Fußbodenaufbau für Fußbodenheizung

  • Hallo zusammen,


    da wir nach vielen Gesprächen mit Fachfirmen, uns nicht wirklich gut beraten fühlen und einfach nicht weiter kommen, wende ich mich an euch mit unseren Sanierungsprojekt.

    Status Quo:


    - Energetische Sanierung Einfamilienhaus, zwei Wohneinheiten.

    - Kellergeschosswohnung wurde komplett entkernt. Alter Estrich wurde entfernt.

    - Es liegen einige elektrische Leitungen quer im Raum und auch eine Wasserleitung (Höhe 4,5 cm)

    - Ziel: Neue Dämmung, Fußbodenheizung, neuer Estrich, neuer Bodenbelag (Vynil). Fußbodenhöhe: 11mm

    - Vorgabe vom Energieberater ist die Erreichung eines U-Werts von 0,4


    Unsere Problemstellen sind nun:

    A) Feuchtigkeitssperre: Wie schon beschrieben liegen einige elektrische Leitungen bereits am Boden. Dies wurde uns immer als Problem aufgezeigt. Vorgeschlagene Lösungsansätze:

    - Gestrichene Feuchtigkeitssperre

    - Feuchtigkeitssperre erst nach einer Schicht Dämmung verlegen

    - Kaltschweißbahn verwenden, um Schweißarbeiten zu vermeiden

    --> Gibt es hier Erfahrungen zum Umgang mit elektrischen Leitungen und Feuchtigkeitssperren? Entstehen durch die Verlegung der Sperre über der Dämmung irgendwelche Nachteile?


    B) Dämmung: Unsere Sanitärfirma äußert große Bedenken, den Boden bei den vorhanden elektrischen Leitungen dämmen zu können. Wir haben uns deshalb an mehrere Bodenfachfirmen gewendet und nun Angebote mit PUR- und EPS-Platten erhalten. Die Alternative eine PU-Ortschaumdämmung zu erhalten (wie in diesem Video:

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    ) scheint unmöglich. Wir werden immer nur unverständnissvoll angeschaut, wenn wir diese Möglichkeit aufbringen und uns wird gesagt, dass PU-Schaum kein Dämmmaterial für Böden sei. Ein Herr beim Kundendienst der Firma Pultex (PU-Schaum Anbieter), sagte mir nun, dass wir in Deutschland hinterm Mond leben würden und das nur keiner kennt.

    --> Ist das wirklich so? Kennt hier jemand eine Firma, die sich mit so einer Methode auskennt?

    --> Ist das verlegen von Dämmplatten bei vorhandenen elek. Leitungen machbar?


    C) Heizungssystem: Nachdem wir nicht unendlich viel Spielraum haben mit der Fußbodenhöhe, wollen wir auf ein Noppensystem setzen. Uns sagt besonders das NOPPEN-SYSTEMPLATTE UNI ND 11 System zu, da es nochmal eine geringere Höhe aufweist, als andere Systeme. Allerdings besitzt dieses System keine Trittschalldämmung.

    --> Könnte darauf verzichtet werden? Gibt es Erfahrungen mit diesem System?


    D) Estrich: Mit Noppensystem, den aktuellen Vorgaben des Energieberaters und dem vorgeschlagenem Dämmmaterial, bleibt uns ab Heizungsrohr eine Estrichhöhe von 40mm. Hierbei sprechen wir von Zementestrich. Eine der Fachfirmen meint, dass sei an Höhe so in Ordnung. Die zweite sprach immer von 50-60 mm ab Heizungsrohr. Der Heizungshersteller selbst (Cosmo) gibt 45 mm an. Nun habe ich mir die DIN-Norm hierzu durchgelesen und sehe, dass für lotrechte Nutzlasten ≤ 2 kN/m² diese Vorgabe stimmt, jedoch für höhere Nutzlasten die Werte bei 50 oder 60 mm liegen.

    --> Gibt es hier Erfahrungen? Kann ich von dieser Nutzlast ausgehen, bei einer "normalen" Wohnung, Zweipersonenhaushalt, kompletter Wohnbereich?

    --> Spricht etwas dagegen Anhydritestrich zu verwenden, um eine geringere Höhe zu erzielen und so mehr Flexibilität bzgl. Dämmung und Heizsystem zu haben?


    Wir sind über jeglichen Input/Hilfe/Erfahrungsberichte dankbar!


    Vielen Dank euch :)

    Andrea

  • - Feuchtigkeitssperre erst nach einer Schicht Dämmung verlegen

    :wall:


    Dann muss man eben die Kabel hochnehmen und die eine Leitung nochmal wegnehmen. Aktionismus kost halt.


    Sanierung = Haus ist Altbestand aus dem Bj XY? Hat denn mal jemand die ANschlußhöhen (Treppen/Türhöhen,usw.) geprüft??

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Leitungen kappen und neu verlegen, sehe da überhaupt kein Problem.


    Sehe eher Probleme in der Horizontalsperre und der wahrscheinlich "defekten" Mauersperrbahn.


    11 cm Aufbauhöhe ist sehr sportlich, würde schauen zumindest auf 12-13 cm zu kommen, dann eine 4cm PIR Dämmung mit zusätzlichen 2cm Trittschall rein.

