Heizungsdruck PLÖTZLICH immer wieder weg

  • Moin aus dem Norden Niedersachsens,



    ich bin jetzt nicht der Heizungsspezialist, doch mit ausreichend technischem Verständnis unterwegs.


    Meine Vaillant ecoTEC Classic 196/2-C von 2004 macht mir in meinem EFH etwas Sorgen, tagelang bleibt der Heizungsdruck konstant bei um die 1,9bar, doch dann fällt der Druck plötzlich innerhalb weniger Stunden auf null ab. Nach dem manuellen befüllen der Anlage gibt es tagelang keine Probleme und sie tut was sie soll. Bis dann der Druck PLÖTZLICH wieder weg ist.


    Im Ausdehnungsbehälter sind 1,6 bar, auch nach dem Ausbau bleibt der Druck im Ausdehnungsbehälter konstant. Wasser ist nicht drin.


    Der Auslass vom Überdruckventil ist trocken, da ist nicht abgelassen worden.


    Aus dem Brennraum tropft während des Betriebs normales Kondenswasser, ist der Brenner aus tropf auch nichts mehr.


    Hat da irgendwer einen Ansatz?



    Danke schonmal

  • Wenn der Druck plötzlich weg ist, und an der Anlage kein Wasser(austritt) sichtbar ist, dann wäre an sich WT/Brennkammer ein potentieller Kandidat. Evtl. durch thermische Belastung oder was auch immer. Eine andere Möglichkeit wüsste ich nun nicht, wie mehrere Liter Wasser einfach so verschwinden könnten.


    Ich setze dabei voraus, dass die Anlage entlüftet ist (alle Thermostate offen usw. usw.)


    auch nach dem Ausbau bleibt der Druck im Ausdehnungsbehälter konstant.

    Du meinst das MAG das im Gerät verbaut ist? Oder gibt es ein ext. MAG?

    Wie groß ist die Anlage (Wasserinhalt)?

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  • Das MAG ist in der Anlage verbaut. Wie viel Wasser in der Anlage ist kann ich leider nicht sagen. Ist ein EFH mit 125 m2, ausschließlich Fußbodenheizung.


    Wenn der Schnellentlüfter undicht wäre, würde der Druck doch stetig abnehmen und nich so plötzlich. Außerdem ist auch am Entlüfter alles trocken.

  • Ist an der Anlage ein Trinkwasserspeicher mit verbaut?

    Aber der Druck im Trinkwasserspeicher ist höher als der Druck in der Heizungsanlage.

    Bei mir hatten mal die Spiralen im Wasserspeicher einen Haarriss, sodass Trinkwasser ins Heizungswasser gedrückt wurde.

    Folge war, dass der Druck in der Heizungsanlage ein paar Tage immer stetig angestiegen ist, bis irgendwann das Überdruckventil

    geöffnet hat.

    Aber das ist wohl beim TE nicht der Fall.


    Gruß

  • Ich denke, dem ist nicht so. Der Druck im System ist, bis er irgendwann plötzlich abfällt, konstant. Das Überdruckventil ist absolut trocken, da wurde nichts abgelassen.

  • Wie viel Wasser in der Anlage ist kann ich leider nicht sagen. Ist ein EFH mit 125 m2, ausschließlich Fußbodenheizung.

    Dann sind das wohl ganz grob 150-180 Liter Wasserinhalt.

    Geht man davon aus, dass die Anlage vollständig entlüftet und das MAG betriebs-/funktionsbereit ist, dann würde ich nach Deiner Beschreibung einen Wasserverlust um die 10 Liter oder mehr erwarten. Das kannst Du ja überprüfen wie lange es dauert die Anlage wieder auf Solldruck zu befüllen.


    Ein 10 Liter Eimer Wasser verschwindet normalerweise nicht unsichtbar. Nach Deiner Aussage sind alle Sicherheitseinrichtungen trocken, auch sonst ist an der Anlage kein Wasseraustritt erkennbar. Bleiben also Brennkammer und Kondensatablauf kontrollieren. Üblicherweise hätte man es da mit einem schleichenden Druckverlust zu tun, es wäre aber denkbar, dass sich abhängig von der thermischen Belastung ein Riss öffnet. Das was Du als Kondensat beobachtet hast, könnte theoretisch auch Kondensat und Heizwasser sein.


    Man könnte auch einmal eine Druckprüfung durchführen um zu schauen, ob sich da ein Druckverlust zeigt.


    Ich würde einmal die Druckhaltung korrigieren. Die 1,9bar Druck im Heizkreis brauchst Du sicherlich nicht. Ich vermute in Deinem Fall ist ein Anlagendruck zwischen ca. 1,2bar und 1,5bar mehr als ausreichend. Also, Anlage entlüften, MAG neu einstellen und Anlagendruck einstellen. Dann beobachten, ob es zu deutlichen Druckschwankungen kommt. Man könnte auch einmal die Kondensatmenge kontrollieren und mit der Brennerlaufzeit abgleichen. Ist die Kondensatmenge verdächtig hoch, dann wäre das auch ein Indiz. Auch eine Kontrolle der Abgaswerte wäre sinnvoll.


