Asbest im Estrich?

  • Vorab, ich habe folgendes gelesen



    und noch viel mehr auf diversen anderen Seiten.


    Hallo, unser Dachdecker hat vorgeschlagen, den Estrich zu entfernen und eine Fußbodenheizung installieren zu lassen. Das Haus steht in RLP, ist kein Sozialbau bzw. ehemalige Schule und ist Baujahr 1980. Der Dachdecker ist sich sicher, dass der Estrich nicht Asbest-belastet ist.


    Da ich mir als Laie nicht sicher bin,


    würde ich das gerne im Labor untersuchen lassen.

    Vielleicht, kann ja auch jemand etwas zu dem Bild sagen?


    Wo befindet sich denn der mögliche Asbest im Estrich? Dies ist ja bei einer

    Probeneinsendung wichtig.

    Also eher unten, oder oben oder überall?


    Gruß und Danke für Informationen

  • unser Dachdecker hat vorgeschlagen, den Estrich zu entfernen und eine Fußbodenheizung installieren zu lassen.

    Und was hat euer Fussbodenleger zum WDVS gesagt? Im Zweifel mal den Elektriker fragen...der kennt sich dann mit der Isolierverglasung aus.

  • Und was hat euer Fussbodenleger zum WDVS gesagt? Im Zweifel mal den Elektriker fragen...der kennt sich dann mit der Isolierverglasung aus.

    Der Mehrwert dieses Beitrages ist für mich gleich 0.

  • Dann will ich mal versuchen, karo1170's Intention in einfache Worte zu fassen.

    Er zweifelte an der Expertise des Dachdeckers zum Thema Estrichbau in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts und wollte Dir anraten, jemanden zu befragen, dessen Aufgabengebiet das ist.

    Auch ich bin kein Estrichspezialist, habe aber schon sehr viele Estrichleger erlebt um zu wissen, dass Estriche homogene Massen sind, die keine unterschiedlichen Bestandteile in verschiedenen Lagen oder Sektoren erwarten lassen. Es ist also völlig egal, wo die Probe gezogen wird. Aus statistischen Verteilungsgründen sollten aber mehrere unterschiedlich lokalisierte Proben gezogen werden.

    Mein Beitrag enthält sich ausdrücklich jeglicher Bewertung über die Wahrscheinlichkeit Deiner Befürchtungen.

    Ich hoffe nur, dass jetzt der Mehrwert des obenstehenden Beitrags etwas deutlicher geworden ist.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Wo befindet sich denn der mögliche Asbest im Estrich? Dies ist ja bei einer Probeneinsendung wichtig.

    Im Estrich selbst ist eine gleichmäßige Verteilung der Asbestfasern über dessen gesamte Höhe zu erwarten, weil es sich um eine homogene Masse handelt. (Mir ist in meinen Objekten aus der kritischen Zeit zwischen 1960 und 1990 bisher noch nie asbestfaserhaltiger Zementestrich begegnet - was natürlich nicht repräsentativ sein muss.)


    Häufig wurden aber unterseitig asbestfaserhaltige Bodenbeläge mit asbestfaserfreien Klebern oder asbestfaserfreie Bodenbeläge mit asbestfaserhaltigen Klebern oder allgemein asbestfaserhaltige Spachtelmassen auf faserfreiem Estrich verarbeitet. Da wären dann Fasern oder Anhaftungen davon auf der oberen Estrichoberfläche oder in den aufgebrachten Schichten zu erwarten.


    Bei Dachdeckern allgemein würde ich allein dem Beruf nach erstmal keine tiefergehende fachlich Expertise zu Gebäudeheizungskonzepten erwarten. Der individuelle Mensch kann da natürlich trotzdem sehr versiert sein.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hallo, unser Dachdecker hat vorgeschlagen, den Estrich zu entfernen und eine Fußbodenheizung installieren zu lassen.

    So als Dachdecker kennt er sich auch mit den baulichen Folgen solcher Ideen perfekt aus (Türhöhen/Treppen) und kann Euch super beim Aufbau beraten.


    Warum hab ich bloß Zimmerer gelernt, danach Architketur studiert? Warum hab ich nicht gleich Dachdecker gelernt?


    karo1170:thumbsup::D

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Warst als Zimmerer ja nicht weit weg vom Dachdecker. Beide sind auf dem Dach... :P

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Bei uns haben die Zimmerer das Dach gedeckt. Einen Dachdecker gab es auf unserer Baustelle nicht.

    Da scheint es regional deutliche Unterschiede zu geben. Nördlich der Linie H - BS - B habe ich noch nie dachdeckende Zimmerer erlebt. Oft kooperieren aber beide miteinander und empfehlen dann passende Kollegen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Bei uns ist das gängige Praxis, dass eine Zimmerei dann auch die Dacheindeckung übernimmt. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass ein Dachdecker Reparaturarbeiten am Dachstuhl vornimmt bevor das Dach neu eingedeckt wird. Einen Dachdecker der einen kompletten Dachstuhl errichtet und die Eindeckung habe ich bisher aber noch nicht erlebt, würde das aber nicht ausschließen. Es kommt ja auch darauf an, wie der Betrieb ausgerichtet ist. Nicht selten sind auch mal Zimmerer in einem Dachdeckerbetrieb oder Dachdecker in einer Zimmerei angestellt.


