Trockenbauwand nachträglich auf Heizestrich stellen

  • Von aus Pakistan stammenden Familien bin ich mit der baubegleitenden Qualitätsüberwachung mehrerer von ihnen zur Selbstnutzung erworbener Doppelhaushälften beauftragt.


    Da es sich um extrem kostenoptimierte Objekte in einem eher unattraktiven Teil des Berliner Speckgürtels handelt, wunderte es mich nicht, dass der Bauträger vor der Fertigstellung keinerlei Sonderwünsche umsetzt - weder für viel Geld noch gute Worte. Die Erwerber möchten unbedingt ihre offenen Küchen mit Trockenbauwänden abtrennen, "weil der Geruch der Gerichte aus unserer Heimat sonst unerträglich ist - die Küche muss einfach geschlossen werden".


    So frage ich mich jetzt, wie sich Trockenbauwände problemarm auf einen fertigen schwimmenden Zement-Heizestrich stellen lassen. Oder sollte man sie besser aufhängen? Es geht um die Erdgeschosse nicht unterkellerter Gebäude und um lediglich einen Heizkreis. Das Herausreißen eines fertigen mit Parkett beklebten nagelneuen Estrichs halte ich in diesem Preissegment für keine Option.


    Gibt es Ideen aus dem Forum?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Da es sich um extrem kostenoptimierte Objekte in einem eher unattraktiven Teil des Berliner Speckgürtels handelt, wunderte es mich nicht, dass der Bauträger vor der Fertigstellung keinerlei Sonderwünsche umsetzt ...

    interessante Umschreibung ;)

    Uw Profil auf den Estrich kleben, alles andere wie immer.

    Zumindestens günstiger als

    Oder sollte man sie besser aufhängen?

    Der Nachteil beim Schallschutz wird ja durch die "Kostenoptimierung" ausgeglichen ;)

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Bin ich zu naiv oder warum sehe ich da gar kein Problem?

    Uw Profil auf den Estrich kleben, alles andere wie immer.

    Hier wäre ein (zufällig gewähltes) Beispiel zum Kleben der Rahmenprofile

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Profile auf den Estrich kleben, mit OSB und Fermacell beplanken, damit später auch problemlos Hängeschränke angebracht werden können.


    Habe ich persönlich mit doppelt beplankten Fermacell-Wänden auf Estrich umgesetzt (da kommen keine Schränke dran), der Schallwert steht einer KS Wand in nichts nach.


    Fermacellplatten mit Klebefugen montieren, da braucht man sich auch keine Gedanken über Risse oder ähnliches machen, falls da noch eine schwere Tür reinkommt.

  • Kleben funktioniert normalerweise mit den meisten Konstruktionsklebern, ich bin aber kein Fan davon und außerdem ist dies natürlich auch nicht Fachgerecht

    ich würde mit 27 mm Nägeln schießen oder mit 5x30 mm Nageldübel arbeiten. Wenn der Estrich einigermaßen richtig eingebaut ist funktioniert das.

    oder wenn unter der Wand ein geklebter Parkett ist würde ich in diesen Schrauben.


    und bitte nicht so einen Unsinn wie OSB als erste Lage oder so.

    PS. es braucht auch keine GIpsfaserplatten...

  • Von der Belastung ist es kein Problem, da 2 Gk-Platten ohne irgendeine Füllung ausreichen.


    Ich würde nichts kleben, sondern die Profile ins Parkett schrauben, falls vollflächig verklebt.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Wenn der Estrich einigermaßen richtig eingebaut ist

    Du gehst hier quasi automatisch von einem 08/15 Zement- oder Anhydritetrich aus. Was ist, wenn es ein Trockenestrich, ein Gusasphaltestrich oder ein Zement-/Anhydritestrich höherer Güte und damit geringerer Schichtdicke ist?


    Ist zwar selten, aber hier muss ich feelfree vollumfänglich zustimmen:


    Das würde ich nur, wenn mir irgendjemand schriftlich versichert, dass die Überdeckung der FBH-Rohre *wirklich an jeder Stelle* mindestens 40mm beträgt.

    Also eher nicht.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Du gehst hier quasi automatisch von einem 08/15 Zement- oder Anhydritetrich aus.

    Korrekt, denn genau danach fragte ich:

    ... wie sich Trockenbauwände problemarm auf einen fertigen schwimmenden Zement-Heizestrich stellen lassen.

