Garage ohne Wand zur Hausseite bauen

  • Hallo zusammen,

    wir haben uns vor einigen Jahren bereits vom Architekten einen Plan + Statik für eine Garage erstellen lassen, die an ein bereits fertiges Haus mit WDVS Dämmung gebaut werden soll. Das ganze soll mit KS 17,5 cm und der wichtigste Punkt: Ohne eine Mauer zur Hausseite umgesetzt werden, da wir einen direkten Zugang zum HWR haben möchten.

    Die Planung mit dem Architekten ist nun schon einige Zeit her und es gibt ihn leider nicht mehr, daher hoffe ich, dass mir hier ein Experte die Frage mit den Plänen beantworten kann.

    Es gibt ja einige Möglichkeiten das ganze mit nur 3 Wänden umzusetzen ohne Anschluss zum Haus herstellen zu müssen, damit keine Risse und keine Wärmebrücken im Haus entstehen. Soweit ich mich erinnere, hatte mein Architekt (wie in dem Bild zu sehen) einen ziemlich dicken Holzträger durchlaufend an Hauswandseite geplant der auf den beiden Mauern an der Hausseite aufliegt bzw. verbunden wird, was auch meine favorisierte Lösung wäre. Meine Frage ist nun, ob dieser Holzträger auch ohne Pfosten (würde stören beim Autotür öffnen) sozusagen die 4te Wand ersetzt und alles zusammenhält und ob sowas üblich ist in dieser Bauweise oder wie ihr das vielleicht schon von anderen Bauvorhaben kennt? Ein Ringanker wird auch erstellt.

    Würde mich über einige Meinungen freuen.

    Danke und beste Grüße


  • Hi Ralf,


    bin mir unsicher geworden, da ein Bekannter meinte die Wand, vor allem das kleine Stück beim Garagen Tor rechts an die Hauswand angebunden werden müsste, da die Wand sonst kippt. Daher hier nochmal die Frage an die Experten :)


    Also meinst du das Kippen würde auch ohne irgendeinen Hausanschluss durch den Balken der von vorne Garagentor nach hinten zum Freisitz auf der Mauer aufliegt bzw. verbunden wird zusammen halten, also sozusagen die vierte Wand ersetzen?


    Nochmal das Bild ohne meine Kritzeleien:

  • Wenn das Dach als Scheibe ausgebildet bzw. der Ringbalken auf Biegung bemessen wird, funktioniert das. In beiden Fällen ist der Lastabtrag sicherzustellen. Die 17,5 cm max. mögliche Breite für den Ringbalken erscheinen mir zu gering bei der erforderlichen Betondeckung von 3,5 cm.


    Anmerkungen zum berechneten Unterzug:

    1. Die Stützweite ist > 5,0 m.

    2. In Nds. sind i.d.R. die Schneelasten für das norddeutsche Tiefland anzusetzen, nicht Schneelasten bis 1000 m über NN.

    3. Was nicht aus der 1 Seite hervorgeht, ist die Berücksichtigung der Schneeanhäufung an der Hauswand.

    4. Der Unterzug muss auf dem Ringanker/Ringbalken aufliegen. Das ist bei unterschiedlichen Höhen von Sparren und Unterzug sauber durchzuplanen. Nicht, dass am Ende eine waagerechte Dachansicht gewünscht war, das Ding aber auffällig geneigt ist.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Ich sehe auch keinen Grund, weshalb das nicht funktionieren sollte, frage mich allerdings unabhängig davon, ob die Wand mit der großen Toröffnung zur Aussteifung der freistehenden Garagen-Konstruktion ausreicht.

    Wenn das Dach als Scheibe ausgebildet bzw. der Ringbalken auf Biegung bemessen wird, funktioniert das.

    ... noch einer mit dem Gedanken! :thumbsup:

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • die vierte Wand ersetzen?

    Stell Dir ein Carport vor. Eine Seite = Garagentor, zwei Seiten mauerst Du aus und mit der vierten, offenen stellts Du ihn dicht an ein Gebäude (hier zufällig Euer Haus)

    Ob die Pfeiler passen, muss der Tragwerksplaner sagen, der das berechnet hat. Aber grundsätzlich geht sowas, ja

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • ...frage mich allerdings unabhängig davon, ob die Wand mit der großen Toröffnung zur Aussteifung der freistehenden Garagen-Konstruktion ausreicht.

    Das kann man rechnerisch überprüfen (lassen). :D

    Neben dem Tor sind immerhin je 88 cm lange Wandstücken. Die könnten reichen. Vielleicht wurde das beim TE schon nachgewiesen (die Hoffnung stirbt zuletzt...).


    Off-Topic:

    In einem ähnlichen Fall mit größeren H-Lasten und Wandhöhen sowie einem höheren Tor habe ich kürzlich eine 36,5 cm dicke KS-Wand herausbekommen. 17,5 cm müssen also nicht reichen. In meinem Fall ging es um eine freistehende Garage mit l / b = 15 / 7 m und Pultdach mit Traufhöhe ca. 3,8, First 5,4 m.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Sorry für meine Laienmeinung,


    Aber bei der Länge bzw Spannweite und dem kurzen Wandstummel der dann Freistehend ist, da mit nichts verbunden als dem Dach,

    wird das nur was, wenn das ein Betonstütze/Wand mit Bewehrung ist die in das Fundament fest eingebunden ist.

    Einfachheitshalber, die komplette Torseitenwände, den Tor-Unterzug und den Unterzug Hausseitig als ein Element aus Ortbeton mit Bewehrung.

    So wäre meine Idee

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany

  • sicher?

    Den Ringanker hab ich nicht gelesen, aber wo soll sich der hinverbinden an der ecke? ans Hus soll er sich ja nicht einbinden.

    und in die andere Richtung ist es ja wahrscheinlich kein Ringanker mehr sondern eher ein Unterzug. (sehe keinen Schnitt)

    Die verbindende Balkenlage nimmt die Torwandseite nicht mit rein.

    Nur der Balken 32/20 soll hier die Wandscheibe einbinden.

    Dazu sei noch angemerkt, das der Abstand nicht 5,0 ist, sondern 5,50m abzüglich Mauerwerk.

    Nach meiner bescheidenen Laienmeinung wird zwar gerne Lichte gemessen, aber der Auflagepunkt sollte sich nicht am äußersten Punkt eines Mauersteines bewegen.

    Somit wären 5,2m anzusetzen.

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  • was steht denn in der "statik" zur aussteifung - bzw., nicht "was steht in der statik", sondern was wurde gerechnet/nachgewiesen?





    achso. dann braucht´s wohl doch einen kollegen vor ort, der die themen sortiert.