Heizung modernisieren

  • Hallo zusammen,

    Sollte man jetzt eine Heizung modernisieren, oder lieber abwarten. Die ganze Energiepoltik der Regierung geht in Richtung Wärmepumpen, aber was ist mit den Menschen für die eine Wärmepumpe nicht geeignet ist. Öl oder Pellets, preislich geben die sich nicht viel. Wer kann sich überhaupt noch eine neue Heizung leisten, die Preise steigen ins unermesslich, die Heizungsbauer, erleben goldene Zeiten. Irgendwann muss dieser Wahnsinn ein Ende haben?!


    Gruß

    gemoe

  • Sollte man jetzt eine Heizung modernisieren, oder lieber abwarten.(?)

    Ist denn die Heizung dringend erneuerungsbedürftig?

    Ansonsten war es noch nie eine gute Idee, ein funktionierendes Gerät wegzuschmeißen, weil das Neue etwas wirtschaftlicher arbeiten könnte

    Zu Deinen übrigen Fragen gibt es hier im Forum schon reichlich Lesestoff.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Die in meinen Augen entscheidende Frage ist, ist eine Modernisierung der Heizung tatsächlich notwendig? Alter der Anlage? Zustand?


    Politik wechselt nach Belieben im Stundentakt. Die Älteren erinneren sich vermutlich noch an die Ölkrise, das gab den E-Heizungen (Nachtspeicher) einen richtigen Schub, und auch Wärmepumpen waren sehr gefragt. Es hat aber nicht lange gedauert, da war das wieder Schnee von gestern.


    Man sollte also die aktuelle Preisentwicklung bei der Energie nicht als Referenz heranziehen, und somit auch nicht als Grundlage für eine Entscheidung die hohe bis sehr hohe Investitionen erfordert. Bei einer Heizungsanlage sollte man längerfristig "spekulieren", denn niemand kann die Energiepreise vorhersagen.


    Die Entwicklung der Energiepreise ist zwar längerfristig (Jahrzehnte) steigend, aber das ist nicht erst seit heute so. Die Lebenshaltungskosten steigen, mal mehr mal weniger stark, und dazu gehören auch die Energiepreise. Wenn man also längerfristig "sparen" möchte, dann ist die beste Strategie, wenn man den Energieverbrauch reduziert.


    ICH würde in der aktuellen Situation erst einmal Ruhe bewahren, und wenn ein Austausch des Wärmeerzeugers nicht zwingend nötig ist, erst einmal über eine Reduzierung des Heizwärmebedarfs nachdenken. Was kann man an der Immobilie verändern um den Wärmebedarf zu reduzieren? Fenster? Fassade? Dach? Kann man die vorhandene Heizungsanlage noch etwas optimieren? (Temperaturen, Nutzungszeiten usw.).


    Wer kann sich überhaupt noch eine neue Heizung leisten, die Preise steigen ins unermesslich,

    Während die Preise bei der Energie sicherlich wieder korrigieren werden, sehe ich bei den Investitionskosten eher schwarz. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Anlagenkosten wieder deutlich sinken werden. Hersteller, Handel, Handwerk haben sich auf die höheren Preise eingestellt, und ohne einen drastischen Nachfrageeinbruch wird sich daran auch nichts ändern. Diesen drastischen Einbruch wird es aber nicht geben, denn es gibt bei der großen Menge an Heizungsanlagen in Deutschland immer eine Nachfrage nach Erneuerung und Modernisierung. Es gibt also gar keinen Grund warum man die Preise wieder senken sollte.


    Zudem darf man nicht vergessen, dass die Geldpolitik der letzten Jahre eine hohe Inflation zwingend notwendig machte, die Schulden der Länder sind explodiert, und da Staatsschulden niemals zurückgezahlt, sondern immer nur mit neuen Schulden finanziert werden, ist eine Inflation zwangsläufig die Folge.

    Eine Spekulation auf deutlich niedrigere Anlagenpreise in der Zukunft wird also wenig Erfolg haben.


