Gleiche Einstellung bei unterschiedl. Thermostaten -> unterschiedl. Heizverhalten der Fußbodenheizung?

  • Verehrte Experten,


    ich hoffe, dass ihr mir bei folgender Fragestellung weiterhelfen könnt. In der neuen Mietwohnung werden Wohn-, Arbeits-, Schlaf- sowie Badezimmer via Fußbodenheizung temperiert. In jedem Zimmer befindet sich ein separates Thermostat sowie ein eigenständiger Heizkreislauf. Die Diele verfügt über keinen eigenständigen Heizkreislauf, wird aber "mitgeheizt", wenn einer der erwähnten Räume erwärmt wird, weil die Schläuche die erwähnte Diele passieren müssen um das warme Wasser zum fraglichen Raum transportieren zu können. In Wohn- sowie Arbeitszimmer ist Pakettboden, in Diele und Bad sind Fliesen (allerdings unterschiedliche Fliesen) verlegt.


    Wir haben die Thermostate im Wohn-, Arbeits- sowie Badezimmer auf Position drei gestellt (verfügte Positionen: 1 bis 6, keine Temperaturangaben). Unsere Vermutung war, dass alle Böde gleich warm, bzw. alle Räume gleich temperiert werden würden. Dem scheint nicht so. Der Boden im Arbeitszimmer erscheint wärmer, die Fliesen im Badezimmer wirken kühler als die restlichen Böden der Wohnung. Die Thermostate sind alle vom gleichen Hersteller gefertigt worden, kann es trotzdem sein, dass bei identischer Stellung (z.B. Position "drei") unterschiedliche Temperaturvorgaben für die einzelnen Räume hinterlegt wurden? Im Bad befindet sich ein mechanischer Abzug. Ist es vorstellabar, dass dieser die womöglich wärme Luft aus der Diele ansaugt und das Thermostat im Bad daher erst zu einem späteren Zeitpunkt reagiert? Haben die Fliesen im Bad eventuell schlicht eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit als etwa die Fliesen in der Diele? Das würde allerdings nicht erklären, warum im Arbeitszimmer der Boden scheinbar stärker beheizt wird als in den restlichen Räumen. Habt ihr eventuell einen Tipp?


    Viele Grüße und Dank

    Struppi

  • Vergleicht ihr Temperaturen der Fussbodenoberflächen oder die der Raumluft in einer Höhe von 1,5 m und wie messt ihr die jeweils?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Guten Abend,


    die Angaben beziehen sich auf die empfundenen/erfühlten Oberflächentemperaturen der Böden. Der Boden im Arbeitszimmer scheint wärmer, der im Badezimmer stets kühler zu sein im Verglech zu den restlichen Böden in den anderen Räumen. In Bezug auf die Raumtemperaturen haben wir festgestellt (in etwa 1.5m Höhe gemessen), dass sich die Raumtemperaturen nicht deutlich von einander unterscheiden. Das Bad ist meist ein Grad kühler, das Arbeitszimmer ein Grad wärmer als die üblichen Räume. Die Thermostate stehen alle in der gleichen Stellung (Position drei von sechs).


    Viele Grüße

  • die Angaben beziehen sich auf die empfundenen/erfühlten Oberflächentemperaturen der Böden. ... Der Boden im Arbeitszimmer scheint wärmer, der im Badezimmer stets kühler zu sein im Verglech zu den restlichen Böden in den anderen Räumen.

    Da das menschliche Temperaturempfinden höchst individuell und nicht geeicht ist, bleibt das ein subjektiver Vergleich, den wir hier nicht diskutieren brauchen.

    In Bezug auf die Raumtemperaturen haben wir festgestellt (in etwa 1.5m Höhe gemessen), dass sich die Raumtemperaturen nicht deutlich von einander unterscheiden.

    So soll es sein, dann genau das sollen die Einzelraumregler bei gleicher Stellung und erfolgtem hydraulischem Abgleich bewirken.

    Das Bad ist meist ein Grad kühler, das Arbeitszimmer ein Grad wärmer als die üblichen Räume.

    Also unterscheiden sich die Raumlufttemperaturen doch? Im Satz davor steht das Gegenteil. Und: Was sind die üblichen Räume? Sind die anderen Räume gemeint?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wenn ein Raum ein Grad kühler ist, aber wärmer sein soll, dann muss man den Raumthermostat halt etwas nach rechts drehen.

    Das ist kein Laboraufbau, es gibt unterschiedlich lange Heizkreise, unterschiedliche Bodenbeläge, unterschiedliche Geometrien, unterschiedlichen Wärmeeintrag von außen, usw. usf.

    Oberflächentemperaturen (noch dazu das Empfinden derselben) hängen stark vom Material ab, das kann man schonmal gar nicht vergleichen.

    Außerdem wird, nachdem ein Raumthermostat erstmal ein "Stopp-Signal" gegeben hat, weil der Raum seine Solltemperatur erreicht hat, die Oberflächentemperatur deutlich absinken.

