Hallo Leute.
Da ja alle mitbekommen haben wie es derzeit um den Gas Preis steht mache ich mir die letzten 2 Monate immer mehr Gedanken wie ich schrittweise weg vom Gas komme, da bin ich sicher nicht der einzigste im Moment das ist mir wohl bewusst.
Nun habe ich einige Ideen und weiß aber nicht so Recht ob sich das alles unterm Strich so rechnet.
Idee 1 wäre ein Holzofen mit 8 kW der im Wohnzimmer steht und das EG mitheizt.
Ich habe aber keine lust das ich nachher im Wohnzimmer 50 Grad habe und in den anderen Räumen 19 oder gar 18.
Ist es möglich die warme Luft irgendwie in Schwung zu bekommen? Villeicht gibt es ja hier irgendwelche Erfahrungen zu dem Thema?
Idee 2 wäre ein wasserführender Ofen zur Unterstützung der Zentralheizung.
Vielleicht hat ja jemand hier die gleichen Vorraussetzungen wie ich.
Haus ist ungedämmt alle Fenster neu 2 Fachverglasung, Dach gedämmt, ca 90 qm2 Wohnraum zu heizen.
Erfahrungen gesucht zu Kaminöfen
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Haus ist ungedämmt alle Fenster neu 2 Fachverglasung, Dach gedämmt, ca 90 qm2 Wohnraum zu heizen.
Dann sollte man zuerst über eine Dämmung nachdenken. Wie alt ist das Haus, woraus sind die Wände gebaut?
Energetisch und von der CO2-Bilanz her ist die Verbrennung von Stückholz mehr als fragwürdig. Hast Du Dich über die aktuellen Preise für Brennholz informiert? Wirtschaftlich sinnvoll ist das auch kaum. Am günstigsten ist momentan weiter noch das Heizen mit Gas! Und denk an die Investitionskosten und den zu bezahlenden Schornsteinfeger!
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Idee 2 wäre ein wasserführender Ofen zur Unterstützung der Zentralheizung.
Dann musst Du sicherstellen, dass während des Betriebs die Wärme des Wasserkastens IMMER abgeführt wird.
Ausserdem dürfte das Heizen mit Scheitholz nicht günstiger sein als das mit fossilen Brennstoffen.
Ich würd sagen, Skeptiker s Tipp dürfte auf lange Sicht besser sein
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Idee 1 wäre ein Holzofen mit 8 kW der im Wohnzimmer steht und das EG mitheizt.
Das funktioniert wenn das EG kopmplett offen ist, aber sobald Du die Luft als Wärmeträger in verschiedene Räume verteilen musst, stehst Du vor dem Problem, dass Luft ein schlechter Energieträger ist. Die spez. Wärmekapazität liegt bei etwa 0,34Wh/m³K. Um damit nennenswerte Energiemengen zu übertragen braucht man eine große Luftmenge (bzw. Volumenstrom) und/oder eine hohe Lufttemperatur. Warmluftheizungen wie man sie in älteren Wohnhäusern oder Industriebetrieben findet, arbeiten mit einer hohen Temperatur (60-70°C ist keine Seltenheit, noch höhere Temperaturen bringen wieder weitere Nachteile mit sich).
Ein weiteres Problem vor dem Du stehen wirst ist,
Haus ist ungedämmt alle Fenster neu 2 Fachverglasung, Dach gedämmt, ca 90 qm2 Wohnraum zu heizen.
das deutet auf eine hohe spez. Heizlast hin, so dass Du auch eine große Menge an Wärmeenergie in die Räume liefern musst. Räume in solchen Gebäude haben schnell mal eine Heizlast von 1kW und höher. Nehmen wir mal an, im Wohnzimmer hättest Du eine Lufttemperatur von 25°C und in einem dieser Räume eine Temperatur von nur 15°C, also dT = 10K. Du müsstest dann in etwa 300m³/h vom Wohnzimmer nur in diesen Raum leiten.
Idee 2 wäre ein wasserführender Ofen zur Unterstützung der Zentralheizung.