    Es ist definitiv ein

    08/15 Zement- oder Anhydritetrich

    (-estrich). Spekulationen über

    ... Trockenestrich, ein Gusasphaltestrich oder ein Zement-/Anhydritestrich höherer Güte ...

    sind damit unnötig!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Du gehst hier quasi automatisch von einem 08/15 Zement- oder Anhydritetrich aus. Was ist, wenn es ein Trockenestrich, ein Gusasphaltestrich oder ein Zement-/Anhydritestrich höherer Güte und damit geringerer Schichtdicke ist?

    ja wenn ich die Angabe Zement-Heizestrich habe dann gehe ich von einem normalen Zementestrich aus.

    und dieser braucht 40mm Überdeckung, wenn man mit 27mm Nägeln schießt sind die max 25mm im Estrich somit hat man noch gut Toleranz.


    mit welcher Estrichgüte kommt man bei einem Zementestrich auf weniger Schichtdicke?

  • Die Diskussion kreist genau um die Punkte, die mir spontan durch den Kopf gingen:

    1. Jedes Bohren / Schrauben / Schießen in den Untergrund ist wegen der Gefahr Heizleitungen zu zerstören grundsätzlich problematisch, da mann nicht davon ausgehen kann, dass überall die definierte Überdeckung mit ausreichender Estrichschicht gegeben ist.
    2. Eine Fixierung der UW-Profile ausschließlich über eine Verklebung ist nicht fachgerecht.

    1. und 2. führen zu einem unauflösbaren Widerspruch. Gibt es also eine dritte Option?


    Ein erstes Zwischenfazit der bisherigen Post würde lauten: Montagekleber + sehr kurze Schrauben oder Nägel

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Gibt es also eine dritte Option?

    Was mir spontan beim 1. Lesen durch den Kopf ging, war unten ein Kantholz (je nach Raumbreite/-länge) und darauf die Profile. Kantholz könnt man ja z.B. mit Winkeln re. u. li. an der Wand fixieren. (Dimension hängt von den Wandprofilen ab)

    Wäre auch eine Art Lastverteilung. Zwischen Kantholz und Parkett Malerfilz o.ä., dann blieben nur die (Nicht vorhandenen) Ausbleichungen des Parketts. nach dem Abbau - falls Rückbauoption gewünscht.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Die dritte Option wäre eine Lokalisierung der Rohre mit Wärmebild. Fast jedes CAT-Smartphone kann das.

    Damit ließen sich die Bohr- und Dübelmöglichkeiten sicher finden.

    Ich hätte persönlich aber auch kein Problem mit einer Klebeverbindung, wenn die Wand vorwiegend als Geruchssperre dienen soll und nicht die gesamte Küche daran aufgehängt werden soll.

    Darf denn der Deckenanschluss fest erfolgen?




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Darf denn der Deckenanschluss fest erfolgen?

    Tja, die Spannweite ist überschaubar und zum Zeitpunkt des Einbaus der Trennwände dürften seit der Betonage 12 Monate vergangen sein und GK-Wände und der Estrich sind auch schon mind. 6 Monate drin. Schwinden und Kriechen sollte also schon etwas vorangekommen sein.


    GK-Wände können nach meiner Erinnerung schon ohne gleitenden Deckenanschluss bei ca. 3 m Raumhöhe eine vertikale Verkürzung um 10 mm mitmachen. Insofern stünde einem festen deckenanschluß nichts im Wege.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Dann sehe ich keinen Hinderungsgrund fürs Kleben am Boden, würde aber trotzdem das Dübeln vorziehen.

    Kommst Du an eine Inftarotkamera ran? Ich bin am Samstag in Bohnsdorf/Grünau und könnte Dir mein altes CAT S60 leihweise dalassen.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Kommst Du an eine Inftarotkamera ran? Ich bin am Samstag in Bohnsdorf/Grünau und könnte Dir mein altes CAT S60 leihweise dalassen.

    Danke für das Angebot! Ich bin nur mit der BQÜ beauftragt und momentan beginnt dort die Parkett-Verlegung. Die Erwerber werden erst zum Jahresende einziehen und damit auch dann erst bauen (lassen) können. (Für das Projekt möchte ich eigentlich keinen Auftrag, schon allein, weil es nur sehr sehr aufwändig erreichbar ist.) Eine FLIR könnte ich mir notfalls beim Nachbarn ausleihen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Kurze Schrauben, die nur in den Parkettboden gehen, und das Problem ist gelöst.

    Das wird ein 12 mm starkes Fertigparkett!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Auch wenn es dafür keine a.a.R.d.T. gibt, das wird halten, glaube mir.

    Man kann die Schraubabstände ja entsprechend gering wählen.

    Wenn da z.B. alle 20cm so ein Schräubchen drinsteckt, wird sich das ganz sicher nicht mehr bewegen.

  • Die kürzeste Schruaben, die ich kenne, sind X*16 mm. Bei 12 mm Parkett wären da noch 4 mm über (- Blechstärke) Und das sind keine Panheads. Eher Senkkopf. Oups.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • also eine Schraube mit passender Länge sollte wirklich nicht das Problem sein.


    der Trockenbauer würde da einfach Ständerverbindungsschrauben nehmen, weil die e im Auto sind.