Abfluß der neuen Dusche ist nicht ausreichend?

  • Hallo zusammen,

    wir haben unser Bad von einer Fachfirma sanieren lassen. Also einmal bis zum Estrich alles raus und anstatt der Badewanne gibt es nun ein neues Duschpodest in der anderen Zimmerecke. Heißt also Wasserrohre, Abflußrohre,...wurden komplett neu verlegt.

    Nun ist es so das nach max 2 Minuten wenn man die Duscharmatur nur bis etwas über die Hälfte aufdreht die gesamte Dusche innen voll läuft. Es befindet sich an der linken Seite eine erhöhte Kante (erkennbar am schmalen Fliesenstreifen) und das Wasser steigt bis über die Kante um dann entlang der beiden Fugen (lila) unter der beweglichen Duschglaswand entlang aus der Dusche zu fließen. Die Kante ist etwa 0,5-1cm hoch. Das Innenteil vom Abfluß haben wir bereits entnommen und gereinigt, es ist sauber.

    Was machen wir also falsch? Liegt es an einem mangelnden Gefälle in der Dusche oder gar den Abflussrohren?

    Wäre toll wenn uns hier jemand einen Tip geben könnte. Bisher haben wir immer in der Badewanne geduscht und da lief das Wasser immer einwandfrei ab.

    Das Foto ist noch von der Baustelle, also als die Duschkabine noch nicht montiert war.

  • Was für einen Duschkopf habt Ihr denn? Rainshower? Passt die Abflußleistung des Einlaufs zur Wassermenge, die aus dem Duschkopf kommt?

    Rainshower sind bekannt dafür, Einläufe zu "überfordern"

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Es ist eine ganz normale Standard-Duschbrause mit Duschstange von einer Firma (weiß nicht ob ich das hier nennen darf?) die mit G beginnt.

    Laut Produktdatenblatt ist der Ablauf nach DIN EN 1253. Da steht auch etwas von Anstauhöhe 0,8 (20mm) aber ich habe leider gar keine Ahnung von solchen Dingen. Bei 5mm sind es laut Datenblatt 0,32 l/s.

  • Liegt es an einem mangelnden Gefälle in der Dusche oder gar den Abflussrohren?

    Gefälle wäre mein erste Ansatzpunkt. Der Duschkopf liefert laut Datenblatt bei 3bar immerhin 18 Liter/Min. Das würde in etwa der von Dir genannten Anstauhöhe von 5mm entsprechen. (0,3l/s).

    Staut sich das Wasser höher, dann könnte die Wassermenge höher sein (höherer Druck?), oder halt das Gefälle passt nicht.

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  • Wie stelle ich fest ob das Gefälle passt? Ich habe nur eine Wasserwaage und die zeigt mir zumindest an das ein Gefälle auf der Duschplattform vorhanden ist.


    Ich habe den Duschkopf nicht als so besonders (Rain, Massage,...) identifiziert. Mein Fehler, ich hätte im Netz nachsehen sollen. Die Verpackung und andere Dinge wurden von den Handwerkern nämlich schon entsorgt. Allerdings haben wir es auch schon mit Stufe 3 ( normal?) probiert und auch da läuft es über. Auf dem Duschkopf sind nur Zahlen von 1-4 angegeben.

    Vielleicht habe ich Glück und der vorherige Duschkopf wurde noch nicht entsorgt. Dann probiere ich den mal.

  • Neben möglichen Fehlern bei der Abflussverrohrung (ich lese Duschpodest, also höhergelegt?), ist ein häufiges Problem die Definition der Abflussleistung. Angegeben wird immer eine bestimmte Minutenleistung bei einer definierten Überstauhöhe. Mit der Wasserwaage muss man dann messen, ob das Wasser bei dieser Stauhöhe überhaupt noch in der Dusche bleibt. Je niedriger die schadensfreie Stauhöhe der Dusche ist, um so geringer die Abflussleistung.

    Hier die richtige Kombination aus Abfluss, Duschwanne oder -panel und Brause rauszusuchen ist inzwischen eine Wissenschaft geworden. Wenn dann der Kunde seine eigene Brause kauft, wird es Lotterie.


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  • Oh je, das klingt alles ganz schön kompliziert. Wie messe ich die Stauhöhe genau? Leider verstehe ich das alles nicht wirklich.


    Der Kunde (wir) haben nur vorgegeben das wir keine Regendusche an der Decke sondern eine ganz normale Duschbrause an einer Stange wollten. Geplant, geliefert und montiert wurde daraufhin die weiter oben genannte Duschbrause.


    Wie komme ich denn nun weiter, kann mir jemand sagen was ich messen oder testen sollte? Die alte Duschbrause ist leider nicht mehr vorhanden. Unser Plan ist nun am Wochenende einen Gradmesser zu besorgen um zu schauen wie stark das Gefälle auf dem Duschpodest ist. Das Duschpodest selbst ist 13,5cm hoch.

