Schalldämmung Treppenhaus

  • Hallo Zusammen,


    mir ist es in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, dass man normale Gespräche aus dem EG noch recht gut im 1. OG hören kann. An sich nicht so problematisch, wenn es nicht kleine Kinder gäbe, die Abends/Nachts schlafen wollen und man deswegen "Flüstern" muss :)


    Ich habe schon etwas hierzu Recherchiert (Akustikpanele im Aufgang, Schallschluckbilder etc..), wollte mir hier nochmal paar Gedanken holen. Gibt es einfache bzw. effektive Möglichkeiten das Treppenhaus zu schallzudämmen?


    Anbei noch ein Bild vom Treppenhaus (zwar noch von der Baustellenzeit, allerdings habe ich gerade kein anderes zur Hand) :) Es handelt sich um eine Doppelhaushälfte, die uns gehört.



    Danke und Gruß

  • Im Idealfall eine echte Tür, aber dazu bräuchte man auch einen Grundriss um zu sehen ob das passt.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • mir ist es in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, dass man normale Gespräche aus dem EG noch recht gut im 1. OG hören kann.

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass man oben vor allen Dingen die "tieferen" Töne hört?

    Ist der Raum im EG groß/offen? (Stichwort Nachhallzeit)


    Menschliche Sprache spielt sich überwiegend im Frequenzbereich 200-500Hz ab, wobei einzelne Laute auch eine höhere Frequenz aufweisen können. Störend wirkt dann vor allen Dingen das ständige tieffrequente "Brummen", das auch lauter wahrgenommen wird als einzelne hochfrequenten Laute. Die Sprache selbst ist dann aufgrund der schwachen hochfrequenten Anteile schwer bis gar nicht zu verstehen. Man weiß zwar, dass da jemand spricht, aber man versteht nichts.


    d.h. bei Schallabsorbern wäre vor allen Dingen der Bereich tiefer Frequenzen zu beachten, was sich auf die Dicke der Absorber auswirkt. Bei höheren Frequenzen wirken die sowieso relativ gut.


    Erschwerend kommt hinzu, dass man nicht den kompletten Treppenaufgang mit Absorbern zu pflastern kann. Das wiederum schränkt die Wirksamkeit ein. Ein einzelnes "Bild" an der Wand ist was anderes als eine komplette Wand die mit Absorbern bestückt wird.


    Es bleibt noch die Treppe und der nach oben offene Treppenaufgang. Wie sich nun die Schallwellen genau verhalten das ist schwer vorherzusagen, schließlich ist nicht bekannt, wie sich diese im EG ausbreiten, in welchem Winkel sie in den Treppenaufgang eintreten usw.

    Wenn ich mich aus dem Fenster lehnen müsste, :haue:

    dann würde ich eine Reduktion des Schallpegels im OG von vielleicht 3-5dB vorhersagen, viel mehr dürfte auf diesem Weg nicht zu erreichen sein.


    Besser wäre es wenn man verhindern könnte, dass der Schall in Richtung Treppe(naufgang) kommt., also eine Art Trennwand o.ä. Ich würde auch einmal die Zimmertüren im OG in´s Visier nehmen. Solche Zimmertüren haben oftmals eine eher dürftige Schalldämmung. Vielleicht kann man da mit Dichtungen o.ä. etwas nachhelfen.

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  • man auch einen Grundriss um zu sehen ob das passt.

    (Couch und Schrankwand stehen genau spiegelverkehrt bei uns)

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass man oben vor allen Dingen die "tieferen" Töne hört?

    Ist der Raum im EG groß/offen? (Stichwort Nachhallzeit)

    Gute Frage, in der Regel, höre ich z.B. wenn ich im 1 OG bin, Frau und Kind deutlich sprechen und spielen.


    Ja, der Raum ist "offen", vor dem Treppenhaus ist der Essbereich und daneben das Wohnzimmer, alles offen. (siehe Grundriss oben) Wir haben nicht viel Möbel bzw. Bilder hängen, die den Schall bremsen könnten.


    also eine Art Trennwand

    Eine Idee von uns ist es, einen schallabsorbierenden Vorhang zu probieren, den man bei Bedarf auf- und zu ziehen kann.