  • Der Boden im Arbeitszimmer erscheint wärmer, die Fliesen im Badezimmer wirken kühler als die restlichen Böden der Wohnung.

    Was für ein Bodenbelag? FLiesen wirken aufgrund ihrer hohen Temperaturleitfähigkeit immer etwas kühler als ein Bodenbelag mit einer geringeren Temperaturleitfähigkeit.

    Es können sich aber leicht unterschiedliche Oberflächentemperaturen ergeben, je nach Bodenaufbau, Bodenbelag, und natürlich Abgleich der FBH Kreise.

    Entscheidend ist die erreichte Raum(luft)temperatur. Bei einem Raumthermostat entspricht die Einstellung "3" in etwa 20-21°C. Das bedeutet nicht, dass diese Temperatur auch auf x Nachkommastellen genau erreicht wird, Schwankungen sind üblich. Wenn also in einem Raumbeispielsweise 20°C erreicht werden, im nächsten hingegen 21°C, dann ist das durchaus normal.


    Soll die Temperatur im Badezimmer höher sein, dann den Thermostat halt etwas höher drehen. Die Zuordnung der Stufen zu den Raumtemperaturen findet sich üblicherweise in der Bedienungsanleitung (Tante Google hilft).

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  • Der Boden im Arbeitszimmer erscheint wärmer

    Vergiss die Bodentemperaturen, erst Recht die "Gefühlten", wenn Du Einzelraumregler bewertest. Die messen nämlich die Temperatur genau dort, wo sie hängen und nicht dort, wo man sich gewöhnlich aufhält. Wer sitzt schon ständig am Lichtschalter?

    die Fliesen im Badezimmer wirken kühler

    schlechtere Wärmeleitfähigkeit als etwa die Fliesen in der Diele?

    Das dürfte nicht die Ursache sein. Eher liegt das Empfinden in der unregelbaren Überheizung der Diele durch die Anbindeleitungen der bedienten Räume.


    Ich predige seit langem, die innenliegenden Flure, von jeglicher Heizenergiezufuhr zu befreien. Dagegen stehen die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Rechenprogramme der Hersteller.

    Die meisten Installateure und sogar Planer rechnen nicht selber sondern lassen die Hersteller die FBH auslegen und die Hersteller wollen verkaufen. Die Anbindeleitungen gehören gedämmt und extra Heizkreise für Flure gehören verboten.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasMD ()

  • So soll es sein, dann genau das sollen die Einzelraumregler bei gleicher Stellung und erfolgtem hydraulischem Abgleich bewirken.

    Also unterscheiden sich die Raumlufttemperaturen doch? Im Satz davor steht das Gegenteil. Und: Was sind die üblichen Räume? Sind die anderen Räume gemeint?


    Guten Abend,


    die Temperaturen unterscheiden sich, aber wohl, wie ich hier gelernt habe, im Rahmen der üblichen Grenzwerte. Meine Frage zielte eher in folgende Richtung ab: Da der Boden im Arbeitszimmer gefühlt (ok, nicht zulässig) stets wärmer ist als im Wohnzimmer (gleicher Belag, Parkettboden) bin ich davon ausgegangen, dass in diesem Raum mehr geheizt wird. Die Temperatur liegt in der Regel (bei gleicher Position am Thermostat) auch wie gesagt dezent höher als etwa im Wohnzimmer. Deswegen habe ich mich gefragt, ob es einen Grund dafür geben könnte, dass dieser deutlich kleinere Raum eventuell intensiver beheizt wird als etwa das Wohnzimmer bei gleichem Bodenbelag und identischer Einstellung am Thermostat.


    VG

  • Was für ein Bodenbelag? FLiesen wirken aufgrund ihrer hohen Temperaturleitfähigkeit immer etwas kühler als ein Bodenbelag mit einer geringeren Temperaturleitfähigkeit.

    Es können sich aber leicht unterschiedliche Oberflächentemperaturen ergeben, je nach Bodenaufbau, Bodenbelag, und natürlich Abgleich der FBH Kreise.

    Arbeitszimmer (kleiner Raum): Parkettboden

    Wohnzimmer (großer Raum): Parkettboden

    Badezimmer (kleiner Raum): Fliesen


    Die Erklärung bzgl. der Fliesen kann ich nachvollziehen, danke. Dass das Arbeitszimmer wärmer ist als das Wohnzimmer eher nicht.

  • Vergiss die Bodentemperaturen, erst Recht die "Gefühlten", wenn Du Einzelraumregler bewertest. Die messen nämlich die Temperatur genau dort, wo sie hängen und nicht dort, wo man sich gewöhnlich aufhält. Wer sitzt schon ständig am Lichtschalter?


    Das dürfte nicht die Ursache sein. Eher liegt das Empfinden in der unregelbaren Überheizung der Diele durch die Anbindeleitungen der bedienten Räume.

    Verstanden, danke.

