Fertighaus aus dem Baujahr 1977

  • Guten Tag liebe Experten,


    Meine Frau und ich sind gerade dabei ein Haus in Düsseldorf zu kaufen.

    Es handelt sich um ein Einfamilienhaus (Fertighaus) der Firma "H+T Baucompany" - Typ S - aus dem Baujahr 1977.

    Wir würden uns gerne über eine Baubeschreibung freuen ?


    Viele sonnige Grüße aus dem Westen

  • Was man so über das Internet finden konnte, Eintragung der Firma im Juli 1975, Löschung im Mai 1979. In dieser kurzen Zeit dürfte die Anzahl der gebauten EFH wohl überschaubar sein. Ob man heute nach ca. 45 Jahren noch eine Baubeschreibung findet? Bei der vermutlich geringen Anzahl an gebauten Häusern dürfte ein Treffer einem 6er im Lotto gleichkommen.


    Also nicht wundern wenn es keine Antwort auf Deine Frage gibt.

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  • Theoretisch ja, aber nach so langer Zeit kann es sein, dass diese schon entsorgt wurde, oder das Haus schon mehrfach den Eigentümer gewechselt hat, oder.....

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  • Baubeschreibungen sind Absichtserklärungen zum Zeitpunkt der Beantragung. Man weiß nie, ob der Inhalt einer Baubeschreibung dem fertigen Objekt entspricht. Insofern würde ich mir nicht viel davon versprechen. Es ist natürlich immer hilfreich, sie lesen zu können.


    Bieten eventuell die Bauakten noch Informationen? Für die Einsicht muss aber je nach Bundesland ein „berechtigtes Interesse“ nachgewiesen werden.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Es handelt sich um ein Einfamilienhaus (Fertighaus) der Firma "H+T Baucompany" - Typ S - aus dem Baujahr 1977.

    Wir würden uns gerne über eine Baubeschreibung freuen ?

    Was man so über das Internet finden konnte, Eintragung der Firma im Juli 1975, Löschung im Mai 1979. In dieser kurzen Zeit dürfte die Anzahl der gebauten EFH wohl überschaubar sein.


    Was erwartet Ihr von der Beschreibung ?

    Die kurze Lebensdauer der Herstellerfirma (war sie das überhaupt, oder vielleicht eher eine Handelsvertretung ?) erklärt, weshalb mir das Unternehmen (ich beobachte den Markt "erst" seit etwa 1982) noch nicht über den Weg gelaufen ist.


    Grundsätzlich verhält es sich wie folgt: ein "Fertig"haus (ich nehme ´mal an, in der üblichen Holzrahmentafelbauweise) aus vor 1980 stammt noch aus einer etwas früheren Produktgeneration als diejenigen, deren Wärmedämmwerte denjenigen der Stein-auf-Stein-Häuser aus derselben Zeit deutlich voraus waren. Mithin besteht der begründete Verdacht, daß diesbezüglich eine Standardanhebung mindestens wünschenswert sein wird. Heute als Bauschadstoffe wahrgenommene Materialien wurden damals noch als fortschrittlich angesehen, das betrifft namentlich 1. Asbest, 2. sogenannte Schutzmittel für Vollholz sowie 3. Bindemittel für Holzwerkstoffe. 1. wird vereinfacht gesagt nur bei Zerfaserung bedenklich, zu 2. kann eine Sanierung angeraten sein und zu 3. gilt, daß die Rest"abstrahlung" der alten Materialien unterhalb derjenigen heutiger, aber erst neu eingebauter Ersetzungen liegt. Eine weitere Gefahr geht von den Dämmstoffen in den Außenwänden namentlich dann aus, wenn Feuchtigkeit in sie eingedrungen ist. Eine Sanierung eines "Fertig"hauses in der angenommenen Bauweise kann grundsätzlich jede Zimmerei durchführen. Ich wünsche Euch viel Glück, daß die Bauakte meine Vermutung bestätigt, bei der Firma handele es sich nur um einen Handelsvertreter, und der Hersteller dort genannt ist. Wenn dies eine Firma mit relevantem Marktanteil ist, lassen sich leichter Eigentümerberichte darüber finden, wo die Spezifika dieser Marke liegen. Für mehrere Marken gibt es nämlich auch spezialisierte Unternehmen für deren Sanierung, Aus- und Umbau.

