Warmwasserbereitung

  • Hallo

    Wir 2 Personen bewohnen 11/2 F-Haus mit Gasheizung von 1995.Zusätzlich habe ich 1 Specksteinofen und 1 Kaminofen Oben.

    Da wir öfter für 1-2 Tg nicht anwesend sind möchte ich den 200l Brauchwasserkessel der ständig Warmwasser bereit hält im Sommer aus dem Verkehr ziehen.

    Wenn es möglich ist möchte ich im Keller einen Warmwasserboiler anschließen der mich nur nach Bedarf mit Warmwasser versorgt so das ich die Heizung im Sommer komplett abstellen kann.

    Die Heizung tageweise abzustellen bringt ja auch nichts weil das Wasser dann komplett neu erwärmt werden muss.

    Meine Frage wäre ob und wo genau man einen elektrischen Warmwasserboiler im Keller mit einbauen kann.

  • Habe ich das richtig verstanden: du möchtest den vorhandenen ww speicher aus dem Verkehr ziehen, und stattdessen einen neuen, el. betriebenen speicher installieren?

    Da habe ich dann nur eine einfache Frage: Warum?

  • Erst gestern habe ich hier die Bereitstellungsverluste für meinen 160l WW Speicher ausgerechnet.

    Sind etwa 400kWh/a.

    Bei einem (angenommenen) Gaspreis von 20ct/kWh also 80€/Jahr,


    Das kann man natürlich vermeiden, indem man einen elektrischen Durchlauferhitzer installiert, und dann fortan 30ct/kWh oder mehr für die WW-Bereitung bezahlt. Sind bei angenommenen 1500kWh ja dann "nur" 150€ Mehrkosten.


    Kurz: Schnapsidee, sowohl der Durchlauferhitzer, erst recht ein el. betriebener WW-Boiler.

  • Der TE hat wohl eine deutlich ältere Anlage von 1995...da dürften die Verluste deutlich höher liegen als bei dir.

    Evtl. zielt die Frage des TE aber auch in Richtung PV Nutzung, da er ja auf die Abstellung in den Sommermonaten hinweist...

  • Also mein Verbrauch liegt in den Sommermonaten bei 50-70 m³ im Monat.

    Das kann natürlich viele Ursachen haben:

    - Sehr großer WW-Verbrauch

    - Sehr große Speicherverluste

    - Sehr große Verteilungsverluste durch Zirkulation

    - Sehr schlechter Wirkungsgrad der Heizung

    - ....


    Je nachdem, wo die *wirkliche* Ursache liegt, kann man dann zielgerichtete Maßnahmen ergreifen.


    Dein Vorhaben kommt mir dagegen so vor. als wenn Du in dein Auto mit Ottomotor zuätzlich einen E-Motor einbauen willst, weil Du monatlich nicht mehr 100 Euro für Benzin ausgeben willst.

  • Meine Frage wäre ob und wo genau man einen elektrischen Warmwasserboiler im Keller mit einbauen kann.

    Bei einem el. Durchlauferhitzer muss man beachten, dass die verfügbare el. Leistung auch nur einen begrenzten Volumenstrom zulässt. Da kommt ein DLE bei mehreren Zapfstellen schnell an seine Grenzen. Eventuell ist es sinnvoller wenn man mit mehreren DLE arbeitet. Was hier möglich ist, dazu müsste man sich die TW Installation und auch die Elektroinstallation genauer anschauen.


    Denkbar wäre, dass man den vorhandenen Speicher durch den DLE schleift. Ist der Speicher "kalt" dann heizt der DLE das Wasser von 10°C auf sagen wir mal 40°C hoch, ist der Speicher durch die Gasheizung schon auf Temperatur, dann schaltet der DLE erst gar nicht ein.


    Also mein Verbrauch liegt in den Sommermonaten bei 50-70 m³ im Monat.

    Dieser Verbrauch ist bei älteren, nicht optimierten, Anlagen plausibel. Praktisch sollte sich der Verbrauch halbieren wenn man optimiert. Neben einer hohen Speichertemperatur ist gerne mal ein Dauerberieb der Zirkulation der Grund für einen erhöhten Verbrauch. Testweise sollte man die Zirk. mal für einen ganzen Tag abschalten und vergleichen. Dann kann man überlegen, ob man die Zirkulation optimiert (bedarfsgerecht steuert) oder komplett entfernt. Aus hygienischer Sicht sollte man die Zirkulation aber nicht dauerhaft einfach abschalten.


    Falls man im Sommer nur die Heizung komplett abschalten möchte, könnte eine BW-WP eine Möglichkeit sein. Mit einem Wärmetauscher im Speicher kann man diesen dann entweder über die Gastherme oder die WP betreiben. Bei einer BW-WP kann man, je nach Speichertemperatur mit einer Arbeitszahl zwischen 2 und 3 rechnen, also bei 30Ct./kWh für den el. Strom wären das 10-15Ct./kWh für das warme Wasser.


    Ob sich die Investitionskosten wirklich rechnen, da hilft nur ein Vergleich.


    Ich sehe also 3 Möglichkeiten.


    a.) Anlage durch el. DLE ergänzen

    b.) vorhandene Anlage optimieren

    c.) Speicher durch BW-WP ersetzen


    Aus wirtschaftlicher Sicht könnte Lösung b.) das Rennen machen, denn die Investitionskosten, beispielsweise für eine bedarfsgerechte Steuerung der Zirk. oder Entfernen der Zirk, sind überschaubar. Vielleicht ist es ja ausreichend, wenn man nur die Speichertemperatur und Zeiten für die Zirk. etwas optimiert, dann kostet das nur etwas Zeit.


    Bei Variante a.) sind die Investitionskosten etwas höher, die Verbrauchskosten pro kWh deutlich höher, und der Komfort kann je nach Art und Anzahl der Zapfstellen etwas leiden. Dafür sind Stillstandsverluste kein Thema mehr, was inbesondere bei einem geringen WW Verbrauch von Vorteil ist.


    Variante c.) dürfte die höchsten Invesitionskosten erfordern, dafür sind die Verbrauchskosten pro kWh günstiger und der Speicher verursacht keine Einschränkungen beim Komfort. Diese Variante wird aber auch nur dann zufriedenstellend funktionieren, wenn die Verteilverluste inkl. Zirk. geklärt sind.

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