    Zimmertüren im OG in´s Visier nehmen

    Die Zimmertüren sind noch relativ neu (ca. 4 Jahre alt) und enthalten eine Röhrenspannplatte, was damals als Werbung relativ gut klang in den Eigenschaften.

  • Gute Frage, in der Regel, höre ich z.B. wenn ich im 1 OG bin, Frau und Kind deutlich sprechen und spielen.

    Dann dürfte der Schall mehr oder weniger ungehindert in´s OG gehen. Da würde ich mir keine zu großen Hoffnungen machen, dass ein paar Absorber ausreichen.

    Eine Idee von uns ist es, einen schallabsorbierenden Vorhang zu probieren, den man bei Bedarf auf- und zu ziehen kann.

    Das klingt nach einem (guten) Plan.



    Die Zimmertüren sind noch relativ neu (ca. 4 Jahre alt) und enthalten eine Röhrenspannplatte,

    Röhrenspan ist schon einmal gut, viel besser als die billigen Türen die nur aus einem Holzrahmen und Pappe bestehen. Wenn sie zudem noch relativ neu sind, sollten auch die Dichtungen in Ordnung sein. Evtl. unten viel Abstand zum Bodenbelag? Dann könnte hier eine zusätzliche Dichtung helfen.

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  • Nimmt man Bürstendichtungen oder Zugluftstopper für soetwas?

    Ich würde zuerst einmal etwas davor legen und ausprobieren ob hier eine spürbare (hörbare) Schwachstelle ist. So ein Zugluftstopper wäre zum Testen schon mal nicht schlecht. Danach sollte man überlegen, ob man nicht eine richtige Absenkdichtung verbaut. Die kann man auf das Türblatt schrauben, was aber nicht so besonders gut aussieht (meine Meinung) oder unten an der Tür in einer Nut (ca., 30mm) versenken, dann ist sie quasi unsichtbar, und wird ein oder beidseitig ausgelöst wenn das Türblatt geschlossen wird.


    Für das Einfräsen der Nut sollte man das passende Werkzeug haben, oder noch besser, jemanden der das schon einmal gemacht hat.


    Das sind aber Details über die man sich Gedanken macht wenn so eine Dichtung in Frage kommt.

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  • Abtrennen geht also nicht. Zu wenig Platz. Tja, dann blieben nur noch schwerere Zimmertüren übrig. Evtl ließe sich auch über die Wandverkleidung im TH was machen, die den Schall "schluckt". Das beißt sich aber mit den Befestigungen der Treppe, wenn das schon sauber und ordentlich aussehen soll. Also doch die Zimmertüren...


    Oder ihr trennt Wohnzimmerbereich zum Essbereich ab, mit ner Tür...



    Hmmm.... irgend wie läuft das immer auf Türen hinaus... :)

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  • Preislich scheint es auch relativ attraktiv zu sein, um es zu probieren.

    Bedenke aber, dass sich solche "Vorhänge" beim Schalldurchgang anders verhalten als wenn sie zur Absorption vor einer Wand montiert sind. Es sollte zudem möglich sein den Zugang zum Treppenauf-/abgang komplett zu verschließen, so dass der Schall dieses Hinderniss nicht umgehen kann.


    Vereinfacht gesagt, ein Vorhang möglichst dicht und schwer.

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  • Nimmt man Bürstendichtungen oder Zugluftstopper für soetwas?

    ... sollte man überlegen, ob man nicht eine richtige Absenkdichtung verbaut. Die kann man auf das Türblatt schrauben, was aber nicht so besonders gut aussieht (meine Meinung) oder unten an der Tür in einer Nut (ca., 30mm) versenken, dann ist sie quasi unsichtbar, und wird ein oder beidseitig ausgelöst wenn das Türblatt geschlossen wird.

    Das ist die einzig verlässliche und funktionierende Dichtung! :thumbsup:


    Davon gibt es ein ganzes Sortiment!


    Hoffentlich sind aber auch die Zargen ordentlich verfüllt, sonst geht der Schall nämlich durch die einfache Umfassungszarge einfach so durch!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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