  • Bauart ist Bettonfertigteile und ich habe keine Baubeschreibung im Unterlagen gefunden.

    Betonfertigteile, aha. Dann habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich:

    Die gute ist, mit Betonhäusern können die meisten Bauhandwerker zwar ein bißchen schlechter umgehen als mit gemauerten, aber immerhin erfahrener als mit solchen aus Holzkonstruktionswänden. Mit dem Hilti rangehen tuen die meisten Bauhandwerker lieber und bewährter als erst einmal Wandaufbauforensik betreiben zu müssen.

    Die schlechte ist (ich sagte ja, ich kenne die Firma nicht, Du wirst Details also wohl erst in der Bauakte ergründen müssen), es gibt im wesentlichen in dieser Zeit drei Betonfertighausbauweisen, die mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit recht weit vom heutigen Wärmeschutzniveau entfernt sind, d.h. es wird entsprechend eine Ertüchtigung anstehen. Am wenigsten verbreitet ist die Bauweise mit Raumzellen - dabei dürften regelmäßig die Außenwandseiten ohne thermische Trennung an die an deren Wandseiten der Raumzellen angegossen worden sein. Diese Bauweise war eher mehrgeschossig für größere Wohnanlagen beliebt. Zweitens gab es eine Tafelbauweise mit einschaligen Betonplatten, damals noch nicht üblich im Verbund mit einer Dämmschicht (aber das Foto mit dem Fenster läßt eine leise Hoffnung aufkeinem, hier vielleicht doch). Drittens gab es eine Tafelbauweise mit Sandwichplatten (Beton außen und innen, mit dazwischenliegender Dämmschicht). Schalungssteinbauten hätte man wohl auch damals nicht als Betonfertigteilbauweise bezeichnet. Lasse Dir Heizrechnungen zeigen, wenn es keinen Energieausweis gibt.

  • Wärmeverluste an Fenstern sind wahrscheinlich sehr hoch. Kann man einfach diese PVC stücke austauschen ?

    Grundsätzlich ja, Details sagt meine Glaskugel nicht; aber Fenster aus der Zeit sind vermutlich eher reif für größere Operationen.

  • Wenn das ne Bude aus Betonfertigteilen ist, dann bestehen die Wände aus zwei dünnen Betonscheiben mit Wärmedämmung dazwischen. Das Fenster sieht so aus als ob es an der äußeren Betonscheibe wäre, somit hast Du eine schöne Wärmebrücke, die kein Fenster ausgleichen kann. Da hilft nur eine Totalsanierung, also Wärmedämmung der äußeren Hülle und neue Fenster einbauen. Du musst also vor Ort einen Fachmann/Fachfrau suchen, der/die erklärt Dir dann alles weitere.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Kann ich Vielleicht zuerst nur PVC Stücke und Fenstern austauchen? Wenn ja, welches Materiel kann ich benutzen bzw. mit einem guten Uwert um diese Wärmebrücken zu reduzieren.

  • Wenn das ne Bude aus Betonfertigteilen ist, dann bestehen die Wände aus zwei dünnen Betonscheiben mit Wärmedämmung dazwischen.

    1977 hat man sich bei Ortbeton noch Einschaligkeit getraut, weswegen ich es auch für Fertigteilbauten aus dieser Zeit nicht für unwahrscheinlich halte, und ...