    Ob Öl und Gas zukünftig in Deutschland überhaupt noch einmal eine Chance bekommen, das ist weniger eine Frage der Verfügbarkeit als vielmehr eine Frage der Politik. Heizöl hat man politisch bereits beerdigt, bei Gas wird die Menge der Anlagen (und Energiemenge) einen Ausstieg deutlich schwerer machen. Holz wird diese Energiemengen alleine gar nicht kompensieren können, auch wenn große Mengen verfügbar sind. Also setzt man auf el. Strom, aber da hakt es an der permanenten Verfügbarkeit und Anzahl der Kraftwerke.


    Wie man es dreht und wendet, die einzige Lösung mit "Erfolgsgarantie" ist die Einsparung von Energie, auch wenn man sich diese evtl. teuer erkaufen muss. Dann geht es noch darum, wie man die dann noch notwendige Heizenergie erzeugt, und da sehe ich Konzepte mit WP und Eigenerzeugung, oder halt Holzpellets kombiniert mit Solar, an erster Stelle. Irgendwelche Nischenlösungen sind vielleicht technisch interessant, aber praktisch in der Masse nicht sinnvoll umsetzbar.


    Aktionismus aufgrund der aktuellen Energiepreise ist auf jeden Fall nicht hilfreich.

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  • Danke für die schnelle Antworten.


    Ich habe z.Zt. noch eine über 30 Jahre alte Ölheizung, die noch funktioniert und auch noch gute Werte liefert. Das Brauchwasser bekomme ich über eine Warmwasserwärmepumpe, die ist genau so alt. Meine Bedenken sind evtl. wenn ich die Modernisierung noch hinaus zögere und nochmal Öl bestelle, ob die Öltanks nicht die Schwachstellen sind. Ich habe ein Angebot für eine Pelletheizung, bin mir da aber bei der Zukunftsfähigkeit nicht so sicher, und preislich übertreffen da die Kosten der Pellets sogar das Heizöl. Die Frage wäre halt wenn modernisieren, bei Öl bleiben oder auf Pellets umstellen? Eine Wärmepumpe kommt laut meinem Heizungsbauer bei mir nicht in Frage,

  • Wer kann sich überhaupt noch eine neue Heizung leisten, die Preise steigen ins unermesslich, die Heizungsbauer, erleben goldene Zeiten. Irgendwann muss dieser Wahnsinn ein Ende haben?!


    Gruß

    gemoe

    Leider nicht die Angestellten, der Heizungsbauer.

  • Die Frage wäre halt wenn modernisieren, bei Öl bleiben oder auf Pellets umstellen?

    Wie ich schon geschrieben habe, würde ich nicht mehr auf Heizöl setzen. Heizöl ist in Deutschland politisch nicht mehr gewollt, es wäre also falsch wenn man auf einen toten Gaul setzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier noch einmal eine Änderung herbeigeführt wird ist zwar vorhanden, aber verschwindend gering.



    und preislich übertreffen da die Kosten der Pellets sogar das Heizöl.

    Wie schon geschrieben, die aktuellen Preise sollte man nicht als Referenz heranziehen. Pellets waren als Brennstoff bisher immer günstiger als Heizöl, und an der Situation hat sich grundlegend nichts geändert. Mit dem Anstieg der Energiepreise haben auch die Pellethersteller ihre Chance genutzt und den Preis deutlich angehoben. Ob das von Dauer ist das darf bezweifelt werden.


    Bei den Investitionskosten sind Pelletkessel teurer als eine Ölheizung. Das müsste zwar nicht sein, aber Dank hoher Förderungen wurden die Preise natürlich nach oben angepasst. Es sagt ja niemand, dass die Förderung den Kunden zugute kommen muss. Erfahrungsgemäß werden Förderungen immer in der Lieferkette abgeschöpft, und ein kleines Bonbon bleibt dann noch für den Endkunden.