Diese Idee ist schon besser, schließlich hat Wasser eine um etwa Faktor 4 höhere spez. Wärmekapazität. Durch die Aufteilung der Wärmeenergie im Ofen besteht auch nicht die Gefahr, dass Du die Luft erst sehr stark erwärmen musst, um sie dann in andere Räume zu transportieren.
Der Aufwand und die Investitionskosten sind aber entsprechend höher.
Bedenke auch, dass die Holzpreise derzeit im Höhenflug sind. Ohne eine günstige Lieferquelle wird auch das Heizen mit Holz nicht gerade günstig. Ich habe es in einem anderen thread schon einmal geschrieben, bei uns haben die Brennstofflieferanten den Holzpreis für Neukunden in den letzten Jahren in etwa verdoppelt. Wer keine Kontakte hat kommt momentan kaum an ofenfertiges Holz, zumindest nicht zu einem bezahlbaren Preis.
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Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
Das mit dem Holzpreis stimmt natürlich, allerdings werden die Preise für Gas auf lange Sicht auch nur einen Weg kennen. Im Moment beziehe ich einen jährlichen Verbrauch von ca. 20000 kW von den Stadtwerken da die jetzt alle mit den Preisen nach oben schießen hat sich mein Preis mehr als verdoppelt. Im Moment bezahle ich 13,58 Cent pro kW.
Der Holzpreis liegt momentan RM 100 Euro.
Ich weiß aber weder wieviele RM ich bräuchte um die Gas Therme auf die Hälfte der kW Zahl runter zu fahren noch ob es überhaupt möglich ist das zu gestalten.
Achso Warmwasser wird in den warmen Zeiten von 2 Kollektoren übernommen
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Die umweltfreundlichste und günstigste Energie ist die, die erst gar nicht benötigt wird.
Deshalb dämmen.
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Ich weiß aber weder wieviele RM ich bräuchte um die Gas Therme auf die Hälfte der kW Zahl runter zu fahren noch ob es überhaupt möglich ist das zu gestalten.
Setzen wir mal voraus, dass es irgendwie funktioniert, dann brauchst Du für die 10.000kWh vielleicht um die 8 Ster. Die Schwankungsbreite ist hier sehr hoch, weil Scheitholz und die Verbrennung in einem Kaminofen ja nicht normiert" sind. Im Idealfall reichen vielleicht auch 6-7Ster Buche, im schlimmsten Fall verbrennst Du mehr als 10 Ster.
Ein geringerer Verbrauch im Vergleich zu Heizöl oder Gas resultiert meist aus einem veränderten Nutzerverhalten.
Sprüche wie "1 Ster Holz ersetzt 200 Liter Heizöl" solltest Du ignorieren, das hat mit der Praxis nichts zu tun.
Der Holzpreis liegt momentan RM 100 Euro.
Bei uns lagen die Preise viele Jahren bei 80-85,- €/Ster für Buchenholz ofenfertig (33cm). Das war einmal. Zuerst hat man den Preis auf 85,- €/SRM erhöht, dann auf 100,- €/SRM und zwischenzeitlich für Neukunden auf 145,- €/SRM, alles zzgl. Anlieferung. Bei den aktuellen Spritpreisen muss man auch die Abholung mit einrechnen, vorausgesetzt man hat ein geeignetes Fahrzeug und einen entsprechend großen Anhänger.
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Die umweltfreundlichste und günstigste Energie ist die, die erst gar nicht benötigt wird.
Deshalb dämmen.
Ich weiß, da ich aber das Geld im Moment für eine komplette Fassadendämmung nur über einen Kredit finanzieren lässt scheidet das für mich aus
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Ich weiß, da ich aber das Geld im Moment für eine komplette Fassadendämmung nur über einen Kredit finanzieren lässt scheidet das für mich aus
Na dann investier halt das nicht vorhandene Geld in einen Kaminofen, und in Zukunft in Holz, um in Zukunft noch mehr CO2 in die Atmospähre zu pusten
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da ich aber das Geld im Moment für eine komplette Fassadendämmung nur über einen Kredit finanzieren lässt scheidet das für mich aus
Auf was willst Du warten? Sinkende Preise? Sinkende Kreditzinsen? Beides wird in absehbarer Zeit nicht (in merklicher Grösse) passieren.