  • Unser Plan ist nun am Wochenende einen Gradmesser zu besorgen

    Auf den ersten Blick eine gute Idee, bei genauerem hinschauen könnte das Vorhaben an der Genauigkeit scheitern. Die einfachste Lösung, Wasserwaage und dann die Höhe messen zwischen Belag und Wasserwaage. Taschenrechner, und wer nicht mit Mathe auf Kriegsfuß steht der sollte damit schnell zu einem Ergebnis kommen. Das gesparte Geld dann in Käsekuchen investieren.


    Oder noch einfacher, das empfohlene Gefälle liegt bei 2%. Wenn Du auf eine Strecke (Wasserwaage) von 50cm einen Höhenunterschied von min. 1cm hast, dann ist das OK. Liegt der deutlich darunter, dann ist das Gefälle zu gering. Hat die Wasserwaage beispielsweise nur 30cm Länge, dann sind es halt min. 6mm Höhenunterschied usw. Ich verwende dafür Kunststoffplättchen mit unterschiedlicher Dicke. Die packe ich auf der einen Seite drunter bis die Wasserwaage im "Wasser" ist. Benötige ich hierfür beispielsweise 2 Plättchen mit je 2mm und 1 Plättchen mit 1mm, dann macht das 5mm. Bei 1m Messstrecke wären das dann 0,5%.

    Die digitalen Winkelmesser die ich habe sind bei so kleinen Winkeln zu ungenau, auch wenn sie einen Winkel mit Nachkommastelle anzeigen. Das taugt bei diesen kleinen Winkeln nur für eine grobe Abschätzung.

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  • Besser hätte ich es nicht formulieren können. 👍

    Die Gefälleneigung ist rel. uninteressant. Entscheidend ist die Höhe von der Stelle, an der es zuerst überläuft, bis zur untersten Kante der Ablaufrinne und das geht mit der Wasserwaage am Einfachsten.

    Da die Dusche nicht sehr groß zu sein scheint, dürfte das Messen keine große Hürde sein.


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  • Inzwischen haben sogar etliche einfache Laser-Entfernungsmesser integrierte digitale Wasserwaagen mit hinreichender Genauigkeit.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Erstmal testen, Rinne öffnen und alles entnehmen was geht.

    Brause an, und schauen ob es abläuft.

    Dann ein Stück nachdem anderen einsetzten und jeweils wieder testen wie sich das ablaufverhalten verhält.

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  • Inzwischen haben sogar etliche einfache Laser-Entfernungsmesser integrierte digitale Wasserwaagen mit hinreichender Genauigkeit.

    Ja, nur das mit der hinreichenden Genauigkeit ist so eine Sache. Das klappt super bei größeren Neigungen, da ist der Messfehler sehr gering, aber wenn wir mal über 1 oder 2° reden, dann wird das zum Glücksspiel, auch wenn der Sensor beispielsweise mit 0,1 bzw. 0,2° auflöst bzw. mit +- 0,2° spezifiziert ist.

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  • Das klappt super bei größeren Neigungen, da ist der Messfehler sehr gering, aber wenn wir mal über 1 oder 2° reden, dann wird das zum Glücksspiel, auch wenn der Sensor beispielsweise mit 0,1 bzw. 0,2° auflöst bzw. mit +- 0,2° spezifiziert ist.

    Das kann ich für meinen typischen Messbereich zwischen 0,5 und 2,5 % (!) so nicht bestätigen. Ich habe dazu mal spaßeshalber (nein, eigentlich zur internen „Eichung“ um bei einem Gutachten keinen groben Messfehler zu machen) einen ca. 10 Jahre alten echten Disto, eine sehr günstige digitale Wasserwaage aus dem günstigen Segment eines deutschen Markenanbieters, eine einfachste analoge Baumarktwasserwaage mit entsprechenden Markierungen (1 %, 2 %) und eine sündhaft teure Edelholz-Präzisions-Wasserwaage abgeglichen. Alle Geräte wichen nur max. 0,1 Prozentpunkte von der Soll-Lage ab.


    Ob das repräsentativ ist, weiß ich nicht. Diskutieren / mäkeln würde ich eh erst ab 0,2 % Abweichung.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Vielen Dank für die vielen Informationen, ich werde mich am Wochenende dranmachen und das alles mal ausmessen und probieren. Ein weiterer Versuch die Duschbrause noch schwächer zu stellen hat nicht viel Änderung gebracht und sauber werden möchte man ja auch noch.


    Angenommen es sind Baureste im Abflussrohr, wie werde ich die dann los? Aus dem "Sieb" vom Abfluss haben wir nämlich letzte Woche bereits Stückchen von Fliesenkleber, Mörtel o.ä. entfernt. Darf ich in das Rohr z.B. mit einer langen Flaschenbürste hinein?

  • Ich möchte nochmal auf meinen Versuch hinweisen.

    Wenn dieser gemacht wird, wird relativ schnell klar, um welche Problematik es sich handelt....

    Verstopfung, Luftproblem, Gegengefälle im Rohr, Zu viel Wasser für den Ablauf..... ect ect.

