Nachträgliche Dämmung Dachdurchführung Abgasrohr?

  • Ich habe ein gedämmtes Dach (Aufsparrendämmung: Nut-/Federbretter, irgendeine schwarze Folie, 15cm Styropor). Für das Abgasrohr (Bosch Luft-Abgas-Rohr 80/125) der Gasbrennwerttherme wurde die Dämmung grob ausgeschnitten, man kann die Dachziegel sehen.


    Da ich vermute, dass das ungefähr einem dauerhaft gekippten Fenster entspricht, würde ich diese Kältebrücke gerne schließen.


    Kann ich das einfach mit z.B. Steinwolle zustopfen? Muss ich die Dampfsperre/-bremse reparieren (lassen)? Oder braucht es da ggfs. ein spezielles Bauteil, weil man ein Abgasrohr nicht einfach so in Dämmung packen darf?

  • Steinwolle ist schon mal nicht schlecht, da nicht Brennbar.

    Aber am zuverlässigsten beantworten, kann das dein BKM (Schorni). denn der kennt den Kamin und die Geräte die da dran hängen.

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  • Kann ich das einfach mit z.B. Steinwolle zustopfen?

    Ja.


    Bei dem genannten LAS und der Gasbrennwerttherme ist durch die Luftschicht und äußere Metallwandung sichergestellt, dass im Nennbetrieb an der äußeren Wand keine höhere Temperatur als 85°C auftreten kann. Theoretisch wäre es sogar möglich, diese ohne Abstand zu brennbaren Materialien aufzubauen.

    Mit Steinwolle bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite, das kann der Schorni problemlos abnehmen (s. §8 FeuVo RLP). Selbst wenn der Schorni, warum auch immer, die 5cm ansetzen würde, wärst Du im grünen Bereich.


    Für die Anbindung der Dampfsperre gibt es als Zubehör für dieses LAS eine Faltmanschette. Diese wurde wohl nicht vorgesehen. Nachträglich lässt sich diese kaum noch richtig montieren, zumindet nicht ohne einen Teil des LAS wieder zu demontieren. Zur Not müsste man die Manschette einschneiden, um das Rohr ziehen, und dann wieder verkleben. Eine ziemliche Bastelei und genau genommen würde sie dann nicht mehr ihre ursprünglichen Spezifikationen erfüllen.


    Es gibt auch Dampfsperren die als nicht brennbar spezifiziert sind, beispielsweise als Kombination Alufolie mit (Glas)fasermatte. Ich habe aber keine Idee wo Du davon ein kleines Stück bestellen kannst, und eine komplette Rolle mit xxx m² brauchst Du sicherlich nicht.

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  • Danke für die Antworten! Den Schorni werde ich mal anfragen.


    Zum Thema Dampfsperre: Ich glaube nicht, dass das Loch klein genug ist, um mit der Manschette abgedeckt zu werden:


    Handle ich mir neue Probleme ein, wenn ich da jetzt Steinwolle reinstopfe, ohne was an der Dampfsperre zu tun?


    Sonst muss ich mal passende Dampfsperre suchen gehen und schauen, ob ich die da irgendwie sauber angeschlossen kriege. Dafür müsste ich vermutlich vorsichtig noch etwas mehr von den Brettern entfernen, ohne die Dampfsperre zu beschädigen.

  • Handle ich mir neue Probleme ein, wenn ich da jetzt Steinwolle reinstopfe, ohne was an der Dampfsperre zu tun?

    Neue Probleme? Naja, das alte Problem bleibt leicht reduziert bestehen!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich glaube nicht, dass das Loch klein genug ist, um mit der Manschette abgedeckt zu werden:

    Die "Manschette" besteht aus einem Gummiring und daran angeschlossen ein Stück Dampfsperre (vielleicht 50cm x 50cm oder so.....kann man ja nachschauen).

    Die Öffnung um Dein LAS ist eher zu klein um das Vlies der Manschette an die vorhandene Dampfsperre anzubinden. Man müsste erst einmal einen Teil der Beplankung entfernen und die Dampfsperre freilegen.


    Offen lassen solltest Du das nicht, weder mit noch ohne Dämmung.

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  • die vorhandene Dampfsperre

    Wie kommt Ihr darauf, dass da eine vorhanden IST? Müsste, klar, aber ist sie auch vorhanden?

    Der TE schreibt nur von einer:


    irgendeine schwarze Folie,

    Wer solche "Scheunentore" baut, baut ggf. noch ganze anderen :pfusch: .

    Ich wünsche dem TE, dass dort eine luftdicht verklebte ( bis auf das Loch) DS existiert, aber hab so leise Zweifel.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wie kommt Ihr darauf, dass da eine vorhanden IST? Müsste, klar, aber ist sie auch vorhanden?

    Stimmt. Beim Ausschneiden hätte man ein größeres Sück und das feststellen können, anhand des Photos muss man raten. Der Fetzen den man rechts oben sieht könnte alles mögliche sein.

