Sehr große Bohrlöcher für Horizontalsperre - Arbeit des Handwerkers sinnvoll?

  • Hallo,

    ein Handwerker hat vor ca. 6 Monaten eine Horizontalsperre an der Außenwand unseres Kellers gemacht. Damals wurde 2K Polyethylen-Harz mittels Injektionspumpe in der gesamten Wand eingebracht. Die Bohrlöcher waren ca 14mm groß und wurden mit Putz zugemacht, die man auf dem Foto aber noch sieht (siehe Foto 1).


    Nun gab es aber Salzausblühungen an einer Stelle der Wand (siehe Foto 1). Der Handwerker hat daher gestern eine neue Horizontalsperre gegen ansteigende Feuchte gemacht, dieses mal aber ohne Druck. Dafür hat er in einem Abstand von ca. 15cm ca. 35mm große Löcher gebohrt, über ca. 3m Wandlänge (wir wohnen in einem Reihenhaus mit insgesamt nur 6m Wandlänge!). Die Löcher sind ca 20cm tief. Die Wand ist ca. 26cm dick (soweit ich beurteilen kann). Siehe Fotos. Das Material, das er verwendet hat, war WEBAC 2100 (Link zum Produkt hier).


    Kennt sich jemand damit aus und kann mir sagen, wie sinnvoll diese nachträgliche Horizontalsperre ist? Da es eine tragende Wand ist, frage ich mich auch, ob wir als Leien uns Sorgen um Statik machen müssen, da es schon ziemlich große Löcher sind?


    Mauerwerk/Stein: Beton-Hohlblock

    Vielen Dank im Voraus!

  • Sieh hier, Seite 10;


    https://www.webac.de/downloads/BRO__Mauerwerksabdichtung__de__.pdf


    Danach ist mit WEBAC 2100 keine Querschnnittsabdichtung bei Hohlblocksteinen möglich. Die sind, wie das Wart schon sagt, innen hohl und die Hohlräume werden durch das wässrige Injektionsmittel WEBAC 2100 nicht gefüllt. Steht auch schon in der Produktbeschreibung: Anwendungsbereiche sind durchfeuchtete Ziegel-, Naturstein- und Kalksandsteinmauerwerke mit dem Ziel die Kapillare zu schließen.


    Da der Handwerker offensichtlich noch nicht einmal eine Grundlagenermittlung durchgeführt hat, sollte umgehend ein ( eigener ) Sachverständiger hinzugezogen werden.

  • Wie alt ist denn das Gebäude?

    Nach den verwendeten Materialien sieht es mir gar icht so alt aus... Ich sehe Kalksandstein- und Hohlblockmauerwerk.

    Außerdem, und das scheint mir das entscheidende: ich meine eine Mauersperrbahn zu sehen, direkt auf der Bodenplatte, welche die Wand deutlich überragt. Daher sollte doch schon vorher eine Horizontalsperre vorhanden gewesen sein.

    Wenn dem wirklich so sein sollte, würde ich anraten zu prüfen, ob die Feuchtigkeit nicht woanders herkommt...

  • Danke sehr für die Kommentare. Mit welchem Mittel sollten die Löcher wieder geschlossen werden? Er hat nun Sperrputz vorgeschlagen, was mir seltsam vorkommt.


    Wie kann man einen Sachverständigen für solche Themen finden? Die meisten Firmen haben natürlich immer ein Eigeninteresse und wollen fast immer alles neu und selbst machen.


    Danke sehr im Voraus!