Giebel liegt auf Verblendmauerwerk?

  • Eigentlich sollten neue Fenster eingebau werden und der Giebel zusätzlich gedämmt werden und mit einer Vorhangfassade ausgestattet werden. Bei der Vorbereitung ist aufgefallen, dass der Giebel wohl größtenteils auf dem Verblendmauerwerk liegt. Skizzen von mir:



    In der Statik war das anders vorgesehen (den Winkel habe ich auch nicht finden können):


    Ich habe jetzt einen Statiker dazugezogen. Demnach gibt es genau 2 Optionen um das zu korrigieren:

    1. Giebel komplett abreißen und auf Decke stellen (wenn man die nicht wirklich dämmende Schicht an Porenbeton weg lässt verliert man dadurch ja nichtmal wirklich Raum)
    2. Giebel komplett abreißen einen Art Stahlwinkel vom Statiker auslegen lassen (der ggf. auch unter dem Estrich verankert werden muss), diesen vom Schlosser anfertigen lassen und darauf den Giebel neu aufzubauen

    Für mich klingt Option 1 noch einfacher. Dann muss man aber vermutlich noch schauen ob man den Kehlbalken (Verkleidung Spitzboden) belasten kann.


    Das ist natürlich alles blöd. Der Aufwand ist ja ganz ordentlich gewachsen und alles verschiebt sich. Haben wir irgendwelche Optionen übersehen?

  • wenn man die nicht wirklich dämmende Schicht an Porenbeton weg lässt,

    Gegen Wärmeverluste mag die ggf. wirklich nur mäßig dämmen, aber was ist mit dem Luftschall, was mit Befestigungen. Bei beidem ist Porenbeton auch max. mässig, aber sicher besser als ein HRB Giebel mit innerer leichter Bekleidung.

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  • ... aber sicher besser als ein HRB Giebel mit innerer leichter Bekleidung.

    ich verfolge da ja die Strategie einer relativ schweren inneren Bekleidung (> 25 mm GKB).

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Mein Vorchlag wäre: Ein HRB mit innerer Bekleidung, die auch statisch wirksam sein könnte (z.B. > 15 mm OSB) UND eine Installationsebene, gern mit 2 *12,5 mm (oder stärker) GKB.


    Ich fürchte nur auf Grund dieses Ansatzes

    Der Aufwand ist ja ganz ordentlich gewachsen

    Aufwand auch = €€

    wird das so nicht werden.

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  • Mein Vorchlag wäre: Ein HRB mit innerer Bekleidung, die auch statisch wirksam sein könnte (z.B. > 15 mm OSB) UND eine Installationsebene, gern mit 2 *12,5 mm (oder stärker) GKB.


    Ich fürchte nur auf Grund dieses Ansatzes

    Aufwand auch = €€

    wird das so nicht werden.

    Mit der Ruhe! Der TS ist doch sachlichen Argumenten recht zugänglich!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Oh jetzt sind wir schon beim Wandaufbau gelandet. Ich bin noch bei dem Statikproblem. Ich überlege noch ob es eine sinnvolle(!) Alternative zum kompletten Giebel Abriss gibt. Meine einzige Laienidee ist:

    1. Alles was sowieso aus den Giebel weg mus rausnehmen (Last reduzieren)
    2. 6x16 mit Winkel an der Decke vom EG festmachen (in einem Zimmer ist ja sowieso der Estrich hinüber). Müsste natürlich wer berechnen und dann muss das Stahlteil gefertigt werden
    3. 12x12 Balken entfernen und Metallkkonstruktion für Giebel anbringen. Muss auch berechnet werden und angefertigt werden und die Frage ist ob man dann überhaupt vernünftig zum arbeiten ankommt

    Das klingt jetzt aber nicht wirklich wirtschaftlich (mal von der Frage abgesehen ob das überhaupt geht).