    Handwerker dürfen auch Arbeiten außerhalb ihres Gewerks übernehmen wenn diese fachlich mit dem eigenen Gewerk zusammenhängen (s. Handwerksordnung, müsste irgendwo gleich im 1. Abschnitt stehen). So darf beispielsweise ein Heizungsbauer seinen Heizkessel auch an die vorhandene Elektroinstallation anschließen, oder eine WP installieren ohne einen Elektriker oder Klimatechniker zu beauftragen. Er muss natürlich die fachlichen Voraussetzungen dafür erfüllen, Beispiel Kälteschein, und die für die fachgerechte Ausführung notwendigen technischen Geräte/Maschinen haben. Er könnte seinen Betrieb auch so ausrichten, dass er für Elektroarbeiten eine Konzession bei einem Netzbetreiber bekommt.


    Achtung, Zimmerer die regelmäßig auch Dachdeckerarbeiten ausführen sollten darauf achten, dass ihre Betriebshaftpflichtversicherung diese Arbeiten auch abdeckt. Anbieter von Versicherungen unterscheiden meist zwischen Zimmererarbeiten mit oder ohne Dachdeckerarbeiten.


    Bei Dachdecker und Estrichleger fällt es mir schwer einen fachlichen Zusammenhang zwischen den Gewerken herzustellen. Ich würde davon ausgehen, dass der Dachdecker von Estricharbeiten so viel Ahnung hat wie der Metzger vom Brötchen backen. Grundkenntnisse mögen vorhanden sein, es ist aber unwahrscheinlich, dass sich ein Dachdecker auf die Begutachtung von Estrich spezialisiert hat.

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    .

  • So darf beispielsweise ein Heizungsbauer seinen Heizkessel auch an die vorhandene Elektroinstallation anschließen, oder eine WP installieren ohne einen Elektriker oder Klimatechniker zu beauftragen.

    Viele Heizungsbauer sind außerdem auch gleichzeitig Elektriker. Unserer hat beide Meistertitel.

    Gefährlich ist's, wenn Dumme fleißig werden!

  • Nördlich der Linie H - BS - B habe ich noch nie dachdeckende Zimmerer erlebt.

    Ich kenne hier (H und Umland) genau zwei Dachdeckereien, die auch kleinere Zimmerarbeiten mit übernehmen. Umgekehrt 0. Sowas kenne ich nur aus den südlicher gelegenen Regionen.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wir sollten vielleicht mal vom Stöckchen zum Hölzchen zurück kommen. Es ging nicht darum, ob ein Zimmerer ein Dach decken kann sondern darum, dass ein Dachdecker als Experte für die mineralogische Beschaffenheit von Estrichen ins Feld geführt wurde und dass der Fragesteller mit der humorigen Antwort von karo1170 nichts anfangen konnte.

    Seit dem hat er hier nicht wieder reingeschaut.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Es soll auch Handwerker geben, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und gewerkübergreifend Expertise aufgebaut haben.

    Möglicherweise befreundete/verwandte Betriebe haben, dort gearbeitet haben etc. Vollkommen egal.

    Ich wollte eine zweite Meinung und die gibt es nur aus dem Labor.


    Die Probe ist am Samstag herausgegangen.

    Alles andere ist mir jetzt vollkommen egal.

    Danke an ThomasMD und Skeptiker, die etwas Sinnvolles zur Probe beigetragen haben.


    Ansonsten habe ich den Eindruck, ich bin im falschen Film, äh Forum.

  • Ansonsten habe ich den Eindruck, ich bin im falschen Film, äh Forum.

    Nein das bist Du nicht.

    Wer aber gleich eingangs schreibt, "Leute ich habe alles gelesen, was Ihr zur Nichterkennbarkeit von Asbest geschrieben habt, aber das interessiert mich nicht. Ich stelle trotzdem die bewusste Frage, von der ich die Antwort, hätte ich wirklich gelesen und verstanden, bereits kenne" darf sich nicht wundern, wenn die Antwort anders ausfällt als erhofft.

    Und wer dann noch schreibt, dass ihn der Dachdecker zu Estrich im Altbau und dem nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung beraten hat, darf sich erst Recht nicht wundern, wenn etwas locker-genervt geantwortet wird.


    Es ist durchaus möglich, dass der Herr eine gewisse Expertise mitbringt, aber dann wäre es vorteilhaft gewesen, ihn als den befreundeten Universalgelehrten einzuführen und nicht als den Dachdecker aus dem Nachbardorf.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

    • Offizieller Beitrag

    Ansonsten habe ich den Eindruck, ich bin im falschen Film, äh Forum.

    Nein, bist Du nicht, aber wer direkt nach dem Vollzitat des Hinweises, dass Ferndiagnosen nicht möglich sind, eine Frage postet, welche in diese Richtung geht, sollte sich über genervte Reaktionen nicht wundern.


    Der Verweis auf einen Handwerker, der weitgehende Vorschläge zu einem anderen Gewerk macht, wirkt im selben Post noch einmal weiter verstärkend. Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass derartige Einschätzungen allein in meiner aktuell Handvoll Projekte mind. einmal pro Woche komplett daneben liegen. Vorsichtige Handwerker formulieren deshalb diesbezüglich auch eher zurückhaltend Fragen als abschließende Aussagen oder vollmundige Bewertungen wie „Pfusch“ zu machen.


    Ich habe Deine jedenfalls Reaktion zum Anlass genommen, den von Dir oben zitierten Post noch einmal zu verschärfen und zu erweitern, um Foristen wie Fragenden derartige Reaktionen / Erfahrungen noch etwas öfter zu ersparen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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