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Ich weiß, da ich aber das Geld im Moment für eine komplette Fassadendämmung nur über einen Kredit finanzieren lässt scheidet das für mich aus
Das ist verständlich, bedenke aber, dass ein wasserführender Kaminofen mit allem drum und dran auch nicht billig wird. Hast Du einen freien Schornstein für einen Kaminofen? Gibt es einen (passenden) Speicher in den man einen wasserführenden Kaminofen einbinden kann? Man kann nicht einen 10kW Ofen an einen 100Liter Speicher hängen. Es gibt einige Punkte zu beachten (die meist auch richtig Geld kosten).
d.h. Bis so ein Umbau betriebsbereit ist, hat man mehr Geld in das "drumherum" investiert als in den eigentlichen Ofen.
So ein Umbau wird zwar sicherlich günstiger als eine Fassadendämmung, aber man kann sich bei den Kosten leicht verschätzen.
Langfristig gesehen kann man nur spekulieren. Der Austausch oder eine Ergänzung der Heizungsanlage mag zwar kurzfristig ein wenig helfen, auf lange Sicht dreht man sich aber nur um Kreis. Ich weiß schon was jetzt als Antwort kommt, "ja, ich möchte irgendwann mal dämmen", aber glaube mir, sobald der Gaspreis wieder unter 10Ct./kWh liegt oder das Heizöl bei 60Ct./Liter ist das schon wieder vergessen......bis wieder der nächste Preisanstieg kommt.
Die aktuellen Diskussionen sind nicht neu, das gab es alles schon einmal (Ölkrisen). Schaut man zurück und analysiert die Entwicklung, dann haben diejenigen gewonnen, die damals die Chance genutzt haben um den Energieverbrauch zu reduzieren. Sie profitieren seit Jahrzehnten von einem geringeren Verbrauch, völlig unabhängig von den Energiepreisen.Ich kann Dir nur empfehlen, denke langfristig.
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20.000 kWh für 90 m2 beheizte Fläche?
Respekt!
Das ist irre viel!
Hier solltet Ihr runterkommen, wenn es zukunftsfähig sein soll...
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So irre viel ist das nicht, wenn man unterstellt, dass es sich um ein größeres Haus handelt in dem nur 90m² beheizt werden. Das kann man nicht mit einer 90m² Wohnung vergleichen, schließlich hat man auch eine große Heizungsanlage im Rücken die schon eine Menge Energie benötigt um sich selbst auf Temperatur zu halten. Warmwasser ist vermutlich auch noch dabei, auch wenn oben von "Solar" geschrieben wird.
Das Thema hatte ich erst gestern, Zitat "ich heize doch nur die Küche und ab und zu das Wohnzimmer, und alle paar Tage mal das Badezimmer, und trotzdem verbrauche ich pro Jahr knapp 1.500 Liter Heizöl".
Einfaches Beispiel. Wenn ich im Sommerbetrieb den Ölverbrauch messe, dann komme ich auf knapp 1 Liter pro Tag für WW. Ob ich da ein paar Liter mehr oder weniger WW benötige das geht fast schon im Rauschen unter. Schalte ich den Heizbetrieb zu, dann gehen pro Tag 3-4 Liter durch den Brenner, und zwar egal ob ich 1 Raum oder 2 Räume beheize. Selbst wenn ich alle Thermostatventile schließe ändert sich der Tagesverbrauch nur geringfügig. Eine deutliche Veränderung bemerkt man erst wenn ich eine komplette Etage zu- oder abschalte.
Ich habe ja schon oft geschrieben, dass man beim Optimieren irgendwann an eine Grenze kommt, ab der man sich jede kWh erkämpfen muss, und der Aufwand überproportional ansteigt. WP Betreiber die mit Pufferspeichern arbeiten kennen das Problem sicherlich auch.