    Das Fenster sieht so aus als ob es an der äußeren Betonscheibe wäre, somit hast Du eine schöne Wärmebrücke, die kein Fenster ausgleichen kann. Da hilft nur eine Totalsanierung, also Wärmedämmung der äußeren Hülle und neue Fenster einbauen. Du musst also vor Ort einen Fachmann/Fachfrau suchen, der/die erklärt Dir dann alles weitere.

    ... bei der Fachfrau stimme ich Dir zu, aber als Installationsebene könnte ich mir hier auch die Unterkonstruktion der Fassadenbekleidung vorstellen.


    Insgesamt denke ich, wird man hier von "nur Raumluft messen, und dann neu tapezieren, schwupps einzugsfertig" weit entfernt sein. Selbst falls die Immobilie noch einen gepflegten Eindruck macht, wird man es mit einem nur optisch bewohnfähigen Rohbau zu tun haben. Allerdings ist das Verkäufern regelmäßig nur sehr schwer zu vermitteln.

  • Immerhin ist dann das Thema Formaldehyd vom Tisch. (Wäre bei Holzrahmebau evtl)


    Ich kann auf dem Foto kaum was erkennen, auch nicht mit Vergrößerung - wie macht ihr das?

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Hallo, Hat vielleicht noch jemand Ideen welche kunstoff wurde eingebaut. Fenster (mit Kunstoff in der unteren Hälfte)

    Ein Detailfoto wäre hilfreicher!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ein Detailfoto wäre hilfreicher!

    Vom Fenster, nicht vom Haus. Ich meine sowas wie dieses Bild, am Besten mit einem maßsstabgebenden Element wie einem Zollstock



    (siehe auch hier)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Vom Fenster, nicht vom Haus. Ich meine sowas wie dieses Bild, am Besten mit einem maßsstabgebenden Element wie einem Zollstock



    (siehe auch hier)

    Glaskugel sagt das Fenster auf dem Foto ist nicht so Alt, ca. 20 Jahre oder jünger, und war nicht billig.

    Begründung:

    1. Voll verdeckte Beschläge der Bauart (Foto) gibts noch nicht so Lange und waren/sind Teuer = Glaskugel sagt Hochwertiges Fenster(?) mit guter (?) Wärmedämmung.
    2. "Silberne" Beschläge gibts ab ca. dem Jahr 2000.
    3. Beschlag und Holz sieht noch gut aus.
  • Off-Topic:

    ich hätte jetzt aber mindestens noch Marke, Modell und Bj. der Armbanduhr erwartet :D

    Beschlag ist von Roto reicht das? Dazu brauchts aber keine Glaskugel Logo ist auf dem Foto zu sehen.

    Und Torx gibts auch nicht so lange, besonders im Fensterbau sind die (noch?) nicht so sehr verbreitet.

  • Off-Topic:

    Die Glaskugel sagt das Fenster auf dem Foto ist nicht so Alt, ca. 20 Jahre oder jünger, und war nicht billig.

    Begründung:

    1. Voll verdeckte Beschläge der Bauart (Foto) gibts noch nicht so Lange und waren/sind Teuer = Glaskugel sagt Hochwertiges Fenster(?) mit guter (?) Wärmedämmung.
    2. "Silberne" Beschläge gibts ab ca. dem Jahr 2000.
    3. Beschlag und Holz sieht noch gut aus.

    alles korrekt! :thumbsup:


    Hier sollte das Bild aber nur verdeutlichen, wie viel sich ablesen lässt, wenn man auf einem Foto etwas erkennen kann und es wesentliche Details zeigt.


    Das ganze Fenster sieht von innen übrigens so



    aus und versorgt meinen Arbeitsplatz mit Licht, Luft und Sonne!


    :bier:


    (Aber wenn wir jetzt schon 'mal dabei sind: Welche Funktionen haben die sichtbaren Beschläge?)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Nachsatz und OT-Setzung wurden nachträglich ergänzt und ein Foto ausgetauscht