Hallo,
wir möchten ein EFH von 1967 kaufen und sanieren.
Dafür haben wir bereits einen Energieberater beauftragt, der uns einen "Wärmeschutznachweis gemäß EnEV 2020 Nach DIN V 4108-6/DIN V 4701-10" für den Bestand als auch für den Sanierungsvorschlag zum Erreichen von KFW 85ee erstellt hat.
Das Haus hat vom Vorbesitzer Ende 2021 neue Fenster, Haustür, Elektrik und eine neue Gastherme bekommen.
Energieausweis liegt bei 203,6 kWh/(m²*a) Endenergiebedarf bei 187,7 m² Gebäudenutzfläche.
Folgende empfohlene Maßnahmen:
Dämmung der baulichen Hülle
- Außenwand 16 cm min. Dämmung WLG 035
- Wand Garage-Wohnhaus 10 cm Styrodur
- Einhausung Kellertreppe und Stufen unterseitig 10 cm PUR-Dämmung aufkleben
- Decke über KG 3 cm Dämmung unterseitig
- Kehlbalken-Laschen 2/3/10 cm mit 10 cm Mineralfaser-Zwischendämmung und 10 cm noch von oben lose
- Dachsparren : 14 cm Aufdachdämmung- System Bauder 024 , im Sparrenzwischenraum 4 cm Steico-Holzfaserplatten
- Alle Wände im DG können entfernt werden; Empfehlung : Abseitenwände/Kniestock 125 -cw/uw -Metallständerwerk mit 100 mm Mineralfaser ; Dämmung des toten Raumes dahinter auf der Decke 200 mm Mineralfaser oder 16 cm TegaRoc-Dämmplatten
Empfohlene Anlagentechnik
PV-Anlage ca. 22 Module mit 415 WP mit Batteriespeicher
Heizung LWP mit Heizkörper ,vorh. Gas-BW-Therme zugeschaltet ab 0 Grad Celsius für Spitzenlast
Warmwasser: über die LWP 70% und 30% über Gas BWK
Blower-Door-Test erforderlich bei Sanierung zum KFW-Effizienzhaus 85ee
Für das ganze schätzt er ca. 130.000 € was mir ehrlich gesagt sehr optimistisch/günstig vorkommt in der aktuellen Lage.
Die Schwachstelle vom Haus ist mMn das Dach, weil man im Spitzboden direkt auf die Dachpfannen des Kehlbalkendachs schauen kann. Die Decke OG zu Spitzboden ist nicht gedämmt.
Anbei die Übersicht über die Bauteile und U-Werte. Schwarz Annahme Bestand und blau nach Sanierung.
Was mich besonders wundert sind die 0,7 W/(m²K) beim ungedämmten Dach. Kann das sein?
Bin über Tipps dankbar, da ich ehrlicherweise bei dem Energieberater ein etwas ungutes Gefühl habe durch die Antworten auf bisherige Rückfragen. Eine objektive Meinung/Bestätigung aus dem Forum hilft hoffentlich die zu verbessern oder die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Ich habe den Energieberater auch gefragt, ob nicht auf ein besserer Standard möglich wäre (KfW 70 oder 55), was er verneinte. Ist ein Haus aus 1967 wirklich auf keinen besseren Standard zu bringen oder ist das möglich aber einfach unverhältnismäßig teuer?