Styropor im Dachgeschoss - Lassen oder entfernen

  • Moin Leute,


    Bin gerade dabei ein Haus von 1964 wieder flott zu machen.

    Ich arbeite mich von oben nach unten vor und bin im Obergeschoss auf folgendes gestoßen. Anscheinend war der Vorbesitzer sehr ambitioniert und hat alle Decken mit Styropor vollflächig verklebt unter dem bereits entfernten Holzpaneelen.

    Unter dem Styropor sind Holzplatten (OSB ?) danach kommt schon die Holzbalkendecke (Klemmfilz zwischen) und dann der Dachboden.


    Was ist geplant:

    - Neues Dach mit 16cm Aufsparrendämmung

    - Decken im Obergeschoss mit Gipskarton ( Gibskarton - Variable Dampfbremse - Klemmfilz) verkleiden


    Jetzt meine Frage, muss ich die Styroporplatten entfernen oder können die verbleiben.

    Falls die Platten verbleiben würde der Aufbau später so aussehen von unten nach oben :

    Gipskarton - variable Dampfbremse - 4cm Klemmfilz - Styropor - Holzplatten - Holzbalkendecke (ohne Klemmfilz wird entfernt) - OSB Dachbodenboden .


    Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich ausgedrückt, andernfalls kann ich gern eine Zeichnung anfertigen.


    Gruß

  • Diese Platten haben doch nur eine Dicke von wenigen Millimetern. Deren Einfluss auf Wärme- und/oder Feuchtedurchgang dürfte vernachlässigbar sein.


    Die entscheidene Frage wäre, wie man eine Unterkonstruktion für die GK Platten sicher befestigt.



    OSB Dachbodenboden .

    Nimm doch einfach Rauspundbretter


    Holzbalkendecke (ohne Klemmfilz wird entfernt)

    Warum? Ist der Bereich zwischen den Balken komplett (auf voller Höhe) gedämmt?

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  • Die Styroporplatten waren in den späten 1970er Jahren aus dekorativen Gründen sehr beliebt. Thermisch gehet die Wirkung gegen Null.


    OSB-Platten haben auf der kalten Seite einer Wärmedämmung nicht so viel zu suchen. Rauspund oder Schalung tun es hier doch auch und sind möglicherweise sogar deutlich günstiger.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Moin,


    vielen Dank für die rasche Rückantwort :)


    Bezüglich dem Dachbodenboden. Der Dachboden soll später ausgebaut werden, Heizungen sind schon vorhanden. Der Ausbau steht allerdings als letztes auf der Agenda. Deshalb dachte ich an OSB und entsprechendem Bodenbelag wie Vinyl.


    Zum Styropor. Ich hatte die Befürchtung, dass dies sich womöglich negativ auf den Feuchtigkeitstransport auswirken und sich Feuchtigkeit im Klemmfilz sammelt. Dem ist allerdings nicht so?


    In Bezug auf die Dämmung der Holzbalkendecke. Der Zwischenraum ist komplett gedämmt, allerdings mit dieser Silberfolien beschichteten Glaswolle, welche ich gern entsorgen würde. Macht es Sinn den Dachbodenboden zu dämmen, wenn eine 16cm Dachaufsparrendämmung beim Neueindecken des Daches verwendet wird? PS.: ich meinte natürlich nicht, dass die Holzbalkendecke entfernt wird, lediglich das alte Klemmfilz soll weg.


    Ich müsste natürlich versuchen die Holzbalken der Decke zu treffen, um die Unterkonstruktion für die GK Platten zu befestigen.


    Theoretisch macht es keinen Sinn, die Styroporelemente oder gar die darüberliegenden OSB Platten zu entfernen ? Es sind knapp 100m2, was sicher ein riesen Akt wäre...

  • Der Dachboden soll später ausgebaut werden,

    Ich frage jetzt nicht ob das genehmigungsfähig ist, aber bei einem Ausbau des Dachbodens stellen sich noch ganz andere Fragen.


    Bsp.:

    Wozu brauchst Du dann an der Decke eine Dampfbremse?

    Was ist mit Schallschutz?


    Es macht keinen Spaß wenn da oben jemand durch die Gegend läuft, und darunter meint man dass der gleich durch die Decke kommt. Und nein, ein bisschen Kork o.ä. unter dem Bodenbelag reicht dafür nicht aus.