    Zum neuen Wandaufbau hatt ich mit dem Energieberater gesprochen. Vorschlag war

    1. GKP
    2. OSB3 (damit benötigen wir dann keine Dampfbremse)
    3. Holzständerwerk mit Dämmung dazwischen
    4. Holzfaserdämmung (Reduktion von Wärmebrücken, kann bewittert werden somit wird keine Unterspannbahn benötigt)
    5. Hinterlüftete Vorhangfassade mit Faserzement

    Die Dicken kann ich mir eigentlich überlegen. Sein Vorschlag waren 200mm oder sogar 240mm Holzständerwerk. Das steht dann ja im Zweifelsfall wieder über. Werde ich mal mit dem Statiker besprechen.


    Ich habe jetzt ein kleines Zeitproblem, da das Problem erst viel zu spät aufgefallen ist (sieht man ja nicht vorher). Entsprechend steht jetzt das Gerüst und die alten Asbestschindeln sind schon runter. Vermutlich benötige ich jetzt auch noch einen Bauantrag wenn ich das alles runtereiße und neu machen lasse? (LBO SH ist relevant).

  • GKP
    OSB3 (damit benötigen wir dann keine Dampfbremse)
    Holzständerwerk mit Dämmung dazwischen
    Holzfaserdämmung (Reduktion von Wärmebrücken, kann bewittert werden somit wird keine Unterspannbahn benötigt)
    Hinterlüftete Vorhangfassade mit Faserzement

    Wo ist die Installationsebene?

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  • Eine Installationsebene ist ein guter Punkt. In einem Raum ist sie geplan. Im anderen lohnt sich das nicht wirklich, da dort links und rechts vom Bodentiefen Fensterelement nur etwas über 1m Wand sind.


    Ich habe jetzt die Statik erhalten. Da wird jetzt fröhlich viel gerechnet. Vielleicht muss ich das als Bauherr auch nicht ganz nachvollziehen können, aber für mich stellt sich das wie folgt dar:

    • Als erstes werden die Lasten für den Giebel berechnet. Gk-gk-GIN (Giebelwand neu) kommt damit auf 0,65kN/m². Die Fenster wurden nicht mit berücksichtigt (warum eigentlich nicht?)
    • Als System wird wird die Pendelstütze aus Holz nach DIN EN 1995-1-1 angenommen mit einer Höhe von 2,7m und einem Querschnitt von 12cmx6cm
    • Die Pfosten werden auf Höhe vom Kehlbalken (daher wohl die 2,7m) wohl ausgeklinkt und mit einem Winkel an diesem (und dem Sparren) befestigt. Der Pfosten ist ja jetzt im Kehlbalken dünner. Da hätte ich irgendwie gedacht, dass man das in der Berechnung berücksichtigt. Ist aber wohl nicht wirklich relevant?
    • Das ganze Konstrukt soll unten auf den Bestandsbohlen befestigt mit Winkeln befestigt werden.
    • Die Bestandsbohlen sollen mit M8 Schrauben verbunden werden und mit M10 Schrauben stirnseitig mit Bestandsdecke verbunden werden. Da hätte ich jetzt irgendwie erwartet, dass es noch eine Berechnung dazu gibt. Hab ich nicht gefunden.
    • Dazu gibt es noch eine Seite von Würth bzgl. Befestigung der Grundlattung

    Unten drunter steht noch:

    Die Rechnung verstehe ich als Laie nicht wirklich (mal abgesehen davon, das 60x40 in Klammern gehört). Meines Verständnis nach ist FXd ist die maximale Auflagerkraft in X Richtung. Laut dem Koordinatensystem ist die X Richtung vertikal (also entlang der Pfosten vom Holzständerwerk). 60x40 muss dann die Konterlattung sein, dazu wird kmod=0,8 der Modifikationsbeiwert und ym=1,3 vermutlich der Teilsichertsbeiwert sein. mir nicht klar was da berechnet werden soll. Ich hänge ja nicht den gesamten Giebel an die Konterlattung.