  • Gibt es hier Erfahrungen zum Umgang mit elektrischen Leitungen und Feuchtigkeitssperren?

    Leitungen aufnehmen, Sperre errichten, Leitungen wieder verlegen und fixieren. Idealerweise, ohne die Sperre zu beschädigen...

    Unsere Sanitärfirma äußert große Bedenken, den Boden bei den vorhanden elektrischen Leitungen dämmen zu können.

    Der Einsatz von Ausgleichsschüttung, gebundener Schüttung in solch einem Fall scheint der Sanitärfirma nicht bekannt zu sein?

    Allerdings besitzt dieses System keine Trittschalldämmung.

    --> Könnte darauf verzichtet werden?

    Es ging um eine Kellergeschosswohnung, oder wohnt da noch wer unter Euch?

  • Da holt man sich den Elektriker, der die Leitungen mal ausbaut und dann den Wassermenschen, der seine Leitung ausbaut und denen auch gleich den Auftrag für die Neuverlegung geben und schon ist alles im Lot und jeder kann sein Ding machen wie er es schon immer gemacht hat. Muss einer nur koordinieren.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Über der Abdichtung / Dampfsperre sieht der weitere Aufbau idealerweise aus wie hier beschrieben.


    Auf der Abdichtung werden Leitungen nur mit Kleben fixiert. Trittschalldämmung ist auch dann sinnvoll und erforderlich, wenn es keine Räume unterhalb gibt, denn die Ausbreitung erfolgt auch über die Nebenwege durch angrenzende Wände und dann sogar nach oben - außer es gibt nur einen Raum.

    Nachdem wir nicht unendlich viel Spielraum haben mit der Fußbodenhöhe, wollen wir auf ein Noppensystem setzen. Uns sagt besonders das NOPPEN-SYSTEMPLATTE UNI ND 11 System zu, da es nochmal eine geringere Höhe aufweist, als andere Systeme. Allerdings besitzt dieses System keine Trittschalldämmung.

    Alle Systeme sind ohne Berücksichtigung der TSD / WäDä immer um wenige Millimeter dicker als die Heizungsleitungen, weshalb man bei konventionellen Nassystemen hierfür kaum unter 20 mm kommt, selbst mit einem Klettsystem. darauf 45 mm Zementestrich darunter 40 mm (TSD + WäDä mit je 20 mm) macht bereits 105 mm. Zusammen macht das 105 mm + Ausgleichsschüttung > 20 mm + Rohbautoleranzen 10 mm + Belag 10 - 20 mm bist Du bei rd. 150 mm. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Kurz: Das lässt sich so allenfalls mit einem Trockenstrich hinbekommen, wenn man keine Abstriche macht.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ein Herr beim Kundendienst der Firma Pultex (PU-Schaum Anbieter), sagte mir nun, dass wir in Deutschland hinterm Mond leben würden und das nur keiner kennt.

    Diese Aussage ist sinnfrei, PU Schaum gibt es schon lange, auch als Spritzschaum. Dann soll der nette Herr doch mal ein verbindliches Angebot organisieren, mit allem drum und dran. Dann kannst Du diese Option mit anderen Lösungen vergleichen.



    Nachdem wir nicht unendlich viel Spielraum haben mit der Fußbodenhöhe, wollen wir auf ein Noppensystem setzen.

    Ein Noppensystem ermöglicht nicht automatisch eine geringere Aufbauhöhe. Letztendlich ist der Estrich/Vergussmasse entscheidend.


    Nun habe ich mir die DIN-Norm hierzu durchgelesen und sehe, dass für lotrechte Nutzlasten ≤ 2 kN/m² diese Vorgabe stimmt, jedoch für höhere Nutzlasten die Werte bei 50 oder 60 mm liegen.

    Du hast doch keinen Industriebau in dem Gabelstapler hin und her fahren.


    Unabhängig davon sind 11cm (inkl. Oberbelag?) nicht gerade viel. Die Hälfte geht für das FBH Rohr und die Rohrüberdeckung drauf, bleiben also noch 5cm als Dämmlage. Da wird es eng mit den 0,4W/m²K, selbst wenn man PU Dämmplatten mit einer WLG < 0030 einsetzt.


    Es gibt Dünnschichtsystgeme deren Vergussmasse nur wenige Millimeter Rohrüberdeckung benötigt. Ob das am Ende ausreicht da müsste man einmal rechnen.

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  • Wo kriegt Ihr die 11 cm her? Oben steht :

    Könnte natürlich ein Tippfehler sein, aber bis zur Richtigstellung durch denTE gehe ICH von mm aus.

    Das ist ganz offensichtliche ein Tippfehler, 11 mm reichen ja kaum für den Belag!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Bzgl. der Höhe: Was haltet ihr von der fussbodenheizung von nordic? Laut Hersteller kann der Bodenbelag direkt verlegt werden ohne weitere Estrichlage. Die gesparte Höhe kann dann für weitere Dämmung etc. genommen werden. Ich persönlich würde dennoch zumindest vor Bodenbelag noch eine Entkopplungsmatte verlegen.