    Sollte es bei diesem Versuch wieder zu einem starken Druckverlust kommen, dann würde ich die Brennkammer genauer untersuchen lassen. Das wäre an sich eine Aufgabe für den Heizungsbauer. Wenn Laien an Gasthermen basteln habe ich immer ein komisches Gefühl in der Magengegend, auch wenn ein Schaden mich persönlich nicht betrifft.

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  • Das kannst Du ja überprüfen wie lange es dauert die Anlage wieder auf Solldruck zu befüllen.

    Nicht nur wie lange sondern anhand des Wasserzählers messen, wieviel Wasser nachgefüllt werden muss, um auf den Ausgangsdruck zu kommen.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Definier mal "plötzlich" näher.

    So schnell, als ob jemand mit der Axt eine Leitung kappt

    1 bar je Minute

    1 bar je Stunde

    ?????

    Na gut, wenn ich am Vormittag ein Blick auf die Heizung werfe und der Druck dann bei 1,9 bar liegt und dann am Nachmittag bei null, finde ich das schon recht PLÖTZLICH schonmal vorher tagelang keinerlei Veränderungen aufgetreten sind.

  • Das stimmt wohl. Wenn ich nochmal drüber nachdenke, ist schon die Aussage "plötzlich innerhalb weniger Stunden" in sich widersprüchlich.

    Im Vergleich zu normalem Druckverhalten einer Heizungsanlage (bin zwar kein Fachmann) empfinde ich von vormittags bis nachmittags von 1,9 auf 0 schon recht plötzlich. Einen kontinuierlichen Verlust würde ich verstehen. Doch alle paar Tage von 1,9 auf 0 irgendwie nicht.

  • Dann sind das wohl ganz grob 150-180 Liter Wasserinhalt.

    Geht man davon aus, dass die Anlage vollständig entlüftet und das MAG betriebs-/funktionsbereit ist, dann würde ich nach Deiner Beschreibung einen Wasserverlust um die 10 Liter oder mehr erwarten. Das kannst Du ja überprüfen wie lange es dauert die Anlage wieder auf Solldruck zu befüllen.

    Also, die Heizkreisverteiler im OG und EG sind entlüftet und in der Tat ist der Anlagendruck binnen weniger Sekunden wieder aufgefüllt. ich vermute viel mehr als 500ml Wasser können es nicht sein die ich in die Anlage drücke.

  • ich vermute viel mehr als 500ml Wasser können es nicht sein die ich in die Anlage drücke.

    Dann liegt ein Fehler in der Druckhaltung vor. MAG überprüfen.

    Es wäre auch zu überprüfen, ob das interne MAG für die Anlagengröße ausreichend ist. Die in den Thermen verbauten MAG sind meist sehr klein und nur für Kleinanlagen ausreichend. Die funktionieren nur dann ordentlich wenn sie exakt eingestellt sind.


    Oben hast Du von 1,6bar im MAG geschrieben, bei einem Anlagendruck von 1,9bar. Vielleicht hängt das MAG damit schon am Anschlag. Das würde aber noch nicht erklären, wohin das Wasser verschwindet. Auch ein halber Liter Wasser verschwindet normalerweise nicht spurlos.


    An sich deutet Vieles darauf hin, dass der Anlagendruck zu hoch ist und es unter Extrembedingungen zum Auslösen eines SV kommt. Luft in der Anlage ist Deiner Aussage nach ja ausgeschlossen, sonst könnte dieser Effekt zumindest theoretisch auch beim Zuschalten von FBH Kreisen auftreten.

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  • Dabei würd ich auf ein defektes MAG tippen. Die geräteeigenen sind bei Vailant eh an der unteren Grenze ausgelegt und meist anfällig.

    Ok, dann werde ich da mal etwas unternehmen. Ich hatte es ausgebaut, und trotzdem war der Druck am MAG bei 1,55bar! ich hätte da, aus meinem physikalischen Verständnis heraus, einen Defekt nicht erwartet.

  • Vielen Dank für eure Unterstützung.

    Werde jetzt erstmal den Anlagendruck auf 1,2 bar verringern und den Druck im MAG anpassen. Mal sehen wie es so läuft.

  • Danke für die Rückmeldung.


    Mich wundert, dass das MAG defekt war, das hattest Du doch schon überprüft.


    Im Ausdehnungsbehälter sind 1,6 bar, auch nach dem Ausbau bleibt der Druck im Ausdehnungsbehälter konstant. Wasser ist nicht drin.

    Aber Hauptsache das Teil funktioniert wieder.

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