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  • So bin leider nicht eher dazu gekommen zu antworten.

    Bezüglich der Genehmigung habe ich mir tatsächlich keine Gedanken gemacht. Der Raum wirkte, als wäre er zuvor bewohnt gewesen (mit Holz Verkleidet, Heizungen und geteilt mit einer Tür verbunden. Des weiteren ist der Dachboden recht hoch, ich würde behaupten normale Deckenhöhe.


    Danke allerdings für den Tipp, da werde ich mich schlau machen, allein schon wegen versicherungstechnischer Gründe.


    Geplant ist dieser zusätzliche Raum eher als Rückzugsort zum Lesen oder ähnlicher Dinge. Thema Schallschutz ist aber interessant, direkt darunter befinden sich die Schlafräume.


    Ich war heute im Haus und habe ein paar weitere Bilder gemacht, um den Aufbau einmal zu sehen. Es scheint als wären die Styroporplatten auf eine dünne Holzträgerplatte aufgeklebt und diese an die Holzbalkendecke genagelt:




    Bezüglich der Dampfbremse, kann es schaden diese anzubringen?


    Um mein Vorhaben nochmal ein wenig vereinfacht darzustellen diese Skizze:


    Grün: Aufsparrendämmung 16cm

    Lila: Variable Dampfbremse

    Schwarz: OSB-Platten

    Orange: Klemmfilz 4cm

    Lila: Variable Dampfbremse

    Blau: Gipskarton (Fermacell)


    Gruß

  • Der Raum wirkte, als wäre er zuvor bewohnt gewesen

    Das sagt noch nichts darüber aus, ob dieser Raum auch genehmigt ist. Neben der Deckenhöhe wären auch Fluchtwege, Fenster (Tageslicht) ein Thema. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dieser "Raum" nie als Aufenthaltsraum genehmigt war. Also, sicherheitshalber klären. Worst case muss man diesen Raum halt noch genehmigen lassen. Falls er alle notwendigen Anforderungen erfüllt sollte das kein Problem sein.



    Bezüglich der Dampfbremse, kann es schaden diese anzubringen?

    Ich sehe keinen Sinn darin, etwas anzubringen das Geld kostet und keinen Zweck erfüllt. So lange beide Bereiche beheizt und genutzt werden, gibt es keinen Grund für die Wärme oder Luftfeuchtigkeit von unten nach oben (oder umgekehrt) zu flüchten. Ob die Folie schaden kann, dazu müsste man jetzt veschiedene Betriebsbedingungen mal durchrechnen und detaillierter betrachten. Dampf"bremse" kann alles mögliche sein, und eine OSB Platte "bremst" auch. Wenn jedoch in beiden Räumen vergleichbare Bedingungen herrschen, dann fehlt die Antriebs"energie" um Luftfeuchtigkeit durch die Decke zu treiben.

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  • Wenn doch eh ein neues Dach drauf kommen soll, dann lass das jemanden planen, der Ahnung hat, dessen Job es ist das zu planen. Dann ist das Dach dicht und entsprechend ausgelegt und Du kannst Dir sämtliche gedankliche Klimmzüge an der Decke sparen. Evtl. kannst Du deinen Leseraum in zwei Ebenen aufteilen und somit das gesamte Dachvolumen ausnutzen: more bang for buck.


    Nach dem Schnitt ist auch eine Gaube vorhanden, dann sollte es auch als Wohnraum genehmigt worden sein und wenn nicht, dann kann man das im Zuge der Dachsanierung gleich mit beantragen. Mit den Fenstern der Gaube hast Du auch einen zweiten Fluchtweg, der heute verlangt wird, im Gegensatz zur damaligen Zeit, als es gebaut wurde.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Wann soll denn der Dachboden ausgebaut werden? Wenn da eine längere Zeit dazwischenliegt, ist der vorgenannte Aufbau aus energetischen Gründen nicht zu empfehlen.


    Den weiteren Aufbau halte ich aber auch für zu hinterfragen, dieser könnte aus Schallschutzgründen höchst problematisch sein, sowohl was den Luftschallschutz als auch was den Trittschallschutz angeht...

  • Bei solchen Vorhaben macht es SInn einen Fachmann Vorort einzubeziehen .

    Bei einer Sanierung bzw Umbau bzw Erweiterung müssen auch baurechtliche Dinge beachtet werden...unter anderem auch das GEG