    Rechts unten sieht man noch ein Stück "Holz", das könnte ein Sparren sein.


    Da frage ich mich, wie das außen ausgeführt wurde. Einfach so durch den Aufbau gesteckt und außen eine Durchführung (Ziegel, Pfanne, Blech oder was weiß ich) drauf?

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  • Ich habe mal ein Stück von dem Fetzen abgerissen – ich denke, dass das Dachpappe ist?


    Rechts unten ist ein Sparren, ja:


    Zum Aufbau: Das Rohr geht lose durch die Dämmung und geht dann durch ein augenscheinlich passendes Abschlusselement durch die Dachhaut:


    Beim letzten Besuch hat der Schornsteinfeger bemängelt, dass das Rohr nicht befestigt ist, eine passende Schelle habe ich jetzt kürzlich besorgt.


    Zur Manschette: Die (vermutlich passende) Bosch/Junkers/Buderus 7738112515 hat einen Klebekragen von 35*35 – passt in der Breite gut, in der Höhe wird es wohl knapp, da hat das Loch schon ca 30cm. Die wird dann von der Raumseite an die Dampfsperre geklebt?


    Lässt sich so ein LAS teilweise demontieren? (Mir ist klar, dass das wenn dann ein HB machen sollte)



  • Da gibt´s keine Dampfsperre, bzw. die Bitumenbahn könnte das (teilweise) übernehmen. Teilweise deswegen, weil man die Bitumenbahn ja nicht so anbinden kann wie das bei einer raumseitigen Dampfsperre der Fall wäre.


    Achtung, für das Verkleben des Vlies auf der Bitumenbahn ist nicht jeder Kleber geeignet.


    Lässt sich so ein LAS teilweise demontieren?

    Ja.


    Beim letzten Besuch hat der Schornsteinfeger bemängelt, dass das Rohr nicht befestigt ist,

    Kann ich mir gut vorstellen. Die notwendigen Befestigungspunkte müssten in der Montageanleitung stehen.

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  • Die Bitumenbahn ist raumseitig (d.h. zwischen Beplankung und Dämmung) - sagt natürlich noch nichts über die Anschlüsse aus.


    Dann muss ich mal schauen, dass ich die richtige Montageanleitung im Netz finde – Buderus&Co scheinen die bewusst vor Endkunden zu verstecken.

  • Was erhofft sich der TE von den Buderusunterlagen?


    Hoffentlich nicht die detailierte Ausführung , wie man ein Abgasrohr durch einen Dachaufbau unbekannter Zusammenstellung durchführt

    Das wirst du da drin nicht finden. Nur einen Normativen Verweis auf die a.R.d.T. oder DIN

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  • Die notwendigen Befestigungspunkte müssten in der Montageanleitung stehen.

    Nur das erhoffe ich mir.


    Nach dem, was ich hier gelesen habe wäre mein Plan: Beplankung sehr vorsichtig zurückschneiden ohne die Teerpappe zu beschädigen, Loch mit loser

    Steinwolle stopfen, Manschette sorgfältig drumpfuschen (analog zu dem, was R.B. oben schrieb) & die Manschette mit der Dachpappe verkleben.


    Selber nehme ich das Abgasrohr nicht auseinander und ich habe wenig Hoffnung, dass ich kurzfristig einen HB finde, der mir das zu einem akzeptablen Kurs umbaut.


    Wenn ich sorgfältig arbeite ist es hinterher dichter als vorher und es wird auch weniger Feuchte als bisher und Dach eingetreten.

  • Die Befestigung ist doch ersichtlich... Dafür wurde ja mal der Blechhalter montiert am Sparren. es fehlt nur der zweite teil.


    Ist der Dachspitz denn überhaupt ein gedämmter Bereich?

    Besser wäre eigentlich, wenn von außen, sich die Stopfwolle nicht anfeuchten könnte, Siehe Unterspannbahn.

    Eine Dampfbremsenmanschette in DN125 zu bekommen wird nicht ganz einfach werden.

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  • Die Befestigung wird von der vorherigen Heizung sein, vermutlich dann beim Austausch (noch vor meiner Zeit) nicht wieder montiert, weil das Rohr zu weit vom Sparren weg ist.


    Das Dach ist komplett gedämmt (Sparren, Holzverkleidung, Bitumenbahn, Styropor, Lattung, Ziegel, Neigung gut 45°). Eine Unterspannbahn gibt es nicht (durchs Loch getastet bzw. mal an anderer Stelle einen Ziegel angehoben und drunter gefasst). Von daher wüsste ich nicht, wie ich von oben einen zusätzlichen Feuchteschutz realisieren könnte. Ich könnte höchstens ein weniger feuchteempfindliches Dämmmaterial nehmen, aber an flexiblen Materialien fällt mir nichts ein.


