Mauerwerk zieht Feuchtigkeit aus Erdreich

  • Hallo,


    wir haben in den vergangenen Jahren ein älteres Haus umfassend saniert.


    Die Fundamente des Hauses bestehen aus Bruchstein. Darauf wurden größtenteils Ziegel gemauert.

    Abgesehen von zwei Räumen ist das Haus nicht unterkellert.

    Die Sohle wurde nachträglich eingebracht. Darunter befindet sich eine ca. 16cm starke Kiesschicht. Darunter Lehmboden.

    Das Haus steht leicht erhöht, kein sich stauendes Oberflächenwasser.


    Im Zuge der Sanierung wurde der Fußbodenaufbau (19cm Dämmung + Heizestrich) ab Sohle neu errichtet und die Sohle mit einer neuen Flächenabdichtung ausgerüstet, welche auch an die Horizontalsperre angeschlossen wurde.


    Da die Horizontalsperren im Mauerwerk teilweise nicht mehr vorhanden oder durchgängig war, wurden die Bereiche mit fehlender Horizontalsperre entsprechend behandelt, in dem eine "Injektionscreme auf Silanbasis" (Reimers Kiesel C) in das Mauerwerk eingebracht wurde.


    Von außen wurden die Abdichtung ebenfalls erneuert (Dichtschlämme + Dickbeschichtung). Darauf WDVS.



    Leider haben wir nun in zwei Räumen (Nordseite, nicht unterkellert) das Problem, dass an einigen Stellen, im Bereich der Sockelleisten, Feuchtigkeit in der Wand aufsteigt.


    Wir vermuten, dass es sich hier um aufsteigende Feuchtigkeit, aus den erdberührten Bruchsteinfundamenten handelt.


    Normalerweise müsste die chemische Horizontalsperre hier ja eine Barriere darstellen. Ggf. ist das Mauerwerk aber innerlich auch brüchig.



    Welches Vorgehen empfiehlt sich hier?

    Erste Idee ist eine Injektion mittels aufschäumendem PU-Harz, welches mögliche Hohlräume schließen sollte.

    Kann anschließend noch eine Verkieselung erfolgen? Oder greift die das Harz an bzw. macht die Kombination überhaupt Sinn?


    Viele Grüße und vorab Danke für jegliche Hilfe!

  • Hallo erst mal hier...


    Gut wären ein paar Bilder von der Situation. Aber eher keine Detailbilder, sondern eher Übersichtsaufnahmen.


    Wie wurde das Gebäude, insbesondere im Bereich der betroffenen Räume in der Vergangenheit (gerne ein paar Jahrhunderte zurück) genutzt?

    Wie war die ursprüngliche Nutzung. Sind alle Wände gleichermaßen betroffen oder nur einzelne Wände?

    Liegt erdberührtes Mauerwerk vor?


    Häufig liegt nämlich eher eine Versalzung des Mauerwerks vor, die z.B. zu Ausblühungen führt. In solchen Fällen bringt eine nachträgliche Horizontalabdichtung wenig.

    Welche Putze wurden aufgebracht (innen/außen).


    einfach ein bisschen mehr Input bitte. Danke!

  • Hallo!


    Vorab vielen Dank für die kurzfristige Antwort.


    Fotos werde ich nachliefern.


    Nutzung der vergangenen Jahre:

    Das ist leider weitestgehend unbekannt. Das Haus wurde immer als Wohnhaus genutzt. Liegt relativ ländlich. Ist aber nicht ausgeschlossen, dass es Tierhaltung gab.


    Es betrifft nicht alle Wände gleichermaßen. Ich habe nur ein recht günstiges Messgerät mit Messspitzen vorliegen, wobei die Messwerte einigermaßen plausibel erscheinen (Wand feucht -> Gerät schlägt auch aus).

    Mittlerweile habe ich festgestellt, dass es Innen- und Außenwände betrifft. Jedoch nicht überall gleich. Die Feuchtigkeit ist laut Messgerät zwischen 0,8% und >2,0% (Ende Messbereich).

    Auch an den Stellen, wo mit Kiesol C gearbeitet wurde, ist die Feuchtigkeitsbelastung stellenweise >0,8


    Ausblühungen durch Salze sind nicht erkennbar. Die Farbe (direkt auf Putz) löst sich stellenweise ab, wo die Feuchtigkeitsbelastung höher ist.


    Innen wurde ein Kalk-Gips-Putz aufgetragen. Außen WDVS (mineralisch mit mineralischer Farbe).


    Grüße!