Hallo Forum,
bei Starkregen schießt aus unserer Kellerwand (uralte Ziegelsteine) Wasser im Strahl. Fotos und Video anbei. Wohngegend ist Altstadt mit Fachwerkhäusern, Baujahre so um 17./18. Jh. Das Haus ist nicht modernisiert, alles weitestgehend im Urzustand, also auch feuchter Keller mit noch unentdeckten Arten.
Wir vermuten, dass dieses Wasser aus der Kanalisation stammt (geruchlich) und da evtl. ein städtisches Kanalrohr defekt ist. Begründung: Die Kanalrohre verlaufen an dieser Stelle nicht seitlich am Haus vorbei, sondern die Straße (und somit auch die Rohre) läuft auf die Kopfseite des Hauses zu, dann macht die Straße zwei Biegungen (Eckhaus). Als in den 80ern die Kanalrohre von der Stadt neu verlegt wurden, konnte ich den Verlauf selbst sehen. Draufsicht anbei. Rot der Verlauf der Kanalisation, die Rohre münden etwas entfernt in eine unterirdische Pumpstation/Auffangbecken zur Senkung des Grundwassers bei Regen. Blau habe ich die Stelle markiert, an der die Wasserstrahlen im Keller aus der Wand kommen.
Mit Grundwasser, das bei Regen in den Kellern hochdrückt, haben wir hier alle schon Erfahrung, aber das Wasser, welches aktuell aus der Wand kommt, ist m.E. definitiv kein hochdrückendes Grundwasser.
Auf den Fotos sieht man ein rostiges Rohr mit Drehgriff, das war zu Zeiten meiner Großeltern der Ablauf für das hochgekommene Grundwasser. Wenn man es aufdrehte, floss das Wasser ab. Seit der o.g. Erneuerung der Kanalrohre durch die Stadt in den 80ern ist dieser Ablauf "tot". Wir glauben, dass die den damals einfach gekappt haben bzw. nicht mehr an die Kanalisation angeschlossen haben. Jedoch kommt das z.Zt. herausströmende Wasser ja sowieso von oberhalb dieses Rohres.
Das Problem habe ich bereits der örtlichen Behörde (Stadtentwässerung) geschildert und gefragt, ob die mal die Kanalrohre diesbezüglich überprüfen könnten. Leider habe ich von dort die Auskunft bekommen, dass wir an dem einschießenden Wasser selbst schuld wären, weil wir keinen ordentlichen Ablauf nebst Rückschlagventil im Keller hätten. Angeschaut hat sich das auch keiner richtig, es wurde von zwei Betriebshofmitarbeitern nur mal bei Trockenheit ein Blick in den Keller geworfen, aber da war dann halt nur ein (wie hier üblich) feuchter Keller zu sehen. Letztlich herrscht bei der Behörde die Meinung, das wäre alles Grundwasser und kommt keinesfalls aus der Kanalisation und wir sollen irgendeine Firma mit der Kellersanierung beauftragen.
Die Besonderheit, warum ich mich bisher noch nicht selbst richtig um solche Dinge wie z.B. das "tote" Ablaufrohr seit den 80er-Jahren und die Wasserfälle an der Kellerwand kümmern konnte (durfte): Das Haus gehörte bis letzten Monat noch meiner Mutter, die sich nicht darum scherte und ich hatte keine Handlungsbefugnis.
Wie ist denn die Einschätzung hier im Forum? Ist es wahrscheinlich, dass ich Recht habe und die Ursache in einer defekten Kanalisation liegt oder haben die Behördenmitarbeiter eher Recht? Was kann ich unternehmen, um die Ursache zu finden? Ich habe keine Ahnung welche Firma, welchen Handwerker etc. man in diesen Dingen beauftragen kann oder ob man sich an einen Bausachverständigen wenden muss, die Situation als Hauseigentümerin ist für mich nämlich neu. Daher bitte ich um Nachsicht falls ich dummes Zeug geschrieben haben sollte.
Beim Bild mit der Draufsicht fehlt das "r" beim Kanalrohr, ich bitte um Entschuldigung, irgendwie ließ sich das einmal hochgeladene jpg. nicht mehr durch das ohne Schreibfehler ersetzen.
LG
Alleinerbin
P.S. An der Stelle sind natürlich auch keine Trinkwasser- oder Abwasserleitungen verlegt, es ist nur die reine Hauswand über die gesamte Höhe und Breite.