    Die o.g. zum System gehörende Faltmanschette ist verfügbar und beschrieben als „Buderus Faltmanschette DN100-130

    Selbstklebende Manschette zur Abdichtung von Durchdringungen durch die luftdichte Ebene.“

  • Ich habe jetzt mal die Verkleidung ein ganzes Stück zurückgeschnitten, damit ich Platz zum Arbeiten habe. Die Dachpappe ist anscheinend nicht verklebt, nur überlappt (zumindest kann ich was dünnes zwischen die beiden Lagen Dachpappe schieben, die ich im oberen Bereich gefunden habe. An der Verkleidung ist die Dachpappe per Tackerklammern befestigt.


    Mittlerweile habe ich auch eine nachträglich anbringbare Manschette gefunden (Googlen nach „Rohrmanschette Retrofit“, gibt es von verschiedenen Firmen, temperaturstabil bis 125°C). Allerdings eher für auf dem Dach gedacht. Problem hier: genau an der Stelle, wo das LAS durch die Dachpappe geht, sind zwei Rohre zusammengesteckt – ist also ein bisschen Glückssache, ob das dann passt.


    Alternative, die ich überlegt hatte: Ich schließe das Loch mit einer normalen Dampfsperre. Für den Anschluß forme ich mir einen Trichter, den ich zusammenklebe und dann sauber mit der Dampfsperre verklebe. Den dichten Anschluss an das Rohr mache ich mit einer Rohrschelle und Kompriband: (von innen nach außen) Rohr, Kompriband, Dampfsperre, Schelle.


    Kompriband habe ich auch in schwerentflammbar (B1) und temperaturstabil bis 95°C gefunden.


    Stellen sich bei der Variante irgendwem die Nackenhaare auf?

  • Alternative, die ich überlegt hatte: Ich schließe das Loch mit einer normalen Dampfsperre. Für den Anschluß forme ich mir einen Trichter, den ich zusammenklebe und dann sauber mit der Dampfsperre verklebe.

    Ich bin mir nicht sicher, ob eine der üblichen "Dampfsperren" für die Temperatur zugelassen ist. Evtl. denTrichter aus einem anderen Material formen.

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  • Warum macht ihr euch das schon wieder so schwer?


    Umwickel das Rohr mit 2cm Rockwoll alukaschiert. und darauf dann mit Sikral Klebeband und Dampfbremse eine Maschette geformt!

    Zur beruhigung der Planernervren, kann man das ganze dann mit Bindedraht sichern und mit Holzleisten an der Dachschalung.

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  • Weshalb dieses grauselige nie dichtende Gebastel? Das wird doch meistens als :pfusch: enden! Kauf die fertige Manschette mit Schlitz, baue sie nach Anleitung ein und alles ist vernünftig dicht und sicher!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Die Original Manschette hat m.W. keinen Schlitz, die wird über das Rohr gestülpt, oder man bastelt halt ein wenig.

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  • Es gibt von mehreren Herstellern dicht ansitzende Manschetten zum nachträglichen Einbau. Sie werden mit unterschiedlichen Methoden entlang des Schlitzes dicht verpresst. (Auch Ringraumdichtungen gibt es bspw. zum nachträglichen Einbau - nur als Beispiel.)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Zum nachträglichen Einbau habe ich verschiedene stufenförmige EDPM-Pyramiden, geschlitzt und mit Alu-Rand gefunden, zur Verschraubung mit einem dichten Untergrund. Modelle mit einem Vlies o.ä. zum Anschluss an eine Dampfbremse habe ich nicht finden können - dass heißt, ich müsste den Anschluss (statt den ans Rohr) basteln.


    Von Knauf gibt es die Universalmanschette - im Prinzip eine zum Trichter vorgeformte Dampfsperre, temperaturbeständig bis 100°C. Damit werde ich es nächstes Wochenende probieren, es sei denn jemand zaubert noch einen sauberen Anschluss für so eine EPDM-Manschette aus dem Hut 😀


    Danke auf jeden Fall schon mal allen für euren Input, insbesondere auch für die kritischen Nachfragen.

  • Ich wollte euch noch Feedback geben. Das Loch ist jetzt seit einigen Tagen gedämmt, zu und ich denke auch luftdicht.


    Die Manschette in der Enge nach oben um das Abgasrohr zu legen und faltenfrei zu verkleben war eine elende Fummelei - aber sie nach unten drum zu legen wäre wegen der fehlenden Unterspannbahn ein Risiko für eine Stelle, an der sich Wasser sammelt und stehen bleibt gewesen.


    Die Dampfsperre habe ich mit Isover Multitape auf die Dachpappe geklebt, das scheint gut zu halten. Da ich zur Klebefähigkeot auf Dachpappe nichts gefunden habe, habe ich zur Sicherheit habe auf den Rand jeweils noch Anpressleisten gesetzt, die von der neuen Verblendung angedrückt werden.


    Und jetzt sieht es für einen Heizungsraum sogar noch ganz ordentlich aus.


    Aber wenn man das von Anfang an richtig machen kann, würde ich das doch hart empfehlen 😆.


    Danke jedenfalls noch mal - ohne eure Kommentare und Anregungen hätte ich wohl keine Luftdichtheitsschicht angebracht.