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  • Ohne unseren Zehntelgradwinkelfetischisten zu nahe treten zu wollen, das hilft nicht weiter, wenn die Dusche vielleicht auch bei drei Grad Gefälle richtigherum überläuft.

    Für chieffs Ablauftest brauchts kein Hightechwerkzeug und zum Messen der zulässigen Stauhöhe nur eine einfach Wasserwaage, die man mit einem Umschlag selbst auf Genauigkeit testen kann. Dazu einen Zollstock und lbnl einen Eimer und einen Messbecher, um die Schüttleistung der Brause bei den einzelnen "Stufen" auszulitern.


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  • Zehntelgradwinkelfetischisten

    Das ist doch nur was für´s Grobe. Den besten Winkelmesser den ich bisher auf dem Tisch hatte, hat auf 3 Stellen nach dem Komma aufgelöst, Genauigkeit Hundertstel Grad. Damit wurden irgendwelche Maschinen eingerichtet, Metallbearbeitungszentren oder so Zeug.

    Hat damals wohl ein Vermögen gekostet, da hätte ich mir doch glatt ein Muster abstauben sollen.

    Heute gibt´s so etwas vermutlich aus China für ein Zehntel des Preises.

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  • Mal ne Frage Grundsatz Frage aus Neugier:

    Müssen Türen bei einer Flachen Dusche egal ob Bodengleich oder auf einem Podest "Wasserdicht Schließen" ?

    Würde erwarten das immer Wasser bei entsprechendem Nutzer verhalten/... im restlichen Bad landen kann.

    Mir war unbekannt das Regen Duschen solche Wasserverschwender sind.

  • Mir war unbekannt das Regen Duschen solche Wasserverschwender sind.

    Das ist vielen unbekannt und die so gennanten "Badberater" verschweigen dies, so sie es überhaupt wissen.

    Müssen Türen bei einer Flachen Dusche egal ob Bodengleich oder auf einem Podest "Wasserdicht Schließen" ?

    Ich würde sagen, DICHT = nein. Sonst müssten die Bodenflächen ausserhalb von bodengleichen Duschen mit Duschwand/-tür nicht flächig abgedichtet werden.

    Unser Glaser wollte bei der Montage der Tür unten ein Profil ankleben (auf die Duschtasse). Wir haben dankend abgelehnt und duschen mittlerweile so, das Wasser ausserhalb der Duschtasse nur noch durch uns beim Verlassen derselben auftritt. Zwischen Glastür und Duschtasse kann man unten gut die Finger stecken.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Mir war unbekannt das Regen Duschen solche Wasserverschwender sind.

    Wirklich? Das sagt einem doch schon die Logik. Allerdings sind auch mache Handbrausen ganz schön verschwenderisch - ich für meinen Teil drehe daher das Wasser immer nur halb auf, das reicht vollkommen um sich ordentlich zu duschen.

    Gefährlich ist's, wenn Dumme fleißig werden!

  • Mir war unbekannt das Regen Duschen solche Wasserverschwender sind.

    Naja, die Durchlaufenden stehen da schon 'dran / 'drauf. Mir ist 'mal auf ausdrücklichen Bauherrenwunsch eine begegnet, die 48 Lit / Min durchgejagt hat und dafür im Bestandsgebäude eine Druckerhöhungsanlage benötigte. Da ging wirklich bei vollem Betrieb in 4 - 5 Minuten eine Badewannenfüllung durch! Aber der Eigentümer hatte die Kohle ...

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Mir ist 'mal auf ausdrücklichen Bauherrenwunsch eine begegnet, die 48 Lit / Min durchgejagt hat und dafür im Bestandsgebäude eine Druckerhöhungsanlage benötigte. Da ging wirklich bei vollem Betrieb in 4 - 5 Minuten eine Badewannenfüllung durch! Aber der Eigentümer hatte die Kohle ...

    Off-Topic:

    Wie groß war der WW-Speicher? :eek:

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  • MFH, ca. 15 WE, dezentrale Gastherme, die mit einem Extra-Ypeicher darauf ausgelegt wurde. Da hingen mind. 500 Lit. an der Wand! Der kritische Punkt war aber tatsächlich die Ablaufleistung des Bodenablaufs.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Mir war unbekannt das Regen Duschen solche Wasserverschwender sind.


    Wirklich? Das sagt einem doch schon die Logik. Allerdings sind auch mache Handbrausen ganz schön verschwenderisch - ich für meinen Teil drehe daher das Wasser immer nur halb auf, das reicht vollkommen um sich ordentlich zu duschen.

    Ja wirklich! Als gewöhnlicher ahnungsloser Laie auf dem gebiet Denke ich nur über sowas nur nach wenn ein Grund dafür besteht.

    Irgendwie erwartet, bei der Aktuellen "Wasserknappheit", das es "Vorschriften" gibt.

    Irgendwie erwartet das beim Duschen der Wasserverbrauch reduziert werden soll, und nicht nur bei Waschmaschine/Spülmaschine/WC

    Aber halt, durch "Überflutung" wird auch irgend wie der Wasser Verbrauch automatisch begrenzt ;) .

    So ist die Welt...