    Bevor man aber vergleicht muss man den Leistungsumfang betrachten. Es ist natürlich einfacher einen Ölkessel an die vorhandene Anlage anzuklemmen, als komplett mit Schornstein, Tanks, Pelletlager in eine Pelletanlage umzubauen.


    Es gibt also viele Faktoren zu berücksichtigen.


    Eine Wärmepumpe kommt laut meinem Heizungsbauer bei mir nicht in Frage,

    Das ist gut möglich. Eine WP benötigt für einen effizienten Betrieb auch ein entsprechendes Umfeld. Knapp dimensionierte Heizkörper und ein schlecht oder gar nicht gedämmtes Haus mit einer hohen spez. Heizlast sind da eher hinderlich. Ich würde nicht mit Gewalt auf eine WP setzen, nur weil das momentan "in" ist. Auch die Strompreise werden nicht auf dem aktuellen Niveau bleiben, und Eigenversorgung (PV) erfordert wiederum Investitionen.

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  • Probleme sehe ich bei alten Anlagen halt darin, dass bei Defekten man die Ersatzteile nicht so schnell bzw gar nicht mehr herbekommt.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Das hängt vom Hersteller ab. Viele Teile in Ölkesseln sind Standard und werden von vielen verschiedenen Herstellern verwendet. Wenn es sich um ein exotisches Modell und dann auch noch um ein Ersatzteil handelt das nur für dieses Kessel produziert wurde, dann hat man schlechte Karten. Manchmal kann man noch ein bisschen umbauen oder Teile modifizieren, aber den Aufwand möchte niemand bezahlen.


    Steuerungen und sonstige Elektronik werden manchmal auch wieder aufgearbeitet und dann zum Verkauf angeboten, die Frage ist dann eher, ob man jemanden findet der das auch einbaut. Ersatzteile sind teuer und daran kann man auch gut verdienen, nicht jeder möchte auf diesen Profit verzichten. Dann gibt´s als Argument "Gewährleistung, Haftung" und was weiß ich.


    Den ältesten Kessel den ich in Betrieb hatte war Baujahr 1966, und der würde auch heute noch alle Grenzwerte erfüllen. Irgendwann ist es halt mal Zeit für etwas Neues.

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  • Leider nicht die Angestellten, der Heizungsbauer.

    Das ist doch Käse,

    Pauschale Aussagen waren noch nie richtig.

    Fakt ist doch, Das Handwerk teuer wird, weil wir in diesem Gewerke sehr von der Industrie abhängig sind. Alles was wir verarbeiten ist Energieintensiv hergestellt oder sehr spezielle bzw "Kleinserie". Geht die Industrie hoch, müssen wir das komplett weitergeben.

    Wenn dein Arbeitslohn zu gering ist, dann Wechsel den Betrieb oder mach ne Fortbildung. Aber zur jetzigen Zeit zu sagen, man könne von dem Beruf nicht leben, wäre eine Lüge.

    Die jetzige Preisanpassung für die Arbeiter dieses Gewerke ist schon längst überfällig gewesen. Und die Kunden haben das auch mittlerweile verstanden.

    Denn erst wenn Mangel ist, fangen viele an zu denken und fragen sich warum das so ist.


    ...eine über 30 Jahre alte Ölheizung,

    ...... nochmal Öl bestelle, ob die Öltanks nicht die Schwachstellen sind.

    Die Frage wäre halt wenn modernisieren, bei Öl bleiben oder auf Pellets umstellen?

    Eine Wärmepumpe kommt laut meinem Heizungsbauer bei mir nicht in Frage,

    Glückwunsch, das kommt öfters vor.

    Warum? wegen 1 x nachfüllen werden die Tanks schon nicht kaputt gehen. Oder ist das MHD abgelaufen?

    Gute Frage, nächste Frage.... nein Keine Ahnung, das ist eine Philosphiefrage

    Warum nicht? wegen der Gebäudehülle oder wegen der Heizkörper? Beides lässt sich ändern. das eine mehr, das andere weniger.

    Man muss es nur mit einplanen.

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany