprobleme), da sagte der Bauleiter, sie könnten einen Gutachter beauftragen und je nachdem, wie es ausgeht, zahlen eben sie oder wir. Allerdings habe ich da natürlich Sorge, dass -ohne alle Schachverständige jetzt unter einen Teppich kehren zu wollen- da jemand ausgesucht wird, mit dem man befreundet ist. Der Bauträger ist wie gesagt sehr bekannt und sehr geschätzt und hat natürlich diverse Konnektions. Aber gut, es hatte sich dann erstmal erledigt, weil vermutet wurde, dass die Treppe des anderen Nachbarn, die auf unserer Seite montiert ist, nicht entkoppelt ist. Das zeigte sich dann auch so, da warten wir aber immer noch auf ein Angebot der damaligen Treppenfirma zur Behebung (die können nix für, der Nachbar hatte einen Maler beauftragt, der die Treppenstufen einputzt hat. Da sit die Schallübertragung natürlich extrem). Heißt aber alles in allem, ich werde den Bauträger erneut kontaktieren und raus bitten und bis dahin mit dem Nachbarn nochmal analysieren, was wir genau hören und zeitgleich einen Bauakustiker ausfindig machen, der uns berät.

    Vielen Dank für die ganzen Infos und den Input bis hierhin! Ich berichte, was rauskommt...

  • Allerdings habe ich da natürlich Sorge, dass -ohne alle Schachverständige jetzt unter einen Teppich kehren zu wollen- da jemand ausgesucht wird, mit dem man befreundet ist.

    Dann suchst halt DU den Sachverständigen aus.

    Aber denke daran, auch Sachverständige sind keine Zauberer. Ich würde also nicht davon ausgehen, dass man hier schnell eine Lösung findet. Die Sache mit der Treppe ist da noch ein relativ einfaches Problem.

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