  • Da der Boden im Arbeitszimmer gefühlt (ok, nicht zulässig) stets wärmer ist als im Wohnzimmer (gleicher Belag, Parkettboden) bin ich davon ausgegangen, dass in diesem Raum mehr geheizt wird.

    das könnte ja auch durchaus der fall sein.

    Wie viel ein Raum beheizt werden muss hängt ja u.a. auch von seiner Lage, Anzahl der Außenwände, Fenster, etc. ab.

  • Dass das Arbeitszimmer wärmer ist als das Wohnzimmer eher nicht.

    Dann drehe den Thermostat etwas zurück.


    Keine Ahnung wie die FBH dimensioniert wurde, vermutlich wird die Anlage mit Übertemperatur betrieben, so dass die Thermostate eingreifen können. Also regelst Du mit dem Raumthermostat, und dabei nicht vergessen, dass so eine FBH sehr träge ist. Es kann Stunden dauern bis sich eine Veränderung bemerkbar macht.


    Es würde mich auch nicht wundern, wenn die Anlage nicht mehr abgeglichen ist, weil irgendwer an den Ventilen herum gedreht hat. Gerade bei einer Mietwohnung würde ich das nicht ausschließen, denn als Mieter hat man keinen Zugriff auf die zentrale Wärmeerzeugung und dann wird gerne mal eifrig an Thermostaten und Ventilen gedreht.


    An sich ist die entscheidende Frage für Dich, ob die Solltem(raum)peraturen erreicht werden. Steht ein Thermostat auf "3" dann sollte die Raumtemperatur um die 20°C liegen. Wird diese deutlich unterschritten, dann wäre die Anlage zu überprüfen.

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  • Da der Boden im Arbeitszimmer gefühlt (ok, nicht zulässig) stets wärmer ist als im Wohnzimmer (gleicher Belag, Parkettboden) bin ich davon ausgegangen, dass in diesem Raum mehr geheizt wird.

    Beim Heizen geht es primär um die erreichte Raumlufttemperatur im betrachteten Raum, nicht um die Oberflächentemperatur der Heizflächen. (Mein Onkel als alter HLS-Meister fragte seine Kunden immer: „Soll dein Heizkörper warm sein oder deine Bude?“)


    Die Raumlufttemperatur hängt einerseits von der Menge der zugeführten (Heiz-) Energie ab, andererseits von der Summe der Wärme-Transmissionen (also Heizwärmeverluste) durch die Hüllflächen des Raumes und die Lüftung. Im Idealfall hält sich beides exakt die Waage und die Raumlufttemperatur bleibt nahezu gleich.


    Innenliegende (kleinere) Räume, also von beheizten Räumen umschlossene Räume haben einen geringeren Wärmeabfluss nach außen und sind damit bei gleicher Heizungseinstellung oft einen Hauch wärmer, als die an den Außenwänden liegenden Räume. (Siehe auch die Erklärungen von ThomasMD !)


    Selbst bei gleicher Temperatur des Heizmediums sind auch die Menge der im Raum verlegten Heizleitungen und die Durchflussmenge relevant, durch welche mehr Wärme an den Raum abgegeben werden kann.


    Um wieder auf Deine Aussage zurückzukommen: Nein, dass ist nicht so. Die gemessene Oberflächentemperatur der Heizfläche sagt nichts über die zugeführte Energiemenge, kann allenfalls ein Indikator sein. „Gefühlte“ Temperaturen helfen bei einer Bewertung eh nicht weiter.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • In Bezug auf die Raumtemperaturen haben wir festgestellt (in etwa 1.5m Höhe gemessen), dass sich die Raumtemperaturen nicht deutlich von einander unterscheiden.

    Das spricht dafür, dass die Heizung genau so funktioniert wie sie soll.



    Das Bad ist meist ein Grad kühler,

    Das ist durchaus möglich, weil in Badezimmern nur eine relativ kleine Bodenfläche zur Verfügung steht. Deswegen plant man zum Erreichen einer höheren Raumtemparatur auch zusätzliche Heizflächen ein. Dadurch vermeidet man, dass die Heizwassertemperatur im ganzen Haus nur wegen des Badezimmers unnötig hoch gewählt werden muss.


    Die Temperatur liegt in der Regel (bei gleicher Position am Thermostat) auch wie gesagt dezent höher als etwa im Wohnzimmer.

    Das liegt vermutlich innerhalb der üblichen Toleranzen. Ansonsten könnte man evtl. über den hydraulischen Abgleich die Wärmemenge noch etwas justieren und diesern FBH Kreis etwas "bremsen".


    Die Genauigkeit dieser Raumthermostate ist überschaubar, und je nach Montage (Position im Raum) und Verhalten der Räume sind Unterschiede möglich. Hinzu kommt auch noch das Zeitverhalten, beispielsweise nach einer Nachtabsenkung. Da kann es gut sein, dass ein Raum seine Solltemperatur schneller erreicht, während der nächste Raum länger braucht.


    Ich kann anhand Deiner Beschreibung noch kein Problem erkennen.

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